Montag, November 04, 2024

Mord im Himmelreich von Andreas Winkelmann

 

Mord auf dem Campingplatz, die Erste

Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus ist ein Morgenmuffel. Als er auf dem Campingplatz Himmelreich früh von einem Hilferuf aus seinen Gedanken gerissen wird, ist er also alles andere als begeistert. Eine aufgewühlte Frau bittet ihn, jemanden aus dem Wasser zu retten. Was wie die Rettungsaktion für einen Hund auf einem Surfbrett beginnt, entwickelt sich schnell als ein menschlicher Todesfall. Die Polizei geht zwar von einem Unfall aus, doch Björn ist da ganz anderer Meinung. Zusammen mit der liebenswerten Künstlerin Annabelle Schäfer übernimmt er selbst die Ermittlungen. 


Bisher kenne ich Andreas Winkelmann als einen der erfolgreichsten Thriller-Autoren in Deutschland. Jetzt wendet er sich mit diesem neuen, von ihm vorliegenden Buch, einem etwas abweichenden Genre zu: dem Cosy-Crime. Für mich als Leserin, die gerne zwischen den Genren wechselt ein Must-Read. Cosy-Crime bedeutet für mich ein gelassenes und ruhigeres Ambiente und Hobby-Ermittler, die in ihre Rolle quasi hinein stolpern. So ergeht es auch der Hauptfigur Björn Kupernikus. Der Schreibstil gefällt mir richtig gut. Die Figuren sind abwechslungsreich und spielen schön miteinander. Gerne folge ich ihnen durch die Geschichte. Die Story ist perfekt geplottet. Die Sprache ist fließend, da bereitet mir das Lesen Freude. Die Atmosphäre ist fantastisch gestaltet und total ansprechend. Das Thema wurde exzellent vom Autoren umgesetzt und er kann mich jederzeit mitnehmen.

Sehr gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Die Lektüre ist ein Hochgenuss und ich fühle mich exzellent unterhalten. Dies ist ein Cosy-Crime vom Feinsten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Über den Autoren:

Andreas Winkelmann, geboren an einem kalten Dezembertag im Jahre 1968 in einem kleinen Nest in Niedersachsen, ist der geborene Geschichtenerzähler. Schon als Schüler schrieb er erste Romane in Mathematikhefte. Von dort bis zum Bestsellerautor brachte er ein buntes und bewegtes Berufsleben hinter sich. So war er Bäcker, Soldat, Fitnesslehrer, Taxifahrer, Versicherungsverkäufer und arbeitete in einer Honigfabrik.
Ob spannende Thriller, Abenteuersachbuch, Romane oder Cozy-Crime: Schreiben ist seine Leidenschaft. Genauso leidenschaftlich bereist er die Welt. Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Camper. Daher kennt er sich aus mit dem Leben in der Wildnis und auf dem Campingplatz. Gerade dort, so findet er, kann man skurrile, kuriose, herzliche, kauzige oder exzentrische Menschen beobachten, und so gibt es kaum einen anderen Ort, an dem sich Allzumenschliches und ungeahnte Abgründe derart verdichten. (Quelle: Knaur

Homepage des Autoren

Original-Klappentext:

Andreas Winkelmann mal ganz anders: Lernen Sie den SPIEGEL-Bestsellerautor mit dem Auftakt seiner Campingkrimi-Serie von seiner cosy Seite kennen!

»Mord im Himmelreich« ist der erste Band einer humorvollen Wohlfühlkrimi-Reihe rund um Verbrechen auf dem schönen Campingplatz Himmelreich.  Es ermitteln der passionierte Camper und Hobby-Tatort-Kommissar Björn Kupernikus und die bezaubernde Künstlerin Annabelle Schäfer.

Cosy Krimi mit tollem Setting und liebenswerten Figuren

So hat sich der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus seinen Ruhestand nicht vorgestellt – oder vielleicht doch? Kaum hat er sich auf dem idyllischen Campingplatz Himmelreich gemütlich eingerichtet, muss er einen kleinen Hund retten, der auf einem Paddleboard mitten im See treibt. Kupernikus zieht das Tier ans Ufer – und mit ihm eine Leiche, die aufwendig unter das Board geschnallt ist.

Zwar geht die Polizei von einem Unfall aus, sonderlich erfahren wirken die Beamten aber nicht. Wenn man zudem im Himmelreich etwas in Erfahrung bringen will, braucht man jemanden, der sich im Mikrokosmos Campingplatz bestens auskennt. Ganz klar, Kupernikus muss selbst ran, das Campen liegt ihm schließlich im Blut und auf die Rolle als Tatort-Kommissar hat er sich sein Leben lang akribisch vorbereitet. Unterstützt wird er von Annabelle, einer weitgereisten Künstlerin, die die kuriosesten Dinge weiß, vor Ort lebt und daher einen guten Draht zu den Einheimischen hat ...

Ein Fest für alle, die lustige Krimis lieben

Sie sind einfach ein herrliches Ermittler-Duo: der etwas brummige, aber mit wunderbarem Humor gesegnete Björn Kupernikus und die lebenslustige Künstlerin Annabelle. Gemeinsam sind sie der Polizei stets einen klugen Gedanken voraus. Bestseller-Autor Andreas Winkelmann zeigt mit seinem Camping-Krimi, dass er unheimlich gut unterhalten kann, auch ohne Blut.


 

 

 



Herzlichen Dank an vorablesen und den Knaur Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

 

 

 


Samstag, November 02, 2024

Geysirnebel von Clara Schönberg

Mit dem Herzen

Die Hamburgerin Lia eigentlich Cecilia Leonore kämpft mit ihrem Liebesleben. Sie führt eine Fernbeziehung mit Per, einem Vulkanologen, dessen Heimat Island ist. Zwischen Salsanächten mit ihren Freunden, ihrer anspruchsvollen Blankeneser Familie und dem Ärger mit ihrer chaotischen Mitbewohnerin Maite, schmachtet Lia dem jeweils nächsten Wiedersehen mit Per entgegen. Sie weiß, sie wird in nächster Zukunft für ihn nach Island auswandern müssen oder ihn verlieren. Da ihre beste Freundin Anna bereits auf Island lebt, zieht es Lia mehr und mehr nach Island. Die PR-Agentur, für die Lia arbeitet, lässt sie immer nur für eine Woche in den Urlaub. Irgendwie zerrt jeder an Lia herum, doch was will ihr Herz?

Im Jahe 1771 hat Alva ganz andere Sorgen. Ihr Vater will sie mit Ólafur verheiraten. Eine arrangierte Hochzeit aus finanziellen Gründen ohne Liebe. Die freiheitsliebende und eigensinnige Alva ersehnt sich ein anderes Leben, doch das Wohl der Familie hat Vorrang und dem Wort des Vaters muss sie folgen. Kann sie ihrem Schicksal noch entrinnen?

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut und sie kann mich sofort mitnehmen. Ihre Sprache ist harmonisch und sanft. Das Buch lässt sich fließend lesen und ich folge den Figuren freudig durch die Geschichte. Diese ist zweigeteilt und wird wunderbar auf zwei Ebenen erzählt. Die Charaktere sind intensiv, echt und glaubwürdig. Die Gefühle kommen gut hervor und ich kann mich in dem Roman fühlen. Die Geschichte ist lebendig und die Emotionen herrschen vor. Ein Herzensbuch, das mich hervorragend unterhält. Die Landschaft und die Atmosphäre auf Island sind eindringlich und prächtig geschildert. Die Naturgewalten und deren Beeinflussung der dort lebenden Menschen ist wunderschön heraus gearbeitet.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Ein Buch, das sich hervorragend als Wochenendlektüre  anbietet - auf dem Sofa schmökern! 

 

Über die Autorin:

Clara Schönberg lebt an der holsteinischen Ostseeküste. Ihre Inspiration sind ihre Reisen, ganz besonders hat es ihr die vielschichtige Natur Islands angetan. Wenn sie nicht an einem Manuskript schreibt, genießt sie auch in Norddeutschland das Leben am Meer, zu Fuß und auf dem Pferderücken. (Quelle: Harper Collins)

Original-Klappentext:

Zwei große Liebesgeschichten, verbunden durch ein Tagebuch und das Schicksal der ersten Rentiere Islands

2024: Für die Liebe verlässt Lia ihre Heimat Hamburg und wagt einen Neuanfang auf Island. Sie muss für ihren neuen Job im Museum auf die Rentierfarm von Pers Familie ziehen. Das Landleben in dem kleinen Künstlerort Seyðisfjörður bringt seine Schwierigkeiten mit sich, und Per verhält sich zudem sonderbar. Als ein Vulkanausbruch die Existenz des Dorfes und der Rentierfarm bedroht und Per plötzlich verschwunden ist, setzt Lia alles daran, ihre Liebe zu retten, und gerät in einen Strudel, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen.

1771: Die junge Alva lebt mit ihrer Familie auf einer Farm im Süden Islands. Als die dänische Krone einen Rentiertransport auf die Insel schickt, um die hungernden Isländer zu unterstützen, begegnet Alva dem samischen Rentierhirten Máhttu, und eine verbotene Liebe entbrennt zwischen ihnen. Doch nichts kommt, wie es kommen soll und es scheint, als wäre Alva meilenweit von ihrem Happy End entfernt

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und Harper Collins für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 

Freitag, November 01, 2024

Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals von Claudia Schirdewan

Die Pension am Meer

Im Jahre 1906 arbeitet die junge Clara als Stranddienerin, um ihre Eltern und die kleine Schwester Antje finanziell zu unterstützen. Als Clara die Arbeit zwei Jahre zuvor antritt, ist sie mächtig stolz. Die Eltern, Elisa und Julius müssen noch immer die Schulden für ihre ''Pension am Meer'' abbezahlen, das Geld ist daher stets knapp. Ihre Großmutter Wilma versucht Clara derweil immer wieder in eine Verbindung mit Max zu drängen, der arbeitet ebenfalls als Stranddiener. Doch Clara sieht in ihm lediglich den Freund, der sie seit Kindertagen begleitet. Max wiederum schwärmt für Clara und möchte ihr seine Liebe gestehen. Sein Vater Sören ist Strandaufseher und eines Tages wird er wohl Sören auf dem Posten ersetzen, eine gute Partie also. Clara jedoch hat eigene Pläne und Träume, denen sie nachhängt und sich erfüllen möchte.

Auch der zweite Band der Norderney-Saga kann mich mitnehmen und wieder voll und ganz überzeugen. Die Gefühle werden erneut ganz groß geschrieben und die Figuren können schnell in mein Leserinnen-Herz finden, einziehen und bleiben. Der Schreibstil von Claudia Schirdewan beeindruckt mich immer wieder. Sie kann wunderschön formulieren und plotten, ihre Sprache ist angenehm und fließend und der jeweiligen Zeit angepasst. Die Charaktere sind wundervoll gezeichnet und überzeugen mit ihren starken und ausgeprägten Zügen. Die Autorin hat das Leben und die Einflüsse der Zeit hervorragend recherchiert und in eine fabelhafte Geschichte gestrickt. Die Atmosphäre ist ausdrucksstark und gut fühlbar. Die Szenen sind brillant gesetzt und gezeichnet, dabei hat die Autorin liebevolle Details pointiert. Ich kann die Bilder direkt vor mir sehen.
Ich fühle mich exzellent unterhalten und fiebere gerne mit den Figuren mit und begleite sie bereitwillig durch die Story.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem zweiten Band der Norderney-Saga seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Leser und Leserinnen, die sich für die frühe Zeit des 20. Jahrhunderts und dem Leben auf einer Nordsee-Insel interessieren, sind hier goldrichtig. Der Unterhaltungsfaktor ist hoch und die Lesezeit vergeht wie im Flug. Von mir erhält das Buch das Prädikat „Herzensbuch“.

Über die Autorin:

Claudia Schirdewan lebt mit ihrer Familie in Everswinkel im Münsterland. Nach dem Abitur absolvierte sie eine kaufmännische und eine fremdsprachliche Ausbildung, später studierte sie nebenberuflich Kulturmanagement. Sie schreibt Geschichten, seit sie alle Buchstaben kennt und liebt es, ihre Figuren auf abenteuerliche Reisen durch die Vergangenheit zu schicken. (Quelle: Bastei Lübbe)

Original-Klappentext:

Band 2 der Reihe "Die große Kurhotel-Saga"

Norderney, 1904: Clara träumt davon, die Pension ihrer Eltern zu einem modernen Kurhotel auszubauen. Obwohl sie ihre Familie mit dem Geld unterstützt, das sie als Dienerin im Damenbad verdient, scheuen ihre Eltern das finanzielle Risiko einer Modernisierung. Als der junge Bankier Arthur auf Norderney auftaucht, scheint es, als könnten Claras Träume vom Kurhotel doch noch wahr werden. Gemeinsam schmieden sie Pläne und kommen sich dabei immer näher. Bis Arthur eines Tages plötzlich verschwindet ...

Unterdessen kommt Helene auf der Insel an, um dort als Gemeindeschwester zu arbeiten. Clara unterstützt ihre neue Freundin, wo sie nur kann, aber die jungen Frauen haben nicht mit dem sturen Argwohn ihrer Mitmenschen gerechnet.

Können die beiden Frauen ihre Träume trotz aller Widrigkeiten verwirklichen?





Herzlichen Dank an die Autorin selbst und den Bastei Lübbe be-heartbeat-Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares. 

 

 


Mittwoch, Oktober 30, 2024

Helden von Frank Schätzing

 

Jacop, der Fuchs

Im Jahr 1260 kurz nach den Geschehnissen um die Ermordung Meister Gerhard Morarts, dem Dombaumeister in Köln, kehrt langsam Ruhe ein ins Leben des Gelehrten Jaspar, seinem Schwager, dem Blaufärber, Goddert und dessen Tochter Richmodis. Jaspar vermisst Jacop so sehr, dass er sich auf die Suche nach ihm macht und ihn auch findet. Zu sehr sind ihre Leben miteinander verwoben, sie brauchen einander. Jacop wird zum Kaufmannslehrling und alles könnte sich zum Guten wenden. Doch das Schicksal hat anderes vor. 

 

Schon auf den ersten Seiten bin ich komplett in der Geschichte angekommen. Mitten drin im Leben von Jacop, dem Fuchs. Frank Schätzing schreibt in gewaltigen und beeindruckenden Worten. Seine Sprache überzeugt mich und ist der Zeit hervorragend angepasst. Er kann mich sofort in seinen Bann ziehen. Ungefähr 18 Jahre ist es her, dass ich "Tod und Teufel'' gelesen habe. Schon damals war ich fasziniert von der Geschichte, dass sie nun weiter geführt wird und sich zudem als Trilogie erweist, ist einfach nur wunderbar. Der Autor hat den Faden des ersten Bandes aufgenommen und genial weiter gesponnen. Die Zeit im 13. Jahrhundert ist brillant eingefangen und dargestellt. Die Geschichte reißt mich mit und ich sauge das Mittelalter quasi mit ihr ein. Wie immer hat der Autor exzellent recherchiert und Fiktion und Historie meisterhaft in Szene gesetzt. Intensiv und eindringlich sind sie Charaktere gestaltet. Alle Figuren sind authentisch, haben ihre Ecken und Kanten und ergänzen sich gegenseitig perfekt im Plott. Dieser historische Roman ist von aller höchstem Niveau und berührt mich zutiefst. Der Spannungsbogen ist fest gespannt und wird die gesamte Dauer des Buches über fest wie hoch gehalten.

Selbstverständlich vergebe ich diesem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Für mich souverän ein Must-Read im Lese-Herbst /-Winter. Dem Leser und der Leserin wird hier Unterhaltung pur geboten und die rund 1000 Seiten lohnen sich auf jeden Fall. 

 

Über den Autoren:

Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, veröffentlichte 1995 den historischen Roman »Tod und Teufel«, der zunächst regional, später bundesweit zum Bestseller avancierte. Nach zwei weiteren Romanen, einem Band mit Erzählungen sowie dem Thriller »Lautlos« erschien im Frühjahr 2004 »Der Schwarm«, der seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht hat und weltweit in 27 Sprachen übersetzt wurde. Es folgten die Bestseller »Limit« (2009), »Breaking News« (2014) und »Die Tyrannei des Schmetterlings« (2018). Auch als Sachbuchautor hat sich Schätzing einen Namen gemacht. 2006 zeichnete Bild der Wissenschaft seine Evolutionsgeschichte »Nachrichten aus einem unbekannten Universum« als bestes Wissenschaftsbuch aus. 2021 gelang ihm mit »Was, wenn wir einfach die Welt retten?« erneut der Sprung in die Sachbuch-Bestsellerliste. 2024 erscheint sein neuer Roman »Helden«, mit dem er den Weltbestseller  »Tod und Teufel« kongenial fortsetzt. Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln. (Quelle: Kiepenheuer und Witsch)

Original-Klappentext:

In seinem neuen epochalen Roman »Helden«, der den Weltbestseller »Tod und Teufel« kongenial fortsetzt, zeichnet Frank Schätzing das Bild einer abendländischen Gesellschaft im Umbruch. Vor dem Hintergrund gewaltiger Umwälzungen, in denen bereits die Renaissance und die Neuzeit aufscheinen, im ewigen Spannungsfeld von Macht und Moral, schickt Schätzing seinen Helden Jacop auf einen Höllenritt durch die Geschichte.


1263: Jacop der Fuchs steckt in Schwierigkeiten. Und zwar gewaltig, so wie vor drei Jahren, als er in eine Intrige Kölner Patrizier geriet und nur knapp dem Tod entging.

Danach hat sein Schicksal eine vielversprechende Wendung genommen. Er wurde ehrbar, vom Dieb zum Kaufmannslehrling. Doch wieder muss er um sein Leben laufen, kämpfen, schwimmen… gejagt von Geistern der Vergangenheit, schottischen Söldnern und der furchteinflößenden Blonden Hexe. Hineingeworfen in einen Sturm, der ganz Europa erfasst, ausgelöst durch englische Barone, die nichts Geringeres planen, als ihren König zu entmachten und die absolute Monarchie abzuschaffen.

Was ist schiefgegangen? Wäre Jacop bloß in Köln geblieben, bei seinen Freunden. Doch auch da spitzen sich die Machtkämpfe dramatisch zu…

»Helden« ist historisches Drama und atemberaubender Thriller. Ein dritter Band mit Abenteuern von Jacop dem Fuchs ist in Arbeit.  



Herzlichen Dank an netgalley DE und Kiepenheuer & Witsch für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!





Mittwoch, Oktober 16, 2024

Wattlichter von Katharina Mosel

 

Veränderungen

Nele, Erzieherin in einem Kindergarten, ist gestresst und nahezu ausgebrannt. Die Arbeit erfüllt sie nicht mehr, ist nur mehr Belastung und Pflicht für sie. Wie gut, dass eine Ferienwoche bevorsteht. Doch es gibt gewisse Anlaufschwierigkeiten, denn Emma, eines der Kita-Kinder wird nicht abgeholt. Und Nele wird immer tiefer in die Geschichte gezogen - warum kann sie aber auch nicht 'nein' sagen? Nele wird klar, dass sie eine Auszeit braucht. Auch von ihrem Gatten Bert bekommt sie gerade nicht die nötige motivierende Unterstützung, denn er ist beruflich in ein Projekt eingebunden. Also macht sich Nele allein auf den Weg nach Sylt, um an der Nordsee ihre Gedanken frei pusten zu lassen und über ihr Leben im Ganzen nachzudenken.

Bereits nach den ersten gelesenen Seiten kann ich mich gut in die Protagonistin Nele hinein versetzen und mit ihr mit fühlen. Der Schreibstil macht süchtig, absolut authentisch und dabei vollkommen einfühlsam. Mir persönlich gefällt ein Buch, wenn mich die Geschichte mitnehmen kann und ich komplett in sie eintauchen kann, wenn dann noch die Charaktere den Weg in mein Herz finden, ist alles perfekt. Und genau dies ist hier der Fall, ich fiebere und empfinde mit Nele mit und begleite sie gerne durch die Story. Die Sprache, die die Autorin verwendet, ist angenehm und wunderbar fließend, da kann ich schön durch das Buch gleiten. Ihre Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und reißen mich mit. Die Autorin schreibt gerne über Protagonistinnen Ü50 und das finde ich grandios. Sie ist dabei realistisch und hat den Finger stets am Puls der Zeit. Außerdem schafft Katharina Mosel es, mich zum Schmunzeln zu bringen. Die Lektüre ist mehr als unterhaltsam und erfrischend abweichend von 08/15-Lektüren und Chick-Lit.

Sehr gerne vergebe ich dem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Schon allein wegen des Traum-Schauplatzes Sylt ein absolutes Must- Read im Leseherbst 2024!

Kurzmeinung:

Unglaublich unterhaltsame und niveauvolle Geschichte

 

Über die Autorin:

Katharina Mosel ist eine echte Hamburger Deern. Aufgewachsen in Schleswig-Holstein, lebt und arbeitet sie heute in Köln.

In ihren Wohlfühlromanen nimmt sie ihre Leserschaft mit in ihre Heimat Norddeutschland, am liebsten auf ihre Lieblingsinsel Sylt.

Mut zur Veränderung ist das Thema, das die Autorin und ihre Figuren im besten Alter bewegt. Natürlich darf dabei die Liebe nicht zu kurz kommen.

Begleitet wird Katharina Mosel von einer pinkfarbenen Ente, die mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Sie erinnert die Autorin und ihre Figuren stets daran, dass es nie zu spät ist, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

Mehr Informationen zu Katharina Mosel finden Sie auf ihrer Webseite und in ihrem Newsletter, der Entenpost.(Quelle: amazon)

Homepage der Autorin

Original-Klappentext:

Sie ist Ehefrau, Mutter und Erzieherin. Aber was ist sie noch?

Die fünfundfünfzigjährige Nele ist nicht mehr glücklich. Sie fühlt sich ausgelaugt, jedweder Spaß in ihrem Leben scheint hinter ihr zu liegen. Ihr Mann Bert schlägt ihr eine Reise allein an die Nordsee vor und Nele entscheidet sich für Sylt. Sie verliebt sich in die Insel und möchte kurzerhand dableiben, ihrem Alltag entfliehen.

Bert fürchtet um seine Ehe und setzt Nele unter Druck. Sie lernt den Lebenskünstler Uwe kennen, der eine Hundeschule in Morsum betreibt. Er ermutigt sie, ihre Träume zu verfolgen: Hamburg den Rücken zu kehren und auf Sylt neu anzufangen. Doch dann will Bert plötzlich ebenfalls sein Leben auf den Kopf stellen ...

Eine Geschichte über den Mut, mitten im Leben den eigenen Weg zu verändern.

Katharina Mosel schreibt sich mit diesem Roman erneut auf ihre Lieblingsinsel Sylt, nimmt ihre Protagonisten und ihre Leserschaft mit auf eine spannende Reise mit viel Insel-Flair.

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und Katharina Mosel für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 




Dienstag, Oktober 15, 2024

Das Haus am Gänsemarkt von Petra Oelker

 

Ein Stück Hamburger Geschichte

Im Jahre 1812 steht Hamburg unter der Besatzung Frankreichs. Napoleon nutzt die Stadt, um den Handel mit Großbritannien zu unterbinden. Die Stimmung in der Stadt wurde immer unruhiger, die Menschen schwanken zwischen Annehme ihres Schicksals und dem Wunsch nach Rebellion. Die junge Sophia Benedikt ist bei ihrem Onkel Arnold Brestetten und ihrer Tante Johanna Regine Aurelia zu Gast. Ihre Eltern haben sie im Hause des angesehenen wie reichen Hamburger Kaufmanns untergebracht, während sie nach Amerika auswandern und sich dort einrichten. Selbstverständlich soll die Tochter später nachgeholt werden. Diesem Plan steht nun zunächst Napoleon mit seiner Blockade im Wege.

Die Autorin Petra Oelker verehre ich sehr, ihre historischen Romane, um die Komödiantin Rosina, die ebenfalls in Hamburg spielen, habe ich allesamt verschlungen und liebe sie. Auch ihre Sachbücher, wie ''Die Neubauerin'' sind mehr als lesenswert und reißen mich mit. Ich gehöre also unbedingt zu den Fans der Autorin! Als ich die Ankündigung dieses neuen Werkes und seinen Klappentext gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Und wie bei jedem Buch der Autorin wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist in geschmeidiger und anspruchsvoller Sprache verfasst, die das Lesen angenehm machen. In ihr finden sich unzählige schöne Lieblingssätze, die sich mir einprägen - bei ihnen geht es zumeist um die Stadt Hamburg, ihrer damaligen Atmosphäre und über das Meer, das so nah ist. Die Geschichte selbst und ihr Plot sind hervorragend gewebt und erzählt. Petra Oelker hat zudem starke Charaktere erschaffen; sie sind brillant gestaltet und dabei auch ungeheuer glaubwürdig. Um 1800 herum herrschen unruhige Zeiten, nichts ist vorhersehbar. Die Gefühle der Menschen und ihr Hin- und Hergerissen sein sind eindringlich geschildert und lassen mich mit den Figuren mitfiebern. Überhaupt ist die Historie wunderbar eingefangen und ich sehe die Szenen wie einen Film vor mir ablaufen. Ein extrem guter wie wahrhaftiger Pageturner, der zum Weiterlesen verleitet. Ich mochte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem historischen Roman fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Hier sind Liebhaber von exzellenter Literatur, die zudem hervorragend recherchiert wurde, goldrichtig. Für Bewunderer und Freunde der Stadt Hamburg ist das Buch ein Must-Read, denn mit dem Vierten Koalitionskrieg und der Besetzung Hamburgs durch Napoleon, wird ein prägender und richtungsweisender Teil der Geschichte behandelt.

 

Über die Autorin:

Petra Oelker arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit «Tod am Zollhaus» schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane um die Komödiantin Rosina, zehn weitere folgten. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören «Der Klosterwald», «Die kleine Madonna» und «Tod auf dem Jakobsweg». Zuletzt begeisterte sie mit «Das klare Sommerlicht des Nordens», «Emmas Reise» sowie dem in Konstantinopel angesiedelten Roman «Die Brücke zwischen den Welten». (Quelle: Rowohlt Verlag)

Original-Klappentext:

In ihrem großen Hamburg-Roman erzählt Petra Oelker vom Schicksal einer hanseatischen Kaufmannsfamilie während der Franzosenzeit.

Hamburg, 1812. Während ihre Eltern Amerika bereisen, lebt Sophia Benedikt bei ihrem Onkel, dem Kaufmann Arnold Brestetten, und seiner Familie. Das Leben im großen Haus am Gänsemarkt ist komfortabel, doch die Zeiten sind schwierig. Kaiser Napoleon überrollt mit seinen Armeen Europa. Als wichtigste Stadt der nun französischen Norddepartements ist Hamburg ebenso Ort rauschender Feste wie großen Elends.

Arnold Brestetten glaubt anfangs noch, sich mit den neuen Gegebenheiten arrangieren zu können. Bis ein französischer Offizier mit seiner Entourage in seinem Haus einquartiert wird und die Geschäfte durch die Kontinentalsperre niedergehen. Als sich in Hamburg Widerstand gegen die Besatzer regt, müssen die Bewohner im Haus am Gänsemarkt sich entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen. Mit weitreichenden Folgen auch für Sophia ...

Ein bewegender, farbenprächtiger und detailliert recherchierter Roman von der Autorin historischer Hamburg-Romane.

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Montag, Oktober 07, 2024

Tee auf Windsor Castle von Claire Parker

 


Betty und Kate

Kate wird von ihrer Freundin Zaira dazu überredet, Windsor Castle zu besuchen. Mehr widerwillig tut Kate der Freundin den Gefallen. Für den ganzen royalen Tamtam hat sie so gar nichts übrig und sieht den Hochadel mit seinen Privilegien eher als Verschwendung an. Die Größe des Schlosses überwältigt dann sogar Kate, aber mehr deshalb, weil die Führung so lange dauert. Doch Kate muss dringend die Toilette aufsuchen, unbemerkt setzt sie sich von der geführten Gruppe ab. Prompt verirrt sie sich und Upstairs-Downstairs-Gefühle überkommen sie in dem riesigen Bau. Unvermittelt trifft Kate auf ihrem Irrweg auf eine alte Dame, die sie zum Tee einlädt. Und den Weg zur Toilette zeigt die Dame ihr freundlicherweise auch noch. Beim Tee möchte die alte Dame alles über Kate erfahren und ein tiefgründiges Gespräch entsteht. Es geht um Klassenunterschiede im Königreich, Kates turbulentes Leben in finanziellen Nöten. Die alte Dame möchte übrigens Betty genannt werden, nicht Ma'am ...

Seit meiner frühesten Kindheit bin ich ein Fangirl und verfolge die Ereignisse in der Adelswelt. Ich schaue jede königliche Hochzeit im Fernsehen an und interessiere mich für alle Neuigkeiten, die ich erhaschen kann. Ich besuche sogar, die für mich erreichbaren, Schauplätze. Also war es absolut für mich klar, dass diese Geschichte eine Pflichtlektüre für mich wird. Und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil, ich wurde mit einer außergewöhnlichen, einfühlsamen Story belohnt, die sogleich in mein Herz eingezogen ist.

In ausdrucksstarker wie feiner Sprache und gespickt mit vielen Lieblingssätzen hat die Autorin Claire Parker ihren Roman verfasst. Mit überzeugenden Charakteren, die wunderbar miteinander harmonieren und einer dezent dosierten Prise Humor ist ihr die Geschichte dabei hervorragend gelungen. Exakt gesetzte Überraschungsmomente verzaubern und können bei mir als Leserin eine Gänsehaut erzeugen.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Unabhängig von dem königlichen Flair, der sie überzieht, ist die Geschichte zauberhaft und unbeschreiblich schön. Absolut lesenswert und für mich ein Herzensbuch!

 

Über die Autorin:

Claire Parker ist Journalistin und glühende Verfechterin der Demokratie. Und doch kann sie ein Faible fürs Aristokratische nicht verhehlen. Wie jede Lady, die etwas auf sich hält, ist sie stolz auf ihre Rosen und auf ihre selbst gepflanzten Bäume, besonders natürlich auf die Maulbeerbäume, die hoffentlich so alt werden wie Shakespeares in Stratford-upon-Avon. Sie versteht ein wenig von Tee und hat selbstverständlich alle öffentlich zugänglichen Schlösser des Vereinigten Königreichs besucht. Dank einer deutschen Mutter ist sie zweisprachig aufgewachsen. »Tee auf Windsor Castle« ist ihr erster Roman. (Quelle: Hoffmann und Campe)

Original-Klappentext: 

 

Vom Zauber des Zufalls – und den wahren Genüssen im Leben

Als Kate sich entgegen ihrer Überzeugung zu einer Führung durch Windsor Castle überreden lässt, verläuft sie sich im Labyrinth der Flure des Schlosses. Welch Glück, dass sie in der Küche auf eine liebenswerte alte Dame namens Betty trifft, die sich erstaunlich gut im Schloss auskennt – und ihr in royalem Porzellan einen gepflegten Beuteltee serviert. Einen Tag und eine Nacht lang werden Kate und Betty zu Freundinnen, die die Welt durch die Augen der jeweils anderen neu entdecken und gemeinsam herausfinden, was im Leben wirklich zählt.

»Wir haben es immer gewusst: Sie war nie wirklich weg!« The Times

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und den Hoffmann und Campe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Freitag, Oktober 04, 2024

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder von Petra Schier

 

 Eine zweite Chance für die Liebe

 

Weihnachtliche Stimmung kommt am ehesten auf mit Lichtern, Musik, Düften und Besinnlichkeit und natürlich mit Plätzchen. Doch Anfang November denken Martin Liebrecht und seine 14jährige Tochter Jeanine noch nicht an den Advent. Jeanine möchte gern zu der Geburtstagsparty einer Freundin, Martin hat einen neuen Job und seine Ex, Alice, Jeanines Mama will sich vorübergehend bei ihnen einquartieren. Vater und Tochter sind nicht gerade begeistert. Arndt Overbeck ist Martins neuer Chef. Mit dessen Tochter Lena Overbeck verscherzt es sich Martin bereits vor dem ersten Kennenlernen. Kein gutes Omen! Zur gleichen Zeit hoffen Santa Claus und seine Frau auf eine ruhige Vorweihnachtszeit. Alles soll bitte dieses Jahr geordnet und ohne Hektik vonstatten gehen. Wünschen kann man sich ja bekanntlich viel ...

Wer meinem Blog folgt, weiß wie sehr ich Weihnachtsromane liebe!
Natürlich bin ich aufgrund der Autorin (ich kenne und liebe ihre Bücher schon längst, nicht nur die Weihnachtsromane sondern auch ihre historischen Romane) auf dieses Buch aufmerksam geworden, aber schaut Euch das Cover an - ist es nicht herzallerliebst? Es passt einfach perfekt! Sicherlich gehört das Buch in den Kreis der am meisten stimmungsvollen Weihnachtsromane überhaupt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausnehmend gut. Die verwendete Sprache ist angenehm, flockig leicht und ich komme mit dem Lesen hervorragend voran. Die Figuren sind allesamt liebenswert und die Geschichte an sich ist einfach nur fantastisch gut. Großer Unterhaltungswert!

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Dieser Weihnachtsroman trifft genau ins Herz und die Figuren bleiben auch gleich in ihm. Magische Lesemomente sind hier Programm! Ein Buch, mit dessen Lektüre ich mir sehr gerne die Zeit bis Weihnachten verschönert habe.

 

 

 

Über die Autorin:

Seit Petra Schier 2003 ihr Fernstudium in Geschichte und Literatur abschloss, arbeitet sie als freie Autorin und Lektorin. Neben ihren historischen Romanen schreibt sie auch zauberhaften Liebesromane mit Hund. Sie lebt mit ihrem Mann und einem deutschen Schäferhund in einem kleinen Ort in der Eifel. (Quelle: Harper Collins)

 

Original-Klappentext:

Zwischen Lena und Martin, den ihr Vater in der familieneigenen Sicherheitsfirma einstellt, fliegen die Fetzen. Und auch die neue Mitarbeiterin Maria hat ein Geheimnis, dass sie mit Lenas Vater Arndt verbindet. Im Advent heißt es daher Gefühlschaos statt Besinnlichkeit. Auch der Weihnachtsmann sitzt in der Klemme: Er kann nur aktiv werden, wenn es einen offiziellen Weihnachtswunsch gibt. Als er schließlich sogar zwei erhält, ist es jedoch beinahe zu spät. Kann er mithilfe des kleinen Havanesers Buddy das Weihnachtsfest für die vier retten?

 

 

 

 

Herzlichen Dank an Netgalley DE und den Harper Collins Verlag Deutschland für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Donnerstag, September 26, 2024

Du stirbst nicht nur zur Sommerzeit von Kathrin Hanke, Franziska Henze, Svea Jensen (Hg.)

 


Adventskalender mal anders


Ein literarischer Adventskalender- kann es für Buch Liebhaber etwas schöneres geben?
In dieser Anthologie vereinigen sich beliebte Krimi-Autorinnen und -Autoren und verkürzen uns Leserinnen und Lesern die Adventszeit. Mit Kurzkrimis, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Schauplätze und Jahreszahlen sowie die Motive ändern sich, doch die festliche Zeit und die kriminellen Handlungen bleiben.


Dunkle Abgründe, unerwartete Wendungen und Endungen wechseln sich ab mit Geschichten zum Schmunzeln und Nachdenken. Wohlige Gänsehaut wechselt sich ab mit Schockmomenten.
Alle Geschichten konnten mich begeistern und beeindrucken, jede ist auf ihre eigene Weise überzeugend, mal bitterböse, mal schwarzhumorig. Der Unterhaltungsfaktor ist hoch, die Sprache ist versiert und das Lesen bringt mir großen Spaß!


Die einzelnen Geschichten sind in ihrer Größe perfekt angelegt, um an jeweils einen der 24 Tage gelesen zu werden, doch kann man sie selbstverständlich auch in einem Rutsch lesen!

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Gehört der Adventskalender doch bereits seit dem 19. Jahrhundert zum christlichen Brauchtum im Advent. Dieser jedoch verführt nicht mit Schokolade sondern mit fessenden Geschichten. Die Lektüre ist die etwas andere Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Perfekt für Krimi-Fans!


Die Autoren:

Svea Jensen; Kathrin Hanke; Markus Rahaus; Regine Kölpin; Anke Küpper; Franziska Henze; Henrik Siebold; Sabine Weiß; Michael Thode; Ben Westphal; Sina Beerwald; Felix Leibrock; Hartmut Höhne; Adrian Geiges; Christian Kraus; Anette Schwohl; Markus Kleinknecht; Jobst Schlennstedt; Ella Danz; Elsa Dix; Nicole Neubauer; Carolyn Srugies; Michelle Marly; Michael Römling 

Original-Klappentext:

O Tannenbaum, O Tannenbaum,

Ich bring euch was zum Lesen:

Denn gerade jetzt zur Weihnachtszeit

Der nächste Mörder ist nicht weit

Ob unter des Baumes grünem Kleid,

beim Weihnachtsessen großes Leid,

Ob auf der Flucht vorm frohen Fest,

der Weihnachtsmann dir gibt den Rest,

In diesem Buch geht’s spannend zu

Drum rat ich dir – bestell’s im Nu.

In dieser winterlichen Anthologie werden alle Krimi-Fans auf ihre Kosten kommen. Mit verkleideten Weihnachtsmännern, gefährlichen Geschenken und streitlustigen Familien wird es in vierundzwanzig Krimis diese Adventszeit nicht langweilig.

 

 

 

Herzlichen Dank an Netgalley DE und den Harper Collins Verlag Deutschland für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 

Der Wolf auf meiner Couch. Ein Wien-Krimi von Edith Kneifl

 

 

Wölfe in der Stadt

 

Der knapp 50jährige Artur Lang, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, kehrt nach Jahren langer Abwesenheit in seine Heimatstadt Wien zurück. Anlass ist die Beerdigung seines Vaters. Zu ihm hatte er ein mehr als schwieriges Verhältnis und ist dadurch noch immer traumatisiert und leidet an Panikattacken. Doch die Beerdigung ist wie eine Befreiung, endlich kann er leben. So bricht er seine Zelte in Berlin ab und kehrt zurück in die Donau-Metropole. Als eine Patientin von Artur plötzlich verstirbt, die ihn zuvor belastet hat, sie missbraucht zu haben, muss Artur versuchen, die Angelegenheit aufzuklären schon allein, um sich selbst zu helfen.


Die besondere Atmosphäre der Stadt Wien ist von der Autorin wunderschön in Szene gesetzt. Die prächtigen Altbauten kommen zur vollen Geltung und gleichzeitig können wir Leserinnen und Leser einen Blick hinter die Tiefen Abgründe hinter verschlossenen Türen erhaschen. Wien mit all seinen Vor- und Nachteilen lässt sich hervorragend einatmen mit jeder Zeile und Seite des Krimis.
Das Ambiente ist dicht und unglaublich real. Die Figuren sind gelungen und dabei authentisch, vor allem spielen sie aber gekonnt miteinander und ergänzen sich perfekt. Der Schreibstil gefällt mir richtig gut, wobei er sich gekonnt von althergebrachtem abhebt. Schon nach den ersten gelesenen Zeilen bin ich mitten in der Story angelangt. Die verwendete Sprache ist angenehm und lässt sich hervorragend lesen. Der Spannungsbogen ist hoch angesetzt und wird kontinuierlich gehalten. Die unterschwellige Angst, die über dem Szenario schwebt,ist stets fühlbar. Auf jeden Fall ist dieser Krimi ein Pageturner! Ich fühle mich bei der Lektüre erstklassig unterhalten. Der Plot ist fantastisch gut gewebt und mit vielen Wendungen und Twists versehen. So ergibt sich eine brillante Gesamthandlung.

Selbstverständlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Hier sind alle Krimi-Liebhaber, die Niveau und Klasse erwarten goldrichtig. Die ideale Herbstlektüre!

 

Über die Autorin:

Als Edith Kneifl 1992 den Glauser-Preis für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres erhielt, war das gleich eine doppelte Premiere: Zum ersten Mal wurde eine Frau mit dem renommierten Preis ausgezeichnet, und zum ersten Mal ein österreichischer Kriminalroman. Mittlerweile hat sich Kneifl längst als die Wiener Krimi-Queen etabliert. Die Romane der 1954 in Wels geborenen und heute in Wien lebenden freien Schriftstellerin sind vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Zahlreiche Literaturpreise und -stipendien, darunter die ROMY 2003 für die Verfilmung des Romans “Ende der Vorstellung” und 2018 der Ehrenglauser. 22 Kriminalromane und ca. 50 Kurzgeschichten. Bei Haymon erschien zuletzt “Der Tod ist ein Wiener” (2018), nach “Tot bist du mir lieber” (2016) der zweite Teil der Reihe “Die Drei vom Naschmarkt ermitteln” rund um ein toughes Ermittlerinnen-Trio mit typischem Wiener Schmäh. Mit “Todesreigen in der Hofreitschule” (2019) setzt Kneifl nach “Der Tod fährt Riesenrad” (2012), “Die Tote von Schönbrunn” (2013), “Totentanz im Stephansdom” (2015) und “Der Tod liebt die Oper” (2017) ihre beliebte Serie historischer Krimis im Wien des Fin de siècle rund um den charmanten Privatdetektiv Gustav von Karoly fort. Mit „Wellengrab” (2020) startete Edith Kneifl in Griechenland eine Urlaubskrimi-Trilogie, die Laura Mars in “Dünenzorn” (2021) auf die Kanarischen und in “Klippensturz” (2023) nach Istrien führt. Und wie könnte man das Urlaubsvergnügen noch toppen? Mit der Urlaubskrimi-Anthologie “Sonnige Grüße aus dem Jenseits”, die 2024 erscheint.
www.kneifl.at

(Quelle: Haymon Verlag


Original-Klappentext:

Ein von der eigenen Vergangenheit geplagter Psychoanalytiker und ein trinkfester Expolizist treffen sich in einer Wiener Bar … Ein Witz? Nein: der Beginn einer Mörderjagd, die in die Untiefen der Wiener Seele führt.

Das Es, das Ich und der Über-Vater
Ist es ironisch, wenn man als Psychoanalytiker selbst an einem ungelösten Vaterkomplex leidet? Schon ein bisschen, aber das nützt Artur Lang – eigentlich verhinderter Barpianist – nun auch nichts. Denn der Vater ist tot und Artur zurück in Wien. Zuflucht vor seinen Patient*innen findet er bei seiner 85-jährigen Nachbarin, die überzeugt ist, dass gegen alles ein Kraut gewachsen ist und dem Zivildiener Jonas, der sie mit ebendiesem versorgt.

Wölfe in der Stadt
Als seine Patientin plötzlich stirbt, gerät Artur in Verdacht, daran nicht zu unschuldig sein. Hat er sie tatsächlich missbraucht, oder sprach ihre krankhafte Lügensucht aus ihr, als sie diesen Vorwurf in die Welt setzte? Ein Einbruch in Langs Praxis wirft weitere Fragen auf: Welche Rolle spielt sein alter Schulkollege Oswald – High Society Arzt mit locker sitzendem Rezeptblock – bei all dem und was hat es mit den Wölfen auf sich, von denen Artur meint, sie plötzlich in der Stadt zu sehen? Zusammen mit einer Barbekanntschaft mit kriminalistischem Hintergrund nimmt Psychoanalytiker Artur Nachforschungen auf.

Leg dich auf die Couch und hol tief Luft
Als ausgebildete Psychoanalytikerin begleitet uns Edith Kneifl in die Wiener Seele und bringt Licht in deren dunkle, verborgene und auch beunruhigende Ecken. Zusammen mit Artur versumpfen wir in gemütlichen Absteigen, lachen laut auf, wo es in der guten Gesellschaft verpönt ist, und halten die Luft an, wenn sich die Ereignisse überschlagen. Was auch nicht zu kurz kommt: Liebesgeschichten, Intrigen, Skandale, kurzum: alles, was man an dunklen Herbstabenden braucht. 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an Haymon Krimi für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

 

 

 

 


Montag, September 23, 2024

Clara Schumann und Johannes Brahms in Baden-Baden von Maria Regina Kaiser

 


Drei wahre Superstars


Als Johannes Brahms, Komponist, Pianist und Dirigent, die Bekanntschaft von Clara und Robert Schumann schließt, steht er noch ganz am Anfang seines Schaffens, wohingegen Robert Schumann, ebenfalls ein Dirigent, Komponist und auch Musikkritiker, bereits älter ist, zudem krank und vor Schwierigkeiten steht. Diese drei wahren deutschen Superstars der Klassik haben eine Art vorsichtige Vertrautheit zu einander aufgebaut. Über die bewundernde Freundschaft dieser bedeutenden Musiker und ihrer Aufeinandertreffen handelt diese Roman-Biografie. Nach dem Tode Roberts zieht es Clara nach Baden-Baden und dort vertieft sich ihre Freundschaft mit Johannes. Oft weilt Johannes als Gast im Hause Schumann. Das tägliche Leben erfüllt mit Musik im wunderbaren Baden-Baden steht ist Mittelpunkt des Buches.


Bereits nach den allerersten Zeilen kann mich die Autorin einfangen und in eine andere Zeit versetzen. Nämlich mitten hinein in das Leben der Clara Josephine Schumann. Sie war eine deutsche Pianistin, Komponistin, Klavierpädagogin und Herausgeberin. Von 1840 bis zu dessen Tod 1856 war sie die Ehefrau Robert Schumanns. In ihrer Roman-Biografie zeigt die Autorin gekonnt und perfekt recherchiert Auszüge dieser beeindruckenden Leben. Maria Regina Kaiser schreibt einfühlsam und versiert und dabei in wundervoller Sprache. Ihren Schreibstil bewundere ich sehr und zu ihren Büchern greife  ich schon deshalb immer wieder gerne. Die Authentizität ihrer Figuren beeindruckt mich und die Geschichte ist fantastisch gewebt.
Der Autorin ist eine hervorragende Mischung aus Fakten und Fiktion geglückt. Das Lesen ist anspruchsvoll und geht dabei doch leicht von der Hand. Das Buch bringt mir unheimlich Spaß, so gerne tauche ich in Claras Welt ein und ich fühle mich die gesamte Zeit über ausgezeichnet unterhalten.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Leser und Leserinnen, die Roman-Biografien lieben, werden hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen und die Lektüre genießen.

Über die Autorin:
Maria Regina Kaiser, 1952 in Trier geboren, wuchs in Hanau Steinheim am Main auf und legte im Jahr 1971 das Abitur an der Offenbacher Leibnizschule ab. Nach dem Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte, Hispanistik und Hilfswissenschaften der Altertumskunde arbeitete und forschte sie von 1976 bis 1986 an der Universität Frankfurt am Main und ist seitdem als Autorin historischer Romane, Kriminalromane und Jugendbücher tätig. Ihre Bücher wurden in sechs Sprachen übersetzt. Unter einem Pseudonym schreibt sie außerdem Thriller und Kriminalromane.

Schon als Siebenjährige wollte sie Schriftstellerin werden.

Sie lebte jahrelang in Eschborn bei Frankfurt und jetzt im Untertaunus. Ihre literaturbegeisterte Mutter sprach fließend Französisch und hatte nach dem Krieg als Deutschlehrerin an einem französischen Lyzeum unterrichtet, Ihr Vater war Latein- und Griechischlehrer. Beide lasen sie ihren Kindern eifrig vor - der Vater aus Homers Odyssee, die Mutter Balladen von Fontane. Sowohl der Urgroßvater Kaiser wie der Großvater Fritz Peter Kaiser dichteten in ihrer Freizeit.

Schon als Kind zeichnete die spätere Autorin Comics und schrieb Romane auf alte Tapetenrollen. Ihre Lieblingsautoren/autorinnen sind: Selma Lagerlöf, Elisabeth Langgässer, Iwan Turgenjew, Karl May, Haruki Murakami, Leo Tolstoi und Doris Lessing u. v. a. Alle drei Jahre wieder liest sie ihr Lieblingsbuch "Krieg und Frieden". Ihre ganz große Liebe aber ist und bleibt seit Jahrzehnten Plutarchs "Parallele Leben". (Quelle: Lovelybooks)

 
Original-Klappentext:
Die Königin des Klavierspiels ihrer Zeit und der vierzehn Jahre jüngere Komponist sind musikalische Weggefährten. Die Freundschaft zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms vertieft sich, als Clara 1863 nach Baden-Baden zieht. Hier findet sie ein Klima des Ineinanderfließens verschiedener kultureller Strömungen, geprägt von dem musikalischen Multitalent Pauline Viardot und deren Kreis. Brahms wird zum regelmäßigen Sommergast in Claras Haus, seine wichtigsten Werke entstehen in der Kurstadt. Der Genius Loci inspiriert auch Kollegen wie Joseph Joachim und Theodor Kirchner, mit denen Clara eng verbunden ist. Über allem schweben die unvergänglichen Kompositionen dieser Künstlerinnen und Künstler.

»Ich denke mir dich ganze Tage […] unter den Tannen liegend und hoffe, Baden ist dir noch immer lieb.«
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein herzliches Dankeschön an die Autorin selbst für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares! 
 
 
 
 

Montag, September 09, 2024

Deine größte Angst von Matthias Bürgel

 

Die Folgen von Gewalt

Im beschaulichen und idyllischen Konstanz geschieht, was wir wohl alle noch vom Breitscheidplatz in Berlin im Jahre 2016 in Erinnerung haben - auf den Weihnachtsmarkt wird ein brutaler Anschlag verübt. Der bekannte Fallanalytiker Falk Hagedorn, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, befindet sich ebenfalls auf dem Weihnachtsmarkt und bekommt den Anschlag hautnah mit. In seinen Armen stirbt ein kleiner Junge - Leon. Zunächst verweigert sich Hagedorn dem Wunsch des Bürgermeisters, die Betreuung der Betroffenen zu übernehmen. Doch trotz seiner eigenen Nähe zu dem Fall entscheidet er sich dann doch, unter bestimmten Voraussetzungen, als Therapeut zu fungieren. Frank Hagedorn ist selbst schwer traumatisiert und nahezu gebrochen. Der Tod des Jungen in seinen Armen hat seine eigene Geschichte wieder aufleben lassen. Jetzt übernimmt er die Betreuung der Opfer und das ist sicher innerlich wie ein Ritt auf der Rasierklinge für ihn. Wird er aus dieser Geschichte heil wieder herauskommen?

Allein das Cover ist bereits unbarmherzig - ein Seil, das zerreißt, die Schrift, wie blutverschmiert. Sehr aufwühlend und deshalb ansprechend und fesselnd wie der Thriller selbst. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er ist genau auf den Punkt gebracht und dabei intensiv. Durch sein eigenes Wissen aus der aktiven Polizeiarbeit, schreibt Matthias Bürgel gekonnt und fundiert, die Abläufe sind nachvollziehbar. Es ist spannend zu erfahren, wie Hagedorn an den Fall herangeht. Wie er die Gespräche laufen lässt. Die Reaktionen der Geschädigten ist eindrucksvoll zu sehen und extrem emotional. Die Figuren sind absolut authentisch und glaubwürdig. In kurzen, prägnanten Kapiteln, in den Zeiten und Schauplätzen wechselnd hat der Autor seinen Thriller verfasst. Das steigert die Hochspannung noch einmal und hält sie konstant. Das Lesen ist unheimlich unterhaltsam und die Seiten fliegen geradezu dahin. Atemraubend und wirklich fesselnd ist diese Lektüre, die wahrhaftig keine leichte Kost ist.

Nur zu gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Hier ist der Thriller-Liebhaber genau richtig und hat das passende Futter zum Verschlingen! Pageturner pur!

 

Über den Autoren:

Matthias Bürgel, Jahrgang 1970, studierte an der Fachhochschule der Polizei Rechts- und Verwaltungswissenschaften. Seit 1992 im Polizeidienst, versah er seinen Dienst als Kriminalhauptkommissar in unterschiedlichen Bereichen der Kriminalpolizei, zuletzt beim Kriminaldauerdienst. Aktuell ermittelt er als Sachbearbeiter beim Polizeirevier Donaueschingen. Trotz der menschlichen Abgründe, die er in seiner täglichen Arbeit erfährt, liebt er seinen Beruf. Seine langjährigen Erfahrungen inspirierten ihn zu seiner Reihe rund um den Fallanalytiker Falk Hagedorn. Matthias Bürgel ist Mitglied im Syndikat (Verein deutschsprachiger Krimiautoren). (Quelle: Bastei Lübbe)

Original-Klappentext:

Die Weihnachtszeit ist alles andere als besinnlich in Konstanz: Die Besucher des Weihnachtsmarkts erwartet ein grauenvoller Anschlag. Ein Amokfahrer fährt in die Menge und lässt viele Tote zurück - und acht Überlebende.

Eigentlich wollte Falk Hagedorn sich von den Ermittlungen fernhalten. Doch der Trauma-Therapeut und ehemalige LKA-Fallermittler soll den Überlebenden helfen, das grausame Attentat zu verarbeiten. Aber er gelangt bei der Arbeit mit der Selbsthilfegruppe an seine Grenzen, denn ihn holt seine eigene Vergangenheit ein. Auch bei den Teilnehmern tun sich ungeahnte Abgründe auf. Und der Täter ist ihm näher, als Hagedorn denkt …

beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!






Herzlichen Dank an die Lesejury für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

 

 

 

 

Dienstag, Juli 09, 2024

Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken von Kästner & Kästner

 

                                                     

Hamburg im Nebel  

Während in einer Oktober-Nacht dichter Nebel in Hamburg herrscht, wird die Leiche des Barkassenführers Dominic Lutteroth aufgefunden. Der junge Familienvater wurde brutal auf seinem Schiff an den Landungs-brücken erschlagen. Zusammen mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen beginnt Kriminalhaupt-kommissarin Jonna Jacobi im Hamburger Hafen zu ermitteln. Jonna ist schnell klar, dass sie Tom bei den Ermittlungen benötigt, denn der Hafen ist eine Welt für sich. Während Jonna sich mit ihrer sie triezenden Vorgesetzten herum ärgern muss, geht Tom ganz und gar in seiner Arbeit auf, wobei auch er privat an etwas herum zu knabbern hat.
 

Die atmosphärische Dichte begeistert mich von den ersten Zeilen an. Ich kann den Hamburger Hafen förmlich fühlen, die Luft schmecken und riechen. Die Handlung fesselt mich total, die Arbeit der Wasserschutzpolizei ist faszinierend und mitreißend beschrieben. Überhaupt beeindruckt mich der Schreibstil sehr. Kompetent und versiert recherchiert, gespickt mit einzigartigem Insiderwissen wurde due Geschichte perfekt verfasst und dies in ausdrucksstarker Sprache. Die Figuren sind einzigartig, sie imponieren mich mit ihrer Authentizität, sie sind frisch, modern, mit Ecken und Kanten, stecken voller Leben und spielen ausgezeichnet miteinander. Zudem kommen die Gefühle der Charaktere deutlich hervor und sind so nachvollziehbar. Das Buch liefert eine Hochspannung, die konstant gehalten wird. Hier bekommt der Leser und die Leserin eine Unterhaltung auf hohem Niveau geliefert. Dieser Krimi ist ein wahrer Pageturner für mich, in den ich mich gerne stürze und die Zeit vergesse. Das verwendete Tempo ist zügig und die unvorhersehbaren Wendungen bestechen außerdem.

Sehr gerne vergebe ich dem Krimi seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Hier verbinden sich kompetentes Wissen um die Polizeiarbeit mit exzellenter Schreibkunst. Ein spannender wie fesselnder Fall!

 

Kurzmeinung:

Ein intensiver wie beeindruckender Krimi mit dem Schauplatz Hafen Hamburg.

 

Über die Autoren:

Angélique Kästner wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach ihrem Studium der Psychologie arbeitete sie in der Psychiatrie, bevor sie sich 2005 als promovierte Psychotherapeutin mit eigener Praxis selbstständig machte. Bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Kriseninterventionsteam des DRK lernte sie ihren heutigen Ehemann Andreas Kästner kennen. Andreas Kästner, 1963 in Wismar geboren und in Rostock aufgewachsen, lebt seit seiner Ausbürgerung aus der ehemaligen DDR im Juni 1989 in Hamburg. Er ist gelernter Vollmatrose der Handelsflotte, fuhr in der DDR zur See und arbeitete von 1992 bis November 2023 als Hauptkommissar der Wasserschutzpolizei im Hamburger Hafen. Er kennt den Hafen wie kein anderer und ist seiner Frau kompetenter Fachberater. Seine Erlebnisse und detaillierten Insiderkenntnisse fließen in die Serie ein. (Quelle: Droemer Knaur)

Original-Klappentext:

Die neue Krimireihe aus dem Norden!

Wasserschutzpolizei Hamburg, Band 1

Einblicke in eine ganz eigene, oft geheimnisvolle und nur schwer zugängliche Welt: »Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken« – der erste Band einer neuen norddeutschen Krimireihe aus dem Hamburger Hafen

Am Touristenmagnet St. Pauli-Landungsbrücken wird der Barkassen-Kapitän Dominic Lutteroth erschlagen auf seinem Ausflugsschiff gefunden. Der Fall, der sofort für große mediale Aufmerksamkeit sorgt, landet auf dem Schreibtisch der erfahrenen Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi – die kurz vor ihrer Pensionierung eigentlich kürzertreten wollte. Stattdessen muss nun eine junge Mutter über den Tod ihres Ehemannes informiert werden, bevor sie aus den Nachrichten davon erfährt.

Zusammen mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen beginnt Jonna zu ermitteln und ist schnell fasziniert vom Mikrokosmos Hamburger Hafen mit seinen ureigenen Regeln und althergebrachten Traditionen. Doch als Jonna und Tom eben glauben, einer Art Barkassen-Krieg auf die Spur gekommen zu sein, der den Kapitän das Leben kostete, verschwindet Lutteroths Ehefrau …

Ein hochspannender Mix aus Regio-Feeling mit True-Crime-Elementen

Der atmosphärische Regionalkrimi bietet exklusive Einblicke in die faszinierende Welt des Hamburger Hafens und der Wasserschutzpolizei. Denn Angélique und Andreas Kästner wissen genau, wovon sie schreiben: Autorin Angélique Kästner ist Spezialistin für Krisenintervention, und Hauptkommissar a. D. Andreas Kästner war über 30 Jahre bei der Hamburger Wasserschutzpolizei.

»Wer Hamburg liebt, wird Kästner & Kästner lieben! Eine raffiniert neue Stimme am Krimihimmel - starker Sound, starke Geschichte, ganz nah am Wasser. MEHR DAVON!« Bernhard Aichner


 

 

 

 

 

 

 

Montag, Juli 01, 2024

Möwen, Strand und Küstentod – Das Geheimnis in den Dünen von Tilda Larsen

 


Bleiben die Geheimnisse gewahrt?


Ulla hat sich auf Usedom, ihrer neuen Heimat, bereits etwas eingelebt, doch vollends kann sie die Schönheit der Insel und die Gesellschaft ihrer neuen Freunde nicht genießen. Sorgen nagen an ihr: zum einen möchte sie gerne ihre Tochter wieder finden, die sie als Baby zur Adoption frei gab, dann macht ihr Noch-Ehemann Schwierigkeiten bei der Scheidung und vor allem, bräuchte sie dringend einen Job, um ihr neues Leben finanzieren zu können. Auch das Sommerfest in dem Seniorenstift, in dem Bernhards Mutter Else lebt, kann Ulla nicht wirklich von ihren dunklen Gedanken abbringen. Dabei verkündet dort der ehemalige Bürgermeister Heinz Schulz, dass er morgen ein Geheimnis lüften will. Es wird anders kommen und Ullas kriminalistischer Sinn wird neu erweckt!


Nach den ersten gelesenen Zeilen fühle ich mich sogleich wieder wie Daheim angekommen, auf Usedom und den zauberhaften Charakteren des Romans. Hier trifft man auf Menschen, mit denen man auch im wirklichen Leben gern befreundet wäre. Der Schreibstil der Autorin ist locker und flockig und ich folge ihr gerne durch die Geschichte, bei der sie trotzdem auch feine Tiefgründigkeit beweist. Die Sprache ist frisch und modern und ist mit präzise gesetztem Humor und Ironie gestreut. Die Anmut Usedoms mit den atemberaubenden Stränden und den historischen Gebäuden ist wunderbar dargestellt von der Autorin. Die Gefühle der Protagonistin Ulla sind phänomenal und absolut authentisch heraus gearbeitet. Ihre Veränderung auch zum ersten Teil der Geschichte ist ausgezeichnet sichtbar.


Von Herzen gerne vergebe ich dem zweiten Band der Usedom-Krimi-Reihe seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sterne und spreche ihm meine uneingeschränkte Lese-Empfehlung aus. Hier erwarten den Leser und die Leserin Cosy-Crime vom Feinsten. Dies ist passende Urlaubs-Wohlfühl-Lektüre, bei der auch der Hauch Gänsehaut nicht fehlt, egal ob man unterwegs ist oder zu Hause relaxen möchte. Ich habe mich bei der Lektüre fantastisch unterhalten gefühlt und mochte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.

Für mich ist das ein Herzensbuch und das wegen der liebenswerten Figuren und dem erstklassigen Schreibstil der Autorin!

 

Über die Autorin:

Geboren 1977 in Thüringen lebt Tilda Larsen, M. A., heute mit Mann und Terrierhündin Minzi in Berlin. Die Autorin hat zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien und in einer Publikation des Berliner Naturkundemuseums veröffentlicht. Mit Worten setzt sie der lauten Großstadt nicht nur in der Hospizarbeit leise, aber aufmunternde Töne entgegen. Inspiration zum Schreiben findet sie dabei nicht selten in ihrer Naturverbundenheit, der Liebe zu den Tieren und an ihrem Sehnsuchtsort, der Usedomer Ostseeküste, an die sie schon seit über 30 Jahren ihr Herz verloren hat. Tilda Larsen ist das offene Pseudonym von Nicole Pfeiffer. "Möwen, Strand und Küstentod - Die verschollene Meerjungfrau" ist ihr erster Krimi unter dem offenen Pseudonym Tilda Larsen und der Auftakt einer neuen Cosy-Crime-Reihe um die liebevoll- chaotische Hobbyermittlerin Ulla Sonnenberg. Mehr von der Autorin findet man auf Instagram: @tilda_larsen_autorin (Quelle: lovelybooks)

Original-Klappentext:

Auf Usedom ist es vorbei mit der beschaulichen Ruhe! Der ehemalige Bürgermeister kündigt eine große Enthüllung an. Doch dazu kommt es nicht. Er stirbt in der Nacht darauf an Herzversagen. Da läuten sofort die Alarmglocken bei Hobbydetektivin Ulla. Schnell stellt sich heraus: Der Bürgermeister hatte nicht nur Freunde auf der Insel. Grund genug für Ulla und den ehemaligen Tierarzt Bernhard, sich umzuhören. Denn in den Dünen von Usedom finden sich nicht nur Sand und Muscheln, sondern auch tief vergrabene Geheimnisse … 

Der zweite Fall von Hobbydetektivin Ulla und dem kauzigen Usedomer Urgestein Bernhard. Das ungleiche, aber herzliche Duo ermittelt gemeinsam auf der schönen und wilden Ostseeinsel und kommt dabei dem ein oder anderen Übeltäter auf die Spur.





Herzlichen Dank an die Lesejury für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 


Montag, Juni 03, 2024

Der erste Patient von Prof. Michael Tsokos und Florian Schwiecker

Die Schuldfrage

In einer beliebten Talkshow diskutieren Dr. Sasha Müller und Prof. Gunther Sonnenberg über die Möglichkeit, KI in der Medizin einzusetzen. Sie formulieren ihre gegensätzlichen Meinungen gut und klar und vor allem emotional. Sonnenberg ist ein klarer Gegner der KI-Unterstützung und malt die Folgen in den schlimmsten Bildern auf. Nur zwei Wochen später kommt es zur Katastrophe, ein Patient stirbt während einer OP mit KI-Unterstützung durch Dr. Müllers Hände. Schon vor dem tödlichen Zwischenfall lief es alles andere als rund im Operationssaal und im eingesetzten Ärzte-Team. Ein brisanter, neuer Fall für den Berliner Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Kristallisiert sich hier ein Präzedenzfall, es wird schwierig. Wer soll auf die Anklagebank?

Ein sehr interessantes wie spannendes Thema. Darf man der KI komplett vertrauen oder birgt sie zu große Risiken, auch in Bezug auf ihre Entwickler und Programmierer. Wer ist Schuld, wenn ein Mensch unter Beteiligung der KI verletzt oder gar getötet wird? KI hat keine Empathie und kann (vielleicht sogar gewollt) manipulieren. Dieses Thema wurde von den beiden Autoren fiktiv hervorragend unter die Lupe genommen.

Der Thriller bietet extreme Spannung auf hohem Niveau und ist auf jeden Fall ein Pageturner! Der eindringliche Schreibstil der beiden Autoren gefällt mir ausnehmend gut. Die anspruchsvolle Lektüre lässt sich hervorragend und flüssig lesen. Die Figuren sind authentisch angelegt und komplett glaubwürdig in ihrem Handeln und Tun, die psychologische Würze hebt den Bogen an.

Selbstverständlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Die beiden Autoren schaffen eine beängstigende Atmosphäre und können mich von der ersten bis zu letzten Seite fesseln und mitnehmen. Die Leserin und der Leser halten einen Justiz-/Medizinkrimi der Extra-Klasse in den Händen und werden ihn erst nach Lektüre-Ende beiseite legen. Wer ist der Täter – ein Mensch oder die KI. Nervenkitzel pur!

 

Über die Autoren:

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller „Verraten“. Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de. (Quelle: Droemer Knaur)

Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwiecker

Homepage: www.florianschwiecker.de

Prof. Dr. Michael Tsokos, Jahrgang 1967, ist Professor für Rechtsmedizin und leitet das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Michael Tsokos ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und regelmäßig als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für das BKA bei der Identifizierung der Opfer von Terrorangriffen und Massenkatastrophen. Seine bisherigen 26 Bücher waren allesamt SPIEGEL-Bestseller. (Quelle: Droemer Knaur)

Folgen Sie Michael Tsokos auf Instagram: @dr.tsokos

Homepage: www.tsokos.de

Original-Klappentext:

Eine Ärztin unter Anklage – ein KI-System unter Verdacht: »Der 1. Patient« ist der 4. Justiz-Krimi der Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos, die für exklusive Insider-Einblicke in die Medizin der Zukunft, das Justizsystem und die Rechtsmedizin sorgen.

Der neue Fall des Berliner Strafverteidigers Rocco Eberhardt sorgt für hitzige Debatten in den Medien:

Eine Routine-Operation der Chefärztin Dr. Sasha Müller endet für den Patienten tödlich. Nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem eindeutigen Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Die Staatsanwaltschaft klagt Dr. Müller daraufhin wegen fahrlässiger Tötung an. Doch die Ärztin wurde bei dem Eingriff von einem KI-System unterstützt …

Während der Fall in der Öffentlichkeit immer weiter hochkocht, stellt Rocco Eberhardt, der Sasha Müller vor Gericht vertritt, eine berechtigte Frage: Gehört statt seiner Mandantin nicht eigentlich die KI auf die Anklagebank – oder gar der Entwickler?

Zwei Top-Experten - ein Insider-Thriller des Rechtsmediziners Michael Tsokos und des ehemaligen Strafverteidigers Florian Schwiecker

Die Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos geizen auch im 4. Band ihrer Krimireihe nicht mit Insider-Wissen aus der Rechtsmedizin und dem Justizsystem. Florian Schwiecker ist außerdem Experte im Bereich "Medical KI" und hält auf medizinischen Fachveranstaltungen Vorträge zum Für und Wider von Künstlicher Intelligenz in der Medizin.

Die Justiz-Krimis mit Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer aus Berlin sind in folgender Reihenfolge erschienen:

  1. Die siebte Zeugin

  2. Der dreizehnte Mann

  3. Die letzte Lügnerin

  4. Der 1. Patient







 

 

 

 


 

 

 

 

 

Montag, Mai 20, 2024

Kleopatras Grab von Constantin Schreiber

 Druck von allen Seiten

Im späten Oktober wird am Strand von Alexandria ein ermordeter Priester der griechisch-orthodoxen Kirche aufgefunden. Da scheint ein Mord aufgrund einer religiösen Ideologie auf den ersten Blick zunächst einmal wahrscheinlich oder gar offensichtlich. Theodora, genannt Theo, Costanda von der Kriminalpolizei der zuständigen Polizeistation von al-Attarin übernimmt den Fall. Innerlich zweifelt sie, ist sie mit dem Fall überfordert, wird man ihr dann vorwerfen, nicht gut genug zu sein oder kann sie am Fall wachsen? Eine Frau mit griechischen Wurzeln, eine Christin, sie muss stets mit Vorurteilen fertig werden. Als ihr am nächsten Morgen ein neuer, junger Kollege, Fadi al-Sawi, an die Seite gestellt wird, ohne sie vorab zu informieren, ist sie mehr als misstrauisch. Kann sie ihm überhaupt vertrauen? Im Land herrschen Korruption und Manipulation, eine schnelle Aufklärung ist jedoch erwünscht, um die Lage im Ganzen zu beruhigen und nicht zusätzlich aufzuheizen. Theo beginnt zu ermitteln, offen in alle denkbaren Richtungen und stößt dabei schnell auf Schwierigkeiten.

Der Schreibstil des Autoren ist fesselnd und die Handlung beeindruckt mich sehr. Die Situation und das Leben in Alexandria ist wunderbar geschildert und ich sehe die Handlung bildlich vor mir. Die Sprache ist angenehm und lässt sich fließend lesen. Den Spannungsbogen hält der Autor von Seite eins an konstant fest gezurrt. Die Figuren sind allesamt authentisch und gerade Theo beeindruckt mich sofort, gerne folge ich ihr durch die Handlung. Ihre Entwicklung ist schön zu sehen, ihre Gefühle sind gut nachvollziehbar für mich. Dies ist nicht das erste Buch, das ich vom Autoren lese und es wird definitiv nicht das letzte sein. Bei Constantin Schreiber tauche ich gerne in die Geschichten ein.

Selbstverständlich vergebe ich dem Ägypten-Krimi seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Lese-Empfehlung aus. Hier herrschen ein ansprechendes Niveau, pure Hochspannung und ein außergewöhnliches Setting vor. Mich hat der Fall fasziniert, wusste ich bislang nicht viel über Ägypten, seinen Bewohnern und den Strukturen im Land, allein dafür hat sich die Lektüre mehr als gelohnt, hinzu kommt ein ausgesprochen interessanter wie fesselnder Fall. Ein wahrer Pageturner!

 

Lieblingssatz:

»Die Themen betreffen uns alle. Liebe, Macht, Tod, Glauben. Und alles verwoben.«

 

Über den Autoren:

Constantin Schreiber, Jahrgang 1979, moderiert seit Januar 2021 die 20-Uhr-Nachrichten der »Tagesschau«. 2016 wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit seiner 2019 gegründeten Deutschen Toleranzstiftung setzt er sich für interkulturellen Austausch im In- und Ausland ein. Er ist Autor mehrerer Bücher. Zuletzt erschienen bei Hoffmann und Campe sein Roman »Die Kandidatin« (2021) sowie »Glück im Unglück« (2023), die beide zu Spiegel-Bestellern wurden. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg. (Quelle: Hoffmann und Campe)

Original-Klappentext:

Als der Priester der Sankt-Nicholas-Kirche in Alexandria tot aufgefunden wird, herrscht nicht nur in der Gemeinde heller Aufruhr: Alles deutet auf Mord hin. Doch wer oder was steckt dahinter – die Mafia, ein Familienstreit oder doch der erfolgshungrige Archäologe, der in den Gotteshäusern der Stadt etwas zu suchen scheint und vielen ein Dorn im Auge ist? Die junge Kommissarin Theodora Costanda wird mit dem Fall betraut und stößt auch durch ihre Außenseiterrolle – als Frau, als Angehörige der griechischen Minderheit, als Christin – bei ihren Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Doch sie gibt nicht auf und kommt einem uralten Bund auf die Spur, der eines der größten Geheimnisse der Antike zu bewahren sucht – um jeden Preis.

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und den Hoffmann und Campe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

Dienstag, Mai 14, 2024

Das Baumhaus von Vera Buck

 

 


Zermürbende Urlaubszeit


Die forensische Wissenschaftlerin Rosa betreibt Forschungen, die auf dem ersten Blick etwas abartig erscheinen: sie möchte die Auswirkungen von tierischen Verwesungen auf den Stoffwechsel von Bäumen erkunden. Dafür gräbt sie in Wäldern, heimlich natürlich. Bei ihrer aktuellen Grabung entdeckt sie jedoch ein Kinder-Skelett. Nora kümmert sich auch um den pflegebedürftigen Bruder Ebbe. Nur langsam erfahren wir mehr ...
Der Kinderbuchautor Henrik reist mit seiner Frau Nora, einer Ingenieurin, und ihrem gemeinsamen Sohn Fynn nach Västernorrland, Schweden, um das Haus seines Großvaters aufzuräumen. Später möchte es Nora als Ferienhaus nutzen, wenn Fynn einmal die Schule besucht. Henrik fühlt sich nicht ganz wohl, die Erinnerungen an den Opa sind zu deutlich. Nora hingegen möchte hier gern abschalten und der Wirklichkeit entfliehen. Für Fynn ist der Urlaub Abenteuer pur. Von der Bedrohung, die über allem schwebt, weiß nur Nora …


Der Schreibstil der Autorin ist belebend neuartig und unterscheidet sich erfreulich von allen Autoren, die ich bis jetzt lesen durfte. Sie überrascht mich positiv mit einer auserlesenen, modernen Sprache. Die Dialoge sind mitreißend und steigern die Spannung des Textes. Die Figuren sind wunderbar angelegt und durch die Schreibweise kann man in ihre Köpfe schauen, das ist sehr intensiv und dadurch real. Vera Buck gelingt es gekonnt, mit unseren ureigenen und alltäglichen Ängsten zu spielen. Denn sie kreiert ein Szenario, dass genauso eintreffen und das Leben eines jeden erschüttern könnte. Unterschwellig ist eine ängstliche Stimmung stets präsent, die wie eine Zeitbombe im Hintergrund tickt. Das beständige Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung setzt die Autorin dazu geschickt ein, das Lesen erinnert tatsächlich an eine Achterbahnfahrt. Von der ersten Zeile an fühle ich mich ausgezeichnet unterhalten und bin völlig geflasht und außer Atem beim Lesen. In perfekt kleinen, wohldosierten Häppchen serviert uns Vera Buck die Geschichte, kleine Details sind wichtig, wie wir Leser und Leserinnen beim Lesen schnell bemerken.

So klar vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Leserinnen und Leser, die den Thrill lieben, kommen bei der Lektüre vollends auf ihre Kosten. Mich konnte der Schweden-Thriller sofort einfangen, fesseln und mitnehmen.

 

Über die Autorin:

Vera Buck, geboren in Nordrhein-Westfalen, hat Journalistik, Europäische Literaturwissenschaft und Drehbuchschreiben quer durch Europa und auf Hawaii studiert. Für ihr Schreiben erhielt sie Stipendien und Auszeichnungen im In- und Ausland. Sowohl ihr Debütroman «Runa» als auch ihr erster Thriller «Wolfskinder» erhielten eine Nominierung für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis. Heute lebt Vera Buck in der Schweiz, wo sie als freie Schriftstellerin tätig ist. In den Bergen und auf Reisen findet sie bei mitunter halsbrecherischen Touren die Inspiration für ihre packenden Thriller. (Quelle: Rowohlt Verlag)

Original-Klappentext:

Sie suchten die Idylle. Sie fanden einen Albtraum. | Der Must-Read Thriller des Jahres | Limitierte Auflage mit farbig gestaltetem Buchschnitt

Wenn der Bullerbü-Urlaub zum Albtraum wird: der neue Thriller der Meisterin der Gänsehaut-Atmosphäre.

Spätestens nach dem ersten Twist wirst du dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können!

Als Henrik und Nora mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn ins schwedische Västernorrland fahren, erwarten sie einen idyllischen Urlaub. Doch bereits bei ihrer Ankunft spüren sie, dass die verlassene Ferienhütte etwas Bedrohliches umgibt. Der Eindruck bestätigt sich, als im angrenzenden Wald ein jahrzehntealtes Kinderskelett gefunden wird. Dann verschwindet Fynn. Während seine Eltern sich in ihrer eigenen Schuld verstricken, kommt die Ermittlerin Rosa Lundqvist in den Tiefen des Waldes einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Denn sie hat allen anderen etwas voraus: ein außergewöhnliches Gespür für den Tod. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fynns Verschwinden und dem toten Kind? Und was hat es mit dem längst verfallenen Baumhaus in der alten Esche auf sich? Ein Baumhaus, in dem noch immer jemand zu wohnen scheint …




 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an Vorablesen und dem Rowohlt Buchverlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!