Montag, Juli 12, 2021

Jördis Briefe von Monika Detering

 

Gestörtes Idyll – Sequel


Mit ihrer Kurzgeschichte „Jördis Briefe“ komplettiert die Autorin Monika Detering ihren Nordseekrimi „Mord auf Langeoog“. Jördis hat einen brutalen Mordanschlag überlebt, bei dem ihre beste Freundin Ilka ums Leben gekommen ist. Nun muss sie mit ihren eigenen Schuldgefühlen und mit den Vorwürfen – insbesondere von Ilkas Eltern – zurecht kommen. Aber wie geht ein so junges Mädchen mit seiner Trauer um den Verlust der Freundin und dem Trauma der Tat und seinen eigenen Verletzungen um? Wie soll es weiter gehen?

Jördis schreibt Briefe an ihre tote Freundin. Darin versucht sie ihre Gedanken zu ordnen, wie alles zu dem Drama kommen konnte, wie es weiter gehen wird mit ihr, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt.

Sehr eindringlich und in intensiver Sprache lässt uns Monika Detering teilhaben, an dem was zu der schrecklichen Tat geführt hat, so wie an Jördis Gefühlen und wie sie damit fertig werden möchte.

Fast atemlos habe ich die Geschichte inhaliert, so aufgewühlt war ich noch von der Lektüre des Krimis, der damit endete, wie der Täter überführt wurde, aber die Sicht des Mädchens Jördis nicht behandelte, weil es nicht relevant war. Um so schöner ist es, jetzt ihre Gedanken und den Ablauf der Geschichte zu kennen.

Es ist nicht zwingend erforderlich, den Krimi „Mord auf Langeoog“ vor der Lektüre von „Jördis Briefe“ gelesen zu haben, doch falls der Leser, die Leserin an dem Krimi interessiert ist, empfiehlt es sich, ihn vorab zu lesen.

Eine wunderbar geschriebene Kurzgeschichte, die das Bild vervollständigt. So klar fünf von fünf möglichen Sternen von mir und eine absolute Leseempfehlung!

Original-Klappentext:

Meist ist ein Krimi mit dem letzten Wort zu Ende. Meist. In „Wer liebt, stirbt zweimal“ erwacht die Protagonistin Jördis erst am Ende der Geschichte aus dem Koma. Mit jedem Tag, den es ihr besser geht, versucht sie sich zu erinnern, was geschehen ist und warum ihre beste Freundin Ilka starb.

Mit Sechzehn sind Mädchenfreundschaften intensiv, sie ersetzen für eine Zeit lang Eltern und begleiten manchmal auch die erste Liebe. Nur war Jördis‘ Freund keiner, den sie hätte haben sollen, selbst Ilka hatte vor ihm gewarnt …

Um ihren Schmerz um den Verlust ihrer Freundin Ilka begreifbar zu machen, beginnt Jördis, Briefe an die Tote zu schreiben. 

Über die Autorin:

Monika Detering wollte Schiffsjunge, Malerin oder Schriftstellerin werden. Die letzteren Wünsche waren den Eltern zu unseriös (vom ersten ahnte niemand etwas). Sie arbeitete viele Jahre als Puppenkünstlerin mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland wie Washington, Philadelphia und New York. Durch lange Aufenthalte an der Nordsee wurde das Meer ihr Sehnsuchtsort. Sie war als freie Journalistin tätig und entschied sich später für das belletristische Schreiben. Gemeinsam mit dem Autoren Horst-Dieter Radke erfand und schreibt sie die historische Krimiserie um Puff & Poggel, mit Blick in die 50er Jahre auf fiktive Ereignisse in Mülheim an der Ruhr. Als Gegenpol zum „Kriminellen“ veröffentlichen sie sommerleichte Inselromane. Neben dem gemeinsamen Schreiben publiziert jeder für sich Soloprojekte.

Monika Detering ist Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern“ und den „42-er Autoren“. 

(Quelle: digital publishers)