Dunkle Familiengeheimnisse
Die 17jährige Maria Reimer hat nur ein
Ziel: sie möchte ein berühmtes Fotomodell werden. Die Bewerbung in
einem Düsseldorfer Atelier verheimlicht sie dem Vater. Nur ihr Ziel
vor Augen möchte sie ihre eigenen Pläne verwirklichen. Doch Mary
Mer, wie sie ab da genannt wird, weiß gar nicht, welches Unheil sie
mit der Verwirklichung ihrer Träume herauf beschwört. Denn wir
schreiben das Jahr 1938 und die Welt um sie herum versinkt im Chaos.
Viele, viele Jahre später versucht
Sabine ihre Familiengeschichte zu verstehen und nachvollziehen zu
können. Sie ist Marias Großtochter. Die beiden sind sich sehr
ähnlich, mehr als sie selbst glauben. Stur und gradlinig, dem Helfen
anderer stets offen, verletzlich jedoch in ihrer Seele. So geraten
die beiden auch aneinander, Maria gibt nur zögerlich und widerwillig
Auskunft über vergangene Zeiten. Kann Sabine die dunklen Geheimnisse
aufdecken und bleibt den beiden genug Zeit zu reden?
Die Autorin Annette Wieners kann mich
mit der Geschichte der Maria Reimer sofort in ihren Bann ziehen, mit
einem eindringlichen, plastischen Grundton kann sie mich als Leserin
fesseln und für die Story selbst und die Familie Reimer samt
Freunden begeistern. Die Autorin unterhält mich von der ersten bis
zur letzten Zeile einfach großartig. Marias Geschichte nimmt mich
total gefangen und lässt mich geradezu atemlos lesen. Eindrucksvoll
erzählt und mit wunderbaren Charakteren versehen – die Autorin hat
dieses Werk meisterlich verfasst. Tief sind die Gefühle der Figuren
beschrieben, so sehr, dass ich sie regelrecht nachempfinden kann. Die
Sprache ist hochwertig, anspruchsvoll und der Text steckt voller
Sätze, die unter die Haut gehen und unvergesslich sind. Ein Roman,
der mich berührt, wieder einmal ein Buch, von dem ich wünsche, es
würde niemals enden. Natürlich ist mit dem Spannungsbogen
garantiert, dass es sich um einen wahren Pageturner handelt.
Ganz klar vergebe ich dem Buch fünf
von fünf möglichen Sternen und empfehle es uneingeschränkt weiter.
Die Geschichte beschäftigt mich auch noch, wenn ich das Buch
schließe und wird mich lange nicht mehr los lassen. Wer an der Historie der 30er Jahre und der Gegend um Köln
interessiert ist, wird diesen Roman inbrünstig lieben, so wie ich.
Voller Spannung zeigt Annette Wieners starke Frauen in einer
schweren, katastrophalen Zeit und wie sie versuchen zu überleben.
Herzlichen Dank an das Bloggerportal
von der Randomhouse-Gruppe für die freundliche Bereitstellung eines
Rezensions-Exemplars. Wieder einmal habe ich ein Herzens-Buch gefunden!
Über die Autorin:
Annette Wieners wurde in Paderborn geboren und schreibt bereits
Geschichten, seit sie einen Stift halten kann. Nach dem Studium der
Publizistik, Germanistik und Ethnologie in Münster arbeitete sie als
Journalistin bei Fernseh- und Radiosendern in München und Hannover. In
den 1990ern zog sie nach Köln, wo sie auch heute lebt, schreibt und im
WDR zu hören ist. »Das Mädchen aus der Severinstraße« ist ihr erster
Roman bei Blanvalet. (Quelle: Randomhouse-Gruppe)
Hier noch einmal der
Original-Klappentext zum Nachlesen:
Ein Roman über eine große Liebe und
ein lebendiges Stück deutsche Zeitgeschichte
Als Sabine Schubert nach dem Tod des
Großvaters ihrer Großmutter Maria hilft, das Haus aufzuräumen,
kommen unter dem großen, schweren Teppich im Wohnzimmer alte
Geldscheine zum Vorschein. Im Keller finden die Frauen Gold und
begreifen, dass der Großvater vor langer Zeit ein Vermögen
versteckt haben muss. Nur warum? Maria beschleicht eine Ahnung und
sie gerät völlig außer sich. Sabine wird klar, dass in der
Familiengeschichte erschreckende Lücken aufklaffen. Hat der
Großvater in der angesehenen Kölner Metallgussfirma wirklich nur
Spielzeug hergestellt? Auch die Großmutter scheint aus ihrer Zeit
als berühmtes Fotomodell Einiges zu verschweigen. Damals, Ende der
1930er-Jahre, hieß sie Mary Mer und lernte den jüdischen Fotografen
Noah kennen, den sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen hat ...
Ein besonderer Tipp:
Zu dem Buch gibt es exklusiv einen Podcast der Autorin. Auf der Webpage Annette Wieners oder überall, wo es Podcasts gibt, hier ein Link zu spotify.