Zurück zur Weggabelung
Gustav Perle und Anton Zwiebel lernen
sich in der Vorschule kennen. Sie stammen beide aus verschiedenen
gesellschaftlichen Schichten. Während Anton behütet und verwöhnt
in einem Bankiershaushalt aufwächst, so darben Gustav und seine
Mutter oft Hunger und es plagen sie Existenznöte. Emilie Perle ist
nicht fähig, ihrem Sohn ihre Liebe und Zuneigung zu zeigen, sie hält
ihn lebenslang auf Distanz. Das tut seiner Liebe zu ihr keinen
Abbruch und auch in seinen anderen Beziehungen zu Menschen, ist es
Gustav, der aufrichtig liebt, ohne etwas zurück zu erwarten. Antons
innigster Wunsch ist es, Konzertpianist zu werden. Während er
spielt, umgibt ihn eine Verwandlung, er bekommt ein anderes
Selbstvertrauen. Allerdings nur so lange, wie er nicht vor einem
großen Publikum spielen muss. Dann nämlich wird Anton krank und
keine Medizin kann ihn helfen. Vom ersten Tag ihrer Begegnung an
sollen Anton und Gustav Freunde werden, die durch das Auf und Ab des
Lebens gehen, mal ganz nahe, mal auf Distanz.
Die Autorin Rose Tremain hat mit ihrem
Roman „Und damit fing es an“ eine wunderbare Geschichte
erschaffen. In schöner Sprache, fast schon poesievoll angehaucht,
erzählt sie die uns Lesern aus dem Leben zweier Jungen, die
unterschiedlicher nicht sein könnten. Von den ersten Zeilen an,
zieht mich die Autorin in ihren Bann und begeistert mich. Die
Charaktere sind wunderbar gezeichnet, die Entwicklung beider Jungen
ist gut ersichtlich. Auch die Nebenfiguren sind liebevoll durchdacht
und alle spielen sehr gut miteinander. Die Story selbst ist schlüssig
und stimmig, nach und nach ich als Leserin alle Hintergründe. Das
Buch bietet große Gefühle und lässt mich mit den Personen
mitfühlen und mitleiden aber auch mitlachen.
Von Herzen gerne vergebe ich diesem
Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und
empfehle es unbedingt weiter. Wer sich zur Lektüre dieses Romans
entschließt, wird mit einem wunderbaren, literarischen Kleinod
belohnt. Ein Buch für den niveauvollen Lesegenuss.