Montag, September 12, 2016

Asphaltseele von Gregor Weber

Ruben Rubeck, Kriminalkommissar, Frankfurt


Dem 47jährigen Kriminalkommissar Ruben Rubeck kann man nicht nachsagen, dass er sehr ambitioniert seinen Beruf erfülle. Er tut, was er tun muss, aber keinen Handschlag mehr. Mit den meisten seiner Kollegen hat er es sich aufgrund seiner direkten und unverblümten Art bereits verscherzt. Auch sein Privatleben verläuft eher im Sande. Nach Feierabend sucht er regelmäßig seine Stammkneipe auf, die in seinem Revier dem Frankfurter Bahnhofsviertel liegt, zum Abendessen und Bier trinken, letzteres verzehrt er meistens zu viel. Einzige Abwechslung in diesem Trott bringt ihm seine Lieblings-Prostituierte Ina, die einzige, mit der er gerne seine Zeit verbringt, meist nur redend und dafür bezahlt er sie. Doch als er an diesem Abend die Kneipe „Schlabbekicker“ verlässt und sich auf den Weg zu Ina machen möchte, gerät er in eine Schießerei. Rubeck ist sicher nicht der sportlichste Kriminalist, doch schießen kann er. So rettet er auch die Situation und anwesende Passanten. Natürlich wird wegen dem Gebrauchs der Schusswaffe ein Verfahren eröffnet, das ist Routine. Aber Ruben hat sofort ein seltsames Gefühl, so als ob hier etwas gerade dabei ist, mächtig schief zu laufen ...



Der Autor Gregor Weber hat mit Asphaltseele den ultimativen Thriller erschaffen. Seine Charaktere haben Tiefgang und sind exzellent durchstrukturiert, ihr Zusammenspiel ist als perfekt anzusehen. Die Schauplätze sind glaubwürdig und atmosphärisch dicht. Die dunkle Stimmung des Protagonisten Ruben Rubeck nahezu fühlbar. Den hoch gesetzten Spannungsbogen hält der Autor das gesamte Buch hindurch aufrecht. Das Tempo ist rasant und die Dinge nicht durchschaubar, ganz nach dem Geschmack von Thriller-Liebhabern wie mir.

Von Herzen vergebe ich diesem Thriller seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und hätte gerne noch einen sechsten Stern zur Verfügung für „Klasse“, unbedingt empfehle ich es weiter an Leser, die gerne anspruchsvoll lesen. Gregor Webers Buch hat alles, was ein Thriller haben muss, einen erstklassigen Plot, einen Kommissar, der Ecken und Kanten hat sowie glaubwürdige Schauplätze und vor allem: Hochspannung.