Wie alles begann
Die junge Anna Sophia ist nach dem Tod der Mutter für ihre Schwestern mitverantwortlich, trotzdem verbringt sie so viel Zeit wie möglich bei ihrem Vater in der Apotheke. Sie brennt darauf soviel wie möglich über die Wirkung von Medikamenten und Heilkräfte zu erfahren. Ihre Leidenschaft steckt sie in die Herstellung ganz besonderer Hustenbonbons. Immer wieder gehen ihre Gedanken zurück zu Franz, der sich sich gerade auf seinen Wanderjahren im Rahmen seiner Bäckerausbildung befindet. Doch wie denkt er über sie, nachdem er ihretwegen verletzt wurde? Der junge Apotheker August, der für ihren Vater arbeitet, macht hingegen Anna Sophia schöne Augen ...
In prächtiger und feiner Sprache und eindrucksvollem Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte der Schokoladenfabrik Stollwerck zu Köln. Das Lesen des Buches ist wunderschön fließend, trotz der fast 700 Seiten komme ich gut voran. Im Mittelpunkt dieser Dilogie stehen die Apothekertochter Anna Sophia Müller und der junge Zuckerbäcker Franz Stollwerck mit ihren Familien und Freunden. Die Haupt-Figuren sind liebenswert und sympathisch und können mich für sich einnehmen. Einige der Nebenfiguren hingegen sind unangenehme und schwierige Charaktere. Besonders angetan hat es mir Gesche, eine Kräuterwissende, die versteckt im Wald leben muss. Nur wenige kennen ihren Aufenthaltsort und suchen bei Bedarf ihren Rat. Natürlich steht auch die Stadt Köln im Blickpunkt mit dem sich im Bau befindlichen Dom, geplanter Eisenbahnstrecke und dem bunten Treiben seiner Bewohner. Die Atmosphäre und das Leben zur damaligen Zeit mit all seinen Schwierigkeiten ist famos gut dargestellt. Ich fühle mich hervorragend unterhalten und freue mich schon auf Band 2 dieser Saga.
So klar vergebe ich fünf von fünf möglichen Sternen und
empfehle den historischen Roman absolut weiter. Lokalkolorit und die
damalige Zeit werden hervorragend vertreten; wer historische
Familiengeschichten liebt, liegt mit dem Buch genau richtig.
Über die Autorin:
Rebekka Eder, 1988 in Kassel geboren, hat Theaterwissenschaft und Germanistik in Berlin, Erlangen und Bern studiert und gleichzeitig ihre ersten Romane veröffentlicht. Nachdem sie als Werbetexterin und Journalistin gearbeitet hat, konzentrierte sie sich schließlich ganz auf ihre Leidenschaft. Sie lebt und schreibt in Nordhessen. (Quelle: Aufbau Verlag)
Original-Klappentext:
Bonbons, Liebe und Revolution.
Köln, 1838: Anna Sophia liebt es, ihrem Vater in der Apotheke zu helfen. Stolz ist sie auch auf ihre eigene Kreation: köstliche Hustenbonbons. Als der Apothekergeselle August um ihre Hand anhält, blickt sie einer sicheren Zukunft entgegen. Doch plötzlich wird ihr Vater krank. Die Ärzte scheinen ihm nicht helfen zu können, und ausgerechnet August gerät unter Verdacht, ihrem Vater schaden zu wollen, um die Apotheke an sich zu reißen. Währenddessen kehrt Franz Stollwerck, der Sohn des Krämers, nach Jahren der Wanderschaft in die Stadt zurück. Er ist schon seit Kindertagen in Anna Sophia verliebt, und auch sie hat nie aufgehört an ihn zu denken. Als er ihr einen Heiratsantrag macht, steht Anna Sophia vor einer schwierigen Entscheidung. Inspiriert von einer wahren Geschichte: Der große Auftakt einer farbenprächtigen Saga über die Kölner Familie Stollwerck und den Aufstieg ihres berühmten Schokoladenimperiums.
„Ein wundervolles Buch voller Sprachpoesie und Spannung.“ Miriam Georg, Autorin von "Elbleuchten"