Montag, November 04, 2024

Mord im Himmelreich von Andreas Winkelmann

 

Mord auf dem Campingplatz, die Erste

Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus ist ein Morgenmuffel. Als er auf dem Campingplatz Himmelreich früh von einem Hilferuf aus seinen Gedanken gerissen wird, ist er also alles andere als begeistert. Eine aufgewühlte Frau bittet ihn, jemanden aus dem Wasser zu retten. Was wie die Rettungsaktion für einen Hund auf einem Surfbrett beginnt, entwickelt sich schnell als ein menschlicher Todesfall. Die Polizei geht zwar von einem Unfall aus, doch Björn ist da ganz anderer Meinung. Zusammen mit der liebenswerten Künstlerin Annabelle Schäfer übernimmt er selbst die Ermittlungen. 


Bisher kenne ich Andreas Winkelmann als einen der erfolgreichsten Thriller-Autoren in Deutschland. Jetzt wendet er sich mit diesem neuen, von ihm vorliegenden Buch, einem etwas abweichenden Genre zu: dem Cosy-Crime. Für mich als Leserin, die gerne zwischen den Genren wechselt ein Must-Read. Cosy-Crime bedeutet für mich ein gelassenes und ruhigeres Ambiente und Hobby-Ermittler, die in ihre Rolle quasi hinein stolpern. So ergeht es auch der Hauptfigur Björn Kupernikus. Der Schreibstil gefällt mir richtig gut. Die Figuren sind abwechslungsreich und spielen schön miteinander. Gerne folge ich ihnen durch die Geschichte. Die Story ist perfekt geplottet. Die Sprache ist fließend, da bereitet mir das Lesen Freude. Die Atmosphäre ist fantastisch gestaltet und total ansprechend. Das Thema wurde exzellent vom Autoren umgesetzt und er kann mich jederzeit mitnehmen.

Sehr gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Die Lektüre ist ein Hochgenuss und ich fühle mich exzellent unterhalten. Dies ist ein Cosy-Crime vom Feinsten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Über den Autoren:

Andreas Winkelmann, geboren an einem kalten Dezembertag im Jahre 1968 in einem kleinen Nest in Niedersachsen, ist der geborene Geschichtenerzähler. Schon als Schüler schrieb er erste Romane in Mathematikhefte. Von dort bis zum Bestsellerautor brachte er ein buntes und bewegtes Berufsleben hinter sich. So war er Bäcker, Soldat, Fitnesslehrer, Taxifahrer, Versicherungsverkäufer und arbeitete in einer Honigfabrik.
Ob spannende Thriller, Abenteuersachbuch, Romane oder Cozy-Crime: Schreiben ist seine Leidenschaft. Genauso leidenschaftlich bereist er die Welt. Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Camper. Daher kennt er sich aus mit dem Leben in der Wildnis und auf dem Campingplatz. Gerade dort, so findet er, kann man skurrile, kuriose, herzliche, kauzige oder exzentrische Menschen beobachten, und so gibt es kaum einen anderen Ort, an dem sich Allzumenschliches und ungeahnte Abgründe derart verdichten. (Quelle: Knaur

Homepage des Autoren

Original-Klappentext:

Andreas Winkelmann mal ganz anders: Lernen Sie den SPIEGEL-Bestsellerautor mit dem Auftakt seiner Campingkrimi-Serie von seiner cosy Seite kennen!

»Mord im Himmelreich« ist der erste Band einer humorvollen Wohlfühlkrimi-Reihe rund um Verbrechen auf dem schönen Campingplatz Himmelreich.  Es ermitteln der passionierte Camper und Hobby-Tatort-Kommissar Björn Kupernikus und die bezaubernde Künstlerin Annabelle Schäfer.

Cosy Krimi mit tollem Setting und liebenswerten Figuren

So hat sich der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus seinen Ruhestand nicht vorgestellt – oder vielleicht doch? Kaum hat er sich auf dem idyllischen Campingplatz Himmelreich gemütlich eingerichtet, muss er einen kleinen Hund retten, der auf einem Paddleboard mitten im See treibt. Kupernikus zieht das Tier ans Ufer – und mit ihm eine Leiche, die aufwendig unter das Board geschnallt ist.

Zwar geht die Polizei von einem Unfall aus, sonderlich erfahren wirken die Beamten aber nicht. Wenn man zudem im Himmelreich etwas in Erfahrung bringen will, braucht man jemanden, der sich im Mikrokosmos Campingplatz bestens auskennt. Ganz klar, Kupernikus muss selbst ran, das Campen liegt ihm schließlich im Blut und auf die Rolle als Tatort-Kommissar hat er sich sein Leben lang akribisch vorbereitet. Unterstützt wird er von Annabelle, einer weitgereisten Künstlerin, die die kuriosesten Dinge weiß, vor Ort lebt und daher einen guten Draht zu den Einheimischen hat ...

Ein Fest für alle, die lustige Krimis lieben

Sie sind einfach ein herrliches Ermittler-Duo: der etwas brummige, aber mit wunderbarem Humor gesegnete Björn Kupernikus und die lebenslustige Künstlerin Annabelle. Gemeinsam sind sie der Polizei stets einen klugen Gedanken voraus. Bestseller-Autor Andreas Winkelmann zeigt mit seinem Camping-Krimi, dass er unheimlich gut unterhalten kann, auch ohne Blut.


 

 

 



Herzlichen Dank an vorablesen und den Knaur Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

 

 

 


Samstag, November 02, 2024

Geysirnebel von Clara Schönberg

Mit dem Herzen

Die Hamburgerin Lia eigentlich Cecilia Leonore kämpft mit ihrem Liebesleben. Sie führt eine Fernbeziehung mit Per, einem Vulkanologen, dessen Heimat Island ist. Zwischen Salsanächten mit ihren Freunden, ihrer anspruchsvollen Blankeneser Familie und dem Ärger mit ihrer chaotischen Mitbewohnerin Maite, schmachtet Lia dem jeweils nächsten Wiedersehen mit Per entgegen. Sie weiß, sie wird in nächster Zukunft für ihn nach Island auswandern müssen oder ihn verlieren. Da ihre beste Freundin Anna bereits auf Island lebt, zieht es Lia mehr und mehr nach Island. Die PR-Agentur, für die Lia arbeitet, lässt sie immer nur für eine Woche in den Urlaub. Irgendwie zerrt jeder an Lia herum, doch was will ihr Herz?

Im Jahe 1771 hat Alva ganz andere Sorgen. Ihr Vater will sie mit Ólafur verheiraten. Eine arrangierte Hochzeit aus finanziellen Gründen ohne Liebe. Die freiheitsliebende und eigensinnige Alva ersehnt sich ein anderes Leben, doch das Wohl der Familie hat Vorrang und dem Wort des Vaters muss sie folgen. Kann sie ihrem Schicksal noch entrinnen?

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut und sie kann mich sofort mitnehmen. Ihre Sprache ist harmonisch und sanft. Das Buch lässt sich fließend lesen und ich folge den Figuren freudig durch die Geschichte. Diese ist zweigeteilt und wird wunderbar auf zwei Ebenen erzählt. Die Charaktere sind intensiv, echt und glaubwürdig. Die Gefühle kommen gut hervor und ich kann mich in dem Roman fühlen. Die Geschichte ist lebendig und die Emotionen herrschen vor. Ein Herzensbuch, das mich hervorragend unterhält. Die Landschaft und die Atmosphäre auf Island sind eindringlich und prächtig geschildert. Die Naturgewalten und deren Beeinflussung der dort lebenden Menschen ist wunderschön heraus gearbeitet.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Ein Buch, das sich hervorragend als Wochenendlektüre  anbietet - auf dem Sofa schmökern! 

 

Über die Autorin:

Clara Schönberg lebt an der holsteinischen Ostseeküste. Ihre Inspiration sind ihre Reisen, ganz besonders hat es ihr die vielschichtige Natur Islands angetan. Wenn sie nicht an einem Manuskript schreibt, genießt sie auch in Norddeutschland das Leben am Meer, zu Fuß und auf dem Pferderücken. (Quelle: Harper Collins)

Original-Klappentext:

Zwei große Liebesgeschichten, verbunden durch ein Tagebuch und das Schicksal der ersten Rentiere Islands

2024: Für die Liebe verlässt Lia ihre Heimat Hamburg und wagt einen Neuanfang auf Island. Sie muss für ihren neuen Job im Museum auf die Rentierfarm von Pers Familie ziehen. Das Landleben in dem kleinen Künstlerort Seyðisfjörður bringt seine Schwierigkeiten mit sich, und Per verhält sich zudem sonderbar. Als ein Vulkanausbruch die Existenz des Dorfes und der Rentierfarm bedroht und Per plötzlich verschwunden ist, setzt Lia alles daran, ihre Liebe zu retten, und gerät in einen Strudel, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen.

1771: Die junge Alva lebt mit ihrer Familie auf einer Farm im Süden Islands. Als die dänische Krone einen Rentiertransport auf die Insel schickt, um die hungernden Isländer zu unterstützen, begegnet Alva dem samischen Rentierhirten Máhttu, und eine verbotene Liebe entbrennt zwischen ihnen. Doch nichts kommt, wie es kommen soll und es scheint, als wäre Alva meilenweit von ihrem Happy End entfernt

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und Harper Collins für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 

Freitag, November 01, 2024

Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals von Claudia Schirdewan

Die Pension am Meer

Im Jahre 1906 arbeitet die junge Clara als Stranddienerin, um ihre Eltern und die kleine Schwester Antje finanziell zu unterstützen. Als Clara die Arbeit zwei Jahre zuvor antritt, ist sie mächtig stolz. Die Eltern, Elisa und Julius müssen noch immer die Schulden für ihre ''Pension am Meer'' abbezahlen, das Geld ist daher stets knapp. Ihre Großmutter Wilma versucht Clara derweil immer wieder in eine Verbindung mit Max zu drängen, der arbeitet ebenfalls als Stranddiener. Doch Clara sieht in ihm lediglich den Freund, der sie seit Kindertagen begleitet. Max wiederum schwärmt für Clara und möchte ihr seine Liebe gestehen. Sein Vater Sören ist Strandaufseher und eines Tages wird er wohl Sören auf dem Posten ersetzen, eine gute Partie also. Clara jedoch hat eigene Pläne und Träume, denen sie nachhängt und sich erfüllen möchte.

Auch der zweite Band der Norderney-Saga kann mich mitnehmen und wieder voll und ganz überzeugen. Die Gefühle werden erneut ganz groß geschrieben und die Figuren können schnell in mein Leserinnen-Herz finden, einziehen und bleiben. Der Schreibstil von Claudia Schirdewan beeindruckt mich immer wieder. Sie kann wunderschön formulieren und plotten, ihre Sprache ist angenehm und fließend und der jeweiligen Zeit angepasst. Die Charaktere sind wundervoll gezeichnet und überzeugen mit ihren starken und ausgeprägten Zügen. Die Autorin hat das Leben und die Einflüsse der Zeit hervorragend recherchiert und in eine fabelhafte Geschichte gestrickt. Die Atmosphäre ist ausdrucksstark und gut fühlbar. Die Szenen sind brillant gesetzt und gezeichnet, dabei hat die Autorin liebevolle Details pointiert. Ich kann die Bilder direkt vor mir sehen.
Ich fühle mich exzellent unterhalten und fiebere gerne mit den Figuren mit und begleite sie bereitwillig durch die Story.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem zweiten Band der Norderney-Saga seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Leser und Leserinnen, die sich für die frühe Zeit des 20. Jahrhunderts und dem Leben auf einer Nordsee-Insel interessieren, sind hier goldrichtig. Der Unterhaltungsfaktor ist hoch und die Lesezeit vergeht wie im Flug. Von mir erhält das Buch das Prädikat „Herzensbuch“.

Über die Autorin:

Claudia Schirdewan lebt mit ihrer Familie in Everswinkel im Münsterland. Nach dem Abitur absolvierte sie eine kaufmännische und eine fremdsprachliche Ausbildung, später studierte sie nebenberuflich Kulturmanagement. Sie schreibt Geschichten, seit sie alle Buchstaben kennt und liebt es, ihre Figuren auf abenteuerliche Reisen durch die Vergangenheit zu schicken. (Quelle: Bastei Lübbe)

Original-Klappentext:

Band 2 der Reihe "Die große Kurhotel-Saga"

Norderney, 1904: Clara träumt davon, die Pension ihrer Eltern zu einem modernen Kurhotel auszubauen. Obwohl sie ihre Familie mit dem Geld unterstützt, das sie als Dienerin im Damenbad verdient, scheuen ihre Eltern das finanzielle Risiko einer Modernisierung. Als der junge Bankier Arthur auf Norderney auftaucht, scheint es, als könnten Claras Träume vom Kurhotel doch noch wahr werden. Gemeinsam schmieden sie Pläne und kommen sich dabei immer näher. Bis Arthur eines Tages plötzlich verschwindet ...

Unterdessen kommt Helene auf der Insel an, um dort als Gemeindeschwester zu arbeiten. Clara unterstützt ihre neue Freundin, wo sie nur kann, aber die jungen Frauen haben nicht mit dem sturen Argwohn ihrer Mitmenschen gerechnet.

Können die beiden Frauen ihre Träume trotz aller Widrigkeiten verwirklichen?





Herzlichen Dank an die Autorin selbst und den Bastei Lübbe be-heartbeat-Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares. 

 

 


Mittwoch, Oktober 30, 2024

Helden von Frank Schätzing

 

Jacop, der Fuchs

Im Jahr 1260 kurz nach den Geschehnissen um die Ermordung Meister Gerhard Morarts, dem Dombaumeister in Köln, kehrt langsam Ruhe ein ins Leben des Gelehrten Jaspar, seinem Schwager, dem Blaufärber, Goddert und dessen Tochter Richmodis. Jaspar vermisst Jacop so sehr, dass er sich auf die Suche nach ihm macht und ihn auch findet. Zu sehr sind ihre Leben miteinander verwoben, sie brauchen einander. Jacop wird zum Kaufmannslehrling und alles könnte sich zum Guten wenden. Doch das Schicksal hat anderes vor. 

 

Schon auf den ersten Seiten bin ich komplett in der Geschichte angekommen. Mitten drin im Leben von Jacop, dem Fuchs. Frank Schätzing schreibt in gewaltigen und beeindruckenden Worten. Seine Sprache überzeugt mich und ist der Zeit hervorragend angepasst. Er kann mich sofort in seinen Bann ziehen. Ungefähr 18 Jahre ist es her, dass ich "Tod und Teufel'' gelesen habe. Schon damals war ich fasziniert von der Geschichte, dass sie nun weiter geführt wird und sich zudem als Trilogie erweist, ist einfach nur wunderbar. Der Autor hat den Faden des ersten Bandes aufgenommen und genial weiter gesponnen. Die Zeit im 13. Jahrhundert ist brillant eingefangen und dargestellt. Die Geschichte reißt mich mit und ich sauge das Mittelalter quasi mit ihr ein. Wie immer hat der Autor exzellent recherchiert und Fiktion und Historie meisterhaft in Szene gesetzt. Intensiv und eindringlich sind sie Charaktere gestaltet. Alle Figuren sind authentisch, haben ihre Ecken und Kanten und ergänzen sich gegenseitig perfekt im Plott. Dieser historische Roman ist von aller höchstem Niveau und berührt mich zutiefst. Der Spannungsbogen ist fest gespannt und wird die gesamte Dauer des Buches über fest wie hoch gehalten.

Selbstverständlich vergebe ich diesem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Für mich souverän ein Must-Read im Lese-Herbst /-Winter. Dem Leser und der Leserin wird hier Unterhaltung pur geboten und die rund 1000 Seiten lohnen sich auf jeden Fall. 

 

Über den Autoren:

Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, veröffentlichte 1995 den historischen Roman »Tod und Teufel«, der zunächst regional, später bundesweit zum Bestseller avancierte. Nach zwei weiteren Romanen, einem Band mit Erzählungen sowie dem Thriller »Lautlos« erschien im Frühjahr 2004 »Der Schwarm«, der seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht hat und weltweit in 27 Sprachen übersetzt wurde. Es folgten die Bestseller »Limit« (2009), »Breaking News« (2014) und »Die Tyrannei des Schmetterlings« (2018). Auch als Sachbuchautor hat sich Schätzing einen Namen gemacht. 2006 zeichnete Bild der Wissenschaft seine Evolutionsgeschichte »Nachrichten aus einem unbekannten Universum« als bestes Wissenschaftsbuch aus. 2021 gelang ihm mit »Was, wenn wir einfach die Welt retten?« erneut der Sprung in die Sachbuch-Bestsellerliste. 2024 erscheint sein neuer Roman »Helden«, mit dem er den Weltbestseller  »Tod und Teufel« kongenial fortsetzt. Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln. (Quelle: Kiepenheuer und Witsch)

Original-Klappentext:

In seinem neuen epochalen Roman »Helden«, der den Weltbestseller »Tod und Teufel« kongenial fortsetzt, zeichnet Frank Schätzing das Bild einer abendländischen Gesellschaft im Umbruch. Vor dem Hintergrund gewaltiger Umwälzungen, in denen bereits die Renaissance und die Neuzeit aufscheinen, im ewigen Spannungsfeld von Macht und Moral, schickt Schätzing seinen Helden Jacop auf einen Höllenritt durch die Geschichte.


1263: Jacop der Fuchs steckt in Schwierigkeiten. Und zwar gewaltig, so wie vor drei Jahren, als er in eine Intrige Kölner Patrizier geriet und nur knapp dem Tod entging.

Danach hat sein Schicksal eine vielversprechende Wendung genommen. Er wurde ehrbar, vom Dieb zum Kaufmannslehrling. Doch wieder muss er um sein Leben laufen, kämpfen, schwimmen… gejagt von Geistern der Vergangenheit, schottischen Söldnern und der furchteinflößenden Blonden Hexe. Hineingeworfen in einen Sturm, der ganz Europa erfasst, ausgelöst durch englische Barone, die nichts Geringeres planen, als ihren König zu entmachten und die absolute Monarchie abzuschaffen.

Was ist schiefgegangen? Wäre Jacop bloß in Köln geblieben, bei seinen Freunden. Doch auch da spitzen sich die Machtkämpfe dramatisch zu…

»Helden« ist historisches Drama und atemberaubender Thriller. Ein dritter Band mit Abenteuern von Jacop dem Fuchs ist in Arbeit.  



Herzlichen Dank an netgalley DE und Kiepenheuer & Witsch für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!





Mittwoch, Oktober 16, 2024

Wattlichter von Katharina Mosel

 

Veränderungen

Nele, Erzieherin in einem Kindergarten, ist gestresst und nahezu ausgebrannt. Die Arbeit erfüllt sie nicht mehr, ist nur mehr Belastung und Pflicht für sie. Wie gut, dass eine Ferienwoche bevorsteht. Doch es gibt gewisse Anlaufschwierigkeiten, denn Emma, eines der Kita-Kinder wird nicht abgeholt. Und Nele wird immer tiefer in die Geschichte gezogen - warum kann sie aber auch nicht 'nein' sagen? Nele wird klar, dass sie eine Auszeit braucht. Auch von ihrem Gatten Bert bekommt sie gerade nicht die nötige motivierende Unterstützung, denn er ist beruflich in ein Projekt eingebunden. Also macht sich Nele allein auf den Weg nach Sylt, um an der Nordsee ihre Gedanken frei pusten zu lassen und über ihr Leben im Ganzen nachzudenken.

Bereits nach den ersten gelesenen Seiten kann ich mich gut in die Protagonistin Nele hinein versetzen und mit ihr mit fühlen. Der Schreibstil macht süchtig, absolut authentisch und dabei vollkommen einfühlsam. Mir persönlich gefällt ein Buch, wenn mich die Geschichte mitnehmen kann und ich komplett in sie eintauchen kann, wenn dann noch die Charaktere den Weg in mein Herz finden, ist alles perfekt. Und genau dies ist hier der Fall, ich fiebere und empfinde mit Nele mit und begleite sie gerne durch die Story. Die Sprache, die die Autorin verwendet, ist angenehm und wunderbar fließend, da kann ich schön durch das Buch gleiten. Ihre Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und reißen mich mit. Die Autorin schreibt gerne über Protagonistinnen Ü50 und das finde ich grandios. Sie ist dabei realistisch und hat den Finger stets am Puls der Zeit. Außerdem schafft Katharina Mosel es, mich zum Schmunzeln zu bringen. Die Lektüre ist mehr als unterhaltsam und erfrischend abweichend von 08/15-Lektüren und Chick-Lit.

Sehr gerne vergebe ich dem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Schon allein wegen des Traum-Schauplatzes Sylt ein absolutes Must- Read im Leseherbst 2024!

Kurzmeinung:

Unglaublich unterhaltsame und niveauvolle Geschichte

 

Über die Autorin:

Katharina Mosel ist eine echte Hamburger Deern. Aufgewachsen in Schleswig-Holstein, lebt und arbeitet sie heute in Köln.

In ihren Wohlfühlromanen nimmt sie ihre Leserschaft mit in ihre Heimat Norddeutschland, am liebsten auf ihre Lieblingsinsel Sylt.

Mut zur Veränderung ist das Thema, das die Autorin und ihre Figuren im besten Alter bewegt. Natürlich darf dabei die Liebe nicht zu kurz kommen.

Begleitet wird Katharina Mosel von einer pinkfarbenen Ente, die mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Sie erinnert die Autorin und ihre Figuren stets daran, dass es nie zu spät ist, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

Mehr Informationen zu Katharina Mosel finden Sie auf ihrer Webseite und in ihrem Newsletter, der Entenpost.(Quelle: amazon)

Homepage der Autorin

Original-Klappentext:

Sie ist Ehefrau, Mutter und Erzieherin. Aber was ist sie noch?

Die fünfundfünfzigjährige Nele ist nicht mehr glücklich. Sie fühlt sich ausgelaugt, jedweder Spaß in ihrem Leben scheint hinter ihr zu liegen. Ihr Mann Bert schlägt ihr eine Reise allein an die Nordsee vor und Nele entscheidet sich für Sylt. Sie verliebt sich in die Insel und möchte kurzerhand dableiben, ihrem Alltag entfliehen.

Bert fürchtet um seine Ehe und setzt Nele unter Druck. Sie lernt den Lebenskünstler Uwe kennen, der eine Hundeschule in Morsum betreibt. Er ermutigt sie, ihre Träume zu verfolgen: Hamburg den Rücken zu kehren und auf Sylt neu anzufangen. Doch dann will Bert plötzlich ebenfalls sein Leben auf den Kopf stellen ...

Eine Geschichte über den Mut, mitten im Leben den eigenen Weg zu verändern.

Katharina Mosel schreibt sich mit diesem Roman erneut auf ihre Lieblingsinsel Sylt, nimmt ihre Protagonisten und ihre Leserschaft mit auf eine spannende Reise mit viel Insel-Flair.

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und Katharina Mosel für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 




Dienstag, Oktober 15, 2024

Das Haus am Gänsemarkt von Petra Oelker

 

Ein Stück Hamburger Geschichte

Im Jahre 1812 steht Hamburg unter der Besatzung Frankreichs. Napoleon nutzt die Stadt, um den Handel mit Großbritannien zu unterbinden. Die Stimmung in der Stadt wurde immer unruhiger, die Menschen schwanken zwischen Annehme ihres Schicksals und dem Wunsch nach Rebellion. Die junge Sophia Benedikt ist bei ihrem Onkel Arnold Brestetten und ihrer Tante Johanna Regine Aurelia zu Gast. Ihre Eltern haben sie im Hause des angesehenen wie reichen Hamburger Kaufmanns untergebracht, während sie nach Amerika auswandern und sich dort einrichten. Selbstverständlich soll die Tochter später nachgeholt werden. Diesem Plan steht nun zunächst Napoleon mit seiner Blockade im Wege.

Die Autorin Petra Oelker verehre ich sehr, ihre historischen Romane, um die Komödiantin Rosina, die ebenfalls in Hamburg spielen, habe ich allesamt verschlungen und liebe sie. Auch ihre Sachbücher, wie ''Die Neubauerin'' sind mehr als lesenswert und reißen mich mit. Ich gehöre also unbedingt zu den Fans der Autorin! Als ich die Ankündigung dieses neuen Werkes und seinen Klappentext gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Und wie bei jedem Buch der Autorin wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist in geschmeidiger und anspruchsvoller Sprache verfasst, die das Lesen angenehm machen. In ihr finden sich unzählige schöne Lieblingssätze, die sich mir einprägen - bei ihnen geht es zumeist um die Stadt Hamburg, ihrer damaligen Atmosphäre und über das Meer, das so nah ist. Die Geschichte selbst und ihr Plot sind hervorragend gewebt und erzählt. Petra Oelker hat zudem starke Charaktere erschaffen; sie sind brillant gestaltet und dabei auch ungeheuer glaubwürdig. Um 1800 herum herrschen unruhige Zeiten, nichts ist vorhersehbar. Die Gefühle der Menschen und ihr Hin- und Hergerissen sein sind eindringlich geschildert und lassen mich mit den Figuren mitfiebern. Überhaupt ist die Historie wunderbar eingefangen und ich sehe die Szenen wie einen Film vor mir ablaufen. Ein extrem guter wie wahrhaftiger Pageturner, der zum Weiterlesen verleitet. Ich mochte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem historischen Roman fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus. Hier sind Liebhaber von exzellenter Literatur, die zudem hervorragend recherchiert wurde, goldrichtig. Für Bewunderer und Freunde der Stadt Hamburg ist das Buch ein Must-Read, denn mit dem Vierten Koalitionskrieg und der Besetzung Hamburgs durch Napoleon, wird ein prägender und richtungsweisender Teil der Geschichte behandelt.

 

Über die Autorin:

Petra Oelker arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit «Tod am Zollhaus» schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane um die Komödiantin Rosina, zehn weitere folgten. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören «Der Klosterwald», «Die kleine Madonna» und «Tod auf dem Jakobsweg». Zuletzt begeisterte sie mit «Das klare Sommerlicht des Nordens», «Emmas Reise» sowie dem in Konstantinopel angesiedelten Roman «Die Brücke zwischen den Welten». (Quelle: Rowohlt Verlag)

Original-Klappentext:

In ihrem großen Hamburg-Roman erzählt Petra Oelker vom Schicksal einer hanseatischen Kaufmannsfamilie während der Franzosenzeit.

Hamburg, 1812. Während ihre Eltern Amerika bereisen, lebt Sophia Benedikt bei ihrem Onkel, dem Kaufmann Arnold Brestetten, und seiner Familie. Das Leben im großen Haus am Gänsemarkt ist komfortabel, doch die Zeiten sind schwierig. Kaiser Napoleon überrollt mit seinen Armeen Europa. Als wichtigste Stadt der nun französischen Norddepartements ist Hamburg ebenso Ort rauschender Feste wie großen Elends.

Arnold Brestetten glaubt anfangs noch, sich mit den neuen Gegebenheiten arrangieren zu können. Bis ein französischer Offizier mit seiner Entourage in seinem Haus einquartiert wird und die Geschäfte durch die Kontinentalsperre niedergehen. Als sich in Hamburg Widerstand gegen die Besatzer regt, müssen die Bewohner im Haus am Gänsemarkt sich entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen. Mit weitreichenden Folgen auch für Sophia ...

Ein bewegender, farbenprächtiger und detailliert recherchierter Roman von der Autorin historischer Hamburg-Romane.

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Montag, Oktober 07, 2024

Tee auf Windsor Castle von Claire Parker

 


Betty und Kate

Kate wird von ihrer Freundin Zaira dazu überredet, Windsor Castle zu besuchen. Mehr widerwillig tut Kate der Freundin den Gefallen. Für den ganzen royalen Tamtam hat sie so gar nichts übrig und sieht den Hochadel mit seinen Privilegien eher als Verschwendung an. Die Größe des Schlosses überwältigt dann sogar Kate, aber mehr deshalb, weil die Führung so lange dauert. Doch Kate muss dringend die Toilette aufsuchen, unbemerkt setzt sie sich von der geführten Gruppe ab. Prompt verirrt sie sich und Upstairs-Downstairs-Gefühle überkommen sie in dem riesigen Bau. Unvermittelt trifft Kate auf ihrem Irrweg auf eine alte Dame, die sie zum Tee einlädt. Und den Weg zur Toilette zeigt die Dame ihr freundlicherweise auch noch. Beim Tee möchte die alte Dame alles über Kate erfahren und ein tiefgründiges Gespräch entsteht. Es geht um Klassenunterschiede im Königreich, Kates turbulentes Leben in finanziellen Nöten. Die alte Dame möchte übrigens Betty genannt werden, nicht Ma'am ...

Seit meiner frühesten Kindheit bin ich ein Fangirl und verfolge die Ereignisse in der Adelswelt. Ich schaue jede königliche Hochzeit im Fernsehen an und interessiere mich für alle Neuigkeiten, die ich erhaschen kann. Ich besuche sogar, die für mich erreichbaren, Schauplätze. Also war es absolut für mich klar, dass diese Geschichte eine Pflichtlektüre für mich wird. Und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil, ich wurde mit einer außergewöhnlichen, einfühlsamen Story belohnt, die sogleich in mein Herz eingezogen ist.

In ausdrucksstarker wie feiner Sprache und gespickt mit vielen Lieblingssätzen hat die Autorin Claire Parker ihren Roman verfasst. Mit überzeugenden Charakteren, die wunderbar miteinander harmonieren und einer dezent dosierten Prise Humor ist ihr die Geschichte dabei hervorragend gelungen. Exakt gesetzte Überraschungsmomente verzaubern und können bei mir als Leserin eine Gänsehaut erzeugen.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Unabhängig von dem königlichen Flair, der sie überzieht, ist die Geschichte zauberhaft und unbeschreiblich schön. Absolut lesenswert und für mich ein Herzensbuch!

 

Über die Autorin:

Claire Parker ist Journalistin und glühende Verfechterin der Demokratie. Und doch kann sie ein Faible fürs Aristokratische nicht verhehlen. Wie jede Lady, die etwas auf sich hält, ist sie stolz auf ihre Rosen und auf ihre selbst gepflanzten Bäume, besonders natürlich auf die Maulbeerbäume, die hoffentlich so alt werden wie Shakespeares in Stratford-upon-Avon. Sie versteht ein wenig von Tee und hat selbstverständlich alle öffentlich zugänglichen Schlösser des Vereinigten Königreichs besucht. Dank einer deutschen Mutter ist sie zweisprachig aufgewachsen. »Tee auf Windsor Castle« ist ihr erster Roman. (Quelle: Hoffmann und Campe)

Original-Klappentext: 

 

Vom Zauber des Zufalls – und den wahren Genüssen im Leben

Als Kate sich entgegen ihrer Überzeugung zu einer Führung durch Windsor Castle überreden lässt, verläuft sie sich im Labyrinth der Flure des Schlosses. Welch Glück, dass sie in der Küche auf eine liebenswerte alte Dame namens Betty trifft, die sich erstaunlich gut im Schloss auskennt – und ihr in royalem Porzellan einen gepflegten Beuteltee serviert. Einen Tag und eine Nacht lang werden Kate und Betty zu Freundinnen, die die Welt durch die Augen der jeweils anderen neu entdecken und gemeinsam herausfinden, was im Leben wirklich zählt.

»Wir haben es immer gewusst: Sie war nie wirklich weg!« The Times

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley DE und den Hoffmann und Campe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!