Reif für die Insel
Lara bekommt aus völlig heiterem
Himmel von ihrem Ehemann Marcel die Nachricht, dass er nach fast 20
Jahren Ehe die Scheidung wünscht, er habe eine andere, die noch dazu
in der gemeinsamen Firma tätig ist, uns sie sei schwanger. Er habe
sich immer Kinder gewünscht und sie, Lara, habe das ignoriert.
Natürlich fühlt Lara sich, als ob jemand ihr den Boden unter den
Füßen wegzieht. Zunächst ist Lara völlig aufgeschmissen und
versucht, bei gemeinsamen Freunden für ein paar Tage unterzukommen.
Aber die Freunde schlagen sich allesamt auf Marcels Seite und Lara
verbringt die erste Nacht in ihrem neuen Leben bei ihren Eltern.
Sicher herzensgute Menschen, aber eben auch Eltern, das bleiben sie
ein Leben lang. Da bekommt Lara also noch zusätzlich zu ihrem
Schmerz gewisse Vorhaltungen über die eigenen gemachten Fehler.
Glücklicherweise fällt ihr dabei schnell ihre wirklich beste
Freundin ein: Wiebke. Die lebt allerdings auf Usedom. So beginnt für
Lara eine Reise vom Ruhrgebiet und ab auf die Insel. Hier warten ganz
neue Aufgaben und Abenteuer auf eine starke Frau, die sich nicht
unterkriegen lässt.
Mit der Protagonistin Lara kann ich
sofort mitfiebern und mitfühlen, eine starke Frau, die ihren eigenen
Weg gehen muss. Gerade dieser Charakter ist der Autorin fantastisch
geglückt. Völlig real geht sie durch Höhen und Tiefen, nach einer
Nachricht, mit der sie nie gerechnet hätte. Der Schreibstil ist, wie
immer bei der Autorin, frisch, fließend und harmonisch. Das Lesen
ist angenehm, das verwendete Tempo unterstützt die Atmosphäre des
Romans. Die Sprache natürlich, die eingearbeiteten Dialekte sind
äußerst liebenswert.
Von Herzen gerne vergebe ich fünf von
fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch selbstverständlich
weiter. Leser, die ganz, ganz viel Herz und Humor serviert bekommen
möchten und einfach mal wieder in ein Buch eintauchen und genießen
möchten, kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.
Da ich in einer früheren
Lovelybooks-Leserunden-Aktion der Autorin einen Charakter vorschlagen
durfte, wie übrigens alle Leser in der Runde, und dieser es jetzt
und hier tatsächlich in das neue Buch von Mirjam Müntefering
geschafft hat, liebe ich dieses Buch – falls das überhaupt möglich
ist! - noch einmal mehr. Ein größeres Geschenk hätte ich nicht
erhalten können, als dass einem fiktiven Charakter, von mir erdacht,
schriftstellerisch das Leben eingehaucht wird. Nochmals ganz
herzlichen Dank für das apricotfarbene Pudelmädchen Tiffany genannt
Tiffy!