Mittwoch, März 28, 2018

Krokodilwächter von Katrine Engberg

Was geschah in der Nacht


Die Kopenhagener Polizeiassistenten Anette Werner und Jeppe Kørner werden zum Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. Eine junge Frau wurde offenbar in ihrem Appartement Opfer eines bestialischen Mörders, der sein Opfer mit Schnittwunden malträtierte. Der Nachbar des Opfers, der die Tote aufgefunden hat, war so geschockt, dass er einen Herzanfall erlitt. Weiterhin im Haus lebt die Vermieterin, die frisch emeritierte Professorin Esther de Laurenti. Esther lebt ihr Leben nun komplett gegensätzlich zu ihrem bisherigen Universitätsalltag. Sie nimmt Gesangsstunden beim jungen Kristoffer, mit ihm pflegt sie auch eine Beziehung. Sie trinkt viel Alkohol um besser schlafen zu können. Da der Mord der Szenerie aus ihrem Manuskript, an dem sie gerade arbeitet, gleicht, glaubt sie an dem Verbrechen schuldig zu sein und überlegt, bei der Polizei ein Geständnis abzulegen. Doch es geschehen weitere unglaubliche Dinge, die Anette Werner und Jeppe Kørner das Leben und die Aufklärung des Falles schwer machen. Gerade Jeppe steckt nach der Trennung von seiner Frau und starken Rückenschmerzen, die ihn in eine Schmerzmittelabhängigkeit treiben, in eigenen großen Problemen fest. Wird die Aufklärung gelingen?

Mit „Krokodilwächer“ legt die dänische Autorin Katrine Engberg Thrillerkunst auf höchstem Niveau vor, für ein Debüt möchte ich das Werk fast schon als epochal bezeichnen. Ein Pageturner, den ich nicht aus den Händen legen wollte, da er mich von der ersten Seite an dramatisch mitreißt.
Die Autorin kann eine unfassbare atmosphärische Dichte erzeugen, die mir als Leserin den Atem stocken lässt. Ihre Figuren sind psychologisch genial angelegt, mit immensen Eigenarten, richtigen Ecken und Kanten und sie sind alles andere als alltäglich; ich würde sie eher als bizarr bezeichnen wollen. Die Reaktionen der Charaktere überraschen mich während des Lesens immer wieder. Die Wendungen, die die Autorin vornimmt, sind nicht vorhersehbar und treiben die Spannung ins Unermessliche. Ihre verwendete Sprache ist unglaublich schön, erwählt und doch natürlich.

Meine Bewertung sind fünf von fünf möglichen Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits. Dieser Thriller fasziniert mit seiner Geschichte selbst sowie den brillanten Figuren, er ist modern und anspruchsvoll.

Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars.