Freitag, April 23, 2021

Larissas Geheimnis von Gisela Garnschröder

 

Familienfehde an der Nordsee

Für das Pärchen Frauke Thomas und Andreas Mayer endet ein Streit um das gemeinsame Urlaubsziel mit einem Zerwürfnis. Er möchte in die Sonne fliegen, doch sie will unbedingt an die Nordsee, ihre alte Heimat. Fliegen mag Frauke sowieso nicht! Enttäuscht von Andreas fährt Frauke alleine aus der neuen Heimat Bielefeld ans Meer. Gleich nach ihrer Ankunft in Wilhelmshaven kommt es jedoch zu einer folgenschweren Begegnung für die junge Frauke und von da an überstürzen sich die Ereignisse und an Erholung ist vorerst nicht mehr zu denken. Frauke Thomas muss um ihr Leben bangen; zum Glück trifft sie den attraktiven und freundlichen Friedrich Lust und somit ist sie nicht mehr völlig einsam.


Gisela Garnschröder gehört schon seit einigen Jahren zu meinen Lieblingsautoren und auch mit dem Kriminalroman „Larissas Geheimnis“ enttäuscht sie mich nicht eine Sekunde lang. Von der ersten Zeile bis zur letzten Seite fiebere ich mit der Protagonistin Frauke Thomas mit. Der Schreibstil der Autorin ist sehr versiert und sie kann mich begeistern und mitnehmen. Ihre verwendete Sprache ist frisch und modern, die Dialoge sind lebendig und lebensnah. Gisela Garnschröders Figuren sind glaubhaft angelegt und spielen sich vor allem die Bälle perfekt einander zu. Die 60jährige Kriminalhauptkommissarin Mira Wiedemann, die das Revier während der Urlaubszeit nur mit Hilfe und einziger Unterstützung ihres Assistenten Kommissar Thorben Weller führen muss, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Die beiden sind ein Paradespiel im gelungenen Zusammenspiel der Charaktere. Authentizität pur! Emotionen kommen bei dem Kriminalroman auch nicht zu kurz: Schrecken, Furcht, Neugier und auch zarte Verliebtheit, sie alle spielen eine große und entscheidende Rolle in diesem Buch. Die Story selbst ist hervorragend geplottet, die Autorin versteht es stets den hohen Spannungsbogen zu halten und bringt mich als Leserin durch überraschende Wendungen auf falsche Fährten, die Originalität ist fast nicht zu überbieten.

Selbstverständlich spreche ich für das Buch eine absolute Leseempfehlung aus. Ich vergebe dem Krimi fünf von fünf möglichen Sternen. Ich selbst wurde wunderbar unterhalten und verbrachte schöne und vor allem spannende Lesestunden mit „Larissas Geheimnis“. Jeder Krimi-Liebhaber wird entzückt sein so wie ich, ehrliche, verzwickte Polizeiarbeit und dunkle Geheimnisse warten auf die Leser!

Ein spannender Nordsee-Krimi, der sich durch seine lebensnahen Figuren und dem fantastischen Plot sehr angenehm lesen lässt!

Lieblingssatz:

„... Wind in ihren Haaren, schnupperte diese wunderbare Mischung aus Salz, Schlick, Teer und Öl, die den Geruch ihrer Heimatstadt ausmachte ...“

 

Herzlichen Dank an Lovelybooks und die Autorin für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars im Rahmen einer Verlosung! 

 

Klappentext:

Sommer, Sonne, Seewind, das Meer zu ihren Füßen und eine romantische Zufallsbekanntschaft. So hat sich Frauke Thomas ihren Urlaub an der Nordsee vorgestellt. Doch dann kommt alles anders. Gleich am ersten Tag begegnet ihr eine Frau, die ihrer verstorbenen Mutter täuschend ähnlich sieht. Kurz darauf findet sie einen Zettel unter dem Scheibenwischer ihres Wagens: »Verschwinde!«. Frauke informiert ihre Tante Larissa, die mit einem geheimnisvollen Koffer zu ihr an die Nordsee eilt und noch in der selben Nacht ermordet wird. Mit Hilfe der Hauptkommissarin Mira Wiedemann, versucht Frauke den Tod ihrer Tante zu klären und deckt dabei die dunkelsten Geheimnisse ihrer eigenen Familie auf.

(Quelle: lovelybooks)

Über die Autorin:

Gisela Garnschröder ist in Herzebrock/Ostwestfalen geboren, aufgewachsen ist sie dort auf dem elterlichen Bauernhof. Viele Jahre war Gisela Garnschröder als Verwaltungsangestellte in einer Justizvollzugsanstalt tätig. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat erwachsene Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung „Mörderische Schwestern“, beim „Syndikat“ und bei „DeLiA“.  

(Quelle: lovelybooks)


Sonntag, April 18, 2021

Die Hofgärtnerin von Rena Rosenthal

 Die Fliedervilla, Teil 1

 
Die junge Marleene hat seit sie denken kann nur einen Traum: sie möchte Gärtnerin werden, und in der Hofgärtnerei der Stadt Oldenburg arbeiten, so wie ihr Vater es getan hat. Pflanzen und Blumen sind ihre Passion von Kleinauf. Doch für eine Frau ist es im Jahre 1891 nicht möglich, eine Ausbildung zur Gärtnerin zu absolvieren. Die Männerwelt traut ihnen die harte Arbeit nicht zu. Obwohl sie es bereits vorher wusste, hatte sie sich beworben und wurde natürlich prompt als Lehrling abgelehnt. So hegt Marleene nun einen kühnen Plan – sie muss sich als Mann verkleiden! Geht sie als junger Bursche durch und vor allem, kann sie ihren Traum verwirklichen? Eine aufregende Zeit beginnt!


 

Eindringlich und authentisch schildert die Autorin Rena Rosenthal das Leben und die Probleme der Menschen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Schwierigkeiten der unterschiedlichen Klassen untereinander, aber und vor allem auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu der Zeit werden deutlich behandelt. Die Frauenbewegung, die Kämpfe der Sozialdemokraten für bessere Arbeitsbedingungen; doch auch die Schwierigkeiten des Bürgertums lässt die Autorin nicht außer Acht. All diese Aspekte verbindet sie in ihrem umfassenden ersten Teil einer Trilogie um das Mädchen Marleene. Langweilig wird es mir beim Lesen zu keiner Zeit! So viele Probleme und Machtspielchen muss die junge Frau bestehen und sie erhält dabei die Unterstützung ihrer Cousine Frieda, die (fast) immer eine Lösung parat hat.

Die Charaktere sind hervorragend von der Autorin beschrieben, jede Figur ist klar erkennbar, das Leben der Menschen kann ich bildlich vor mir sehen und die einzelnen Szenen vor meinen Augen ablaufen sehen. Der Schreibstil ist flüssig und Rena Rosenthal hat die Historik hervorragend studiert und verblüfft zudem mit einem ausgezeichneten Pflanzenkunde-Wissen.

Ein Buch, mit dem ich mich als Leserin länger beschäftigen muss, denn hat es über 600 Seiten! Das mich jedoch voll und ganz mitnehmen konnte in eine Welt, die aus Arbeiter- und Frauensicht, zum Glück hinter uns liegt. Natürlich spreche ich meine unumwundene Leseempfehlung aus und vergebe dem historischen Roman fünf von fünf möglichen Sternen.

Bei diesem historischen Roman sind anspruchsvolle Lesestunden garantiert. Die wunderbare, feine Sprache der Autorin überzeugt!


Klappentext:

Blumen sind ihre Leidenschaft. Liebe ist ihr Schicksal. Wird sie es schaffen, ihren großen Traum zu leben?

Oldenburg, 1891. Als Gärtnerin in der Natur zu arbeiten und die schönsten Blumen dieser Welt zu züchten, davon träumt Marleene schon ihr ganzes Leben. Doch ihr Wunsch scheint unerreichbar, denn eine Gärtnerlehre ist allein Männern vorbehalten. Aber Marleene gibt nicht auf: Kurzerhand schneidet sie sich die Haare ab und verkleidet sich als Junge – und bekommt eine Anstellung in der angesehenen Hofgärtnerei. Marleene ist überglücklich! Doch die anderen Arbeiter machen ihr den Einstieg alles andere als leicht, und es wird zunehmend komplizierter, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Als sie dann auch noch die beiden charmanten Söhne der Hofgärtnerei kennenlernt, werden ihre Gefühle vollends durcheinandergewirbelt. Marleene muss sich entscheiden – folgt sie ihrem Traum oder ihrem Herzen …

Der Auftakt der großen Familiensaga in hochwertig veredelter, liebevoller Ausstattung!

Über die Autorin: Quelle: Penguin Verlag

Rena Rosenthal hat schon als Kind jede freie Minute in der Baumschule ihrer Eltern verbracht. Die Baumschule in einem kleinen Örtchen in der Nähe von Oldenburg wird heute von ihrer Schwester geführt. Obwohl sie – im Gegensatz zum Rest ihrer Familie – nicht den Beruf der Gärtnerin ergriffen hat, ist ihre Liebe zu Blumen geblieben. Daher war schnell klar, dass ihre erste Familiensaga von duftenden Fliederbäumen und prächtigen Rhododendren handeln soll. Rena Rosenthal lebt heute mit ihrer Familie in Köln.

 

Herzlichen Dank an Lovelybooks und den Penguin Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars im Rahmen einer Leserunde!

Montag, April 05, 2021

Bernsteinsommer von Anne Barns

 

                                                   Familiengeheimnisse

Christina Sander lässt sich gerade scheiden, besitzt ein eigenes Café und lebt in ihrer Familie und Freundeskreis umgeben von liebenden Personen. Getrübt wird ihr Glück und die neue Freiheit nur durch die Erkrankung ihres Vaters, der immer mehr aus seinem Leben vergisst. Da stößt sie auf einen unbekannten Teil ihrer Familiengeschichte. Mit einer Reise an die Ostsee versucht sie, Licht ins Dunkel zu bringen.

Obwohl die Autorin das Thema Alzheimer behandelt, sehr authentisch und einfühlend wie ich finde, kann sie trotzdem die positive und aufgeschlossene Atmosphäre des Romans immer schnell wieder herstellen. Die Grundstimmung des Buches ist lebensbejahend und fröhlich, trotz aller Widrigkeiten. 

Die Figuren sind liebenswert, ehrlich, echt und auf jeden Fall Charaktere, mit denen ich im wirklichen Leben gerne befreundet wäre. Der Schreibstil der Autorin begeistert mich von der ersten Zeile an, Anne Barns schreibt in einem flüssigen Stil, ich kann mich als Leserin fallen lassen und einfach durch die Geschichte treiben lassen.

Meine Bewertung: 5 von 5 möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Ich persönlich habe mir schon eine Wunschbuchliste mit den weiteren Romanen der Autorin zusammen gestellt. Es ist selten, dass ich mich gleich so sehr für eine Autorin begeistern kann, doch hier stimmt einfach alles: Schreibstil, Charaktere und die richtigen Geschichten.

Lieblingsspruch im Buch : "Das Leben ist ungerecht, aber nicht immer zu deinen Ungunsten."

Original Klappentext:

Verlorene Erinnerungen und eine neue Liebe

Nach ihrer Ausbildung zur Konditorin hat Christina ihr eigenes Café eröffnet. Wunderschöne Aquarelle schmücken dort die Wände. Ihr Vater hat sie ihr geschenkt, doch seit er die Diagnose Alzheimer erhalten hat, malt er nicht mehr. Er verändert sich und verschwindet immer mehr in seiner eigenen Welt. Dass er trotzdem eines Tages nach seinen Malkreiden fragt, ist für Christina ein Lichtblick. Ohne Zögern macht sie sich in seinem Arbeitszimmer auf die Suche und findet dabei ein Ölgemälde, das nicht von ihrem Vater stammen kann. Trotzdem fühlt sie sich wie magisch angezogen von der lichtdurchfluteten Meerlandschaft und begibt sich bei der Suche nach dem Künstler auf eine Reise, die sie von Hanau nach Rügen und in die Vergangenheit ihrer Familie führt.

Über die Autorin:

Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben, um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen und das Meer. Zum Schreiben zieht sie sich am liebsten auf eine Insel zurück, wenn möglich in die Nähe einer guten Bäckerei.

(Quelle: Harper Collins)