Die Zukunft – das Leben (k)ein Spiel
In Teri Terys Roman „Mind Games“ befinden wir uns in ferner Zukunft, der Dritte Weltkrieg liegt hinter der Menschheit. Das ganze Leben läuft online ab, Meetings ja selbst das Fitnesstraining erfolgen digital, alles wird durch Videokameras überwacht. Die Lehrmethoden ab der weiterführenden Schule erfolgen virtuell, das bedeutet, den Schülern werden Chips implantiert, durch die das Lernen erfolgt. Das Mädchen Luna ist eine sogenannte Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb, sie widersetzt sich dem System und weigert sich, sich einzuloggen. Luna ist zudem eine Rebellin, sie eckt an, spielt Streiche. Um so verwunderter ist sie und mit ihr die gesamte Schule, als die alles mächtige Firma PareCo sich an ihr interessiert zeigt. Hatte sie gerade noch eben mit einem besonders törichten Schelmenstück gegen die Direktorin der Schule einen Schulverweis erzielen wollen, erhält sie stattdessen einen Testtermin bei PareCo. Dabei bekommen nur die besten Schüler einen solchen Termin und zu denen gehört Luna definitiv nicht. Denn sie hatte wirklich stets alles unternommen, um unter dem Radar zu schwimmen. Nur nicht dem System auffallen, ein Rat ihrer Großmutter, den das Mädchen stets beherzigt hat. Aber jetzt ist Luna gleichwohl wild entschlossen, diese, ihre vielleicht einzige, Chance zu nutzen, nämlich an die besten Universitäten und Ausbildungsplätze gelangt nur, wer in ebenjenem Test gut abschneidet. Mit der Einladung zum Test verändert sich Lunas Leben, wurde sie als Verweigerin von ihrer Umwelt, ihren ehemaligen Mitschülern, geschnitten, so hat sie von nun an die volle Aufmerksamkeit aller, verbunden mit Neid und Ablehnung gleichermaßen. Doch es gilt mehr als das für Luna, muss sie mit allen Mitteln ihr Geheimnis wahren, von dem niemand, sogar ihre eigene Familie nicht, jemals erfahren darf.Die Autorin Teri Terry hat eine unglaubliche Welt in der Zukunft erschaffen und mit ihrer Protagonistin Luna ein taffes Mädchen kreiert, mit eigenem Kopf, den es wahrlich benutzt und das die virtuelle Lebensweise ihrer Zeit in Frage stellt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut, er ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Dialoge sind authentisch und lassen die Geschichte lebendig werden. Bei Lunas Besuch in der Realtime fühle ich mich ein klein wenig an Kerstin Giers „Silber – das Buch der Träume“ erinnert. Das Buch fasziniert mich von der ersten bis zur letzten Seite, Teri Terry schafft es einen Spannungsbogen aufzubauen und den dann auch bis zum Schluss beizubehalten.
Dieses Buch möchte ich mit großem Vergnügen weiter empfehlen, hat es mich doch bestens unterhalten mit seinem gigantischen Potential zum Lieblingsbuch, und ich vergebe ihm die fünf Sterne von fünf möglichen Sternen, die es meiner Meinung nach absolut verdient hat.