Briefwechsel 3.0
Moderner kann man sich einen
Briefwechsel in Buchform zwischen zwei guten Freunden wohl nicht
vorstellen. Denn die beiden Autoren Christoph Grissemann und Rocko
Schamoni haben ihren regen SMS-Wechsel nun als Buch veröffentlicht,
geordnet wurden die zahlreichen SMS von ihrem Herausgeber Thomas
Edlinger. Die beiden schenken sich in ihren Dialogen nichts und
diskutieren dabei über Gott und die Welt, Politik und Kultur. Der
Ton ist rau, wie er nur bei wirklich guten Freunden erlaubt ist, wird
nur hin und wieder durch den charmanten österreichischen Dialekt
abgeschwächt. Humorvoll, sarkastisch oder ironisch sind die Texte
jedoch immer zu verstehen. Eine völlig neue Art ein Buch zu
schreiben und ebenso eine neue Art des Bücherlesens.
Christoph Grissemann und Rocko Schamoni
können mich einfangen, festhalten und mitnehmen auf ihrer wilden
Fahrt durch alle Bereiche des Lebens, am Ende bleibt ihnen wie mir
festzustellen – es ist alles gesagt, es wurde über alles geredet.
Aufgefrischt wird die Unterhaltung der beiden durch eingefügte
lustige MMS, wir bleiben also treu im neuen Zeitalter. Die Dialoge
entstanden in einem knapp 3 ½ jährigen Zeitraum.
Christoph Grissemann ist ein 1966 in
Innsbruck geborener österreichischer Kabarettist und
Radio-Moderator. Rocko Schamoni ist ebenfalls in 1966 jedoch in
Lütjenburg geboren, er ist ein deutscher Entertainer, Musiker,
Autor, Schauspieler, Clubbetreiber, festes Mitglied des
Komik-Ensembles Studio Braun. Beide Männer verbindet ein gewisser
Kultstatus, den sie beide in ihrem jeweiligen Heimatland innehaben.
Dieses Buch hat mir unbeschwerte
Unterhaltung bei der Lektüre geboten, hat mir viele Denkanstöße
gebracht und mich oft zum Schmunzeln bringen können, von daher
verdient es eine Bewertung meinerseits mit fünf von fünf möglichen
Sternen und ich empfehle es absolut weiter. Leser werden sich sicher
wie ich fühlen, nämlich als ob man einen geheimen Briefwechsel
ausspioniert und dabei noch sehr viel Spaß hat. Die beiden Autoren
haben auf jeden Fall eine neue Erzählart erschaffen, die ich mir gut
als eine Alternative vorstellen kann und die sich gerne auch andere
zum Vorbild nehmen könnten.
Herzlichen Dank an den Piper Verlag für
die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.