Die verschwundene Leiche
Sigismund, genannt „Siggi“, Malich betreibt seinen Antiquitätenladen «Kunst & Kurioses». Eigentlich hatte er einen freien Vormittag mit Angeln verbringen wollen. Ein Anruf seines Freundes Anton, bei dem es sich um einen Kunstsachverständigen und Galeristen handelt, pfeift ihn zurück in seinen Laden. Siggi spürt sofort, dass etwas bei seinem Eintreffen anders ist als für gewöhnlich. Und tatsächlich, er findet eine Leiche auf einem Sessel sitzend in seinem Geschäft. Als die herbeigerufene Polizei jedoch eintrifft, ist die Leiche verschwunden. Was hat das alles zu bedeuten? Siggi ist – zu Recht – fix und fertig.
Ein privates Geständnis nehme ich meiner Bewertung mal vorweg: ich bevorzuge es, Bücher von Autoren zu lesen, die mir sympathisch sind. Waldi Lehnertz kenne ich nun, wie wohl jeder Deutsche aus der ZDF-Kultserie „Bares für Rares“ und er ist mir auf jeden Fall sympathisch. Als ich seinen Krimi in der Vorschau bei Vorablesen entdeckt hatte, war mir also gleich klar, dass ich die Leseprobe lesen möchte. Nachdem Waldi am 20.04.2024 seinen emotionalen Auftritt bei der ARD-Show „Verstehen Sie Spass“ hatte, hat er sich nun endgültig einen Platz in meinem Herzen erobert und ich habe die Leseprobe regelrecht herbeigesehnt. Lange Rede kurzer Sinn - ich wurde nicht enttäuscht!
Die mitspielenden Charaktere wie Sigg, Kurt, Anton, der „doppelte Gunnar“, die potenzielle Frau Malich Nummer 4 (die neue Putzfee, die Siggi eingestellt hat, ohne es richtig wahrzunehmen) sind alle wunderbar schräg und urig, vor allem aber stecken sie voller Herz.
In einer Szene ist Siggi mit einem Baseballschläger bewaffnet und erkennt sich nicht sofort selbst im Spiegel – göttlich! Ich spüre als Leserin förmlich seine Angst, aber die Frequenz ist auch echt lustig. Die Gefühle gerade von Siggi sind deutlich zu erkennen und dabei vollkommen authentisch.
Überhaupt sprüht es im Buch von Ironie, Wortwitz und das Lesen bringt mir ungeheuren Spass. Die Schreibweise ist klasse und einzigartig. Sie spricht mich sofort an und ich kann den Roman flüssig lesen, dabei fühle ich mich prächtig unterhalten. Der Wohlfühl-Krimi ist in einem guten Tempo geschrieben, mit dem Lesen kann ich gar nicht wieder aufhören.
Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine unbedingte Leseempfehlung aus. Nicht nur Fans des 80-Euro-Waldi kommen hier voll auf ihre Kosten. Amüsante Lesestunden sind mit diesem Cosy-Crime garantiert, das Ambiente ist neu und frisch und die Figuren sind einmalig und liebenswert.
Für mich ist es „der“ perfekte Wohlfühl-Krimi!
Über den Autoren:
Waldi Lehnertz, geboren 1967 in Prüm, ist – wie die beliebte Sendung Bares für Rares, in der er seit der ersten Folge als Händler mitwirkt – längst Kult geworden. Mit seinem Startgebot von „Achtzisch Euro“ erwarb er sich den Spitznamen 80-Euro-Waldi. Wenn er nicht für die Sendung vor der Kamera steht, betreibt der gelernte Pferdewirt einen Antiquitätengeschäft in der Eifel. Hier empfängt er Busladungen von Fans und unterhält die Gäste im Antikcafé mit Anekdoten aus seinem Leben als Antiquitätenhändler. Die eine oder andere könnte ihn zu diesem Krimi inspiriert haben. Wenn er noch Zeit hat, angelt er oder malt seine eigenen Kunstwerke. (Quelle: Rowohlt-Buchverlage)
Homepage des Autoren: https://www.eifel-antik.de
Original-Klappentext:
Mord im Antiquitätenladen
Kriminalroman | Von 80-Euro-Waldi bekannt aus "Bares für Rares"
Mitwirkung von: Miriam Rademacher
Eine echte Rarität! – Der erste Krimi von Waldi, bekannt aus der beliebten ZDF-Sendung Bares für Rares
Das Leben könnte so schön sein – ein See, eine Angel, ein friedlicher Morgen – doch stattdessen erlebt Antiquitätenhändler Siggi den Schock seines Lebens. Jemand ist in sein Geschäft eingebrochen und hat ihm etwas hinterlassen: eine Leiche. Tot sitzt der Mann im Sessel und starrt ihn an. Siggi flüchtet und wählt sofort die 110. Sicher hat der Mann sich nicht selbst zum Sterben dort hingesetzt, jemand muss gewaltsam nachgeholfen haben. Doch als die Polizei endlich eintrifft und den Laden durchsucht, ist der Tote spurlos verschwunden. Keine Leiche, kein Tatort, keine Ermittlungen. Aber Siggi weiß doch, was er gesehen und gefühlt hat – der Mann war sogar noch warm! Wie kann eine Leiche einfach verschwinden? Ist er vielleicht das nächste Opfer? Siggi ist kurz davor, durchzudrehen, wäre da nicht Doro, seine neue Putzhilfe, die sich gerade an diesem Morgen bei ihm vorstellt. Immerhin sie glaubt ihm. Wenn die Polizei nichts tut, dann müssen die beiden eben selbst ermitteln.
Herzlichen Dank an Vorablesen und dem Rowohlt-Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!