Dienstag, Juli 09, 2024

Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken von Kästner & Kästner

 

                                                     

Hamburg im Nebel  

Während in einer Oktober-Nacht dichter Nebel in Hamburg herrscht, wird die Leiche des Barkassenführers Dominic Lutteroth aufgefunden. Der junge Familienvater wurde brutal auf seinem Schiff an den Landungs-brücken erschlagen. Zusammen mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen beginnt Kriminalhaupt-kommissarin Jonna Jacobi im Hamburger Hafen zu ermitteln. Jonna ist schnell klar, dass sie Tom bei den Ermittlungen benötigt, denn der Hafen ist eine Welt für sich. Während Jonna sich mit ihrer sie triezenden Vorgesetzten herum ärgern muss, geht Tom ganz und gar in seiner Arbeit auf, wobei auch er privat an etwas herum zu knabbern hat.
 

Die atmosphärische Dichte begeistert mich von den ersten Zeilen an. Ich kann den Hamburger Hafen förmlich fühlen, die Luft schmecken und riechen. Die Handlung fesselt mich total, die Arbeit der Wasserschutzpolizei ist faszinierend und mitreißend beschrieben. Überhaupt beeindruckt mich der Schreibstil sehr. Kompetent und versiert recherchiert, gespickt mit einzigartigem Insiderwissen wurde due Geschichte perfekt verfasst und dies in ausdrucksstarker Sprache. Die Figuren sind einzigartig, sie imponieren mich mit ihrer Authentizität, sie sind frisch, modern, mit Ecken und Kanten, stecken voller Leben und spielen ausgezeichnet miteinander. Zudem kommen die Gefühle der Charaktere deutlich hervor und sind so nachvollziehbar. Das Buch liefert eine Hochspannung, die konstant gehalten wird. Hier bekommt der Leser und die Leserin eine Unterhaltung auf hohem Niveau geliefert. Dieser Krimi ist ein wahrer Pageturner für mich, in den ich mich gerne stürze und die Zeit vergesse. Das verwendete Tempo ist zügig und die unvorhersehbaren Wendungen bestechen außerdem.

Sehr gerne vergebe ich dem Krimi seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Hier verbinden sich kompetentes Wissen um die Polizeiarbeit mit exzellenter Schreibkunst. Ein spannender wie fesselnder Fall!

 

Kurzmeinung:

Ein intensiver wie beeindruckender Krimi mit dem Schauplatz Hafen Hamburg.

 

Über die Autoren:

Angélique Kästner wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach ihrem Studium der Psychologie arbeitete sie in der Psychiatrie, bevor sie sich 2005 als promovierte Psychotherapeutin mit eigener Praxis selbstständig machte. Bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Kriseninterventionsteam des DRK lernte sie ihren heutigen Ehemann Andreas Kästner kennen. Andreas Kästner, 1963 in Wismar geboren und in Rostock aufgewachsen, lebt seit seiner Ausbürgerung aus der ehemaligen DDR im Juni 1989 in Hamburg. Er ist gelernter Vollmatrose der Handelsflotte, fuhr in der DDR zur See und arbeitete von 1992 bis November 2023 als Hauptkommissar der Wasserschutzpolizei im Hamburger Hafen. Er kennt den Hafen wie kein anderer und ist seiner Frau kompetenter Fachberater. Seine Erlebnisse und detaillierten Insiderkenntnisse fließen in die Serie ein. (Quelle: Droemer Knaur)

Original-Klappentext:

Die neue Krimireihe aus dem Norden!

Wasserschutzpolizei Hamburg, Band 1

Einblicke in eine ganz eigene, oft geheimnisvolle und nur schwer zugängliche Welt: »Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken« – der erste Band einer neuen norddeutschen Krimireihe aus dem Hamburger Hafen

Am Touristenmagnet St. Pauli-Landungsbrücken wird der Barkassen-Kapitän Dominic Lutteroth erschlagen auf seinem Ausflugsschiff gefunden. Der Fall, der sofort für große mediale Aufmerksamkeit sorgt, landet auf dem Schreibtisch der erfahrenen Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi – die kurz vor ihrer Pensionierung eigentlich kürzertreten wollte. Stattdessen muss nun eine junge Mutter über den Tod ihres Ehemannes informiert werden, bevor sie aus den Nachrichten davon erfährt.

Zusammen mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen beginnt Jonna zu ermitteln und ist schnell fasziniert vom Mikrokosmos Hamburger Hafen mit seinen ureigenen Regeln und althergebrachten Traditionen. Doch als Jonna und Tom eben glauben, einer Art Barkassen-Krieg auf die Spur gekommen zu sein, der den Kapitän das Leben kostete, verschwindet Lutteroths Ehefrau …

Ein hochspannender Mix aus Regio-Feeling mit True-Crime-Elementen

Der atmosphärische Regionalkrimi bietet exklusive Einblicke in die faszinierende Welt des Hamburger Hafens und der Wasserschutzpolizei. Denn Angélique und Andreas Kästner wissen genau, wovon sie schreiben: Autorin Angélique Kästner ist Spezialistin für Krisenintervention, und Hauptkommissar a. D. Andreas Kästner war über 30 Jahre bei der Hamburger Wasserschutzpolizei.

»Wer Hamburg liebt, wird Kästner & Kästner lieben! Eine raffiniert neue Stimme am Krimihimmel - starker Sound, starke Geschichte, ganz nah am Wasser. MEHR DAVON!« Bernhard Aichner


 

 

 

 

 

 

 

Montag, Juli 01, 2024

Möwen, Strand und Küstentod – Das Geheimnis in den Dünen von Tilda Larsen

 


Bleiben die Geheimnisse gewahrt?


Ulla hat sich auf Usedom, ihrer neuen Heimat, bereits etwas eingelebt, doch vollends kann sie die Schönheit der Insel und die Gesellschaft ihrer neuen Freunde nicht genießen. Sorgen nagen an ihr: zum einen möchte sie gerne ihre Tochter wieder finden, die sie als Baby zur Adoption frei gab, dann macht ihr Noch-Ehemann Schwierigkeiten bei der Scheidung und vor allem, bräuchte sie dringend einen Job, um ihr neues Leben finanzieren zu können. Auch das Sommerfest in dem Seniorenstift, in dem Bernhards Mutter Else lebt, kann Ulla nicht wirklich von ihren dunklen Gedanken abbringen. Dabei verkündet dort der ehemalige Bürgermeister Heinz Schulz, dass er morgen ein Geheimnis lüften will. Es wird anders kommen und Ullas kriminalistischer Sinn wird neu erweckt!


Nach den ersten gelesenen Zeilen fühle ich mich sogleich wieder wie Daheim angekommen, auf Usedom und den zauberhaften Charakteren des Romans. Hier trifft man auf Menschen, mit denen man auch im wirklichen Leben gern befreundet wäre. Der Schreibstil der Autorin ist locker und flockig und ich folge ihr gerne durch die Geschichte, bei der sie trotzdem auch feine Tiefgründigkeit beweist. Die Sprache ist frisch und modern und ist mit präzise gesetztem Humor und Ironie gestreut. Die Anmut Usedoms mit den atemberaubenden Stränden und den historischen Gebäuden ist wunderbar dargestellt von der Autorin. Die Gefühle der Protagonistin Ulla sind phänomenal und absolut authentisch heraus gearbeitet. Ihre Veränderung auch zum ersten Teil der Geschichte ist ausgezeichnet sichtbar.


Von Herzen gerne vergebe ich dem zweiten Band der Usedom-Krimi-Reihe seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sterne und spreche ihm meine uneingeschränkte Lese-Empfehlung aus. Hier erwarten den Leser und die Leserin Cosy-Crime vom Feinsten. Dies ist passende Urlaubs-Wohlfühl-Lektüre, bei der auch der Hauch Gänsehaut nicht fehlt, egal ob man unterwegs ist oder zu Hause relaxen möchte. Ich habe mich bei der Lektüre fantastisch unterhalten gefühlt und mochte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.

Für mich ist das ein Herzensbuch und das wegen der liebenswerten Figuren und dem erstklassigen Schreibstil der Autorin!

 

Über die Autorin:

Geboren 1977 in Thüringen lebt Tilda Larsen, M. A., heute mit Mann und Terrierhündin Minzi in Berlin. Die Autorin hat zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien und in einer Publikation des Berliner Naturkundemuseums veröffentlicht. Mit Worten setzt sie der lauten Großstadt nicht nur in der Hospizarbeit leise, aber aufmunternde Töne entgegen. Inspiration zum Schreiben findet sie dabei nicht selten in ihrer Naturverbundenheit, der Liebe zu den Tieren und an ihrem Sehnsuchtsort, der Usedomer Ostseeküste, an die sie schon seit über 30 Jahren ihr Herz verloren hat. Tilda Larsen ist das offene Pseudonym von Nicole Pfeiffer. "Möwen, Strand und Küstentod - Die verschollene Meerjungfrau" ist ihr erster Krimi unter dem offenen Pseudonym Tilda Larsen und der Auftakt einer neuen Cosy-Crime-Reihe um die liebevoll- chaotische Hobbyermittlerin Ulla Sonnenberg. Mehr von der Autorin findet man auf Instagram: @tilda_larsen_autorin (Quelle: lovelybooks)

Original-Klappentext:

Auf Usedom ist es vorbei mit der beschaulichen Ruhe! Der ehemalige Bürgermeister kündigt eine große Enthüllung an. Doch dazu kommt es nicht. Er stirbt in der Nacht darauf an Herzversagen. Da läuten sofort die Alarmglocken bei Hobbydetektivin Ulla. Schnell stellt sich heraus: Der Bürgermeister hatte nicht nur Freunde auf der Insel. Grund genug für Ulla und den ehemaligen Tierarzt Bernhard, sich umzuhören. Denn in den Dünen von Usedom finden sich nicht nur Sand und Muscheln, sondern auch tief vergrabene Geheimnisse … 

Der zweite Fall von Hobbydetektivin Ulla und dem kauzigen Usedomer Urgestein Bernhard. Das ungleiche, aber herzliche Duo ermittelt gemeinsam auf der schönen und wilden Ostseeinsel und kommt dabei dem ein oder anderen Übeltäter auf die Spur.





Herzlichen Dank an die Lesejury für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 


Montag, Juni 03, 2024

Der erste Patient von Prof. Michael Tsokos und Florian Schwiecker

Die Schuldfrage

In einer beliebten Talkshow diskutieren Dr. Sasha Müller und Prof. Gunther Sonnenberg über die Möglichkeit, KI in der Medizin einzusetzen. Sie formulieren ihre gegensätzlichen Meinungen gut und klar und vor allem emotional. Sonnenberg ist ein klarer Gegner der KI-Unterstützung und malt die Folgen in den schlimmsten Bildern auf. Nur zwei Wochen später kommt es zur Katastrophe, ein Patient stirbt während einer OP mit KI-Unterstützung durch Dr. Müllers Hände. Schon vor dem tödlichen Zwischenfall lief es alles andere als rund im Operationssaal und im eingesetzten Ärzte-Team. Ein brisanter, neuer Fall für den Berliner Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Kristallisiert sich hier ein Präzedenzfall, es wird schwierig. Wer soll auf die Anklagebank?

Ein sehr interessantes wie spannendes Thema. Darf man der KI komplett vertrauen oder birgt sie zu große Risiken, auch in Bezug auf ihre Entwickler und Programmierer. Wer ist Schuld, wenn ein Mensch unter Beteiligung der KI verletzt oder gar getötet wird? KI hat keine Empathie und kann (vielleicht sogar gewollt) manipulieren. Dieses Thema wurde von den beiden Autoren fiktiv hervorragend unter die Lupe genommen.

Der Thriller bietet extreme Spannung auf hohem Niveau und ist auf jeden Fall ein Pageturner! Der eindringliche Schreibstil der beiden Autoren gefällt mir ausnehmend gut. Die anspruchsvolle Lektüre lässt sich hervorragend und flüssig lesen. Die Figuren sind authentisch angelegt und komplett glaubwürdig in ihrem Handeln und Tun, die psychologische Würze hebt den Bogen an.

Selbstverständlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Die beiden Autoren schaffen eine beängstigende Atmosphäre und können mich von der ersten bis zu letzten Seite fesseln und mitnehmen. Die Leserin und der Leser halten einen Justiz-/Medizinkrimi der Extra-Klasse in den Händen und werden ihn erst nach Lektüre-Ende beiseite legen. Wer ist der Täter – ein Mensch oder die KI. Nervenkitzel pur!

 

Über die Autoren:

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller „Verraten“. Seit einigen Jahren ist er im Management eines führenden globalen Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz in der Medizin tätig und hält Vorträge dazu in der ganzen Welt. Florian Schwiecker empfiehlt regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de. (Quelle: Droemer Knaur)

Folgen Sie Florian Schwiecker auf Instagram: @florianschwiecker

Homepage: www.florianschwiecker.de

Prof. Dr. Michael Tsokos, Jahrgang 1967, ist Professor für Rechtsmedizin und leitet das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Michael Tsokos ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und regelmäßig als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für das BKA bei der Identifizierung der Opfer von Terrorangriffen und Massenkatastrophen. Seine bisherigen 26 Bücher waren allesamt SPIEGEL-Bestseller. (Quelle: Droemer Knaur)

Folgen Sie Michael Tsokos auf Instagram: @dr.tsokos

Homepage: www.tsokos.de

Original-Klappentext:

Eine Ärztin unter Anklage – ein KI-System unter Verdacht: »Der 1. Patient« ist der 4. Justiz-Krimi der Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos, die für exklusive Insider-Einblicke in die Medizin der Zukunft, das Justizsystem und die Rechtsmedizin sorgen.

Der neue Fall des Berliner Strafverteidigers Rocco Eberhardt sorgt für hitzige Debatten in den Medien:

Eine Routine-Operation der Chefärztin Dr. Sasha Müller endet für den Patienten tödlich. Nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem eindeutigen Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Die Staatsanwaltschaft klagt Dr. Müller daraufhin wegen fahrlässiger Tötung an. Doch die Ärztin wurde bei dem Eingriff von einem KI-System unterstützt …

Während der Fall in der Öffentlichkeit immer weiter hochkocht, stellt Rocco Eberhardt, der Sasha Müller vor Gericht vertritt, eine berechtigte Frage: Gehört statt seiner Mandantin nicht eigentlich die KI auf die Anklagebank – oder gar der Entwickler?

Zwei Top-Experten - ein Insider-Thriller des Rechtsmediziners Michael Tsokos und des ehemaligen Strafverteidigers Florian Schwiecker

Die Bestseller-Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos geizen auch im 4. Band ihrer Krimireihe nicht mit Insider-Wissen aus der Rechtsmedizin und dem Justizsystem. Florian Schwiecker ist außerdem Experte im Bereich "Medical KI" und hält auf medizinischen Fachveranstaltungen Vorträge zum Für und Wider von Künstlicher Intelligenz in der Medizin.

Die Justiz-Krimis mit Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer aus Berlin sind in folgender Reihenfolge erschienen:

  1. Die siebte Zeugin

  2. Der dreizehnte Mann

  3. Die letzte Lügnerin

  4. Der 1. Patient







 

 

 

 


 

 

 

 

 

Montag, Mai 20, 2024

Kleopatras Grab von Constantin Schreiber

 Druck von allen Seiten

Im späten Oktober wird am Strand von Alexandria ein ermordeter Priester der griechisch-orthodoxen Kirche aufgefunden. Da scheint ein Mord aufgrund einer religiösen Ideologie auf den ersten Blick zunächst einmal wahrscheinlich oder gar offensichtlich. Theodora, genannt Theo, Costanda von der Kriminalpolizei der zuständigen Polizeistation von al-Attarin übernimmt den Fall. Innerlich zweifelt sie, ist sie mit dem Fall überfordert, wird man ihr dann vorwerfen, nicht gut genug zu sein oder kann sie am Fall wachsen? Eine Frau mit griechischen Wurzeln, eine Christin, sie muss stets mit Vorurteilen fertig werden. Als ihr am nächsten Morgen ein neuer, junger Kollege, Fadi al-Sawi, an die Seite gestellt wird, ohne sie vorab zu informieren, ist sie mehr als misstrauisch. Kann sie ihm überhaupt vertrauen? Im Land herrschen Korruption und Manipulation, eine schnelle Aufklärung ist jedoch erwünscht, um die Lage im Ganzen zu beruhigen und nicht zusätzlich aufzuheizen. Theo beginnt zu ermitteln, offen in alle denkbaren Richtungen und stößt dabei schnell auf Schwierigkeiten.

Der Schreibstil des Autoren ist fesselnd und die Handlung beeindruckt mich sehr. Die Situation und das Leben in Alexandria ist wunderbar geschildert und ich sehe die Handlung bildlich vor mir. Die Sprache ist angenehm und lässt sich fließend lesen. Den Spannungsbogen hält der Autor von Seite eins an konstant fest gezurrt. Die Figuren sind allesamt authentisch und gerade Theo beeindruckt mich sofort, gerne folge ich ihr durch die Handlung. Ihre Entwicklung ist schön zu sehen, ihre Gefühle sind gut nachvollziehbar für mich. Dies ist nicht das erste Buch, das ich vom Autoren lese und es wird definitiv nicht das letzte sein. Bei Constantin Schreiber tauche ich gerne in die Geschichten ein.

Selbstverständlich vergebe ich dem Ägypten-Krimi seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Lese-Empfehlung aus. Hier herrschen ein ansprechendes Niveau, pure Hochspannung und ein außergewöhnliches Setting vor. Mich hat der Fall fasziniert, wusste ich bislang nicht viel über Ägypten, seinen Bewohnern und den Strukturen im Land, allein dafür hat sich die Lektüre mehr als gelohnt, hinzu kommt ein ausgesprochen interessanter wie fesselnder Fall. Ein wahrer Pageturner!

 

Lieblingssatz:

»Die Themen betreffen uns alle. Liebe, Macht, Tod, Glauben. Und alles verwoben.«

 

Über den Autoren:

Constantin Schreiber, Jahrgang 1979, moderiert seit Januar 2021 die 20-Uhr-Nachrichten der »Tagesschau«. 2016 wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit seiner 2019 gegründeten Deutschen Toleranzstiftung setzt er sich für interkulturellen Austausch im In- und Ausland ein. Er ist Autor mehrerer Bücher. Zuletzt erschienen bei Hoffmann und Campe sein Roman »Die Kandidatin« (2021) sowie »Glück im Unglück« (2023), die beide zu Spiegel-Bestellern wurden. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg. (Quelle: Hoffmann und Campe)

Original-Klappentext:

Als der Priester der Sankt-Nicholas-Kirche in Alexandria tot aufgefunden wird, herrscht nicht nur in der Gemeinde heller Aufruhr: Alles deutet auf Mord hin. Doch wer oder was steckt dahinter – die Mafia, ein Familienstreit oder doch der erfolgshungrige Archäologe, der in den Gotteshäusern der Stadt etwas zu suchen scheint und vielen ein Dorn im Auge ist? Die junge Kommissarin Theodora Costanda wird mit dem Fall betraut und stößt auch durch ihre Außenseiterrolle – als Frau, als Angehörige der griechischen Minderheit, als Christin – bei ihren Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Doch sie gibt nicht auf und kommt einem uralten Bund auf die Spur, der eines der größten Geheimnisse der Antike zu bewahren sucht – um jeden Preis.

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und den Hoffmann und Campe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

Dienstag, Mai 14, 2024

Das Baumhaus von Vera Buck

 

 


Zermürbende Urlaubszeit


Die forensische Wissenschaftlerin Rosa betreibt Forschungen, die auf dem ersten Blick etwas abartig erscheinen: sie möchte die Auswirkungen von tierischen Verwesungen auf den Stoffwechsel von Bäumen erkunden. Dafür gräbt sie in Wäldern, heimlich natürlich. Bei ihrer aktuellen Grabung entdeckt sie jedoch ein Kinder-Skelett. Nora kümmert sich auch um den pflegebedürftigen Bruder Ebbe. Nur langsam erfahren wir mehr ...
Der Kinderbuchautor Henrik reist mit seiner Frau Nora, einer Ingenieurin, und ihrem gemeinsamen Sohn Fynn nach Västernorrland, Schweden, um das Haus seines Großvaters aufzuräumen. Später möchte es Nora als Ferienhaus nutzen, wenn Fynn einmal die Schule besucht. Henrik fühlt sich nicht ganz wohl, die Erinnerungen an den Opa sind zu deutlich. Nora hingegen möchte hier gern abschalten und der Wirklichkeit entfliehen. Für Fynn ist der Urlaub Abenteuer pur. Von der Bedrohung, die über allem schwebt, weiß nur Nora …


Der Schreibstil der Autorin ist belebend neuartig und unterscheidet sich erfreulich von allen Autoren, die ich bis jetzt lesen durfte. Sie überrascht mich positiv mit einer auserlesenen, modernen Sprache. Die Dialoge sind mitreißend und steigern die Spannung des Textes. Die Figuren sind wunderbar angelegt und durch die Schreibweise kann man in ihre Köpfe schauen, das ist sehr intensiv und dadurch real. Vera Buck gelingt es gekonnt, mit unseren ureigenen und alltäglichen Ängsten zu spielen. Denn sie kreiert ein Szenario, dass genauso eintreffen und das Leben eines jeden erschüttern könnte. Unterschwellig ist eine ängstliche Stimmung stets präsent, die wie eine Zeitbombe im Hintergrund tickt. Das beständige Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung setzt die Autorin dazu geschickt ein, das Lesen erinnert tatsächlich an eine Achterbahnfahrt. Von der ersten Zeile an fühle ich mich ausgezeichnet unterhalten und bin völlig geflasht und außer Atem beim Lesen. In perfekt kleinen, wohldosierten Häppchen serviert uns Vera Buck die Geschichte, kleine Details sind wichtig, wie wir Leser und Leserinnen beim Lesen schnell bemerken.

So klar vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Leserinnen und Leser, die den Thrill lieben, kommen bei der Lektüre vollends auf ihre Kosten. Mich konnte der Schweden-Thriller sofort einfangen, fesseln und mitnehmen.

 

Über die Autorin:

Vera Buck, geboren in Nordrhein-Westfalen, hat Journalistik, Europäische Literaturwissenschaft und Drehbuchschreiben quer durch Europa und auf Hawaii studiert. Für ihr Schreiben erhielt sie Stipendien und Auszeichnungen im In- und Ausland. Sowohl ihr Debütroman «Runa» als auch ihr erster Thriller «Wolfskinder» erhielten eine Nominierung für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis. Heute lebt Vera Buck in der Schweiz, wo sie als freie Schriftstellerin tätig ist. In den Bergen und auf Reisen findet sie bei mitunter halsbrecherischen Touren die Inspiration für ihre packenden Thriller. (Quelle: Rowohlt Verlag)

Original-Klappentext:

Sie suchten die Idylle. Sie fanden einen Albtraum. | Der Must-Read Thriller des Jahres | Limitierte Auflage mit farbig gestaltetem Buchschnitt

Wenn der Bullerbü-Urlaub zum Albtraum wird: der neue Thriller der Meisterin der Gänsehaut-Atmosphäre.

Spätestens nach dem ersten Twist wirst du dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können!

Als Henrik und Nora mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn ins schwedische Västernorrland fahren, erwarten sie einen idyllischen Urlaub. Doch bereits bei ihrer Ankunft spüren sie, dass die verlassene Ferienhütte etwas Bedrohliches umgibt. Der Eindruck bestätigt sich, als im angrenzenden Wald ein jahrzehntealtes Kinderskelett gefunden wird. Dann verschwindet Fynn. Während seine Eltern sich in ihrer eigenen Schuld verstricken, kommt die Ermittlerin Rosa Lundqvist in den Tiefen des Waldes einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Denn sie hat allen anderen etwas voraus: ein außergewöhnliches Gespür für den Tod. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fynns Verschwinden und dem toten Kind? Und was hat es mit dem längst verfallenen Baumhaus in der alten Esche auf sich? Ein Baumhaus, in dem noch immer jemand zu wohnen scheint …




 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an Vorablesen und dem Rowohlt Buchverlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Donnerstag, Mai 09, 2024

Blüten, Birken, Bösewichter (Ein-Steif-und-Kantig-Krimi 13) von Gisela Garnschröder

 


Im Wonnemonat Mai

Der Frühling hat Einzug gehalten im beschaulichen Oberherzholz. Isabella, Charlotte samt Hund Balu bereiten sich fürs Maifest vor. dafür gärtnern und backen sie in ihrem Doppelhaus. Charlottes Sohn Thomas hat sich noch dazu über das Wochenende als Übernachtungsgast einlogiert, es herrscht also der gewohnte Trubel. Aber genau so lieben es die Schwestern. Überhaupt geht es turbulent zu im Dorf, es gilt den Maibaum zu bewachen. Es ist ein alter Brauch, zu erduchen ihn zu stehlen. Dass es dabei zu Raufereien kommen kann, ist bekannt. Am nächsten Morgen jedoch wird der Apotheker tot aufgefunden, er wurde erschlagen. Da Thomas sich mit seinen Freunden in der Nacht herum getrieben hatte, und somit unter Verdacht geraten könnte, ist es selbstverständlich für die Schwestern, die Ermittlungen zu unterstützen (heimlich natürlich).

Die beiden rüstigen Seniorinnen und Schwestern Isabella Steif und Charlotte Kantig ermitteln
in "Blüten, Birken, Bösewichter" bereits in ihrem 13. Fall. Seit 2014 fesselt und begeistert mich Gisela Garnschröder mit ihrer Buchreihe um die kultigen Schwestern immer wieder aufs Neue. Das Gute für mich an einer Buch-Reihe ist es, die Charaktere mit ihren Eigenschaften bereits zu kennen und immer mal wieder zu ihnen wie auf Besuch bei Freunden zurückzukehren. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausnehmend gut und sie kann mich erneut mitnehmen und mich mit den Figuren mitfiebern lassen. Die Sprache ist angenehm und aufgeräumt. Die Geschichte selbst ist gut gesponnen und prima erzählt.

Sehr gerne vergebe ich diesem Buch fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm selbstverständlich meine Leseempfehlung aus. Isabella und Charlotte ermitteln wieder und werden Fans wie Neu-Leser von sich beeindrucken, davon bin ich überzeugt! Die Bände können übrigens unabhängig voneinander gelesen werden, doch es ist auch schön, die Protagonistinnen besser kennenzulernen. Der Leser bzw. die Leserin treffen hier auf einen Regio-Cosy-Crime vom Allerfeinsten.

 

Über die Autorin:

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA. (Quelle: Ullstein)

Original-Klappentext:

Maibaumklau, Apothekerintrigen und ein Mord im Dunkeln – Steif und Kantig ermitteln in ihrem 13. Fall!

In Oberherzholz sorgt nicht nur der gut versteckte Maibaum für Wirbel, sondern auch der Apotheker, der plötzlich tot im Gestütswald liegt. Der vermeintliche Täter Boris Tanner wird verhaftet, doch Isabella Steif zweifelt an seiner Schuld. Zusammen mit ihrer Schwester Charlotte stößt sie auf dubiose Machenschaften im Apotheker-Milieu. Als eine Internetseite mit illegalen Medikamenten auftaucht, gerät eine junge Frau ins Visier gefährlicher Unbekannter.  In einem undurchsichtigen Netz aus Lügen und Verrat stehen Steif und Kantig vor einem Rätsel, das bis in die höchsten Kreise reicht. Wer steckt wirklich hinter dem Verbrechen? 

Entdecken Sie auch die weiteren Fälle von Steif und Kantig:

  • Band 1: Steif und Kantig
  • Band 2: Kühe, Konten und Komplotte
  • Band 3: Landluft und Leichenduft
  • Band 4: Hengste, Henker, Herbstlaub
  • Band 5: Felder, Feuer, Frühlingsluft
  • Band 6: Schnäpse, Schüsse, Scherereien
  • Band 7: Mondschein, Morde und Moneten
  • Band 8: Gärtner, Gauner, Gänseblümchen 
  • Band 9: Dünen, Diebe, Dorfgeplänkel
  • Band 10: Printen, Plätzchen und Probleme
  • Band 11: Komplizen, Kappen, Karneval
  • Band 12: Halunken, Horror, Halloween

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und die Ullstein-Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 


Sonntag, Mai 05, 2024

Mord im Antiquitätenladen von Waldi Lehnertz

 

Die verschwundene Leiche

Sigismund, genannt „Siggi“, Malich betreibt seinen Antiquitätenladen «Kunst & Kurioses». Eigentlich hatte er einen freien Vormittag mit Angeln verbringen wollen. Ein Anruf seines Freundes Anton, bei dem es sich um einen Kunstsachverständigen und Galeristen handelt, pfeift ihn zurück in seinen Laden. Siggi spürt sofort, dass etwas bei seinem Eintreffen anders ist als für gewöhnlich. Und tatsächlich, er findet eine Leiche auf einem Sessel sitzend in seinem Geschäft. Als die herbeigerufene Polizei jedoch eintrifft, ist die Leiche verschwunden. Was hat das alles zu bedeuten? Siggi ist – zu Recht – fix und fertig.


Ein privates Geständnis nehme ich meiner Bewertung mal vorweg: ich bevorzuge es, Bücher von Autoren zu lesen, die mir sympathisch sind. Waldi Lehnertz kenne ich nun, wie wohl jeder Deutsche aus der ZDF-Kultserie „Bares für Rares“ und er ist mir auf jeden Fall sympathisch. Als ich seinen Krimi in der Vorschau bei Vorablesen entdeckt hatte, war mir also gleich klar, dass ich die Leseprobe lesen möchte. Nachdem Waldi am 20.04.2024 seinen emotionalen Auftritt bei der ARD-Show „Verstehen Sie Spass“ hatte, hat er sich nun endgültig einen Platz in meinem Herzen erobert und ich habe die Leseprobe regelrecht herbeigesehnt. Lange Rede kurzer Sinn - ich wurde nicht enttäuscht!


Die mitspielenden Charaktere wie Sigg, Kurt, Anton, der „doppelte Gunnar“, die potenzielle Frau Malich Nummer 4 (die neue Putzfee, die Siggi eingestellt hat, ohne es richtig wahrzunehmen) sind alle wunderbar schräg und urig, vor allem aber stecken sie voller Herz.


In einer Szene ist Siggi mit einem Baseballschläger bewaffnet und erkennt sich nicht sofort selbst im Spiegel – göttlich! Ich spüre als Leserin förmlich seine Angst, aber die Frequenz ist auch echt lustig. Die Gefühle gerade von Siggi sind deutlich zu erkennen und dabei vollkommen authentisch.


Überhaupt sprüht es im Buch von Ironie, Wortwitz und das Lesen bringt mir ungeheuren Spass. Die Schreibweise ist klasse und einzigartig. Sie spricht mich sofort an und ich kann den Roman flüssig lesen, dabei fühle ich mich prächtig unterhalten. Der Wohlfühl-Krimi ist in einem guten Tempo geschrieben, mit dem Lesen kann ich gar nicht wieder aufhören.


Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine unbedingte Leseempfehlung aus. Nicht nur Fans des 80-Euro-Waldi kommen hier voll auf ihre Kosten. Amüsante Lesestunden sind mit diesem Cosy-Crime garantiert, das Ambiente ist neu und frisch und die Figuren sind einmalig und liebenswert.

Für mich ist es „der“ perfekte Wohlfühl-Krimi!

 

Über den Autoren:

Waldi Lehnertz, geboren 1967 in Prüm, ist – wie die beliebte Sendung Bares für Rares, in der er seit der ersten Folge als Händler mitwirkt – längst Kult geworden. Mit seinem Startgebot von „Achtzisch Euro“ erwarb er sich den Spitznamen 80-Euro-Waldi. Wenn er nicht für die Sendung vor der Kamera steht, betreibt der gelernte Pferdewirt einen Antiquitätengeschäft in der Eifel. Hier empfängt er Busladungen von Fans und unterhält die Gäste im Antikcafé mit Anekdoten aus seinem Leben als Antiquitätenhändler. Die eine oder andere könnte ihn zu diesem Krimi inspiriert haben. Wenn er noch Zeit hat, angelt er oder malt seine eigenen Kunstwerke. (Quelle: Rowohlt-Buchverlage)

Homepage des Autoren: https://www.eifel-antik.de

 

Original-Klappentext:

Mord im Antiquitätenladen

Kriminalroman | Von 80-Euro-Waldi bekannt aus "Bares für Rares"

  • Mitwirkung von: Miriam Rademacher

Eine echte Rarität! – Der erste Krimi von Waldi, bekannt aus der beliebten ZDF-Sendung Bares für Rares

Das Leben könnte so schön sein – ein See, eine Angel, ein friedlicher Morgen – doch stattdessen erlebt Antiquitätenhändler Siggi den Schock seines Lebens. Jemand ist in sein Geschäft eingebrochen und hat ihm etwas hinterlassen: eine Leiche. Tot sitzt der Mann im Sessel und starrt ihn an. Siggi flüchtet und wählt sofort die 110. Sicher hat der Mann sich nicht selbst zum Sterben dort hingesetzt, jemand muss gewaltsam nachgeholfen haben. Doch als die Polizei endlich eintrifft und den Laden durchsucht, ist der Tote spurlos verschwunden. Keine Leiche, kein Tatort, keine Ermittlungen. Aber Siggi weiß doch, was er gesehen und gefühlt hat – der Mann war sogar noch warm! Wie kann eine Leiche einfach verschwinden? Ist er vielleicht das nächste Opfer? Siggi ist kurz davor, durchzudrehen, wäre da nicht Doro, seine neue Putzhilfe, die sich gerade an diesem Morgen bei ihm vorstellt. Immerhin sie glaubt ihm. Wenn die Polizei nichts tut, dann müssen die beiden eben selbst ermitteln.





Herzlichen Dank an Vorablesen und dem Rowohlt-Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!






Dienstag, April 30, 2024

Das Kurhotel auf Norderney - Stürmische Zeiten von Claudia Schirdewan

Ausspannen auf Norderney

Auf Norderney herrscht im Sommer 1885 ein buntes Treiben, die Urlauber mischen sich unter das Inselvolk. Mit gemischten Gefühlen lassen die Einheimischen dies zu. Einerseits sind sie auf das Geld der Reisenden angewiesen, auf der anderen Seite jedoch sind sie misstrauisch und fühlen sich überrannt.

Jella hilft in der Praxis ihres Vaters Reik Geert, dem Inselarzt, mit. Verlobt ist sie mit Carl, dem Sohn der Krämer Jan und Anna Fissen. Vater und Tochter sind ein eingespieltes Team, hat doch Reik seine Tochter nahezu allein großgezogen. Jella lernt die kleine Evi im von der Diakonissin Margret geführten Marienheim kennen und spürt mit ihrem Gespür für kleine Herzen deren Geheimnis auf. Im Marienheim werden Kinder nach einer Erkrankung wieder aufgepäppelt, die gute Seeluft unterstützt dabei.

Elisa und Ferdinand Petersen sind die Kinder des Fischers Gottfried. Elisa unterstützt ihre Mutter Wilma, zu Hause, eine kleine Pension zu betreiben, um damit den Familienunterhalt aufzubessern. Sie träumt jedoch davon, eines Tages ein eigenes Hotel zu besitzen. Elisa und Jella sind beste Freundinnen.

Julius Berlund ist ein 20 Jahre junger Baumeister aus Köln, er soll sich auf der Insel von einer schweren Lungenentzündung erholen. Für seine Zukunft ist geplant, dass er den väterlichen Betrieb übernimmt.

Begegnungen können die Menschen und ihre Zukunft verändern - was wird geschehen ... ?

Die Insel Norderney wird durch die Autorin in den schönsten Farben geschildert: die weiten Strände, die Dünenlandschaft, das Wattenmeer. All das hat einen besonderen Platz im Roman. Ich kann es vor mir sehen und auch fühlen. Herrlich! Die Figuren, die die Autorin erschaffen hat, sind vielschichtig und ihr prächtiges Zusammenspiel beeindruckt mich zutiefst, alles fließt zu einem wunderbaren Gesamtbild zusammen. Spannend wie interessant erzählt Claudia Schirdewan ihre Geschichte, sie hat sie zudem flüssig und in wunderschöner Sprache geschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist versiert gut, die Recherche ausgezeichnet und glanzvoll umgesetzt. Dieses Buch liefert Unterhaltung pur und ist für mich ein wahrer Pageturner, einmal begonnen mag ich nicht mehr mit der Lektüre stoppen. Überraschend in den Wendungen ist der Plot selbst. Die Figuren machen einiges durch und halten doch fest zusammen. Die Zeit ist wundervoll eingefangen von Claudia Schirdewan und schön wiedergegeben. Sie hat wirklich den Finger am Puls der damaligen Zeit und bringt die Atmosphäre gut und glaubwürdig rüber. Starke Gefühle, die ans Herz gehen, sind inbegriffen. Dies ist ein exzellenter Einstieg in die neue Reihe und ich möchte unbedingt wissen, wie die Saga weiter geht.

Von Herzen gerne vergebe ich dem historischen Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Leserinnen und Leser, die sich in das historische Norderney entführen lassen wollen und Nordsee-Luft schnuppern mögen, werden hier sicher nicht enttäuscht. Sich einfach treiben lassen und die Lesezeit genießen, das funktioniert bei der Lektüre hervorragend. Definitiv ist dies ein Herzensbuch für mich, ich vergebe gerne das Prädikat „absolut lesenswert“.

Kurzmeinung:

Starke Gefühle, brillant gestaltetes Milieu, großartig erzählt. Ein prächtiger erster Band der neuen Norderney Saga!


Über die Autorin:

Claudia Schirdewan lebt mit ihrer Familie in Everswinkel im Münsterland. Nach dem Abitur absolvierte sie eine kaufmännische und eine fremdsprachliche Ausbildung, später studierte sie nebenberuflich Kulturmanagement. Sie schreibt Geschichten, seit sie alle Buchstaben kennt und liebt es, ihre Figuren auf abenteuerliche Reisen durch die Vergangenheit zu schicken. (Quelle: Bastei Lübbe)

Original-Klappentext:

Band 1 der Reihe "Die große Kurhotel-Saga"

Norderney, 1885: Jella und Elisa sind seit Kindestagen enge Freundinnen. Während Jella in einem Kinderheim aushilft, unterstützt Elisa ihre Mutter beim Betrieb der eigenen kleinen Pension, um das Familieneinkommen der Fischersleute aufzubessern.

Doch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als eine Reihe mysteriöser Vorfälle die Insel erschüttert. Denn Elisa hegt den Verdacht, dass Jellas Verlobter Carl etwas damit zu tun hat. Die junge Fischerstochter setzt alles daran, die Wahrheit aufzudecken. Währenddessen wachsen in ihr und dem jungen Baumeister Julius Berlund Träume von einem eigenen Hotel und einer gemeinsamen Zukunft. Werden die beiden Frauen ihre Träume verwirklichen können? 

beHEARTBEAT – Herzklopfen garantiert.


 

 

 

 

Herzlichen Dank an die Autorin selbst und die Bastei Lübbe Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 


Sonntag, April 28, 2024

Dunkle Verwicklungen auf La Palma – Ein Kanaren-Krimi von Flores & Santana

 

Mörderisches La Palma

Der Bauunternehmer Álvaro Martínez wurde brutal ermordet. Er plante gerade eine neue Hotelanlage, gegen die eine Umweltorganisation versuchte gerichtlich vorzugehen. Kann dort bereits ein Motiv vorliegen? Der Kripochef von Santa Cruz Kriminalkommissar Pedro Fernández braucht dringend moralischen Beistand für seine Ermittlungen und bezieht - selbstverständlich inoffiziell - seine Freunde, den Journalisten Ben Rodríguez und die Buchhändlerin Naira Calderón, in seine Recherchen mit ein, denn er vertraut auf ihr gutes kriminalistisches Gespür und kann ihnen absolut vertrauen.



La Palma wird auch „Isla Bonita“, die schöne Insel, genannt und ist mit seinen Wäldern die grünste Insel des kanarischen Archipels. Die Insel bezaubert durch seine wunderbare Natur, die schwarzen Strände sind originär belassen und die Orte bieten Romantik pur in den allerschönsten Farben und mit den feinsten Düften. Die Sonne strahlt in warmem Licht über allem. Dieses Flair haben die beiden Autoren, Rotraut Schöberl und Erwin Riedesser, exzellent eingefangen und wiedergegeben. Wie in einem Film sehe ich die einzelnen Szenen vor meinen Augen ablaufen. Die Buchcharaktere sprühen vor Leben, hier schreibt ein Team, das weiß, wie und was Leser und Leserinnen gerne lesen. Der Schreibstil ist imponierend gut, die verwendete Sprache ist dabei ansprechend und lässt sich flüssig lesen. Die Dialoge sind lebendig und steigern den Unterhaltungswert. Die Spannung ist hoch angesetzt und wird kontinuierlich gehalten. Die Freundschaft der drei ''Ermittler'' ist fantastisch und vor allem äußerst glaubwürdig dargestellt. Der Fall selbst ist komplex und überraschend aufgelöst. Das Lesen hat mir riesigen Spaß bereitet.



Selbstverständlich vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Die beiden Autoren schaffen eine Urlaubsstimmung und spicken diese mit einer spannenden Mordermittlung. Nicht nur ein Must-Read für alle krimilesenden Liebhaber der kanarischen Inseln. Die Warte-Zeit auf den nächsten Urlaub wird mit der Lektüre jedenfalls prächtig überbrückt.

 

Über die Autoren:

Hinter Flores & Santana verbergen sich Rotraut Schöberl und Erwin Riedesser, die 1994 gemeinsam die Kultbuchhandlung Leporello in Wien gegründet haben - ein Projekt, das nach 30 Jahren von den beiden beendet wurde, um sich dem Schreiben zu widmen. Im Österreichischen Frühstücksfernsehen Café Puls gibt Rotraut Schöberl außerdem Buchtipps. Erwin Riedesser war viele Jahre Juryvorsitzender des renommierten Leo-Perutz-Krimipreises. Beide lieben die Kanaren und verbringen jedes Jahr mehrere Wochen auf den Inseln. (Quelle: Ullstein Buchverlage)

Original-Klappentext:

Verräterische Spuren im schwarzen Sand

Als an einem entlegenen Strand ein Toter gefunden wird, ist es mit dem Inselfrieden auf La Palma vorbei. Buchhändlerin Naira Calderon und Journalist Ben Rodriguez sind sich einig: Sie müssen dem örtlichen Kommissar auf die Sprünge helfen. Bei Wein und anderen Köstlichkeiten tauschen sie sich über den Mordfall aus und stoßen auf Ungereimtheiten. Schnell verstricken sie sich immer tiefer in einem unübersichtlichen Geflecht:  Unter dem dunklen Sand verbirgt sich ein schockierendes Geheimnis, das unaufhörlich zum Licht strebt – und La Palma für immer verändern wird.

Es geht spannend weiter: Tödliche Intrigen auf Teneriffa, der zweite Fall für Naira Calderon und Ben Rodriguez erscheint am 26.9.2024





Herzlichen Dank an Vorablesen und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!






Mittwoch, April 24, 2024

Das Echo der Gezeiten von Rebekka Frank

 

Auf dem Grund

Das Buch nimmt uns in zwei Strängen mit, zum einen nach St. Peter, Anfang der 60er Jahre und zum anderen auf die Insel Borkum, hier in die Mitte des 17. Jahrhunderts. An beiden Schauplätzen treffen wir auf starke Frauen und natürlich auf die heimliche Hauptdarstellerin - die Nordsee. 

In St. Peter lernen wir Tilla Puls kennen, deren Passion das Meer ist. Bereits als kleines Mädchen zog Tilla am Steand umher und sammelte angespülte Trophäen, zu denen ihre Großmutter immer wieder geheimnisvolle Geschichten zu erzählen hatte.

Auf Borkum begegnen wir Nes, die hier gerade ankommt. 1633 ist es wirklich nicht leicht für eine Frau, ist sie nicht verheiratet, so wird sie wie Freiwild gejagt. Nur mit Mühe kann Nes mit ihrer Mutter zusammen über das Meer flüchten. Doch was wird sie an diesem anderen Ort erwarten? Nun also Borkum ...

Beide Frauen, Tilla und Nes, verbindet die Liebe zum Meer und eine große Kraft, die tief in ihnen steckt und mit der sie versuchen, ihr Leben allen Widrigkeiten zum Trotz zu meistern - in verschiedenen Zeiten gibt es unterschiedliche Schwierigkeiten ...

Es ist nicht das erste wunderbare Buch, mit dem mich die Autorin begeistern kann und ich kehre immer gern zu ihr zurück. Wieder einmal erzählt die Autorin ihre Geschichte in prächtiger und feiner Sprache und mit eindrucksvollem Schreibstil. Das Lesen des Buches ist wunderschön fließend. Ich liebe dicke Schmöker und komme hier gut mit dem Lesen voran. Die Figuren sind liebenswert und sympathisch und können mich für sich einnehmen. Ich fühle mich hervorragend unterhalten und genieße die Lesezeit. In dieses Buch kann ich hervorragend hineintauchen und mich durch die Geschichte treiben lassen. Der Lokalkolorit ist beeindruckend, ich sehe die Landschaften bildlich vor mir. Die verschiedenen Zeitebenen werden jede für sich hervorragend vertreten und machen das Lesen nur noch einmal interessanter. Die Atmosphäre ist stark fühlbar und atemberaubend.

So klar vergebe ich fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und empfehle den Roman absolut weiter. Wer (Nordsee-) Geschichten liebt, die Geheimnisse beinhalten, liegt mit dem Buch genau richtig. Für mich ist dies definitiv ein Herzensbuch! Eine Geschichte, die mich sofort in ihren Bann zieht.


Über die Autorin:

Für Rebekka Frank steckt das Meer voller Geschichten. Wenn sie nicht gerade selbst in seinen Tiefen taucht, schreibt sie darüber. Sie hat Theaterwissenschaft und Germanistik studiert und lebt mit ihrem Mann und ihrem Hund auf dem Land in Nordhessen. Auf Instagram und TikTok ist sie unter @rebekka.mit.k zu finden. (Quelle: S. Fischer Buchverlage)

 

Original-Klappentext:

Die wilde Schönheit der Nordseeküste, ein geheimnisvolles Schiffswrack und zwei Frauen, verbunden durch das Meer

St. Peter, 1955: Tillas Welt ist das Meer. Sie will nicht heiraten, sondern tauchen. Nicht eingeengt werden, sondern die Freiheit der Wellen spüren. Dabei entdeckt sie in der Tiefe der Nordsee ein altes Schiffswrack, von dem sich die Fischer seit Generationen Legenden erzählen. In Tilla wächst der unbändige Wunsch, seine Geheimnisse zu lüften.

Auf einer Nordseeinsel, 1633: Die junge Nes sucht mit ihrer Mutter in einem Beginenkonvent Zuflucht vor ihrer Vergangenheit. Doch bald wenden sich die Inselbewohner gegen die Frauen und gefährliche Anschuldigungen machen die Runde. Zeitgleich taucht am Horizont ein geheimnisvolles Schiff auf, das Rettung oder Verderben bedeuten könnte ...

»Wie der Sog des Meeres zieht einen dieses Buch in seinen Bann – bis man staunend vor dem Ende steht wie vor einem gehobenen Schatz.« Miriam Georg, Bestsellerautorin von »Elbleuchten« und »Das Tor zur Welt«




Herzlichen Dank an netgalley DE und die S. Fischer Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!






Sonntag, April 21, 2024

Südlich von Porto wartet die Schuld von Mariana da Silva

 

Tod im Naturschutzgebiet

Die Stuttgarter Kriminalkommissarin Ria Almeida, die über portugiesische Wurzeln verfügt, übernimmt die Vertretung ihrer hochschwangeren Cousine als Polizeisekretärin im kleinen Ort Torreira. Der Ehemann ihrer Cousine ist der Leiter der örtlichen Polizeistation. Natürlich ist sie dafür zwar überqualifiziert, doch eine Auszeit kommt ihr ganz recht.Ria hatte zunächst vorübergehend bei ihrer Cousine Mariposa und deren Mann João Pinto im Gästezimmer gewohnt. Nun packt sie gerade ihre Sachen, um in die eigene, neue Wohnung zu ziehen. Da ruft João an, denn es gibt eine Leiche. Ein Mann wurde erstochen in einem Naturschutzgebiet aufgefunden. Ria fällt die Aufgabe zu, Comissário Joaquim Vitor Baptista anzurufen. Die beiden kennen sich bereits von einem vorherigen Fall und ihre berufliche Beziehung ist etwas kompliziert.

Für Urlauber bedeutet Portugal ein Urlaub am Strand und dem Meer und im Surfparadies. Ein mildes Klima und malerische Orte, wie der Handlungsort Torreira, sind hier Programm. Torreira liegt im Norden Portugals und ist ein kleiner verträumter Fischerort. Die Autorin kann eine zauberhafte Atmosphäre erschaffen, so dass ich als Leserin nur allzu gerne sofort losfahren möchte, um die Schauplätze vor Ort anzuschauen. Es bereitet mir große Freude die Charaktere kennenzulernen und mit ihnen mitzufiebern. Die Figuren stecken alle voller Blut und Leben und sind dabei völlig authentisch. Mit ihrer frechen und modernen wie markanten Sprache kann mich die Autorin fesseln und mir imponieren. Überhaupt finde ich ihren Schreibstil bemerkenswert und sie begeistert mich. Zu ihr kehre ich künftig liebend gern als Leserin zurück. Mariana da Silva schafft es, mich mit originellen Figuren und starkem Plot zu fesseln. Die Spannung ist hoch angesetzt und wird die gesamte Dauer des Buches über gehalten.

So klar vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Den Leser und die Leserin erwartet ein Portugal-Krimi, der zum Wegträumen einlädt und reelle Polizeiarbeit zeigt. Für mich ein Pageturner, der mich perfekt unterhalten hat! 

 

Über die Autorin:

Mariana da Silva lebt als freischaffende Autorin und Redakteurin in Hamburg. Als älteste Tochter ihrer portugiesischen Familie in Stuttgart aufgewachsen, weiß sie, dass ein Kühlschrank nie leer sein sollte und Wein am besten schmeckt, wenn liebe Menschen am Tisch sitzen. Südlich von Porto lauert der Tod ist ihr erster Krimi. (Quelle: Ullstein Buchverlage)

Original-Klappentext:

Portugiesisches Flair trifft mörderische Ambitionen: Ermittlungen an der Atlantikküste!

Während Ria Almeida mit ihrem Umzug von Stuttgart nach Torreira beschäftigt ist, geht ein Notruf auf der örtlichen Polizeiwache ein: Bei einer Exkursion in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet sind Studierende auf eine männliche Leiche gestoßen. Ria und Dorfpolizist João haben alle Hände voll damit zu tun, den Tatort zu sichern und sich die Umweltschützer vom Hals zu halten. Als Ria Comissário Baptista um Unterstützung bittet, ist der jedoch bei Gericht, wo sich die Verhandlung verzögert, weil der Richter fehlt. Der Richter, der tot zu Rias Füßen liegt ...  

Für alle Portugal-Fans und die, die es werden wollen, bietet Südlich von Porto wartet die Schuld die perfekte Kombination aus gemütlichen Abendessen und spannenden Ermittlungen.







Herzlichen Dank an netgalley DE und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

Freitag, April 12, 2024

Unter dem Moor von Tanja Weber

Wölfe und Hirsche

Nina ist Ende Zwanzig, sie ist Ärztin an der Charité; nach der Corona Pandemie ist sie völlig ausgebrannt und hat ihre Lebensfreude verloren. Nachdem man ihr ein Sabbatical verwehrt, kündigt sie und unternimmt eine Auszeit im Stettiner Haff. Ihr Freund Jan unterstützt sie in allem, was sie von nun an unternimmt. Er selbst geht beruflich für drei Monate nach Toronto in das Hauptquartier seiner Medienfirma. Nina adoptiert die rumänische Straßenhündin Ayla, ein Unterfangen, dass sich als schwierig erweist. Auf dem Land blüht Ayla zwar sofort zusehends auf, aber ihr Jagdinstinkt wird auch geweckt. Auch Nina vergisst im Fischerdorf ihre dunklen Gedanken, obwohl ihr die hier lebenden Menschen nicht geheuer sind. Im Wald stößt Ayla auf ein altes Grab und buddelt menschliche Knochen aus. Nina entscheidet sich, den Fund zu melden.

Schnitt, im nächsten Kapitel wechselt der Erzählstrang ins Jahr 1936 und wir lernen die 14jährige Gine kennen. Sie soll ein Landjahr absolvieren. Für sie ist das verständlicherweise eine Katastrophe. Sie muss für acht Monate in ein Lager für „Arbeit und Erholung“. So sehr die Eltern auch versuchen sich zu widersetzen, Gine wird daran teilnehmen. So kommt Gine von Berlin nach Pommern. Eine harte, folternde Zeit beginnt.

In einem dritten Strang reisen wir in das Jahr 1979 und treffen auf Sigrun. Sie lebt in der DDR und möchte fliehen.

Natürlich gibt es eine Verbindung durch die Zeiten, die es zu erfahren gilt.

In einem atmosphärisch starken wie dunklen Setting erzählt die Autorin Tanja Weber ihre Geschichte. Es wabert unterschwellig stets eine unsichtbare Gefahr über allem – psychologisch ist dies hervorragend durch die Autorin inszeniert. Sie liefert eindrucksvolle Bilder und schildert zudem auch liebevoll und manchmal erschreckend Details. Der Schreibstil ist einzigartig gut, die Erzählstränge sind perfekt miteinander verwoben. Tanja Weber schreibt in schöner, fließender Sprache, die das Lesen angenehm macht. Sie bringt dabei großartige Gefühle rüber, die unter die Haut gehen und mich tief bewegen. Sie hat im Roman lebensechte Charaktere erschaffen, in deren Emotionen und Handlungen ich mich wieder finden kann. Ihre Figuren liefern starke und aufwühlende Reaktionen. Der Plot selbst ist mitreißend, überraschend wie beeindruckend. Dieses Buch ist ein Pageturner, bei dem ich mit dem Lesen nicht aufhören kann.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Ein Roman mit eindringlich guten Szenen, und einer Geschichte, die mitreißt und unvergesslich bleibt.


Lieblingssatz: ''Das ist der Preis der Freiheit. Wenn Freiheit nichts kosten würde, dann wär sie auch nichts wert.''


Über die Autorin:

Früher hatte Tanja Weber großen Respekt davor, ein Buch zu schreiben. Doch seit sie einmal damit angefangen hat, kann sie nicht mehr aufhören: Aus einem Roman entstehen immer wieder Ideen für weitere. Sie ist eine Wandlerin zwischen den Welten, mit einer unbändigen Sehnsucht nach Veränderung, deshalb wagt sie sich immer wieder an neue Stoffe. Ihre Bücher handeln von Menschen, die sich etwas trauen, obwohl sie Angst haben, und sie erzählen von all den Zumutungen, denen wir im Leben ausgesetzt sind. (Quelle: Ullstein Buchverlage)

Original-Klappentext:

Drei Frauen, drei Leben, eine stirbt, eine rächt sich und eine kann sich retten

1936 wird die 14-jährige Gine zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt, wo endlose Weite Hoffnung verspricht und salzige Böden die Geheimnisse der Menschen hüten. Als sich dort ein Mann an Gine vergeht, schwört das Mädchen Rache und ahnt nicht, wie sehr es damit den Lauf der Zeit beeinflussen wird. Jahrzehnte später zieht sich die überarbeitete Berliner Ärztin Nina in die endlosen Weiten Mecklenburg-Vorpommerns zurück und macht einen erschreckenden Fund. Im geteilten Deutschland träumt die zwanzigjährige Sigrun vom Ausbruch aus den eng gesteckten Grenzen des DDR-Systems. Ihre Geschichte sickert mit dem Wasser des Haffs in den torfigen Boden, bis sie von Nina aufgespürt wird.




Herzlichen Dank an Vorablesen und den Ullstein Buchverlagen für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

Freitag, April 05, 2024

Neue Träume am Strand von Susanne Oswald

Kleines Glück

Bentje arbeitet in einer Hamburger Marketingagentur. Sie wohnt noch immer in einer WG zusammen mit ihrer ehemaligen Kommilitonin Imke. Inzwischen sind sie beste Freundinnen. Die beiden verstehen sich prächtig und eine Änderung ihres Lebensstils ist nicht geplant, trotz dass beide die dreißig bereits überschritten haben. Doch jetzt freut sich Bentje erst einmal auf ihren Urlaub - endlich wieder an die Nordsee. Außer der frischen Luft freut sie sich darauf, Zeit mit ihrer Mutter Dörte zu verbringen. Es geht nach Kiekersum, das ist eine (fiktive) kleine Hafenstadt an der Nordsee. Das Heimkommen hat für Bentje gleich doppelte Bedeutung zum Elternhaus zurückkehren und an ihre geliebte Nordsee. Hier kann sie sofort entschleunigen. Aber bald steht sie vor einer großen Entscheidung: soll sie die Pension 'Lüttje Glück' übernehmen und damit ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen oder nach Hamburg zurückkehren und dort die Kariereleiter aufsteigen? Wie wird sich Bentje entscheiden?

Susanne Oswald schreibt in einem lockeren und ansprechenden Stil. Ihre Charaktere sind hervorragend angelegt und die Figuren sind allesamt liebenswert, so dass ich bereits nach den ersten Zeilen mit ihnen mitfiebere. Die Sprache, die die Autorin verwendet ist modern und angenehm ansprechend. Außerdem sprüht der Roman nur so vor Lieblingssätzen. Susanne Oswald ist stark in der Kraft ihrer Worte. Gleich im Vorwort fühle ich mich herzlich eingeladen, den Roman zu lesen und ich werde nicht enttäuscht. Einfühlsam und voller Wärme ist die Atmosphäre und ich fühle mich bei der Lektüre behaglich wohl und lasse mich gern einfangen und mitnehmen. Dieser Roman tut einfach nur gut, die Sinne werden angeregt und meine Gedanken bleiben bei der Geschichte, auch wenn ich gerade nicht lese. Die Natur sehe ich beim Lesen vor mir, die Düfte kann ich nachempfinden und der Geschmack vom Apfelkuchen von Bentjes Großmutter Teelka ist mir sogleich vertraut. Übrigens ist mir Bentje mit ihrer Entspannungstechnik, dem Stricken, unendlich sympathisch!

So gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt und uneingeschränkt weiter. Leserinnen und Leser bekommen eine unterhaltende Lesezeit geschenkt, mit vielen Momenten zum Schmunzeln und vielen Wohlfühlmomenten. Mir ist die Autorin bereits u.a. durch ihre Reihe um den 'kleinen Strickladen in den Highlands' ein Begriff und ich lese ihre Bücher immer liebend gern und fühle mich auch hier in Kiekersum gleich zu Hause! 

 

Über die Autorin:

Susanne Oswald lebt in Neuried in der Ortenau. Sie schreibt Kinder- und Erwachsenenromane, Krimis und Sachbücher. Neben dem Schreiben betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Senfmanufaktur, die »Senferia«. Fast immer an ihrer Seite ist Mops Töps.
Mehr zur Autorin unter www.susanneoswald.de

(Quelle: Harper Collins)

Original-Klappentext:

Moin in der kleinen Hafenstadt Kiekersum!

Das malerische Städtchen an der Nordseeküste ist Bentjes Heimat. Auch wenn sie inzwischen in Hamburg lebt, zieht es sie immer wieder hierhin zurück. So auch aktuell während ihres Urlaubs. Bentje besucht ihr großmütterliche Freundin Finna im Lüttje Glück. Das direkt am Deich gelegene Reetdachhaus war der Wohnsitz des ersten Leuchtturmwärters und ist das älteste Haus des Ortes. Während sie Tee trinken und stricken, erzählt Finna Bentje, dass ihr die Arbeit mit der Pension und dem Apfelgarten zu viel wird. Sie denkt darüber nach, ihren Besitz zu verkaufen und zu ihrem Sohn nach Australien zu ziehen.
Kiekersum ohne das Lüttje Glück – unvorstellbar für Bentje! Sie muss sich entscheiden: In Hamburg bleiben und die Karrierechance ergreifen oder das Wagnis eingehen und das Lüttje Glück übernehmen. Ihre Familie ist wenig begeistert von der Idee. Und dann gibt es da auch noch Jasper, mit dem sie mehr als eine Jugendliebe verbindet. Bentje fasst einen Entschluss, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt.

Für wunderbare Lesestunden inklusive Strickanleitungen!

 

 

 

 

Herzlichen Dank an Netgalley DE und die Harper Collins Verlagsgruppe für die freundliche Bereitstellung eines Rezensioons-Exemplars!

 

 

 

Donnerstag, April 04, 2024

Sylt im Getriebe von Claudia Thesenfitz


 Sylt leben und atmen

Die 56jährige Marina will eigentlich gerade eine Psychotherapie beginnen, um ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen, da ereilt sie der Hilferuf ihrer Cousine Sabine. Sabine betreibt einen Fahrradverleih auf Sylt und braucht dringend Marinas Hilfe im Geschäft, da sie selbst nach Barcelona muss, um ihre Tochter Bea zu unterstützen. Eine große Herausforderung für Marina, die es natürlich zu bewältigen gilt, aber was wird ihr Mann Rolf sagen, wenn sie ihn alleine lässt? Marina macht sich aller Widersetzlichkeiten zum Trotz auf den Weg.


Mit wunderbar gewählten Worten, wird die Geschichte beschwingt und in schöner Sprache von der Autorin erzählt. Der Schreibstil der Autorin hat eine großartige Qualität und gefällt mir sehr gut. Die Botschaft des Buches ''Glück'' kommt dabei schön und deutlich zum Vorschein. Hier fühle ich mich wohl beim Lesen. Der Roman spiegelt gut das Lokalkolorit der Insel Sylt wider; ich sehe die Landschaft vor mir und kann die frische Nordseebrise atmen. Das verwendete Tempo ist angenehm und ich fliege nur so durch den Roman, das Lesen macht mir große Freude. Die Figuren, die Hauptcharaktere ebenso wie die kleinen Nebendarsteller, stecken voller Kraft und Leben, ihre Eigenschaften passen im Spiel hervorragend zueinander und ich folge ihnen bereitwillig und lasse sie freudig in mein Herz einziehen. Marinas Weg und ihre Entwicklung sind zauberhaft zu sehen und es macht Spaß sie zu begleiten.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Ich bin sicher, dass es alle Leserinnen und Leser ebenso lieben wie ich, sich nach Sylt treiben zu lassen - die perfekte Wochenendlektüre. Unterhaltung ist dabei garantiert. Dies war mein erstes Buch der Autorin Claudia Thesenfitz, doch ich komme liebend gerne jederzeit wieder zurück. 

 

Über die Autorin:

Claudia Thesenfitz lebt und schreibt an der Nordseeküste. Bevor sie ihre erfolgreiche Sylter Glücksroman-Reihe ins Leben rief, die mittlerweile neun Bände umfasst, hat sie als Journalistin gearbeitet und die Autobiografien von und mit Nena (2005, Luebbe), Dieter Wedel (2008, Luebbe) und Uwe Ochsenknecht (2013, Luebbe) geschrieben. Ihre Glücksroman-Reihe hat sich bislang über 350.000 mal verkauft. (Quelle: Ullstein Buchverlage)

Original-Klappentext:

Auf dem E-Bike der Sonne entgegen – ein herrlich komischer Syltroman

Die Mittfünfzigerin Marina dümpelt in ihrem öden Eheleben vor sich hin, bis sie ein Hilferuf ihrer Cousine ereilt: Marina soll sie drei Monate in ihrem E-Bike-Verleih auf Sylt vertreten. Das Problem ist nur: Marina leidet an Panikattacken. Unvorstellbar für sie deshalb, an einem fremden Ort einen Betrieb zu managen. Doch tapfer stellt sie sich der Herausforderung – und ihr Mut wird belohnt: Eine Gruppe Frauen greift ihr unerwartet unter die Arme, ein attraktiver Schäfer verwirrt sie – und auch ihr Ehemann offenbart ein überraschendes Geheimnis. Und plötzlich schlägt ihr so geordnetes Leben Purzelbäume.

 

 

 

Herzlichen Dank an Netgalley DE und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 

 

Donnerstag, März 28, 2024

Ostseefinsternis von Eva Almstädt

 


Pia Korittki ermittelt wieder

Die junge Stella Böttcher wird nachts auf dem Heimweg nach der Arbeit im Restaurant brutal überfallen. Kurze Zeit später stirbt ein Mann durch eine Vergiftung. Pia, die gerade erst ihren Urlaub angetreten hat, kann sich ihre Auszeit also abschminken und übernimmt die Ermittlungen. Dabei hatte sie einen schönen, ruhigen Urlaub mit ihrem siebenjährigen Sohn Felix und ihrem Partner Marten an der Ostsee verbringen wollen … Worum geht es bei dem Mordfall, hängt er mit dem Überfall zusammen oder handelt es sich um einen großen Zufall?

Sofort stecke ich mitten in der Geschichte drin. Eindringlich und in exzellenter Sprache erzählt die Autorin ihre Story. Die Szenen sind fantastisch gut gestaltet, das Setting ist perfekt. Ich sehe alles war meinen geistigen Augen ablaufen, wie in einem Film. Ich fiebere mit den Charakteren mit und kann mich hervorragend ins Geschehen einfühlen. Die Polizeiarbeit ist extrem aufregend und wirklichkeitsnah erzählt, alles wurde von der Autorin glaubhaft in Szene gesetzt. Die Landschaftsbilder sind so ansprechend und ich bekomme große Lust, die Schauplätze im wirklichem Leben zu besuchen. Die Figuren sind allesamt authentisch und stecken voller Leben, sie spielen und fügen sich in Perfektion miteinander zu einem Ganzen zusammen. Eva Almstädt kann mich auch in diesem 19. Band um die Kommissarin Pia Korittki auf ganzer Linie beeindrucken und erstklassig unterhalten. Dieses Buch verdient die Auszeichnung "Pageturner'' wie kein anderes. Die Spannung liegt auf hohem Niveau und wird die ganze Zeit über gehalten. Die Twist und Wendungen imponieren mir sehr. Die Atmosphäre ist faszinierend und verursacht mir Gänsehaut.

So klar vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Krimifans kommen hier garantiert voll auf ihre Kosten mit einem klasse Fall und herrlichen Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben.


Über die Autorin:

Eva Almstädt, 1965 in Hamburg geboren und dort auch aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Seit 2001 ist sie freie Autorin. Die Autorin lebt in Hamburg. (Quelle: Bastei Lübbe)


Original-Klappentext:

Die blinde Helmgard Böttcher regiert ihre große Familie an der Ostsee mit der festen Hand einer alten Patriarchin. Als ihre Nichte auf dem Heimweg überfallen wird, lässt die Rache nicht lange auf sich warten: Ein junger Mann aus dem Nachbarort erleidet eine schwere Vergiftung und stirbt. Ausgerechnet eine Pflanze, die auch in Helmgards Garten wächst, war die Ursache dafür. Kommissarin Pia Korittki, die eigentlich ein entspanntes Wochenende mit Felix und Marten in dessen neuem Haus an der Ostsee verbringen wollte, stößt bei ihren Ermittlungen in einen tödlichen Morast aus Hass, Lügen und alter Feindschaft …





Herzlichen Dank an Netgalley DE und die Bastei Lübbe Buch-Verlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 

 

Donnerstag, Februar 01, 2024

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge von Anja und Michael Tsokos

 

Ostalgie


Eine Nachricht aus seiner Vergangenheit schreckt Heinz Labensky aus seinem eintönigen Leben im Altersheim auf, so sehr, dass er sich auf eine Reise begibt. Es ist seine erste Reise seit nun wohl zehn Jahren und es wird, wie er zumindest annimmt, auch die letzte seines Lebens werden. Er macht sich auf, um etwas über den Verbleib seiner Jugendliebe Rita zu erfahren, damals war sie urplötzlich verschwunden. Wird es ihm gelingen, Antworten zu finden?


Dieser Roman ist wie eine literarische Reise in die Vergangenheit. Die Reise, auf die wir Leserinnen und Leser uns begeben, steckt voller Nostalgie oder besser formuliert voller Ostalgie. Der Protagonist Heinz reist an die Ostsee, um schlussendlich auch seine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei trifft er auf viele Zufallsbekannschaften, die ihm helfen, die Reise zu bewältigen.

Voller Herzenswärme, mit gut pointiertem Witz ist dieses Buch geschrieben. Ich bin sofort bei Heinz und möchte mehr über ihn und sein Leben erfahren. Er ist ein vielleicht etwas sonderbarer und verschrobener Kauz, der sich in der modernen Welt nicht so gut auskennt, doch der das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Der Schreibstil des Autoren-Ehepaares Anja und Michael Tsokos gefällt mir unglaublich gut. Es gibt, zu Heinz eigener Geschichte, einen tiefen, ehrlichen Einblick in die dunkle Seite der Historie der DDR. Wahre Stories um das Netz der Agenten und die Machenschaften der Stasi, spurlos verschwundene Menschen, verborgene Geheimnisse. Heinz' Weg ist auch der Versuch, einer Bewältigung eines Stücks ostdeutscher Geschichte. Sie können mich von der ersten bis zur letzten Zeile einfangen und mitnehmen. Die verwendete Sprache ist dabei angenehm wie anspruchsvoll. Das Buch sprüht vor Retro-Begriffen, an die sich nicht nur Heinz Labensky gerne erinnert. Seine Sehnsucht nach Erklärungen sowie seine Gefühlswelt sind hervorragend deutlich beschrieben. Ich fühle mich bei der Lektüre des Romans exzellent unterhalten, hier tauche ich gerne ein.


Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Heinz Labensky auf seinem Weg ein Stück weit zu begleiten, macht einfach nur Freude. Die Welt aus seiner Sicht zu erlesen ist melancholisch und heiter zugleich.

Über die Autoren:

Anja Tsokos wurde in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt. Zumindest gibt sie diese Antwort ihren Kindern, wenn die sie danach fragen. Sie kam im Jahr 1973 in Oschatz, Sachsen, zur Welt. Im Alter von sechs Jahren siedelte ihre Familie nach Moskau um, da ihre Eltern im diplomatischen Dienst der DDR tätig waren. Kurz vor der Wende kehrte die Familie in den ostdeutschen Teil Deutschlands zurück. Seit den 1990ern lebt Anja Tsokos in Berlin, wo sie den Rechtsmediziner Michael Tsokos kennenlernte, den sie 2010 heiratete. (Quelle: Droemer Knaur)

Prof. Dr. Michael Tsokos, 1967 in Kiel geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 ist er Direktor eines renommierten Berliner rechtsmedizinischen Instituts. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und wurden bereits mit hochkarätiger Besetzung verfilmt. Mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers ist er in der Doku-Reihe »Obduktion« bei RTL+ zu sehen. Weitere TV-Produktionen sind in Arbeit. (Quelle: Droemer Knaur)

Folgen Sie Michael Tsokos auf Instagram: @dr.tsokos

Webpage des Autoren: http://www.tsokos.de

 

Original-Klappentext

Ein kauziger älterer Herr, Geschichten über ein Land, das es nicht mehr gibt, und die Frage, ob ein Leben eher durch Wahrheit oder durch Fantasie gelingt. 

Gemeinsam mit seiner Frau Anja Tsokos erzählt Bestsellerautor Michael Tsokos in dem Roman »Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge« von der ehemaligen DDR. Wir tauchen ein in das Leben des liebenswerten Einzelgängers Heinz Labensky und begeben uns auf eine verschmitzte Reise durch die deutsch-deutsche Geschichte.

Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben? 

»Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine Erzählungen auf Lager, um sich die Welt, die nicht leicht auszuhalten war, zurechtzubiegen. Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.«

SPIEGEL-Bestsellerautor Michael Tsokos hat sich für den Roman »Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge« erstmals mit seiner Frau Anja Tsokos zusammengetan. Gemeinsam erzählen sie eine Geschichte über die DDR – ein Land, das längst Geschichte ist: originell, warmherzig und mit einem Humor, der Menschen liebt!





Herzlichen Dank an Vorablesen und den Droemer Knaur Buchverlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

 

 

 

 


Montag, Januar 15, 2024

Der Bergretter - Zwischen den Gipfeln die Liebe von Vero Adler, Band 2


Liebeswirren

Der Arzt Leonhard Gerstorff und Frederika kennen sich seit Kindertagen und sind doch erst vor kurzem zum Liebespaar geworden.  Frisch verliebt, genießen sie ihre Zeit zusammen. Ende Oktober, kurz vorm Winter und der nahenden Weihnachtszeit und das im zauberhaften Garmisch-Partenkirchen. Sie haben die wunderbare Berglandschaft mit der Zugspitze in der Nähe. Doch es kriselt, denn Frederikas (kurz: Rika) Bruder Xaver und Leo sind zerstritten, weil Xaver eine Affäre mit Leos (nunmehr) Exfrau Doro hatte. Xaver ist Bergretter, die Familie besitzt den Gasthof Altenhofer. Eigentlich waren die beiden die allerbesten Freunde. Rika versucht nun verzweifelt zwischen Leo und Xaver zu vermitteln, damit belastet sie jedoch ihre eigene, neue Beziehung. Die Probleme sind also vorprogrammiert … 

 

Die Autorin hat es geschafft, mich unmittelbar mit dem Lesebeginn in eine andere Welt zu versetzen. Sofort bin ich mitten im Geschehen. In schöner, angenehmer und ansprechender Sprache erzählt sie die Geschichte des Arztes Leonhard Gerstorff. Die Figuren sind prächtig angelegt, sie spielen in Perfektion miteinander. Die Geschichte steckt voller Plots und Liebeswirren, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Setting ist einfach wunderbar, Ich sehe die Szenerie sich vor meinen geistigen Augen abspielen, wie in einem Kinofilm. Von der ersten Zeile an bin ich gepackt und möchte wissen, wie die Story endet – das Buch ist definitiv ein Pageturner. Die Schreibweise der Autorin ist fesselnd und sie kann mich jederzeit mitnehmen. Ein Roman voller Wärme, mit großer Heimatliebe, einigen nervigen Urlaubern und ganz viel Herz!


Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Bei diesem Wohlfühlroman - vor einer wundervollen Bergkulisse - stimmt einfach alles. Fans von "Die Bergretter" und von "Der Bergdoktor" kommen hier voll auf ihre Kosten.

 

Über die Autorin:

Vero Adler ist das Pseudonym von Steffi von Wolff, geboren 1966. Sie arbeitet als Autorin, Redakteurin, Moderatorin, Sprecherin und Übersetzerin. Sie wuchs in Hessen auf und lebt heute mit ihrem Mann in Hamburg. Ihre Bücher nehmen kein Blatt vor den Mund – und sind Bestseller. (Quelle: Ullstein)

Original-Klappentext:

Winterglühen bei den Bergrettern

Winterzauber in Garmisch-Partenkirchen! Dr. Leonhard Gerstorff hat in der Kinder-Rheumaklinik alle Hände voll zu tun. Er kämpft verzweifelt für das Wohl der kleinen Annabelle, deren letzte Hoffnung der Alpenarzt ist. Doch als Annabelles Eltern von einer Wanderung im Schnee nicht zurückkehren, setzt Leonhard alles daran, diese zu finden. Die zerstrittenen Bergretter müssen sich zusammenraufen, damit Annabelles Eltern eine Chance haben. Aber kann Frederika ihrem Leonhard verzeihen, dass dieser sich wieder seiner Exfrau annähert? Und als Xaver angetrunken den Einsatz gefährdet, muss Leonhard eine harte Entscheidung fällen. 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares.