Schicksal oder Vorsehung?
Jonah und Katie lernen sich im
Kinderheim kennen. Sie ist 11 Jahre und er 13 Jahre alt. Sie hat drei
Jahre zuvor ihre Familie auf bestialische Weise, durch ihres Vaters
Hand, verloren und spricht seitdem kein Wort mehr. Jonah kommt gerade
von einem dreimonatigen Krankenhausaufenthalt ins Heim, er hat seine
Mutter und Großmutter in einem Feuer verloren, bei dem auch er
schwer verletzt wurde. Der sensible Junge schafft, was allen anderen
zuvor verwehrt wurde, Katie öffnet sich ihm und beginnt wieder zu
sprechen. Nicht zuletzt wegen seiner besonderen Gabe, denn Jonah kann
wunderschön zeichnen. Die beiden verbindet bald eine tiefe und
aufrichtige Freundschaft. Nach Jahren beginnt sich gerade eine Liebe
daraus zu entwickeln, als das Schicksal erneut zuschlägt.
Äußerst einfühlsam und voller
Gefühle erzählt die Autorin Susanna Ernst in „So wie die Hoffnung
lebt“ die Geschichte von Katie und Jonah. Die beiden, die in ihrem
jungen Leben bereits so viel durchmachen mussten, entschließen sich,
einander zu vertrauen und Gefühle sowie Freundschaft doch noch
einmal zuzulassen. Die Autorin verwendet dafür eine ausgesucht und
exquisite Sprache. Sie lässt uns Leser durch alle Arten der
Emotionen gehen und sie mit den beiden Protagonisten durchleben. Die
Charaktere sind Susanna Ernst hervorragend geglückt, sie haben Blut
und sind lebendig. Die Geschichte selbst ist außerordentlich
realitätsnah. Die abwechselnde Erzählung aus Katies und aus Jonahs
Sicht machen das Lesen sehr kurzweilig.
Von Herzen gerne vergebe ich diesem
Buch seine wie ich finde wohlverdienten fünf Sterne von fünf
möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser von
Schicksalsromanen und Liebhaber großer Emotionen werden es
verschlingen und lieben. Dieses Buch hat alles, was ein Lieblingsbuch
benötigt und es wird seine Leser so schnell nicht wieder loslassen.
Mich hat das Buch gepackt und ich konnte es nicht mehr aus den Händen
legen. Ein Buch wie für lange Leseabende auf dem Sofa geschaffen.