Täuschungen
Úrsúla Aradóttir hat viele Jahre in den Krisengebieten unserer Welt gearbeitet. Nun ist sie gerade zurück nach Island gekommen. Ihre Ehe hat unter ihrer Arbeit gelitten, sie und ihr Mann benötigen eine Paartherapie. Er fühlt sich vernachlässigt, alleingelassen mit der Aufgabe, die Kinder zu erziehen. Genau in diese Situation kommt ein Vorschlag des Premierministers, sie soll für ein Jahr das Innenministerium als Ministerin übernehmen. Sie sagt zu und ihre Probleme, auf einem höheren Level als zuvor, beginnen.
Extrem faszinierende
Charaktere, auch und gerade in den Nebenrollen, beherrschen die
Story. Der Plot ist unglaublich in sich verschlungen und verwoben,
dadurch ist der Spannungsfaktor riesig. Das Ambiente und die
Geschichte selbst sind sind hoch anspruchsvoll. Mit der Hauptperson
kann ich gut mitfühlen und mitleiden. Sie ist eine starke Frau, die
sich durch zu setzen weiß, dabei aber sehr große Empathie für ihre
Mitmenschen empfindet, diese Tatsache bringt sie dann selbst in
Schwierigkeiten. Sehr gelungen geschrieben, ein starkes und
mitreißendes Tempo. Auf jeden Fall ein Jahreshighlight in meiner
Lesechronik und ein wahrer Pageturner. Der Schreibstil der Autorin
LILJA SIGURDARDÓTTIR ist explizit gut, ich bin sofort gefangen von
dem beeindruckenden psychologischen wie politischen Thriller. Die
Sprache ist anregend, modern und hervorragend und gewählt übersetzt,
mein Kompliment an die Übersetzung.
Auf jeden Fall vergebe
ich dem Buch wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und
spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Der Thriller,
ein konkreter Icelandic Noir, wird jeden Leser und jede Leserin
fesseln und mitreißen.
Über die Autorin:
Lilja Sigurðardóttir wurde 1972 in der isländischen Kleinstadt Akranes
geboren und wuchs in Mexiko, Spanien und Island auf. Bereits mehrfach
ausgezeichnet für ihre Theaterstücke, wurde sie mit ihrer
Reykjavík-Trilogie auch einem internationalen Publikum bekannt. Der
erste Band der Reihe, ›Das Netz‹, erschien im Frühjahr 2020 bei DuMont,
gefolgt von ›Die Schlinge‹ und ›Der Käfig‹ (2021). (Quelle: dumont Verlag)
Original-Klappentext:
Für die neue Innenministerin wird ihr Amt zur tödlichen Falle … Rasant, politisch, gegenwärtig
Jahrelang hat Úrsúla Aradóttir, Entwicklungshelferin und Mutter
von zwei Kindern, für Hilfsorganisationen in den Krisenregionen der
Welt gearbeitet – zuletzt in Syrien beim Aufbau eines
Flüchtlingscamps. Als sie nach Island zurückkehrt, um endlich mehr
Zeit für ihre Familie zu haben, fühlt sie sich ausgebrannt, leer
und apathisch. Da kommt ihr das Angebot gerade recht, übergangsweise
als Parteilose den Posten des erkrankten Innenministers zu
übernehmen. In der Hoffnung, ihren inneren Dämonen zu entkommen und
zugleich politisch etwas bewirken zu können, stürzt sie sich in die
Arbeit – doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Schon an ihrem
ersten Tag im Amt muss sie feststellen, dass das politische
Machtpoker skrupellos, berechnend und mit toxischer Hinterlist
gespielt wird.
Als eine Frau von einem Polizisten vergewaltigt
wird, bittet man Úrsúla um Unterstützung. Sie verspricht zu
helfen. Doch es gibt Kräfte, die um jeden Preis verhindern wollen,
dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Dumont Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!