Wer erweicht das Herz der jungen Kendra
Die junge Kendra MacAllan steht kurz vor ihrem 19. Geburtstag, sie ist ein Wildfang und Trotzkopf wie er im Buche steht. Sie weiß ihren Willen stets durchzusetzen, ihre Flügel lässt sie sich von niemandem stutzen. Ihr oberstes Prinzip, sie will ihre Freiheit niemals für die Beziehung zu einem Mann opfern. Die Tochter einer Engländerin und eines Schotten darf immer wieder für einige Wochen die Eltern ihrer verstorbenen Mutter, nämlich ihren Großvater Robert Byron Edwards, dem zweiten Duke of Ashwood, und dessen Frau besuchen und dies trotz des angespannten Verhältnisses zwischen Kendras Vater und seinen Schwiegereltern. Ihre Großmutter versucht Kendra in unermüdlicher Weise zu verkuppeln und lädt gerne immer wieder Kandidaten im heiratsfähigen Alter und entsprechendem gesellschaftsfähigen Rang zu Festlichkeiten ein, um ihrem gesetztem Ziel, ihre Enkeltochter zu verheiraten, näher zu kommen. Bislang hat sich Kendra entsprechenden Offerten stets widersetzt. Doch dann begegnet sie Finley MacCarter und ihrem Herz ist es schneller bewusst als ihrem Verstand, dass sie sich dieses Mal ernsthaft verliebt hat und schon nach aller kürzester Zeit beginnen ihre Prinzipien zu bröckeln.
Das Herz der purpurnen
Distel von Sophie Morrison ist von der Autorin in einem schönen
Schreibstil verfasst, der hervorragend mit ihrem Tempo harmonisiert,
die Sprache ist der historischen Zeit wunderbar angepasst. Die
historischen Parts zeugen von einem guten Fachwissen und ausgiebiger
Recherchearbeit. Während im ersten Teil des Buches Kendra als
Hauptprotagonistin fungiert und ihre sich entwickelnde Liebe gezeigt
wird, ist im zweiten Teil der Krieg und die Geschichte Englands und
Schottlands dominant. Dies ist schön gelöst durch die Autorin, da
sie uns Lesern so die unerbittliche Feindschaft zwischen England und
Schottland sowie einzelner Clans näher bringt und wir die
unnachgiebige Einstellung und Haltung von Kendras Vater besser
nachvollziehen können.
Ich vergebe diesem
Debütwerk fünf von fünf möglichen Sternen und freue mich bereits
heute auf die Fortsetzung der Reihe, die uns, wie die Autorin
verspricht, mehr zum Schicksal Kendras erzählen wird. Empfehlen
möchte ich die Reihe allen Liebhabern von gelungenen Kombinationen
zwischen ergreifenden Liebesgeschichten und guten historischen
Romanen. Die Autorin Sophie Morrison erinnert mich mit ihrer
Schreibart und ihrem Buch um Kendras Geschichte ein wenig an eine
junge, frische Mischung aus Diana Gabaldon, Rebecca Gablé und einem
Hauch von Barbara Cartland, die aber durchaus ihren eigenen Stil und
Charakter besitzt.