Samstag, Mai 15, 2021

Die Gespenster von Berlin - Wahre Geschichten von Sarah Khan

 


Schaurig schön!

Die Autorin Sarah Khan hat ihre Gespenster Geschichten, die sich wirklich ereignet haben, erstklassig recherchiert und noch viel wichtiger: sie hat dazu die richtigen Menschen befragt! Herausgekommen sind mal kürzere mal längere Episoden, die alle in Berlin spielen. Vielleicht bin ich besonders empfänglich für diese Art von Übersinnlichem, jedenfalls habe ich beim Lesen der unheimlichen Stories Gänsehaut bekommen, die sich noch ein zweites Mal einstellt, wenn ich meinem Ehemann die Geschichten nach der Lektüre erzähle.




Wirklich beeindruckend ist neben der erfrischenden Schreibweise und aufgeschlossenen Sprache, die Sarah Khan verwendet, der Aufwand, den sie mit ihren Recherchen verbracht haben muss. Sie hat nicht nur die Geschichten selbst sondern auch die Schauplätze wunderbar und interessant beschrieben, zudem versucht sie die eigentlichen Bewohner von Häusern und / oder Hospitälern ausfindig zu machen, nämlich die Menschen, die nun herumspuken und Aufmerksamkeit der Lebenden wünschen. Das stelle ich mir zutiefst zeitintensiv vor.

Dies ist ein Buch, das ich häppchenweise genieße, es eignet sich hervorragend für zwischendurch, als Überbrückung oder für eine Wartezeit und muss nicht am Stück gelesen werden. Selbstverständlich vergebe ich hier fünf von fünf Sternen und empfehle es so klar weiter! Ich wünsche dem Buch noch viele begeisterte Leser und Leserinnen.

Original Klappentext: 

Im Mietshaus in Prenzlauer Berg will niemand lange wohnen bleiben. Durchs Treppenhaus spukt eine alte Klavierlehrerin. Wer war diese Frau? Sarah Khan sucht in alten Adressbüchern und findet ihren Namen  schließlich im Totenbuch der Elias-Gemeinde aus dem Jahr 1945. Plötzlich versteht man die verzweifelte Botschaft der alten Frau.
In Kreuzberg steht ein großes Spukhaus – das Krankenhaus Bethanien, heute Künstlerhaus. Sarah Khan geht auf nächtliche Gespensterjagd und lüftet das Geheimnis des verwunschenen Bauwerks, in dem schon vor 160 Jahren ein Geist von Theodor Fontane persönlich gesichtet wurde, der dort als Apotheker arbeitete.
Sarah Khan berichtet in ihren Geschichten von Gläserrücken mit der Stasi, ängstlichen Grufties, weißen Katzen, einem furchtsamen Popstar in einem Ostberliner Hochhaus, und vielen anderen haarsträubenden Ereignissen, unerklärlichen Vorkommnissen, jenseitigen Erfahrungen. 

Leseprobe

 
»Sarah Khan forscht Gespenstern nach und fördert deutsche Geschichte zutage. Meisterhaft recherchiert, großartig geschrieben, zutiefst unheimlich.« Daniel Kehlmann

Kurzmeinung:

Gänsehaut garantiert, fantastisch gut erzählte Spuk-Episoden!

Über die Autorin:

Sarah Khan, Autorin und Journalistin, geboren 1971 in Hamburg, lebt in Berlin. Sie studierte Volkskunde und Germanistik. Sie hat drei Romane publiziert. Zuletzt erschien Die Gespenster von Berlin. Wahre Geschichten (st 4474). 2012 erhielt sie den Michael-Althen-Preis.

(Quelle: Suhrkamp Insel Verlag)