Dantes Göttliche Komödie neu erzählt
Gelehrte aus der ganzen Welt treffen
sich in Rom, sie diskutieren Dantes „Göttliche Komödie“.
Inferno, Fegefeuer oder der Garten Eden darüber wird ausgiebig und
voller Inbrunst spekuliert. Gottlieb Elsheimer, ein Frankfurter
Romanist, der sich selbst eher im Fegefeuer sehen würde als im
Paradies beginnt, das Verhalten seiner Gelehrten-Freunde als seltsam
zu empfinden. Das Pfingstfest naht und als die Kirchenglocken ihr
Spiel beginnen geschieht etwas Unglaubliches und Unfassbares.
Sprachgewaltig
und ausdrucksstark in wunderbarer, einzigartiger Sprache erzählt die
Autorin die Geschichte des Pfingstwunders auf ihre eigene Art,
angelehnt an Dante Alighieris (Dichter und
Philosoph) „Göttliche Komödie“. Sicherlich keine leichte Kost,
die man mal eben nebenbei verzehren kann, aber dafür Literatur auf
höchstem, anspruchsvollem Niveau. Der Schreibstil der Autorin
Sibylle Lewitscharoff ist elegant, eindringlich, voll schöner Worte
und Sätze, philosophisch, poetisch angehaucht. Ein Buch, das ich als
Leserin erarbeiten musste, das mich einige Mühe und Anstrengung
gekostet hat, doch dafür wird es mir umso länger in Erinnerung
bleiben. Für mich hat Sibylle Lewitscharoff hier ein literarisches
Meisterwerk erschaffen, das es zu Recht auf die Longlist des
Deutschen Buchpreises geschafft hat und sicherlich noch mehr verdient
hätte.
Die Schriftstellerin
Sibylle Lewitscharoff, eine studierte Religionswissenschaftlerin,
wurde 1954 in Stuttgart geboren. Im Jahre 2013 wurde sie mit dem
Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, nur eine von zahlreichen
Auszeichnungen, die der Autorin vergeben wurden. 1994 veröffentlichte
Sibylle Lewitscharoff ihren ersten Roman, „Das Pfingstwunder“ ist
bereits ihr zehntes Prosa-Werk.
Von Herzen gerne vergebe
ich diesem unvergesslichen Buch seine wie ich finde wohlverdienten
fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter an
Leser, die ein Buch voll genießen möchten und dabei hohes Niveau
und schwerer Leichtigkeit nicht scheuen. Belohnt werden sie mit dem
Verstehen des Pfingstwunders, Das Buch ist somit eine literarische
Erklärung der Bedeutung der Kirche.