Sommernächte voller Erinnerungen - wunderschön und zutiefst wehmütig
Tim begeht zusammen mit
seiner 13-jährigen Tochter Mia den fünften Geburtstag seiner
kleinen Tochter Alyssa, ihr Geburtstagsgeschenk ist ein kleiner
Hundewelpen, sie nennen ihn Rowdy, das Geschenk war eine Idee von
Lauren, der Mutter der beiden Mädchen, doch Lauren kann diesen
Geburtstag selbst nicht mehr miterleben. Wunderschön, gefühlvoll,
eindringlich schreibt die Autorin Emily Bold diese Geschichte, ich
kann den Schmerz fühlen, der über dieser Restfamilie liegt. Tim und
Mia versuchen sich gegenseitig zu stützen, einander Kraft zu geben.
Mia, die sich in den letzten Monaten sehr verändert hat, schon rein
äußerlich: schwarzgefärbte Haare, Bikerboots, sie ist verschlossen
und unnahbar; nun taut sie ein wenig auf wegen des kleinen
Hundewelpen. Alyssa, die kindlich unbeschwert ist und sich darauf
freut, ihrer Mama beim nächsten Besuch auf dem Friedhof, Rowdy
vorzustellen.
Eine herzzerreißende
Story mit Charakteren, die Tiefe versprechen und diese auch erfüllen.
Ein Buch mit Momenten von verzweifelter Traurigkeit über einen viel
zu frühen Abschied, mit Momenten der Hoffnung und des Erkennens und
Momenten der Aufarbeitung der Zurückgebliebenen. Eindringlich und
einfühlsam beschreibt die Autorin den Weg der zum Tode verurteilten
Lauren, wie sie versucht, den Weg, den sie alle zusammen gehen
müssen, ihren Liebsten erträglich zu machen und dann erkennt, sie
muss auch an sich denken und ein Stück weit egoistisch sein, um
erträglich und friedlich gehen zu können. Wie die
Familienmitglieder verschieden mit ihrer Trauer umgehen und aus der
Schwärze herauszufinden versuchen.
Ich vergebe dem Buch
fünf von fünf möglichen Sternen, da mich das Gewicht der
Geschichte beeindruckt, mit der die Autorin schreibt und mich ihre
Sprachwahl und ihr Gefühl für Sprache faszinieren und die Story
trotz ihrer Traurigkeit und Melancholie ebenso Lichtblicke und
Hoffnung vermittelt, das macht sie rund und stimmig. Emily Bold
selbst sagt zu ihrem Buch, es sei ihre Liebeserklärung an das Leben
und ich kann ihr da nur voll und ganz zustimmen, genauso habe ich
beim Lesen ebenfalls gefühlt.