Freitag, August 25, 2023

Der Porzellaner Eine Geschichte aus Meißen von Annick Klug

 

 

Porzellan statt Gold

Der junge Samuel Stöltzel kommt 1706 aus Freiberg nach Meißen, um die Gold-Herstellung zu erlernen. Denn der Alchemist Johann Friedrich Böttger behauptet, dass er aus wertlosen Materialien Gold herstellen könne. Was bekanntlich nicht erfolgen wird, doch eine andere teure und geheime Neuheit wird erstellt – das Porzellan. Für den Jungspund Samuel kommt jedoch alles noch ganz anders, Umstände und sein hitziges Temperament lassen seine Pläne in Luft auflösen ...







Eindringlich, tief und unvergesslich erzählt Annick Klug die Geschichte des Samuel Stöltzels. Ihr Schreibstil beeindruckt mich sofort und sie kann mich jederzeit mitnehmen. Die Historie ist durch die Autorin ausgezeichnet und in einzigartiger Weise recherchiert: Lebendig und anschaulich beschreibt sie die historische Epoche, das Leben, die Menschen, die Umstände. Dabei ist sie wortgewandt und versteht es in schöner Sprache zu schreiben. Das Setting ist in Perfektion komponiert, ich fühle den Schnee und die Kälte kriecht fast schon unter meine Haut. Überhaupt sehe ich alle Geschehnisse wie einen Kinofilm vor meinen Augen ablaufen. Die Charaktere der Autorin sind glaubwürdig, wobei gerade Samuel authentisch ist in seiner Verzweiflung und seinem gleichzeitigem Überlebenswillen. Die Wirklichkeit wird hervorragend mit Fiktion verwebt, dieses ergibt einen brillanten Plot mit Twists. Auf jeden Fall ist dieses Werk eines meiner Herzensbücher.


Dieser historische Roman überzeugt, denn von der ersten Seite an, kann er mich packen und mitnehmen auf eine ungewöhnliche Reise zu dem Start der Meißner Porzellan Manufaktur, den Wirren und Erfolg und Liebe. In Annick Klug steckt eine wunderbare Geschichtenerzählerin und ich möchte gerne mehr Bücher von ihr lesen. Sie hat die Geschichte hervorragend umgesetzt und kann den Spannungsbogen hoch halten, so dass ich mich ausgezeichnet unterhalten fühle.


Von Herzen gerne vergebe ich hier die wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Buch meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Leser und Leserinnen, die gerne in historische Geschichten eintauchen, zudem wenn es sich um echte historische Personen handelt, kommen vollends auf ihre Kosten. Der Lesefluss ist schön und es macht großen Spaß, das Buch zu lesen.




Über die Autorin:
Annick Klug, geboren 1967, ist Schauspielerin, Sängerin und Drehbuchautorin. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. das NÜRNBERGER AUTORENSTIPENDIUM. Als Drehbuchautorin arbeitete sie u. a. für die UFA und STUDIO HAMBURG. Für DER PORZELLANER erhielt sie das Stipendium des Landes Brandenburg mit Aufenthalt auf Schloss Wiepersdorf. (Quelle: Bastei Lübbe)

Original-Klappentext:
Als junger Bergmann bricht Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen auf, um bei dem berühmt berüchtigten Alchemisten Friedrich Böttger das Goldmachen zu erlernen – nicht zuletzt, um damit auch das Herz seiner geliebten Sophie zu gewinnen. Statt des ersehnten Goldes, das König August zur Finanzierung seiner Kriege braucht, gelingt die Erfindung des Porzellans. Enttäuscht muss Samuel jedoch zusehen, wie sich die nun entstehende Manufaktur in Machtkämpfen zwischen Böttger, dem kreativen Kopf, und Nehmitz, dem Beamten des Hofes, aufreibt. Samuel sieht sich gezwungen, mit dem Herstellungsgeheimnis nach Wien zu fliehen, wo er auf eine neue Chance für sich und das weiße Gold hofft ...
 
 
 
 
 
 
 
 
Herzlichen Dank an die Netgalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines  Rezensionsexemplares!
 
 
 
 
 
 
 

Freitag, August 11, 2023

Koffer voller Briefe von Stefanie Gregg

 

Geheimnisvolle Briefe

Behutsam und gefühlvoll erzählt die Autorin Stefanie Gregg uns Lesern und Leserinnen die Geschichte von Elias. Die Charaktere sind dabei glaubwürdig und intensiv aufgebaut, nach und nach lernen wir sie alle kennen: da ist zuerst einmal Elias, er ist inzwischen 48 Jahre alt, er hat zwei Kinder Anna, 15 Jahre alt, und Leo, 11 Jahre alt. Die Mutter der kleinen Familie, Sabrina ist vor drei Jahren an schwerer Krankheit verstorben. Vor 30 Jahren hatte Elias eine kurze wie intensive Beziehung zu Isabella, die nun ebenfalls verstorben ist. Sie hinterlässt Koffer voller Briefe, alle sind an Elias adressiert und wurden doch nie abgeschickt. Diese Tatsache wirft Elias nun völlig aus der Bahn; sie lässt ihn darüber grübeln, ob er an Isabellas Tod eine Mitschuld trägt. Zumal Die Polizei ebenfalls versucht, sich ein Bild zu machen und Elias verhört hat. Normales Alltagsleben fällt zunächst schwer. Er droht weg zu driften. Warum hat Isabella all die Briefe geschrieben? Wie ist ihr Leben verlaufen? Was werden die Briefe über Isabella preisgeben? Fragen, die ich mir bei der Lektüre des Buches sofort stelle. Sogleich stecke ich mitten in der Geschichte und fiebere danach, das Geheimnis zu erfahren.


Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und beeindruckend. Die verwendete Sprache ist wunderschön und harmonisch. Gerne lese ich den Roman und lasse mich mitnehmen auf eine Reise in die Vergangenheit und sehe, wie Elias versucht, die Gegenwart zu erkennen und vor allem zu akzeptieren.

Von Herzen gerne vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Roman natürlich meine absolute Leseempfehlung aus. Das Buch ist die perfekte Lektüre für ein entspanntes Lese-Wochenende. Ich wurde prächtig unterhalten und habe die Figuren gerne in mein Herz gelassen. Dieser Roman basiert übrigens, wie die Autorin verrät, auf einer wahren Geschichte. Ich bin schon seit dem Buch ''Duft nach Weiß'' ein großer Fan und liebe den Schreibstil der Autorin, sie kann mich jedes Mal aufs Neue begeistern und mitnehmen und lässt mich fort träumen! 

 

Über die Autorin:

Stefanie Gregg, geboren 1970 in Erlangen, studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie promovierte über „Das Lachen“.

Nach Stationen bei Bertelsmann und A.T.Kearney ist sie heute Autorin und freie Lehrbeauftragte.

Stefanie Gregg schreibt Romane, Kriminalromane und Kurzgeschichten, die mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet wurden.

Mit ihrer Familie wohnt die Autorin in der Nähe von München.

Sie ist Mitglied im PEN Berlin. (Quelle: amazon)

Original-Klappentext:

Eine Frau und eine große Liebe.
Ein Tod und ein Neuanfang.

Koffer voller Briefe haben sie gefunden, erklären zwei Polizisten dem erstaunten Elias.
Alle an ihn gerichtet. Geschrieben jeden Tag seit dreißig Jahren von einer Frau, die ihn liebte. Und die gestorben ist, ohne ihn je wiedergesehen zu haben, nachdem er sie als Achtzehnjähriger nach einer kurzen Beziehung verlassen hatte.

Elias begibt sich auf die Suche nach dem Leben dieser Frau, und damit auch auf die Suche nach sich selbst.

 

 

Weitere (gerade aktuelle) Bücher der Autorin:


 

Nebelkinder - der dritte Teil der Trilogie erscheint demnächst (19. September 2023).












Herzlichen Dank an die Autorin persönlich für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.






Mittwoch, August 02, 2023

Enid Blyton – Geheimnis hinter grünen Hecken von Maria Regina Kaiser

 

Das Leben der Mutter von George und all den anderen

Enid Blyton wurde 1897 in Süd-London geboren, später zog die Familie nach Kent. Sie hatte zwei jüngere Brüder. Ihr Vater, Thomas Carey Blyton (1870–1920), war ein Bekleidungsverkäufer. Ihr Verhältnis zum Vater war näher als das zur Mutter. Doch als Enid 13 Jahre alt war, verließ der Vater die Familie für eine andere Frau. Mit seinem Fortgehen veränderte sich Enids Welt komplett.

Schon als kleines Mädchen dachte sich Enid Geschichten aus und mit 25 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Die Eltern hatten sie sich als Musikerin gewünscht, sie wurde jedoch Lehrerin und hat auch kurz als solche bis zu ihrer Ehe gearbeitet. Aber das Schreiben war immer ihr Traum und auch ein Trost in schwereren Zeiten gewesen.

Bis heute ist Blyton mit ca. 700 Werken und über 600 Millionen verkauften Büchern international eine der erfolgreichsten Jugendbuchautoren.

Mit 64 Jahren hatte sie erste Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung. Sie wurde nur 71 Jahre alt. In ihren Büchern werden aber Episoden und Geschichten von ihr für immer bestehen bleiben.

Mit dem Namen Enid Blyton verbinde ich wunderschöne Erinnerungen an meine Jung-Mädchen-Zeit: Hanni und Nanni, Dolly, Die fünf Freunde. Ich habe diese Bücher geliebt und lese sie auch heute noch hin und wieder.

Ebenfalls von Enid Blyton ist eines ihrer bekanntesten Zitate: ''Kritik von Leuten über zwölf interessiert mich überhaupt nicht.'' Das finde ich einfach nur herrlich.

Mit diesen Gedanken habe ich mit der Lektüre der Romanbiografie begonnen. Von der Autorin, Maria Regina Kaiser, kenne und schätze ich bereits andere Romanbiografien und war jetzt um so gespannter auf dieses Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und die Sprache ist ansprechend schön. Die einzelnen Stationen aus dem Leben von Enid Blyton sind überzeugend und interessant geschildert. Die authentischen Dialoge beleben die einzelnen Szenen, dadurch wird das Lesen kurzweilig und unterhält mich.

Von Herzen gerne vergebe ich hier die fünf wohlverdienten Sterne von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch natürlich liebend gerne weiter. Leser und Leserinnen historischer Romane werden so begeistert sein wie ich. Einzelheiten aus dem Leben der berühmten Schriftstellerin zu erfahren, empfand ich als sehr informativ und aufschlussreich.


Über die Autorin:

Maria Regina Kaiser, Dr. phil., 1952 in Trier geboren, studierte in Frankfurt am Main Alte Geschichte, Archäologie und Hispanistik. Nach ihrer Promotion war sie bis 1986 in der Forschung tätig, von 1987 bis 1991 arbeitete sie als Lektorin in einem Wissenschaftsverlag. Heute ist sie freie Autorin vor allem von historischen Romanen und vielbeachteten Romanbiografien. (Quelle: Südverlag)


Original-Klappentext:

„Die Urteile irgendwelcher Menschen über zwölf Jahre interessieren mich nicht“, bemerkt Enid Blyton (1897-1968), die mit spannenden Geschichten Generationen von Kindern zum Lesen motiviert. Als eine der international erfolgreichsten SchriftstellerInnen weiß die Britin genau, wovon Kinder träumen, und bietet ihnen in ihren Büchern attraktive Fluchtwelten, kurzweiliges Lesefutter: Begeistert verschlingen Mädchen und Jungen seit Jahrzehnten die Abenteuer der „Fünf Freunde“ oder der „Schwarzen Sieben“. Und doch polarisiert Enid Blyton, denn so mancher Erwachsene stempelt ihr Werk als trivial ab, kritisiert Sprache und Moral ihrer Texte. Bis heute umgibt die Autorin Geheimnisvolles. Nahezu jeder kennt ihren Namen, hat etwas von ihr gelesen. Verstanden wird Enid Blyton aber von den wenigsten ...

Die erste deutschsprachige Romanbiografie über die britische Erfolgsautorin.
Empathisch-respektvolle Hommage an eine Autorin, die mit ihrem Werk Millionen von Kinderherzen erobert und ganze Bibliotheken füllt.
Leidenschaftliche Vielschreiberin, clevere Unternehmerin, engagierte Kinderversteherin: das facettenreiche Porträt einer Frau mit vielen Gesichtern.
Kenntnisreich und einfühlsam erzählt, mit einem klugen Nachwort und einem ausführlichen Anhang.







Herzlichen Dank an die Netgalley Deutschland und den Südverlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars.