Sonntag, März 28, 2021

Dunkelkammer von Bernhard Aichner

 David Bronski, die Erste



Unfassbar gut geschrieben. Hochspannung pur. Die Charaktere fantastisch angelegt, tiefgründig, absolut glaubwürdig. Die Geschichte selbst: bravourös, erstklassig! Lässt mich sprachlos zurück! 

Meine Bewertung: 5 von 5 möglichen Sternen.

Ich freue mich auf den nächsten Band: Gegenlicht erscheint am 26. Juli 2021

Original Klappentext:

Es ist Winter in Innsbruck. Ein Obdachloser rettet sich in eine seit langem leerstehende Wohnung am Waldrand. Im Schlafzimmer findet er eine Leiche, die dort seit zwanzig Jahren unentdeckt geblieben war. Ein gefundenes Fressen für Pressefotograf David Bronski. Gemeinsam mit seiner Journalistenkollegin Svenja Spielmann soll er vom Tatort berichten und die Geschichte der Toten recherchieren. Dass dieser Fall jenseits des Spektakulären aber auch etwas mit ihm zu tun hat, verschweigt er.

Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes. Es ist wie eine Sucht. Bronski ist dem Tod näher als allem anderen, er lebt nur noch für seine Arbeit und seine geheime Leidenschaft. Das Fotografieren, analog. Dafür zieht er sich zurück in seine Dunkelkammer. Es sind Kunstwerke, die er hier schafft. Porträts von toten Menschen. Es ist sein Versuch, wieder Sinn zu finden nach einem schweren Schicksalsschlag. 

Über den Autoren:

Bernhard Aichner (1972) schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke, er ist einer der erfolgreichsten Autoren Österreichs - aber er ist auch Fotograf. Bevor er sich der Werbefotografie zuwandte, war er jahrelang als Pressefotograf für den KURIER tätig. Bei der zweitgrößten Tageszeitung Österreichs erlernte er das journalistische Handwerk. Seine Aufgabengebiete waren vielfältig, im Besonderen war er von der Polizeifotografie fasziniert. Hier ging es um Unfälle, Mord und Naturkatastrophen. Aus diesem Grund siedelt Aichner nun seine neue Buchreihe genau in diesem Milieu an, in dem er sich jahrelang bewegt hat. Er weiß also aus erster Hand, worüber er schreibt. Für seine Kriminalromane wurde Aichner mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014, dem Crime Cologne Award 2015 und dem Friedrich Glauser Preis 2017.

Quelle:  penguinrandomhouse

Sonntag, März 21, 2021

Astrid Lindgren - Helle Nächte, dunkler Wald … von Maria Regina Kaiser

 


Eine Frau mit unendlich vielen Geschichten


Die Autorin Maria Regina Kaiser zeichnet in ihrer Romanbiographie über Astrid Lindgren deren Leben auf. Geschickt webt sie dabei Fiktion und Wirklichkeit zusammen zu einem großen Gesamtbild über eine starke, selbstbewusste und wunderbare Frau, die uns allen in unserer Kindheit und auch als Erwachsene so viel gegeben hat und doch auch ihre eigenen dunklen Seiten zu bewältigen hatte.




In kleinen Episoden, die kurzweilig sind und die wie kleine Kurzfilme vor den Augen des Lesers ablaufen, führt uns Maria Regina Kaiser durch ein Leben, das sicher erfüllt war mit Ruhm und Erfolg, der sich in Preisen auszeichnete. Doch Astrid Lindgren war so viel mehr, sie kämpfte immer auch für die Rechte der Schwachen, derjenigen, die keine Lobby hatten. Stark geprägt war sie dabei durch ihre eigene Geschichte, ihr Aufwachsen in kleinen, ja ärmlichen Verhältnissen und auch von der starken Liebe ihrer Eltern und Familie. Eine Frau mit vielen Facetten, die sie in all ihren Büchern mal lustig, mal einfühlsam, mal traurig und eindringlich verarbeiten konnte. Wir kennen alle Ronja Räubertochter, Pippi Langstrumpf, Lotta aus der Krachmacherstraße, Michel aus Lönneberga, Madita, Karlsson vom Dach, Ferien auf Saltkrokan oder die Brüder Löwenherz in all diesen Werken uns so vielen mehr ist immer auch ein Teil Astrid Lindgrens verarbeitet worden und eingeflossen.

Maria Regina Kaiser hat mit ihrem Buch eine wundervolle Liebeserklärung an eine der größten Kinderbuchautorin aller Zeiten erschaffen. Ich spreche dem Buch eine absolute Leseempfehlung aus und wünsche dem Werk viele, begeisterte Leser und Leserinnen. Lassen wir uns zurück denken an unsere Kindheit, die inspiriert und schöner gemacht wurde durch die fabelhafte Astrid Lindgren. Meine Bewertung: 5 von 5 möglichen Sternen.

Hier zum Abschluss noch ein berühmtes Zitat von Astrid Lindgren: "Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar." (Aus "Pippi Langstrumpf") 

Mein herzliches Dankeschön geht an die Autorin selbst für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. 

Über die Autorin:  Quelle Südverlag

Maria Regina Kaiser, Dr. phil., 1952 in Trier geboren, studierte in Frankfurt am Main Alte Geschichte, Archäologie und Hispanistik. Nach ihrer Promotion war sie bis 1986 in der Forschung tätig, von 1987 bis 1991 arbeitete sie als Lektorin in einem Wissenschaftsverlag. Heute ist sie freie Autorin vor allem von historischen Romanen und vielbeachteten Romanbiografien.

Der offizielle Klappentext:

Zeitlebens setzt sie sich für Toleranz und Gerechtigkeit ein, ihre Geschichten begeistern seit Generationen Groß und Klein: Astrid Lindgren, eine der bekanntesten KinderbuchautorInnen der Welt. So große Erfolge sie als Schriftstellerin feiert, so sehr ist ihr Leben von bitteren Erfahrungen geprägt: Nach einer glücklichen Kindheit wird Astrid mit 18 Jahren ungewollt schwanger und zieht nach Stockholm, bringt dort Jahre in großer Not zu. Zufällig kommt sie zum Schreiben, als sie für ihre Tochter die Geschichte von Pippi Langstrumpf erfindet. Die selbstbewusste, starke, kreative Pippi erobert schnell die Herzen ihrer jungen LeserInnen – wie später Michel aus Lönneberga oder Ronja Räubertochter. – Das facettenreiche Lebensbild einer beeindruckenden Frau, die uns noch heute viel zu sagen hat.

  • Erste Romanbiografie über Astrid Lindgren als empathisch-respektvolle Hommage an eine der bedeutendsten KinderbuchautorInnen der Welt.
  • Einfühlsam erzählt und mit großer Sachkenntnis geschrieben.
  • Mit ausführlichem Nachwort und Anhang zu Leben und Werk der schwedischen Schriftstellerin.

Samstag, März 20, 2021

Indiebookday

 


Zum heutigen #indiebookday hier eines von meiner #wunschbuch Liste:
Waltraud Schwab - Brombeerkind
aus dem Ulrike Helmer Verlag
#waltraudschwab #ulrikehelmerVerlag #brombeerkind
#angisbücherkiste
 
 
Hier der Klappentext:

Die Frau am Fenster – sie hat etwas erlebt, das sie belastet, nicht loslässt, und worüber sie nicht sprechen kann. Stattdessen versetzt sie sich in ein grünäugiges Mädchen, das sie von ihrer Berliner Wohnung aus beobachtet, dem sie manchmal auf der Straße begegnet und dessen nicht minder dramatisches Leben sie sich zusammenreimt.

Ihr Plan, sich zu entfliehen, geht jedoch nicht auf. Denn da gibt es auch einen Journalisten. Er will eine Story: über jemanden, der Schuld am Tod eines Menschen hat. Darum will er die Geschichte der Frau, will wissen, was genau vor Jahren am Meer geschah … Wäre ihre Geschichte einmal erzählt, könnte die Frau das grünäugige Mädchen als Rettungsanker loslassen und endlich eine eigene Zukunft haben. Vielleicht sogar mit ihrem Bekannten, dem ›Biologen‹. Sie müsste sich nicht länger wegsperren in ihre vier Wände, könnte gehen und sich einlassen auf die Welt. Für den Journalisten zählt die Frau aber nicht. Er will die Story. Ob sie stimmt, ist für ihn egal.

Im Wechselspiel zwischen Ansinnen und Verweigerung wird das Leben der Frau, aber auch dasjenige des Mädchens erkennbar. Was dabei im Umfeld zutage tritt, ist befreiend, berührend zart, bedrückend hart. Und es wirft die Frage auf, was wahr ist und was erfunden und ab wann diese Frage keine Rolle mehr spielt …

Welttag der Poesie - 21.03.2021

 


Zum morgigen Welttag der Poesie hier mein erster Versuch der Buchrückenpoesie:

Raumpatrouille
In der Nacht hör' ich die Sterne
Siebter
Palast der Finsternis
Grün ist die Liebe
Wenn ich Dich hole

#welttagderpoesie #buchrückenpoesie #hausfürpoesie #lyrikline
#angisbücherkiste
#Raumpatrouille von #matthiasbrandt
#InderNachthörichdieSterne von #paolaperetti
#Siebter von #mirjammüntefering
#PalastderFinsternis von #stefanbachmann
#GrünistdieLiebe von #marliesferber
#WennichDichhole von #anjagoerz

Freitag, März 19, 2021

Wohin die Reise geht von Marlies Ferber

 


Freundschaft – nicht gesucht und doch gefunden

In ”Wohin die Reise geht” von Marlies Ferber finden sich der pensionierte Jakob, genannt Goethe, sowie sein Freund und Polizist Matthias, genannt Matjes, plötzlich, unfreiwillig in der Gesellschaft der ebenfalls pensionierten Tilda und der blutjungen Alexandra, genannt Alex, wieder; zusammen begeben sie sich auf einen Roadtrip der besonderen Art. Vier Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch allesamt haben eines gemeinsam: sie verbergen Geheimnisse vor den anderen. Unterstützt und ergänzt wird das Quartett von Eddie, einem Schäferhund und Polizeihund im Ruhestand. Zusammen gehen sie auf eine Reise, ein Abenteuer im Wohnwagen, das sie zusammenwachsen lässt. 

 

 

Marlies Ferber hat Figuren erschaffen, die Ecken und Kanten, Fehler und Schwächen haben. Doch aus der Erkenntnis über die eigenen Fehlbarkeiten lernen sie, für sich selbst und andere zu sprechen. Lernen Verantwortung zu übernehmen, für das Geschehene und die Zukunft. Ehrlich und direkt sind sie die Protagonisten, mit einem Herzen auf dem rechten Fleck. Gerade die junge Alex macht eine großartige Verwandlung durch, ohne spoilern zu wollen, wird sie am meisten Wissen erwerben und erwachsen werden auf diesem Trip. Sie erlebt ihre ganz eigene Coming-of-age Story. Dieser Roman ist durch die Schreibkunst der Autorin ganz große Unterhaltungskunst. Marlies Ferber zieht uns in einen Bann, sofort nach dem Kennenlernen fiebern wir Leser mit den Figuren mit und möchten, dass alles was sie erleben, gut ausgehen wird. Der Schreibfluss der Autorin ist zügig, sie baut immer wieder unvorhersehbare Wendungen ein, die die Geschichte stark verändern.

Wenn ich in einem Buch die Figuren bereits beim Kennenlernen in mein Herz schließe, wenn ich bereits auf den ersten Seiten Lieblingssätze markiere, dann weiß ich als erfahrene Leserin, dass ich mit dem Buch einen Jackpot gezogen habe, ein Buch das mir schöne Lesestunden bereiten wird und dessen Charaktere mir auch nach der Lektüre noch in meinen Gedanken und Gedächtnis erhalten beleiben, wie gute Freunde, an die ich mich gerne erinnere. Eben ein Herzensbuch. Genauso geht es mir mit diesem Roman der Autorin Marlies Ferber. Lesern und Lererinnen kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen zeigt uns die Autorin auf unterhaltsame Art und Weise, was wirklich zählt im Leben: Vertrauen, Rücksicht, Nachsicht, Vorsicht und dass genau diese Attribute eines bringen: die Freundschaft. Angelehnt hat die Autorin ihre Geschichte an das Grimmsche Märchen der Bremer Stadtmusikanten und ja, wir finden sie wieder, Hund Katze, Hahn und Esel und auch die unvermeintlichen Räuber haben ihren Platz in der Geschichte. Meine Bewertung: ganz klar fünf von fünf möglichen Sternen.

Mein Lieblingssatz im Buch: ”Ja, Beethoven hören und Zwieback mit Milch und Zucker dazu genießen. Ein wohliger Morgen.”

Mein Lieblingsausspruch: ”Haltung, ma chère, Haltung!”


Klappentext vom Verlag: 

 Zum Leben ist es nie zu früh. Und selten zu spät. 

Der ehemalige Kaffeefabrikant Jakob macht sich mit 72 Jahren auf den Weg, um für seinen Sohn eine Million Euro Schwarzgeld in die Schweiz zu schmuggeln. Mit dabei: sein ahnungsloser Freund Matthias, Kriminalbeamter und stolzer Wohnwagen-Besitzer, sowie der ausgemusterte Polizeihund Eddie. Unverhofft treffen sie unterwegs auf die betagte Opernsängerin Tilda, die etwas orientierungslos wirkt. Und auf die junge Straßenmusikantin Alex, die ein gefährliches Geheimnis hütet. Es beginnt eine abenteuerliche Reise, die das bunte Quartett unfreiwillig zusammenschweißt.

Über die Autorin, Quelle dtv:

Marlies Ferber, geboren 1966, studierte Sinologie in Deutschland, China und den Niederlanden und arbeitete als Verlagslektorin, bevor sie sich ganz dem Schreiben und Übersetzen widmete. Sie ist freie Dozentin für kreatives Schreiben der Bundesakademie Wolfenbüttel und lebt mit ihrer Familie in Hagen. 

 

Herzlichen Dank für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares durch den dtv.