Donnerstag, Februar 01, 2024

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge von Anja und Michael Tsokos

 

Ostalgie


Eine Nachricht aus seiner Vergangenheit schreckt Heinz Labensky aus seinem eintönigen Leben im Altersheim auf, so sehr, dass er sich auf eine Reise begibt. Es ist seine erste Reise seit nun wohl zehn Jahren und es wird, wie er zumindest annimmt, auch die letzte seines Lebens werden. Er macht sich auf, um etwas über den Verbleib seiner Jugendliebe Rita zu erfahren, damals war sie urplötzlich verschwunden. Wird es ihm gelingen, Antworten zu finden?


Dieser Roman ist wie eine literarische Reise in die Vergangenheit. Die Reise, auf die wir Leserinnen und Leser uns begeben, steckt voller Nostalgie oder besser formuliert voller Ostalgie. Der Protagonist Heinz reist an die Ostsee, um schlussendlich auch seine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei trifft er auf viele Zufallsbekannschaften, die ihm helfen, die Reise zu bewältigen.

Voller Herzenswärme, mit gut pointiertem Witz ist dieses Buch geschrieben. Ich bin sofort bei Heinz und möchte mehr über ihn und sein Leben erfahren. Er ist ein vielleicht etwas sonderbarer und verschrobener Kauz, der sich in der modernen Welt nicht so gut auskennt, doch der das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Der Schreibstil des Autoren-Ehepaares Anja und Michael Tsokos gefällt mir unglaublich gut. Es gibt, zu Heinz eigener Geschichte, einen tiefen, ehrlichen Einblick in die dunkle Seite der Historie der DDR. Wahre Stories um das Netz der Agenten und die Machenschaften der Stasi, spurlos verschwundene Menschen, verborgene Geheimnisse. Heinz' Weg ist auch der Versuch, einer Bewältigung eines Stücks ostdeutscher Geschichte. Sie können mich von der ersten bis zur letzten Zeile einfangen und mitnehmen. Die verwendete Sprache ist dabei angenehm wie anspruchsvoll. Das Buch sprüht vor Retro-Begriffen, an die sich nicht nur Heinz Labensky gerne erinnert. Seine Sehnsucht nach Erklärungen sowie seine Gefühlswelt sind hervorragend deutlich beschrieben. Ich fühle mich bei der Lektüre des Romans exzellent unterhalten, hier tauche ich gerne ein.


Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Heinz Labensky auf seinem Weg ein Stück weit zu begleiten, macht einfach nur Freude. Die Welt aus seiner Sicht zu erlesen ist melancholisch und heiter zugleich.

Über die Autoren:

Anja Tsokos wurde in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt. Zumindest gibt sie diese Antwort ihren Kindern, wenn die sie danach fragen. Sie kam im Jahr 1973 in Oschatz, Sachsen, zur Welt. Im Alter von sechs Jahren siedelte ihre Familie nach Moskau um, da ihre Eltern im diplomatischen Dienst der DDR tätig waren. Kurz vor der Wende kehrte die Familie in den ostdeutschen Teil Deutschlands zurück. Seit den 1990ern lebt Anja Tsokos in Berlin, wo sie den Rechtsmediziner Michael Tsokos kennenlernte, den sie 2010 heiratete. (Quelle: Droemer Knaur)

Prof. Dr. Michael Tsokos, 1967 in Kiel geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 ist er Direktor eines renommierten Berliner rechtsmedizinischen Instituts. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und wurden bereits mit hochkarätiger Besetzung verfilmt. Mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers ist er in der Doku-Reihe »Obduktion« bei RTL+ zu sehen. Weitere TV-Produktionen sind in Arbeit. (Quelle: Droemer Knaur)

Folgen Sie Michael Tsokos auf Instagram: @dr.tsokos

Webpage des Autoren: http://www.tsokos.de

 

Original-Klappentext

Ein kauziger älterer Herr, Geschichten über ein Land, das es nicht mehr gibt, und die Frage, ob ein Leben eher durch Wahrheit oder durch Fantasie gelingt. 

Gemeinsam mit seiner Frau Anja Tsokos erzählt Bestsellerautor Michael Tsokos in dem Roman »Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge« von der ehemaligen DDR. Wir tauchen ein in das Leben des liebenswerten Einzelgängers Heinz Labensky und begeben uns auf eine verschmitzte Reise durch die deutsch-deutsche Geschichte.

Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben? 

»Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine Erzählungen auf Lager, um sich die Welt, die nicht leicht auszuhalten war, zurechtzubiegen. Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.«

SPIEGEL-Bestsellerautor Michael Tsokos hat sich für den Roman »Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge« erstmals mit seiner Frau Anja Tsokos zusammengetan. Gemeinsam erzählen sie eine Geschichte über die DDR – ein Land, das längst Geschichte ist: originell, warmherzig und mit einem Humor, der Menschen liebt!





Herzlichen Dank an Vorablesen und den Droemer Knaur Buchverlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

 

 

 

 


Montag, Januar 15, 2024

Der Bergretter - Zwischen den Gipfeln die Liebe von Vero Adler, Band 2


Liebeswirren

Der Arzt Leonhard Gerstorff und Frederika kennen sich seit Kindertagen und sind doch erst vor kurzem zum Liebespaar geworden.  Frisch verliebt, genießen sie ihre Zeit zusammen. Ende Oktober, kurz vorm Winter und der nahenden Weihnachtszeit und das im zauberhaften Garmisch-Partenkirchen. Sie haben die wunderbare Berglandschaft mit der Zugspitze in der Nähe. Doch es kriselt, denn Frederikas (kurz: Rika) Bruder Xaver und Leo sind zerstritten, weil Xaver eine Affäre mit Leos (nunmehr) Exfrau Doro hatte. Xaver ist Bergretter, die Familie besitzt den Gasthof Altenhofer. Eigentlich waren die beiden die allerbesten Freunde. Rika versucht nun verzweifelt zwischen Leo und Xaver zu vermitteln, damit belastet sie jedoch ihre eigene, neue Beziehung. Die Probleme sind also vorprogrammiert … 

 

Die Autorin hat es geschafft, mich unmittelbar mit dem Lesebeginn in eine andere Welt zu versetzen. Sofort bin ich mitten im Geschehen. In schöner, angenehmer und ansprechender Sprache erzählt sie die Geschichte des Arztes Leonhard Gerstorff. Die Figuren sind prächtig angelegt, sie spielen in Perfektion miteinander. Die Geschichte steckt voller Plots und Liebeswirren, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Setting ist einfach wunderbar, Ich sehe die Szenerie sich vor meinen geistigen Augen abspielen, wie in einem Kinofilm. Von der ersten Zeile an bin ich gepackt und möchte wissen, wie die Story endet – das Buch ist definitiv ein Pageturner. Die Schreibweise der Autorin ist fesselnd und sie kann mich jederzeit mitnehmen. Ein Roman voller Wärme, mit großer Heimatliebe, einigen nervigen Urlaubern und ganz viel Herz!


Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Bei diesem Wohlfühlroman - vor einer wundervollen Bergkulisse - stimmt einfach alles. Fans von "Die Bergretter" und von "Der Bergdoktor" kommen hier voll auf ihre Kosten.

 

Über die Autorin:

Vero Adler ist das Pseudonym von Steffi von Wolff, geboren 1966. Sie arbeitet als Autorin, Redakteurin, Moderatorin, Sprecherin und Übersetzerin. Sie wuchs in Hessen auf und lebt heute mit ihrem Mann in Hamburg. Ihre Bücher nehmen kein Blatt vor den Mund – und sind Bestseller. (Quelle: Ullstein)

Original-Klappentext:

Winterglühen bei den Bergrettern

Winterzauber in Garmisch-Partenkirchen! Dr. Leonhard Gerstorff hat in der Kinder-Rheumaklinik alle Hände voll zu tun. Er kämpft verzweifelt für das Wohl der kleinen Annabelle, deren letzte Hoffnung der Alpenarzt ist. Doch als Annabelles Eltern von einer Wanderung im Schnee nicht zurückkehren, setzt Leonhard alles daran, diese zu finden. Die zerstrittenen Bergretter müssen sich zusammenraufen, damit Annabelles Eltern eine Chance haben. Aber kann Frederika ihrem Leonhard verzeihen, dass dieser sich wieder seiner Exfrau annähert? Und als Xaver angetrunken den Einsatz gefährdet, muss Leonhard eine harte Entscheidung fällen. 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares.

 

 

 



Mittwoch, Januar 03, 2024

Träume aus Karamell von Luise Bastin

 

Eine Liebe in Werther

Die Geschwister Anne und Fritz Dunst wachsen unbeschwert heran, herzlich umsorgt von der Familie. Nach dem tragischen Unfall-Tod der geliebten Eltern und dem danach folgenden Tod der verehrten Großmutter Maria sind die beiden jedoch auf sich selbst gestellt; so machen sie sich im Jahre 1909 auf, in das von der Großmutter geerbte Haus, in die Kleinstadt Werther. Fritz, der bereits bei großen Unternehmen gelernt hat, ist sehr an dem hiesigen Zuckerbäcker Anton Leyen und seinem Wirken interessiert. Schlussendlich entwickeln die Drei gemeinsam ein ganz besonderes Karamell-Bonbon und zwischen Anne und Fritz reift die Liebe heran, doch dazwischen gilt es viele Probleme zu bewältigen. Wie wird es ihnen ergehen?

Dieses Buch nimmt mich sofort gefangen. In wundervollen Worten erzählt die Autorin ihre Geschichte. Die Stimmung und das Setting sind einmalig und liebevoll gezeichnet. Die Figuren finden bereits im Prolog den Weg direkt in mein Herz. Die Protagonistin Anne Dunst hatte eine behütete und harmonische Kindheit. Aus ihr ist eine selbstbewusste, starke Frau gereift. Die Entwicklung hat die Autorin herrlich angelegt und beschrieben. Mit ihrem schönen Schreibstil und ihrer niveauvollen, angenehmen Sprache kann mich die Autorin überzeugen, mitnehmen und vor allem ausgezeichnet und exklusiv unterhalten. Dieser historische Roman ist der noble Blick in die Geschichte der berühmten Karamellbonbons und in das Leben der Familie Dunst, die mit der Familie eines gewissen Zuckerbäckers verwächst. Der Autorin ist hierbei der Spagat zwischen Historie und Fiktion wunderbar gelungen. Für mich ist das Buch ein Pageturner!

Selbstverständlich vergebe ich diesem historischen Roman seine mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn vollen Herzens weiter. Zu dem versprochenen Lese-Genuß empfehle ich ein paar von den Werthers Echten Bonbons zu verzehren - dann stimmt alles für die Sinne bis ins kleinste Detail!

 

Über die Autorin:

Luise Bastin ist das Pseudonym der bekannten Bestseller-Autorin Eva-Maria Bast, die zusammen mit Jörn Precht auch unter den Pseudonymen Charlotte Jacobi und Romy Herold schreibt. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. (Quelle: Ullstein)

Original-Klappentext:

Man nehme: Zucker, Sahne und eine Prise Liebe

Werther in Westfalen, 1909: Anton Leyen ist am Rande der Verzweiflung. Seine Zuckerwarenfabrik läuft hervorragend, aber es fehlt ihm an Mitarbeitern. Ein Glücksfall, als Zuckerbäcker Fritz und seine Schwester Anna ihre Hilfe anbieten. Anton Leyen erlaubt Anna sogar, auch nach Feierabend in der Fabrik zu experimentieren und erklärt sich gern bereit, ihre Kreationen zu probieren. Über Zucker, Sahne und Butter kommen sich die beiden näher – bis Anna schließlich die perfekte Mischung findet. Sie nennen das Bonbon Annes Liebe und es findet reißenden Absatz. Doch jemand scheint der Firma den Erfolg zu neiden und verunreinigt eine Ladung Bonbons. Mit vereinten Kräften machen sich Anna und Fritz auf die Suche nach dem Unruhestifter.

Süß, nostalgisch, sinnlich – ein Lesegenuss, nicht nur für Naschkatzen und Leckermäulchen

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Dienstag, Januar 02, 2024

Das Nord von Anna Winberg Sääf und Katarina Ekstedt


 

Das Nord in Åre

Alex steht vor einem großen Nichts in seinem Leben, er ist arbeitslos und seine finanzielle Situation ist trostlos. Da macht ihm ein alter Bekannter, Emil, das unerwartete Angebot als Commis de Cuisine, im Deutschen auch schmeichelhafterweise als Jungkoch bezeichnet, im Restaurant Nord in Åre anzufangen und zwar unmittelbar. Er soll Emil auf dessen Stelle ersetzen. Da Alex meint, nichts mehr verlieren zu können und weil der gute Ruf des Nords ihn reizt, sagt er zu. Mit dem Nachtzug geht es nach Åre. Im Nord ist Alex mit den Anforderungen an ihn rasch überfordert, trotzdem ist er froh, diesen Job zu haben und er setzt alles daran, nicht zu versagen. Mit den Inhabern des Nord, der Milliardärs-Familie Duwal trügt jedoch der äußere Schein. Hier stimmt so einiges nicht. Nach plötzlichen Todesfällen hat Alex Angst um sein eigenes Leben ...

Geschickt führen die Autorinnen uns Leser und Leserinnen auf falsche Fährten, die Wendungen sind überraschend und machen das Lesen um so spannender und extrem unterhaltsam. Das Setting im kalten Åre ist wunderschön beschrieben. Die Arbeit sowie die Abläufe im Luxus-Restaurant sind authentisch geschildert. Die Figuren wurden stark ausgebildet und mit ihren Ecken und Kanten versehen, genau wie im echten Leben. Gerade Alex' Verlustängste auch oder gerade wegen seiner komplizierten Vorgeschichte kommen deutlich hervor. Das Verhalten der Familie Duwal ist arrogant und berechnend. Die Geschichte fasziniert mich zutiefst. Das Tempo dieses psychologischen Thrillers ist rasant und atemberaubend. Ich fühle mich exzellent unterhalten. Die Story ist so genial geschrieben und das Ende passt perfekt!

Auf jeden Fall vergebe ich dem Buch wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Der Thriller, ein konkreter wie ungewöhnlicher Nordic Noir, wird jeden Leser und jede Leserin - wie mich selbst - fesseln und mitreißen.

 

Über die Autorinnen:

Anna Winberg Sääf (geb. 1984) ist eine schwedische Autorin und Dozentin, die auf Öland lebt. Sie hat bereits zahlreiche populäre Romane geschrieben und wurde 2021 zur Regionalautorin des Bezirks Kalmar ernannt.
 
Katarina Ekstedt (geb. 1976) ist eine schwedische Verlagsleiterin und Autorin, die in Stockholm lebt. Sie ist mit dem Sternekoch Niklas Ekstedt verheiratet und hat bereits mehrere gefeierte Kinder- und Jugendromane geschrieben.
 
Katarina Ekstedt & Anna Winberg Sääf sind das Power-Publishing-Duo, das jetzt die Thriller-Szene erobert. Nord ist der erste gemeinsame Spannungsroman des Autorenduos. (Quelle: Harper Collins)

 

Original-Klappentext:

Ein atemberaubender Thriller in der schillernden Welt der Haute Cuisine

Nachdem Alex aus dem Gefängnis entlassen wird ist er allein, arbeitslos und mit seinem Selbstwertgefühl am Boden. Als er ein Jobangebot erhält, das zu schön scheint, um wahr zu sein, zögert er keine Sekunde. Es handelt sich um die begehrte Stelle als Commis de Cuisine, Küchenassistent, im weltbekannten, mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant Nord im rauen Norden Schwedens.

Der Job ist mühsam und wird noch dadurch erschwert, dass Alex sich in die elektrisierende Besitzerin Alice Duwal verliebt, die wesentlich älter als er und verheiratet ist. Es dauert nicht lange und Alex stellt fest, dass der schöne Schein des Restaurants trügt. Alice hat viele Geheimnisse, und verwickelt Alex in ein Geflecht aus Lügen, Sex und Drohungen, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.


Spannend, rau und einfach anders – dieses Autorenduo begeistert mit einem intelligenten Thriller rund um Macht, Geld und Begierde

»Ein sehr spannender Krimi in einer Restaurantumgebung, die so eiskalt ist wie die Natur, die sie umringt.« Spiegel-Bestsellerautorin Viveca Sten

 

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und die Harper Collins Verlagsgruppe für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

 

Freitag, Dezember 22, 2023

Waiseninsel von Max Seeck

 

Mord auf Åland

Seit ihren letzten Ermittlungen an dem Fall Zetterborg, ist Kommissarin Jessica Niemis psychische Gesundheit mehr als je zuvor beeinträchtigt. Nach einem für sie aufwühlendem Besuch bei einer Psychiaterin, kommt es zu einem Vorfall mit einem penetranten Hausmeister, der sie provoziert. Jessica rastet aus, schlägt zu und dummerweise gibt es Zeugen und einen Bildbeweis. Ihre Chefin Helena Lappi, genannt Hellu, zieht Jessica deshalb vorerst aus dem Verkehr. Als Leiterin der Einheit für Schwerverbrechen bei der Helsinkier Polizei muss Hellu das Ansehen der Polizei in der Bevölkerung bewahren, außerdem sorgt sie sich sehr um Jessicas Gesundheitszustand. Auf der Insel Åland soll diese sich erholen und wieder neue Kraft schöpfen bis Gras über den Vorfall gewachsen ist. Auf Åland schlittert Jessica jedoch in einen Kriminalfall und ihr Spürsinn wird erweckt, sie beginnt zu ermitteln.
 

Auf mehreren Zeitschienen erzählt der Autor Max Seeck seine Geschichte. Der Schreibstil des Autoren ist unverkennbar und kann mich jedes Mal überzeugen. Ich liebe die Struktur und die Klarheit seiner Sprache, die Dialoge sind anregend und dramaturgisch perfekt gesetzt. Das hebt die Spannung zusammen mit dem rasanten Tempo auf ein konstant hohes Level an. Ich fühle mich exzellent unterhalten! Die Figuren stecken voller Leben und sie sind glaubwürdig, gleichzeitig auch geheimnisvoll. Ihre Charakter-Eigenschaften sind klar erkennbar und sie fügen sich brillant zu einem großartigen Plot zusammen. Die Twists steigern die Spannung und sie sind überraschend. Eine dunkle Stimmung liegt beängstigend über dem Szenario. Das Setting ist mit der Wahl des Schauplatzes bereits speziell interessant, da Jessicas Rückzugsort Åland über eine Besonderheit verfügt: Åland gehört zu Finnland, verwaltet seine Angelegenheiten jedoch überwiegend autonom, geografisch liegt die Insel zwischen Schweden und Finnland wobei die Amtssprache Schwedisch ist. Die Einstellung und Haltung, die Lebensart der Insel-Bewohner ist herrlich eindringlich und authentisch beschrieben. Die winterliche sowie reizvolle Landschaft der Felseninsel ist ausdrucksstark durch Max Seeck in Szene gesetzt und ich bekomme Sehnsucht nach den Schären.

So klar vergebe ich auch diesem Band der Reihe um Jessica Niemi seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Thriller meine unbedingte Leseempfehlung aus. Hier erwartet den Leser und die Leserin erneut anspruchsvolle Krimikunst und Hochspannung. Der Thriller ist meiner Meinung nach in sich abgeschlossen und kann durchaus unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Für mich als Fan ist es jedoch wichtig, die Entwicklung der wiederkehrenden Charaktere zu erfahren und ihnen wieder zu begegnen, wie bei einem Besuch von Freunden. Doch etwas Wehmut steigt in mir auf, betont der Autor doch selbst auf seinem Instagram Konto, dass dies ''vielleicht'' der letzte Teil der Reihe bleibt. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und sag niemals nie; vielleicht treffen wir Jessica ja doch noch einmal wieder. Mich würde es sehr freuen!


Über den Autoren:

Max Seeck war zunächst im Marketing einer finnischen Firma tätig. Mittlerweile widmet er sich jedoch ganz dem Schreiben von Spannungsromanen. Mit großem Erfolg: HEXENJÄGER war sein internationaler Durchbruch, und er ist inzwischen der erfolgreichste Thriller-Autor Finnlands. Als einer von wenigen europäischen Autoren stand er auf der NEW-YORK-TIMES-Bestsellerliste. Für den dritten Band der Jessica-Niemi-Reihe, FEINDESOPFER, wurde Max Seeck zudem mit dem renommierten NORDISCHEN KRIMIPREIS ausgezeichnet.
Der Autor lebt mit seiner Familie in Helsinki. (Quelle: Bastei Lübbe)

 

Original-Klappentext:

Band 4 der Reihe "Jessica Niemi"
Übersetzt von Gabriele Schrey-Vasara

Kommissarin Jessica Niemi gerät in eine Auseinandersetzung, wird handgreiflich und prompt von einem Passanten gefilmt. Das Video geht viral und sie wird beurlaubt. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf die zwischen Finnland und Schweden gelegenen Åland-Inseln. Dort trifft sie auf eine Gruppe älterer Menschen, die als Kinder während des Krieges fliehen mussten und hier auf der Insel in einem Waisenhaus lebten. Nun treffen sie sich wieder. Als einer der Alten tot aufgefunden wird, beginnt Jessica zu ermitteln. Denn bereits zuvor kamen zwei Menschen auf dieselbe mysteriöse Weise ums Leben. Alle drei Opfer scheinen mit der Legende um »Das Mädchen im blauen Mantel« im Zusammenhang zu stehen ...

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und die Bastei Lübbe Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Montag, Dezember 04, 2023

Der Silberbaum. Die siebente Tugend von Sabine Ebert

Band 1 der neuen Saga! Die Erben der Hebamme

Für den kleinen Heinrich ist es ein abrupter Start in die Pflicht seines Lebens, als sein Vater plötzlich an einem Herzinfarkt verstirbt. Somit wird Heinrich bereits als 3jähriger zum Markgrafen von Meißen und der Lausitz und später von Thüringen und von Sachsen ernannt. Selbstverständlich zunächst unter der Vormundschaft seines Onkels, dem Landgrafen Ludwig. Dazu musste sich Heinrichs Mutter Jutta schnell und weise entscheiden, wer die Vormundschaft übernehmen solle, war diese doch das einzige Mittel um einen Krieg gegen das Land zu vermeiden und das Erbe für die Familie zu sichern. Jutta selbst durfte diese Aufgabe als Frau nicht übernehmen. Heinrich von Meißen wurde somit sehr früh ein mächtiger Fürst mit großem Landbesitz, sprich Reich, das es stets militärisch und politisch zu verteidigen galt. Heinrich entwickelte sich trotzdem oder gerade wegen der widrigen Umstände zu einem großen Herrscher, der neben einer kämpferischen Seite auch eine poetische besaß, er war selbst Dichter und Komponist.

Mich beeindruckt ganz besonders die ausdrucksstarke Sprache der Autorin, der weiche Ton ist so angenehm zu lesen und ist in der angemessenen Sprache der damaligen Zeit verfasst. Die Autorin hat fiktive wie reale historische Figuren in Perfektion zusammen gebracht. Sie spielen sich genial zu und wirken auf mich absolut glaubwürdig und lebendig. Die Geschichte selbst ist wunderbar gewebt, die einzelnen Erzählstränge fügen sich zu einem brillanten Ganzen. Die Atmosphäre und der Zeitgeist treten herrlich hervor. Ich kann mich exzellent in die einzelnen Szenen einfühlen. Die Dialoge sind angenehm ansprechend und kurzweilig. Sie beeinflussen meinen Lese-Rhythmus positiv. Hier fühle ich mich in Perfektion unterhalten und lese von der ersten bis zur letzten Seite in schnellem Tempo, denn die Geschichte fesselt mich. Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus ihren vorherigen Büchern (die Hebammen-Reihe, die als Vorläufer dieser neuen Reihe anzusehen ist) und ich verehre sie dafür so sehr, sie gehört definitiv zu meinen Lieblingsautorinnen. Auf jeden Fall ist Sabine Ebert eine wundervolle und großartige Geschichtenerzählerin. Die einzelnen Szenen sind in liebevollen Details erzählt und ergeben ein schönes Setting. Der Zeitgeist ist hierbei hervorragend getroffen, Düfte, Farben, Klänge – also das Leben und die Stimmung kann ich nahezu erfühlen und atmen.

Von Herzen gerne vergebe ich hier die wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem historischen Roman meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Dieser Roman beginnt um 1218 herum, die Epoche und ihre Menschen finde ich unglaublich interessant und Sabine Ebert entführt uns Leserinnen und Leser genau dorthin, mitten ins Geschehen, unfassbar mitreißend!

 

Über die Autorin:

Sabine Ebert war als Journalistin und Sachbuchautorin tätig und begann aus Passion für deutsche Geschichte, historische Romane zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden.
Ihr Debütroman „Das Geheimnis der Hebamme" wurde von der ARD als Event-Zweiteiler verfilmt und in einer umjubelten Theaterfassung auf der Felsenbühne Rathen uraufgeführt.
Mit dem Romanzyklus „Schwert und Krone“ kehrte sie in die Zeit zurück, mit der sie Millionen von Lesern für unsere Geschichte begeistern konnte. Alle fünf  Bände der großen Saga über die Zeit Barbarossas schafften es ebenfalls auf Anhieb in die Bestsellerlisten.
Sabine Ebert lebt und arbeitet nach vielen Jahren in Freiberg und Leipzig nun in Dresden.

Besuchen Sie auch die Homepage der Autorin: 

www.sabine-ebert.de

(Quelle: Droemer Knaur Verlag)


Original-Klappentext:

Der Silberbaum, Band 1
Die Erben der Hebamme – und der vielleicht außergewöhnlichste Fürst des deutschen Hochmittelalters:

Mit ihrem historischen Roman »Der Silberbaum« startet Bestseller-Autorin Sabine Ebert ihre neue Reihe über ein spannendes Kapitel deutscher Geschichte.

Er war der vielleicht strahlendste Fürst seiner Zeit, ein Förderer der Städte, Minnedichter und Ausrichter glänzender Turniere: Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen. Doch zu Beginn der Geschichte ist ungewiss, ob er die Herrschaft je antreten wird. Sein Vater stirbt, als Heinrich drei Jahre ist. Sein Oheim Ludwig von Thüringen, der gerade die ungarische Königstochter Elisabeth geheiratet hat, wird sein Vormund. Bewahrt er dem Neffen das Erbe oder will er es an sich reißen? In ihrer Not ruft die Markgräfinwitwe Jutta Lukas aus Freiberg zu sich. Ihn hatte sie einst vom Hof geschickt, denn seine Stieftochter Clara war die große Liebe ihres Mannes. Lukas schart Getreue um sich und ruft Marthes ältesten Sohn Thomas aus dem Heiligen Land nach Meißen. Marthes Enkelin Änne verschlägt es derweil nach Thüringen, wo sie verstörende Begegnungen mit der später heiliggesprochene Elisabeth und deren erbarmungslosem Beichtvater hat, dem fanatischen Kreuzzugsprediger und Ketzerverfolger Konrad von Marburg.

​Die heilkundige Marthe ist die Titelfigur von Sabine Eberts historischen Bestsellern der fünfbändigen »Hebammen-Saga

Aus der Sicht von Marthes Kindern und Enkeln lässt uns Sabine Ebert in der historischen Roman-Reihe ein faszinierendes Jahrhundert erleben: die große Zeit der Minne und der Auseinandersetzungen Kaisers Friedrich II. mit dem Papst.

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und den Droemer Knaur Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!

 

 

 

Freitag, Dezember 01, 2023

Schneesturm von Tríona Walsh

 

Abgeschnitten

Die Insel-Polizistin Sergeant Cara Folan ist für die Bewohner von der irischen Insel Inishmore auch nach zehn Jahren immer noch die ''Zugereiste''. Sie taxieren sie skeptisch, erschwerend kommt hinzu, dass sie kein Gälisch spricht. Dabei ist Cara auf der Insel geboren, aufgewachsen ist sie jedoch auf dem Festland. Außerdem kämpft Cara gegen den stark verwurzelten Aberglauben der Bevölkerung, den ''piseóc'' an. Absurderweise haben es Rothaarige gerade in Irland dabei nicht leicht. Neben der Eigenarten der Menschen beschreibt die Autorin in wundervollem Stil die Gegend. Die spröde Schönheit, die Einzigartigkeit der Felseninsel ist wunderbar geschildert. Ich sehe die Landschaft geistig vor mir und bekomme Lust sie im realen Leben zu bewundern. Es herrscht allerdings gerade eisiger Winter und ein Schneesturm schneidet die Insel sogar vom Festland ab. Jetzt sind sie hier ganz auf sich selbst gestellt, die Fähren können nicht passieren und auch mit dem Flugzeug kann niemand die Atlantikinsel erreichen. Als sich die Nachricht verbreitet, dass ein Mensch von den Klippen gestürzt wurde, spitzt sich die Situation in der Gemeinde deutlich zu. Das Misstrauen wächst, jeder ist gegen jeden. Vor zehn Jahren gab es bereits einmal eine Tragödie und nun scheint sich alles zu wiederholen ...

Atmosphärisch unglaublich dicht erzählt die Autorin Tríona Walsh ihren Thriller. Der Spannungsbogen ist bis zum Anschlag gespannt und wird erstklassig fest gezurrt und gehalten und das von der ersten bis zur letzten Seite. Die Autorin lässt ihre Figuren fantastisch gut agieren, sie sind unbeugsam, stur und durch die Ereignisse zudem verängstigt. Das kommt glaubwürdig und authentisch rüber. Das gesamte Setting ist einfach genial, die Einsamkeit der Insel, die gegenseitigen Verdächtigungen der Menschen. Der Plot ist dabei brillant gestaltet, mit vielen unvorhersehbaren Wendungen und eingebundenen, überraschenden Twists. Für mich ein genial angeordneter Pageturner, der sich mit jeder Seite mehr entwickelt. Hochspannung pur! Der Schreibstil gefällt mir richtig gut, die Autorin versteht es mit den Gefühlen von uns Leserinnen und Lesern zu spielen.

Selbstverständlich vergebe ich diesem erstklassigen Thriller seine mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Jeder Thriller-Liebhaber wird mit dem Buch voll auf seine Kosten kommen. Die Ausweglosigkeit der Menschen wird durch die geografische Lage des Settings und ihrer eigenen schwierigen Charaktereigenschaften bestechend verschärft. Ein Irland-Thriller par excellence! 

 

Über die Autorin:

Tríona Walsh liebt es, Krimis und Thriller zu lesen und zu schreiben, ist im wirklichen Leben aber ziemlich gesetzestreu. Die zweimalige Gewinnerin des Wettbewerbs »Irish Writers Centre Novel Fair« lebt mit vier Kindern, drei Katzen und einem Ehemann in Dublin. (Quelle: S. Fischer-Verlage)

 

Original-Klappentext: 

Der atmosphärische Bestseller mit dramatischen Wendungen bis zum Schluss.

Eiskalter Winter, tosendes Meer: Cara und ihre Freunde treffen sich auf der irischen Insel Inishmore wieder. Zehn Jahre sind seit der Tragödie vergangen, die sie auseinandergerissen hat. Nun wollen sie den Jahrestag begehen. Die Feier hat kaum begonnen, als die Insel durch einen Schneesturm abgeschnitten wird; keine Fähre, kein Helikopter. Da kommt die Schreckensnachricht: Ein Mensch wurde von den berüchtigten Steilklippen gestürzt. Alle sitzen in der Falle. Die Freundschaft weicht Feindseligkeit, Lügen und Neid. Denn der Mörder oder die Mörderin ist noch auf der Insel – und längst nicht am Ende angekommen.

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an netgalley_de und die S. Fischerverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!