Freitag, Januar 14, 2022

Gefrorenes Herz von Line Holm, Stine Bolther

 

Gegen die moderne Welt


Die Historikerin Maria Just arbeitet für das Polizeimuseum in Kopenhagen und bereitet gerade eine Ausstellung vor. Sie ist eine gut durchtrainierte Frau, die mit ihren 31 Jahren allerdings wahnsinnig gerne schwimmen lernen würde, dies klappt allerdings nur mäßig, viele Lehrer sind bereits an ihr gescheitert. Gerade vom Schwimmkurs kommend, bekommt sie mit, dass ein Toter in der Stadtmitte Kopenhagens aufgefunden wurde. Dadurch wird sie sich verspäten, denn sie muss einen Umweg nehmen. Mikael Dirk, Ermittlungsleiter und Frederik Dahlin, sein neuer Partner, ausgewiesener Experte im IT-Bereich übernehmen den Fall. Der Chef des dänischen Roten Kreuzes wurde ermordet und wie Jesus ans Kreuz genagelt, vor dem Gebäude der eigenen Organisation. Schnell ist es jedoch Maria, die als Erste einen Zusammenhang bemerkt, zu einem Doppel-Mordfall, der über 50 Jahre zurückliegt.



Die Autorinnen Line Holm und Stine Bolther steigen in diesem Kriminalroman direkt in die Vollen ein, ein brutaler Fall wird gleich im Prolog geschildert und dies ist nur der Anfang! In großem Tempo geht es durch das Buch, zum Luftholen bleibt nicht viel Zeit. Neben dem eigentlichen Fall schneiden die beiden Autorinnen auch die Themen Vorurteile in der Gesellschaft, Alltags-Rassismus und Bewältigung des Aberglaubens an. Diese Dinge sind pointiert gesetzt und wohl dosiert, gerade soviel geben die Charaktere preis, dass wir Leser und Leserinnen uns selbst ein Bild von ihnen machen können. Starke Frauen, die für die Emanzipation kämpfen und sich für ein modernes Bild der Frau in der Gesellschaft einsetzen stehen auf der einen Seite, auf der anderen stehen die Menschen, die das Konservative vertreten und alles Neue ablehnen. Der Schreibstil der Autorinnen, Line Holm und Stine Bolther, ist außerordentlich versiert, in einer klaren und guten Sprache, reißen die beiden mich mit. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten, was die Spannung erheblich steigert und das Lesen noch interessant und intensiver werden lässt. Die Herangehensweise der Ermittler und anschließende Polizei-Arbeit ist enorm glaubwürdig und faszinierend beschrieben, hier folge ich dem Team sehr gerne durch den brisanten Fall. Der Spannungsbogen ist die gesamte Länge über hoch angesetzt und stets fest gezurrt. Die Dialoge sind anregend gestaltet und verleihen den Figuren wahre Lebendigkeit.

Volle Punktzahl von mir für diesen echten Pageturner, der auf hohem Niveau verfasst wurde – fünf von fünf möglichen Sternen und so klar spreche ich dem Buch meine absolute Leseempfehlung aus. Dies ist ein Nordic Noir vom Allerfeinsten, tiefe atmosphärische Dichte machen diesen Krimi aus. Niveauvolle Lesestunden erwarten den Leser und die Leserin!

Kurzmeinung:
Ein harter wie brutaler Krimi auf höchstem Niveau verfasst.


Über die Autorinnen:

Line Holm wurde 1975 geboren und ist eine mehrfach ausgezeichnete Investigativjournalistin. Sie arbeitet für die Berlingske, eine der größten dänischen Zeitungen. (Quelle: penguinrandomhouse)

Stine Bolther wurde 1976 geboren. Sie ist Fernsehmoderatorin und seit achtzehn Jahren als Kriminalreporterin tätig. Sie hat bereits mehrere True-Crime-Bestseller in Dänemark veröffentlicht. (Quelle: penguinrandomhouse)

 

Original-Klappentext:

Wenn die Verbrechen der Vergangenheit ihre Schatten in die Gegenwart werfen, ist Cold-Case-Expertin Maria Just gefragt

Polizeihistorikerin Maria Just bereitet gerade eine Ausstellung zum Thema »100 Jahre ungelöste Mordfälle« im Polizeimuseum von Kopenhagen vor. Da wird mitten in der Stadt der Generalsekretär des Roten Kreuzes auf bestialische Art ermordet. Der Tote hängt gekreuzigt an einem Geländer, auf seinem Körper wurde ein rätselhaftes Zeichen eingeritzt. Die Polizei ermittelt unter hohem Druck von Presse und Politik. Doch es ist Maria, die schließlich eine Verbindung zu einem ungeklärten Doppelmord entdeckt, der über fünfzig Jahre zurückliegt. Ein dunkles Kapitel dänischer Geschichte dringt ans Licht. So dunkel, dass jemand auch nach Jahrzehnten noch Vergeltung sucht. Kann Maria den Rachefeldzug stoppen, bevor es zu spät ist?

 

 

 

Herzlichen Dank an das Bloggerportal von der Penguin-Randomhouse-Verlagsgruppe für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 









Donnerstag, Januar 13, 2022

Die Fliegerinnen von Jeanette Limbeck

Zwei Seiten


Sokolowa, Jekaterina Pawlowna, oder kurz Katja, hat ein Visum erhalten, das sie dazu berechtigt, Moskau zu verlassen. Es ist Oktober im Jahre 1941 und nur relevante Personen dürfen ausreisen. Katja als Mitarbeiterin eines Rüstungsbetriebes darf reisen. Der Zug ist übervoll und alle werden streng kontrolliert und überwacht. Und dann kommt alles ganz anders, in sprichwörtlich letzter Minute, bevor der Zug Richtung des Ural ausfährt, wird Katja herausgeholt. Ihr Traum soll tatsächlich Wirklichkeit werden - denn sie darf in ein weibliches Regiment eintreten und kämpfen. Für ihr Vaterland gegen den Feind wird sie an der Front kämpfen und zwar als Fliegerin. Das will sie, dafür brennt sie. Was sie da noch nicht weiß, ist, dass sie für die Erfüllung ihres Traumes einen hohen Preis bezahlen muss.


 

In wundervoller und anregender Sprache verfasst ist dieser historische Roman. Die einzelnen Szenen sind beeindruckend aufgebaut, alles kann ich mir gut und bildlich vorstellen. Die Wirren des Krieges, die Verzweiflung der Menschen sind hervorragend dargestellt und vor allem wirken sie komplett authentisch. Die einzelnen Schicksale bewegen mich zutiefst. Ich hatte nur mal kurz in das Buch hinein schnuppern wollen und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Die Charaktere stecken voller Blut und Leben, sie sind alle unterschiedlich und spielen doch wunderbar zusammen. Trotz der schwierigen Zeiten lasse ich mich gerne mitnehmen und fiebere mit den Figuren und ihrem Schicksal mit. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausnehmend gut. Die verzwickte Situation der Hauptfigur Katja wird dramatisch klar, mein Herz konnte sie von Beginn an erobern. Überhaupt unterhält das Buch enorm durch seine Vielseitigkeit, die ungewöhnliche Rolle der Frauen im Regiment und dazu das Schlamassel der Katja, ist brillant erzählt.


Von Herzen gebe ich diesem Roman wohlverdiente fünf von fünf Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Hier wird die Rolle der Frauen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges erstklassig präsentiert. Liebhaber von historischen Romanen gerade aus dieser Zeit werden sich für das Buch erwärmen können, ich bin darin versunken und liebe die Geschichte samt ihrer Figuren!

 

Original-Klappentext:

Stalins Elitekämpferinnen. Freundschaft und Verrat in den Wirren des KriegesOktober 1941. Stalin lässt junge Frauen zu Kampfpilotinnen ausbilden. Auch die zwanzigjährige Kunstfliegerin Katja will einen Beitrag zur Verteidigung ihres Landes leisten. Doch viel mehr noch erhofft sie sich, ihre Eltern aus dem Gulag retten zu können, wenn sie sich im Kampfeinsatz auszeichnet. Staatssicherheitsoffizier Mukijenko verschafft ihr einen Platz in einem der Frauenregimenter, aber er verlangt dafür einen hohen Preis: Katja soll die anderen Fliegerinnen ihrer Truppe bespitzeln - und im Austausch erfahren, welche von ihnen ihre Eltern denunziert hat. Katjas Suche nach der Verräterin belastet ihre Beziehung zu den anderen Frauen bis aufs Äußerste. Bald weiß sie nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. Doch gerade gegenseitiges Vertrauen kann bei den gefährlichen Flugeinsätzen über Leben und Tod entscheiden ...

 

Über die Autorin:

Jeanette Limbeck sah mit sechzehn eine Dokumentation über die sowjetischen Fliegerinnen der Stalinzeit. Zwanzig Jahre, ein Slawistikstudium und mehrere Russlandaufenthalte später war der Roman dazu fertig. Wenn sie nicht gerade Geschichtsbücher liest oder vom Fliegen träumt, arbeitet sie in der Unternehmenskommunikation und unterrichtet Schreiben. Sie lebt in Berlin. (Quelle: Grafit Verlag)

 

 

 

Herzlichen Dank an die netgalley Deutschland für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 


Mittwoch, Januar 12, 2022

Perfect Day von Romy Hausmann

 

Zweifel nagen langsam

Eigentlich hatte Professor der Philosophie Doktor Walter Lesniak ein gemütliches Abendessen mit seiner Tochter, Ann, einer jungen Germanistik-Studentin, geplant. Doch ein Einsatzkommando der Polizei nimmt die Wohnung im Sturm ein und inhaftiert den Professor. Ann klappt mit einem schweren Asthma-Anfall zusammen. Das alles darf nicht wahr sein! Ihr Vater soll ein Serien-Killer sein! Die Polizei irrt sich, muss einen schweren Fehler begangen haben. Von nun an gehen Freunde und Bekannte auf Distanz zu Ann, wollen nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden. Während Ann mit den Auswirkungen der Verhaftung leben muss, verweigert der Professor jegliche Strategie zu seiner Verteidigung. Er meint, die Polizei habe ihre Meinung gebildet und sei sowieso nicht mehr davon abzubringen. Wie soll Ann ihrem geliebten Vater nun helfen?


 

Über dem Thriller liegt die gesamte Zeit über - wie dichte Nebelschwaden - die Gefahr. Beim Lesen gerät fast jeder bei mir unter Generalverdacht. Die verzwickte Lage Anns, wie sie mit der Abneigung der Gesellschaft umgehen muss, nicht weiß, wem sie vertrauen kann, ist hervorragend ausgearbeitet worden von der Autorin. Dieser Thriller ist von höchstem Niveau, erstklassig geschrieben und in wunderbarer Sprache verfasst. Das Lesen geht fließend und ich mag das Buch nicht aus den Händen legen. Der Fall ist außerordentlich bewegend und von absoluter Hochspannung. Die Figuren sind exquisit angelegt und ergänzen sich in Perfektion. Die Autorin kann mich fabelhaft fesseln und mich mitnehmen; der Thriller unterhält mich erstklassig, ist ausgezeichnet und zudem eindrucksvoll geschrieben. Ganz besonders bedeutend und faszinierend finde ich, dass Romy Hausmann in einzelnen Abschnitten immer mal wieder alte Tagebuch-Einträge der 7jährigen Ann eingebaut hat, die tief blicken lassen.


Ein brillanter Thriller, dem ich selbstverständlich fünf von fünf möglichen Sternen vergebe und ihm meine bedingungslose Leseempfehlung ausspreche. Die Beklemmung und Angst, die das Buch ausmachen, sind während des gesamten Handlungsverlaufs präsent und Twist und Plot sind einzigartig und fasziniert komponiert. Wer sich für Thriller und/oder Psychothriller interessiert, liegt hier genau richtig.



Über die Autorin:

Romy Hausmann, Jahrgang 1981, hat sich 2019 mit ihrem Thrillerdebüt ›Liebes Kind‹ sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben: ›Liebes Kind‹ landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste, mit ›Marta schläft‹ folgte 2020 ihr zweiter Bestseller. Übersetzungen ihrer Bücher erscheinen in 25 Ländern, die Filmrechte wurden hochkarätig verkauft. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart. 2022 erscheint ihr dritter Thriller ›Perfect Day‹. Weitere Informationen unter www.romy-hausmann.de

(Quelle: dtv Verlag)

  

Original-Klappentext:

Die Macht der Gefühle kann tröstlich sein. Oder tödlich.

Meine kleine Prinzessin. So allein. Du zitterst ja, du armes Ding. Komm mit mir, hab‘ keine Angst. Bei mir bist du sicher. Ich bringe dich an einen geheimen Ort, mein Herz, aber vorher müssen wir hier im Wald noch ein paar rote Schleifen verteilen, schau ...

Seit vierzehn Jahren verschwinden Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Rote Schleifenbänder weisen der Polizei den Weg zu ihren Leichen. Vom Täter fehlt seit vierzehn Jahren jede Spur. Eines Abends wird der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak im Beisein seiner Tochter Ann verhaftet. Die Anklage: zehn Morde an jungen Mädchen. „Professor Tod“ titelt die Boulevardpresse. Doch Ann wird die Unschuld ihres Vaters beweisen. Für sie und die LeserInnen beginnt eine Reise in die dunkelsten Räume der menschlichen Seele …

Von der Bestseller-Autorin Romy Hausmann sind weitere spannende Thriller bei dtv erschienen:
»Liebes Kind«
»Marta schläft«

 

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den dtv Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

Samstag, Januar 01, 2022

Helles Land - Die Erwählte des heiligen Baumes von Mary E. Garner

 

In einer anderen Welt


In einer anderen Welt, die Helles Land genannt wird, brennen jeden Tag gleich zwei Sonnen auf Fauna und Flora ein. Kann Clay, die Hohe Hüterin der Bäume, die Gefahr abwenden, die die Lichteiche und damit das gesamte Reich bedroht? Nur sie kennt deren Standort und weiß um die magischen Geheimnisse und letztendlich kann nur Clay allein die Mächte beruhigen und den Weg aus der Misere bestreiten.



Die Autorin hat eine ganz neue Welt erschaffen, mit der Struktur dieser fremdartigen Welt, den ausgefeilten Landschaftsbeschreibungen, den Lebewesen und die Kommunikation zwischen ihnen beeindruckt sie mich zutiefst und ich kann mir alles bildlich vorstellen und sehe die Szenen vor meinen Augen. Das Hauptmerkmal dieses Fantasy-Romans ist seine erkorene Sprache, Sätze wie eine Symphonie tragen die Geschichte. In ausgezeichneter Sprache erzählt die Autorin so die aufwühlende und mitreißende Geschichte. Schon der Prolog sagt viel und lässt die Naturgewalten erahnen, doch auch menschengemachte Katastrophen werden sogleich deutlich. Das Genre Fantasy hat seine Ursprünge in der Mythologie und Sagenwelt - treffender könnte man den Inhalt dieses Buches nicht beschreiben. Die Welt in Helles Land ist nicht wie die unsere und doch kann man Parallelen ziehen, wie bei einer Fabel. Eine Geschichte, wie sie vielschichtiger und tiefsinniger nicht sein könnte. Starke Gefühle, Macht, Freundschaft, Verantwortung, Herz und großer Schmerz all dies vereint sich in diesem prächtigen Roman. Der Plot und der dazugehörige Twist sind erstklassig gestrickt. Einprägende Charaktere, die wunderbar gezeichnet sind, geben mir größtmögliche Unterhaltung und hochwertige sowie konstante Spannung.

Von Herzen gerne vergebe ich dieser wundervollen Geschichte fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle sie absolut weiter. Ein wortgewaltiger Fantasy-Roman voller Poesie, der mich phänomenal unterhält. Brisante Themen, die brillant umgesetzt wurden durch die Autorin, die sich mit diesem Werk selbst übertrifft und mir einmal mehr beweist, was für eine großartige Geschichtenerzählerin sie doch ist. 

 

Über die Autorin:

Mary E. Garner träumte sich schon immer gern in die Welten ihrer Lieblingsbücher. Bevorzugt jene, die in ihrem geliebten England spielen. Ihrer persönlichen Leidenschaft zur großen Insel und deren literarischen Figuren entsprang die Idee zu Das Buch der gelöschten Wörter, in das sie nun auch ihre Leserschaft in entführt. (Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

 

Original-Klappentext:

Clay ist eine Hohe Hüterin der Bäume in einer Welt, in der zwei Sonnen unbarmherzig niederbrennen. Sie allein kennt den Standort der geheimnisvollen Lichteiche, die das gesamte Land des Waldes beschützt. Doch nun droht dem Heiligen Baum höchste Gefahr – das Refugium und somit das Leben aller Bewohner steht auf dem Spiel. Ein skrupelloser Feind scheut vor keinem Verbrechen zurück. Und so müssen Clay und ihre Gefährten alles riskieren, um den Baum und ihr Land zu retten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

 

 

 

 

Herzlichen Dank an die NetGalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

 

Cold Case - Das gebrannte Kind, Band 3 von Tina Frennstedt

 

Der Tod ist ein Flammenmeer


Tess Hjalmarsson lebt für ihre Arbeit. Sie beschäftigt sich mit ihrer Abteilung in Malmö an Cold Cases. Für sie ist dies eine wichtige Aufgabe, um den Toten Gerechtigkeit zukommen zu lassen, um den Hinterbliebenen Gewissheit zu geben und auch um etwaige Justizirrtümer aufzuklären. Sie ist bereit, jeden Stein umzudrehen, um Antworten zu finden. Neuerdings hat sie sogar eine eigene Fernsehserie, in der die über ihre Fälle berichtet, das ruft allerdings auch Neider und Internet-Trolle auf den Plan. Bei einem aktuellen Fall taucht nun ein Indiz auf, das Tess bereits kennt von einem viel früheren Fall, ist jetzt auch sie in Gefahr?



 

 

Mit Tess Hjalmarsson hat Tina Frennstedt eine starke Ermittlerin erschaffen, eine Frau, die ihren Weg geht, ungewöhnliche Hobbies hat und aufrichtig ist. Die Autorin kann eine jahrelange Erfahrung als Kriminalreporterin aufweisen, daher ist die Schilderung des Alltags im Polizeibetrieb jederzeit glaubhaft und versiert recherchiert. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gepackt und nicht mehr los gelassen. Die Schreibweise der Autorin ist brillant, wunderbar aufgestellt und mitreißend. Die Sprache ist klar und die Dialoge sind echt und unterhaltsam. Die Geschichte ist Hochspannung pur und sie ist erstklassig aufgebaut und perfekt erzählt. Das Tempo, das die Autorin vorgibt, ist rasend hoch und das Lesen lässt mich atemlos werden. Gute wie komplizierte Charaktere runden die Story exzellent ab.

Liebend gerne vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche selbstverständlich eine Leseempfehlung aus! Die Cold Case Reihe von Tina Frennstedt beeindruckt durch extreme Hochspannung, ein hohes Tempo und erstklassige Fall Konstruktionen. Leser und Leserinnen von schwedischen Kriminalromanen werden von der Tiefe der Atmosphäre begeistert sein; Tina Frennstedt versteht es, uns mit durch die Geschichte zu nehmen. Hochwertige Unterhaltung ist bei diesem Krimi vollends garantiert!


Über die Autorin:

Tina Frennstedt arbeitet als Kriminalreporterin beim schwedischen Fernsehen und ist – wie die Protagonistin ihrer COLD-CASE-Krimireihe – Expertin für Mordfälle, die jahrzehntelang nicht aufgeklärt wurden. Ihre Reportagen sind preisgekrönt und bilden den realitätsnahen Hintergrund für ihre Krimis, deren Schauplatz das südschwedische Österlen ist. Der erste Band, COLD CASE – DAS VERSCHWUNDENE MÄDCHEN, war ein großer Erfolg und wurde in Schweden als bestes Krimidebüt 2019 ausgezeichnet.
Die folgenden COLD-CASE-Bände setzen diese Erfolgsgeschichte fort. Tina Frennstedt lebt in Stockholm. (Quelle: Bastei Lübbe Verlag)


Original-Klappentext:

Bereits vier Menschen sind in den Feuern getötet worden. Der Täter hatte zuvor die Brandmelder entfernt, eine Ziffer an das Haus gemalt und dann das Feuer gelegt. Als eine Frau überlebt und berichtet, dass sie Musik vernommen hat, während das Feuer ausbrach, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Dieses Detail kennt sie von einem ihrer ersten Mordfälle. Damals wurde der Täter jedoch nicht gefasst. Tess und das COLD-CASE-Team ermitteln nun unter Hochdruck. Denn die Kommissarin steht ebenfalls auf der Liste des Mörders …




Herzlichen Dank an die NetGalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!






Der Friesenhof - Auf neuen Wegen, Band 1 der Reihe "Die Teehändler-Saga" von Fenja Lüders


Nachkriegsjahre


Der Friesenhof der Familie de Fries existiert bereits seit 100 Jahren und war immer im Besitz der Familie. Sie sind eine Marsch-Bauern Familie. Gerade ist der Vater an einer kurzen schweren Erkrankung verstorben, nicht nur für die beiden Schwestern Gesa und Hanna ändert sich daraufhin ihr gesamtes Leben. 



 

Der großartige Schreibstil der Autorin fasziniert mich sofort und die Geschichte nimmt mich gleich gefangen. Die Figuren beeindrucken mich, sie sind liebenswert und ich folge ihnen gern. Die schwierige Lage, die sich manchmal in Verzweiflung steigert, der Nachkriegszeit ist fassbar. Eine Zwickmühle entsteht gar, denn die Männer, die aus dem Krieg und Gefangenschaft zurückkehren, erwarten eine Rückgabe ihrer Plätze, die die Frauen während der Kriegszeit erfolgreich eingenommen hatten. Auch die Zwangsunterbringung von Flüchtlingen auf den Höfen schafft Konflikte. Alle müssen zusammenrücken, die Privatsphäre des einzelnen leidet. Dinge, die ich ebenfalls aus Erzählungen meiner eigenen Großeltern kenne. Die Atmosphäre ist von einer brillanten Tiefe und Dichte, die einzelnen Szenen kann ich nicht nur sehen sondern auch fühlen, ganz wunderbar. Figuren, die ich so gerne begleite und von denen ich noch viel mehr erfahren möchte. Dieses Buch hat sich mir sofort geöffnet und mit den ausgeprägten und vielfältigen Charakteren einen Platz in meinem Herzen gefunden. Eine Geschichte die bleibt! Die Sprache ist ausgezeichnet, die norddeutschen Worte sind wunderbar platziert, die Sätze sind mitreißend formuliert. Die Landschaftsbilder sind fulminant gut gezeichnet und das Leben der Menschen glaubhaft und voller Herzlichkeit sowie Emotionen geschildert.


Liebend gerne vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen.
Dem ersten Band dieser Familiensaga möchte ich dazu meine unbedingte und absolute Leseempfehlung aussprechen. Der Einstieg in diese Serie ist der Autorin hervorragend gelungen und ich freue mich schon sehr auf die Folgebände.  Liebhaber der Nordseeküste mit ihren Riten und Gezeiten in Kombination mit einer fesselnden Familiengeschichte werden das Buch verschlingen so wie ich.

 

Über die Autorin:

Fenja Lüders, Jahrgang 1961, ist eine waschechte Friesin. Als Jüngste von vier Geschwistern wuchs sie auf einem Bauernhof direkt an der Nordseeküste auf. Für ihr Studium der Geschichte und Politik zog sie nach Oldenburg, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Neben dem Schreiben ist klassische Musik ihre große Leidenschaft. (Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

Original-Klappentext:

Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.



Band 2 der Reihe "Die Teehändler-Saga" 

„Der Friesenhof - Schicksalstage“

ET: 24.06.2022

 

 

 

 

Herzlichen Dank an die NetGalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!