Gott ist die Liebe
In dieser Buch-Besprechung wage ich
mich an eine Schrift des
Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche, dem Stellvertreter
Gottes auf Erden. Ich schreibe nieder, wie ich den Text verstanden
habe und ihn für mich auslege. Das Ergebnis kann nur unzulänglich
sein, jedoch bin ich eine Christgläubige, Katholikin und
fühle mich somit auch als Empfängerin des Rundschreibens, dass an
die Bischöfe, die Priester, die Diakone, an die Gottgeweihten
Personen sowohl an alle Christgläubigen adressiert ist.
In seiner ersten päpstlichen Enzyklika
hat sich Papst Benedikt XVI. (heute Papa Emeritus) mit der
Gottesliebe und der Nächstenliebe befasst. Das Rundschreiben ist vom
25.12.2005, veröffentlicht wurde es am 25.01.2006. Die Schrift ist
in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil geht es um die Liebe
Gottes, die Gott uns Menschen bereit ist zu geben, ohne dafür eine
Gegenleistung von uns zu erwarten. Zugleich erklärt seine Heiligkeit
die Verbindung dieser Liebe Gottes zur Realität der menschlichen
Liebe. Dabei wird die Liebe in Eros und Agape unterteilt: Eros ist
der Moment des Glückes, des Haben Wollens, der egoistische Part der
Liebe und Agape das Sorgen um den anderen.
Das zweite Segment behandelt die
kirchliche praktische Umsetzung des Gebotes der Nächstenliebe, hier
werden seine grundlegenden Elemente und seine Historie
aufgeführt. Denn die Nächstenliebe ist nicht nur Aufgabe eines
jeden Christen sondern auch Aufgabe der Kirche, hier seien die
Diakonie und die Caritas genannt, um die Leiden und Nöte der
Menschen zu lindern. Die Soziallehre der Kirche basiert auf der
Vernunft und auf dem Naturrecht der Menschen. Das heißt ebenfalls,
dass die Kirche an der Gewissensbildung und in der Politik helfen und
teilhaben möchte.
Eine wichtige Botschaft in der Schrift
ist, dass jemand, der Liebe schenken will auch selbst geliebt werden
muss – ein Geben und Nehmen, wer nur immer gibt, wird dessen
irgendwann müde werden, sofern er keine Liebe zurück erhält. Ein
so wichtiger Grundstein für unser aller Leben! Eine Basis für den
Umgang miteinander (Partner, Freunde), aber ebenso für unseren
täglichen Umgang mit Gott - unser Leben mit Gott.
Die andere wichtige Botschaft ist, dass
ich nicht Gott lieben kann, aber meinen Nächsten hasse oder
ignoriere, damit lebe ich vielleicht korrekt in einer Art
Frömmigkeit, tue vielleicht meine religiöse Pflicht, doch lebe
meinen Glauben nicht aus. Ich muss bereit sein, meinen Nächsten zu
lieben, nur so dörrt meine Gottesliebe nicht aus.
Ein Zitat möchte ich hier nennen und
somit hervorheben: „Nur der Dienst am Nächsten öffnet mir die
Augen dafür, was Gott für mich tut und wie er mich liebt.“
Ich gebe zu, ich musste mich
überwinden, über die Enzyklika zu schreiben, zu klein fühlte ich
mich, zu gering. Doch während des Lesens wurde mir klar, dass ich
die Botschaft weiter tragen möchte und andere Leser finden möchte,
die den Text ebenfalls kennen lernen und verstehen werden. Denn die
Schrift sagt nicht nur, dass Gott die Liebe ist, sondern zeigt vor
allem auch die Liebe von Papst Benedikt XVI. (heute Papa Emeritus) zu
allen Menschen und Gott. Die Schrift hat mein Herz erobert und dort
einen festen Platz erlangt. Die Botschaft werde ich von nun an intensiv leben.
Benedictus PP XVI. |