Sonntag, Oktober 09, 2022

Drachenbanner. Ein Waringham-Roman von Rebecca Gablé

 

Freiheit zählt

 

Die blutjunge Adela of Waringham ist eine eigenständig denkende und freiheitsliebende Frau. Nichts möchte sie lieber, als ihrem dominanten und herrschsüchtigen Bruder zu entgehen. Der Rat ihres Großvaters an den Hof des Königs Henry zu gehen, um als Hofdame der Prinzessin Eleanor Plantagenet zu dienen, erscheint Adela als ein perfekter Plan, schon allein um nicht durch ihren Bruder Raymond zwangsverheiratet zu werden. Doch da gibt es auch noch Bedric Archer, der Sohn einer Bauernfamilie, die Leibeigene sind. Mit Bedric hat Adela eine tiefe und aufrichtige Freundschaft aufgebaut. Soll sie ihn einfach im Stich lassen? Doch einer Ehe mit einem Leibeigenen würde ihre Familie niemals zustimmen...

 

 

Mit diesem siebten Band der Reihe feiert die Warinham-Serie ihr 25 jähriges Jubiläum und ich bin von Anfang an dabei. Die Autorin Rebecca Gablé schafft es jedes mal aufs Neue mich in ihren Bann zu ziehen; ihre Geschichten sind fabelhaft, hervorragend historisch recherchiert und unheimlich gut in der Handlung selbst strukturiert. Der Schreibstil der Autorin fasziniert mich und ich lese ihre Bücher mit riesengroßem Vergnügen. Die Sprache ist äußerst anspruchsvoll und der Zeit angepasst und lässt sich trotzdem fließend und angenehm lesen. Die Figuren sind außerordentlich vielschichtig, sie stecken voller Leben und sind authentisch. Die Dialoge sind ansprechend und mitreißend. Die Hauptfigur konnte ich gleich in mein Leser-Herz schließen und bin ich nur zu gern durch die Geschichte gefolgt. Übrigens war ich schon nach der Lektüre der Leseprobe verzaubert und hätte am aller liebsten sofort weiter lesen mögen.


Selbstverständlich vergebe ich diesem historischen Roman seine mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn vollen Herzens weiter. Auch wenn meine Emotionen als Fangirl bei diesem Buch überschwappen, so kann ich es trotzdem guten Gewissens anpreisen. Buch-Liebhaber mit geschichtlichem Interesse und Vorlieben für Familien-Sagas liegen hiermit goldrichtig. Ich wurde zu jedem Zeitpunkt hervorragend unterhalten und habe mich mit enormen Interesse durch die 928 Seiten gelesen. Welch ein Lese-Genuß, der nicht nur für Fans der Waringham-Serie ein absolutes Must-Read ist, ein wahres Kult-Buch eben! Auch wer die Serie noch nicht kennt, kann hier problemlos mitlesen!

 

Über die Autorin:

Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war.
Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. Besonders die Romane um das Schicksal der Familie Waringham genießen bei Historienfans mittlerweile Kultstatus.(Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

 

Original-Klappentext:

England 1238: Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und später mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham – dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder ausgeliefert. Als die Situation unerträglich wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela von ihm schwanger ist. In London begegnet Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen Schwager des Königs. Als 1258 Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela haben einander nie vergessen …

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag und lovelybooks Deutschland für dieses Rezensions-Exemplar, das ich im Rahmen einer Verlosung gewonnen habe.

 

 

 

Samstag, Oktober 01, 2022

Klaus muss raus von Maiken Brathe

 

Pläne schmieden und in die Tat umsetzen


Die knapp 60jährige Edith ist seit etwas über einem Jahr verwitwet. Ihr fast 40jähriger Sohn Klaus lebt noch bei ihr im Haus, im Hotel „Mama“ sozusagen. Klaus versucht mehr und mehr in die Rolle des Vaters zu schlüpfen. Wie kann Edith ihn loswerden? Nach dem Tod ihres Mannes Heinz hat sich Edith zunächst einmal einen Herzenswunsch erfüllt und sich einen Hund angeschafft, den Pudel Paulchen. Mit ihm unternimmt sie Ausflüge in den städtischen Wald und lernt Hund und Leute kennen. Sie freundet sich mit Kim an, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht und Lebenshilfe in wichtigen Fragen leistet. Doch von sich selbst gibt Kim nur wenig preis. Sie schmieden gemeinsam Pläne, Klaus loszuwerden!


Schon nach den ersten gelesenen Seiten stecke ich total in der Geschichte drin und mein Leserinnen-Herz öffnet sich weit für die Protagonistin Edith. Ich muss sie einfach lieben und dabei auch den kleinen Pudel Paulchen. Die Charakteristik dieser Figur ist der Autorin Maiken Brathe wunderbar gelungen. Eine Frau, alles anderer als verwöhnt von ihrem bisherigen Leben, nabelt sich ab und will neu starten, dabei ist sie offen für alles Neue. Die Zufallsbekanntschaften, auf die Edith trifft, sind herrliche Randfiguren, die Geschichten zu ihnen mal lustig, mal skurril, tiefgründig und vor allem nie langatmig. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausnehmend gut, sie packt wichtige Informationen auch mal gerne in Nebensätze versteckt. Das gefällt mir! Die Sprache ist modern, frisch und lebendig. Die Figur der Kim ist geheimnisvoll, eine patente Frau, die immer Rat weiß, liebenswert und gleichzeitig mysteriös, sie ist pfiffig und charmant. Einfach nur perfekt geschrieben! Das Tempo der Autorin ist rasant und wir LeserInnen erfahren unheimlich viel, doch die Geschichte ist ebenfalls tiefgründig und steckt voller Symbolik, weshalb ich mir beim Lesen Zeit genommen habe, so dass ich nichts verpasse.


Von Herzen gerne vergebe ich diesem kurzweiligen Roman fünf wohlverdiente Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. LeserInnen erwarten vielschichtige Figuren und ein wunderbar arrangierter Plot. Eine bezaubernde Geschichte, die sich für ein Lese-Wochenende auf dem Sofa anbietet.

 

Über die Autorin:

Maiken Brathe ist 1970 in Hamburg geboren und wuchs auf dem platten Land auf. Sie studierte Germanistik, Journalistik und Politische Wissenschaften. »Life can be a b witch« – der Weg zur Schriftstellerei war ver­­­hext, aber inspirierend für erste Essays und Glossen für die Zeitschrift »mobil« der Deutschen Rheumaliga sowie Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und Anthologien. Neben Maiken Brathes Debütroman »Tilda« erscheint 2021 ein Sachbuch über die Sterbebegleitung ihrer Mutter (»Leg schon mal die Handtücher auf die schönsten Wolken«, Adakia). Als bekennendes Nordlicht lebt sie in der Nähe von Marsch und Elbe in Elmshorn und fotografiert Menschen und Schafe »op’n Diek«.

 Gewinnerin u.a. des Uli-Horn-Preises 2008, Preisträgerin des Edgar-Stene-Prize 2018.

 Website: http://maikenbrathe.com/

 (Quelle: Ulrike Helmer Verlag)


Original-Klappentext:

Edith (59) ist frisch verwitwet – und glücklich. Endlich Zeit, ihre Träume zu erfüllen: einen Führerschein machen, ein eigenes Konto eröffnen, ans Meer fahren mit Pudel Paulchen – ohne dass ihr Mann sie maßregeln und bevormunden kann. Doch da ist noch … 

… Ediths Sohn Klaus (39). Der macht ihr das Leben schwer, weil er die Attitüden seines Vaters nahtlos übernimmt, und das Schlimmste: Klaus denkt nicht im Traum daran, das mütterliche Nest zu verlassen.

Bei einem Spaziergang mit ihrem Hund lernt Edith die Eigenbrötlerin Kim kennen. Gemeinsam schmieden die beiden Frauen Pläne, den späten Vogel aus dem Nest zu scheuchen. Hilfe kommt auch von weiteren Hundemenschen, denn Hundemenschen halten zusammen. Je kurioser der Plan, desto vielversprechender erscheinen die Erfolgschancen: Von Hausarbeitsstreik über Verkupplungsversuche bis hin zu Kidnapping wird alles versucht. Leicht fällt das Edith nicht, die hin- und hergerissen ist zwischen Freiheitswunsch und Mutterliebe. Als wäre das alles nicht genug, stellt Kim ihre Welt auch noch auf den Kopf, denn eigentlich steht Edith, so dachte sie, doch gar nicht auf Frauen.

 

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an den Ulrike-Helmer-Verlag und an Lovelybooks für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars, im Rahmen einer Lese-Runde!

 

 

 

Dienstag, September 06, 2022

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit von Svea Lenz

 

Der Traum vom Fliegen

Hamburg im Jahre 1954. Nachdem der Krieg vorüber ist, erwarten die Männer ihre gewohnten Positionen zurück, so wie es vor der Kriegszeit war. Die Wünsche und Träume der Frauen haben keine Priorität. Doch die junge fast 21jährige Margot Frei erwartet sich mehr von ihrem jungen Lebens, sie will andere Länder sehen, sich behaupten, einen Beruf haben, der sie erfüllt. Und nicht als Sekretärin in einer Werft versauern und schon gar nicht von angetrunkenen Männern im Alsterpavillon als Freiwild betrachtet werden. Als sie im Frauenmagazin "Constanze" eine Stellen-Anzeige der Lufthansa entdeckt, die Fluggesellschaft befindet sich gerade im Aufbau, ist ihr Plan ausgeheckt. Sie bewirbt sich und wird eingestellt! Margots persönlicher Traum kann beginnen.

 

 

 

Der Autorin ist es sogleich glückt mich einzufangen und mit zu nehmen in eine beschwingte Zeit, die abwechslungsreicher nicht sein könnte. Der Schreibstil ist modern und anregend spritzig, damit beeindruckt mich die Autorin Svea Lenz unmittelbar. Die Sprache im Roman ist frisch und zeitgemäß, vor allem aber sind die Dialoge lebendig und glaubwürdig. Die Geschichte um die Hauptperson Margot ist genial gesponnen. Margot ist mir sofort sympathisch und ich möchte, dass sie ihre Ziele erreichen kann, dass sie dabei durchaus auch mal unkonventionelle Wege einschlägt, macht die Story nur noch anregender und spannender für mich als Leserin. Gefühle werden natürlich auch prima in Szene gesetzt und die junge Frau Margot geht damit hervorragend und bestimmt um.

 

So klar vergebe ich hier die mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Roman meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Locker und leicht erzählt von der Autorin finde ich mich schnell im Hamburg der 50er Jahre ein. Der jungen Protagonistin Margot Frei folge ich nur zu gern und erlebe mit ihr eine aufregende Zeit, voller Turbulenzen und Geheimnissen, die es zu wahren gilt. Ein hervorragendes Buch über das Frauenbild der damaligen Zeit, über Selbstverwirklichung und die Durchsetzungskraft einer fabelhaften jungen Person. 

Am 09.11.2022 wird der zweite Teil „Die Stewardessen. Bis zum Horizont“ erscheinen und darauf freue ich mich bereits jetzt riesig!

 

Über die Autorin:

Svea Lenz ist ein Pseudonym der erfolgreichen Autorin Nicole C. Vosseler, die ihre Leser*innen gerne in fremde Welten und vergangene Zeiten entführt. Sie hat Literaturwissenschaften und Psychologie studiert und lebt am Bodensee. Wenn sie nicht gerade an einem ihrer Romane arbeitet, reist sie am liebsten mit der Kamera um die Welt.

Weitere Infos unter: www.svea-lenz.de

 (Quelle: penguinrandomhouse)

 

Original-Klappentext:

Margot Frei will hoch hinaus – als Stewardess bei der neu gegründeten Lufthansa.

Hamburg 1954. Margot Frei träumt davon, die Welt zu entdecken und die kleinbürgerliche Enge im Nachkriegsdeutschland hinter sich zu lassen. Da liest sie eine Anzeige der neu gegründeten Lufthansa: Stewardessen gesucht! Margot ist fest entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen. Gemeinsam mit Hunderten anderer junger Frauen nimmt sie am Auswahlverfahren teil – und ergattert einen der heiß begehrten Plätze im allerersten Lehrgang für Flugbegleiterinnen. Schon bald erhebt sich Margot zusammen mit neuen Freundinnen und erbitterten Konkurrentinnen in die Lüfte. Immer an ihrer Seite: der junge Pilot Claus Sturm …

 

 

 

 

Herzlichen Dank an das Bloggerportal vom PenguinRandomhouse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

Sonntag, August 21, 2022

Lüttje Welt: Klusskamps 2. Fall (Klaas Klusskamp) von Lotte Minck


Klusskamp kann auch sich selbst überraschen!

 
Klaas Klusskamp hat es zwar finanziell nicht nötig, doch er nimmt den Neben-Job als Berater für Dreharbeiten in seinem Heimat-Ort Middelswarfersielan der Nordsee an. Schnell merkt er, dass die Hauptdarstellerin eine außerordentlich anstrengende Person ist und sein neuer Job alles andere als ein Honigschlecken. Doch als es zu einem Mord kommt, hat Klusskamp, der sich in seinem ehemaligen Dienst als Kommissar dieses immer gewünscht hatte, viel zu tun! Zumal die Schauspielerin wohl nicht die wahr, die sie vorgab zu sein.






Wieder einmal überzeugt mich die Autorin Lotte Minck mit ihren herausragend toll inszenierten Figuren, die Charaktere sind lebendig und glaubwürdig. Es ist schön wieder auf die Hauptfiguren Klaas, seine Tochter Ella und die herzliche Nachbarin Mimi mit ihrem Imbiss zu treffen. Das liebe ich an einer Serie - es ist wie ein literarisches Nachhausekommen. Auch Dorf-Nervensäge Will Harm ist natürlich wieder vertreten und sorgt für einige Geduldsproben für Klaas. Der Spannungsbogen ist hervorragend gesetzt und fest gezurrt. So dass ich in diesem Fall herrlich mitfiebern kann. Der Plot ist hervorragend aufgebaut, mit trickigen Wendungen, die mich überraschen können.

Das Team um Klaas Klusskamp schweißt sicher immer mehr zusammen und das Lesen macht einfach nur Spaß! Auf jeden Fall vergebe ich dem Buch verdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm eine unbedingte Leseempfehlung aus. Ich bin und bleibe ein Fangirl! Ich will mehr! Leser von Cozy-Crime und / oder Nordsee-Krimis liegen mit dieser Serie goldrichtig. Es wird hochwertige Unterhaltung geboten und die Lektüre ist ein wahrer Genuss für die Leser-Sinne.



Über die Autorin:

Ich bin Lotte Minck - aber ich schreibe auch als

* Stella Conrad

* Brenda Stumpf

* Frau Keller von Auerbach&Keller (Teil 1 bis 6)

Die erste Hälfte meines Lebens (nun, das ist ziemlich optimistisch kalkuliert) verbrachte ich im Ruhrpott; mittlerweile lebe ich an der schönen Nordseeküste.

Ich würde Sie gern ein wenig unterhalten - mit einem oder mehreren meiner Bücher!

www.roman-manufaktur.de

(Quelle: amazon

 

Original-Klappentext:

Endlich ist in Middelswarfersiel mal was los: In dem beschaulichen Küstenort werden die Außenaufnahmen für einen Friesenkrimi gedreht! Ausgerechnet Clarissa Gold, berühmter Star in Liebesschnulzen, spielt die Hauptrolle der Kommissarin. Das halbe Dorf reißt sich um Komparsenrollen, denn in Willi Harmsʼ Scheune soll ein großes Dorffest gedreht werden.
Klaas Klusskamp, Expolizist mit viel Tagesfreizeit, jobbt für die Produktion als Location Scout und Fachberater. Doch dann geht die öffentliche Probe für eine Verfolgungsjagd am nebligen Strand schrecklich schief: Die Diva liegt tot im Sand, denn jemand hat das ungefährliche Requisitenmesser mit einem echten vertauscht.
Aber wer? Und vor allem: Warum?
Hat die Vergangenheit der schillernden Schauspielerin etwas mit ihrem Tod zu tun? Oder hatte jemand aus der Filmcrew einen Grund, die Diva zu killen? In dichtem Novembernebel begibt Klaas Klusskamp sich auf Spurensuche …










Dienstag, Juni 28, 2022

Ravna – Die Tote in den Nachtbergen von Elisabeth Herrmann

 

Die Sommerweiden


Die junge Ravna ist eine norwegische Polizeischülerin, ihre Wurzeln sind samisch. Für die Kälbermarkierung der neugeborenen Rentiere des Sommers bekommt sie gesetzlichen Sonderurlaub, denn sie muss ihre Familie unterstützen. Ravna fühlt sich bereits bei ihrer Ankunft auf den Sommerweiden hin- und hergerissen zwischen ihren beiden Welten. Sie sitzt buchstäblich zwischen allen Stühlen. Die Samen sind nicht begeistert von ihrem Leben als Polizistin und auch und gerade Ravnas Mutter Hedda lässt sie dies deutlich spüren. Eine Auseinandersetzung innerhalb der Familie führt dazu, dass Ravna allein in den Bergen unterwegs ist und prompt abstürzt. Dabei macht sie eine unglaubliche wie erschütternde Entdeckung und die Kälbermarkierung wird anders ablaufen, als dies ursprünglich geplant war.



Die Autorin Elisabeth Herrmann konnte mich mit diesem zweiten Band um das Mädchen Ravna wieder sofort in ihren Bann ziehen. Das Leben der Samen, dem indigenen Volk in Nordeuropa wird wunderbar erzählt von Elisabeth Herrmann und die Zerrissenheit zwischen den Welten der jungen Ravna wieder nur allzu gut deutlich. Die Stimmung aller Figuren ist prächtig dargestellt. Der Vorgesetzte Ravnas, Rune Thor, Criminal Investigation Norway, der selbst unter den allergrößten Problemen leidet und sich trotzdem oder gerade deshalb hervorragend in die Charaktere der Menschen einfühlen kann. Hedda, Ravnas Mutter, die stolz und unnahbar erscheint und ihre Gefühle nicht zeigen mag, um keine Schwäche zuzulassen. Um nur einige der Hauptfiguren zu benennen. Das Miteinander beider Völker, der indigenen und der norwegischen Bevölkerung samt ihrer beidseitigen Vorurteile, all dies hat die Autorin wunderbar herausgearbeitet und in einen fesselnden Thriller gepackt.


Ein All-Age-Nordic-Thriller, in dem die Autorin erneut mit Hochspannung und einer fabelhaften Geschichte brilliert. Ein wahrer Pageturner, der mit excellent unterhalten hat und zwar von der ersten bis zu letzten Seite! Deshalb vergebe ich selbstverständlich fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Buch meine absolute Leseempfehlung aus. Neben dem Thriller lernt der Leser und die Leserin auch viel über die Lebensweise, eines Volkes, das nicht gerne viel von sich preisgibt.

 

Über die Autorin:

Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin arbeitete sie beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman »Das Kindermädchen« ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Joachim Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin und im Spreewald. (Quelle: penguinrandomhouse)

Original-Klappentext:

Abgründig. Mystisch. Geheimnisvoll. Die großartige Fortsetzung des All Age-Romans von SPIEGEL-Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann

Der Treck der Rentiere zu den Sommerweiden ist ein alljährliches Ritual, zu dem alle Samen der Renzüchterfamilien zusammenkommen. Auch für Ravna Persen, Studentin der Polizeihochschule in Oslo, sind die Wochen hoch im Norden über dem Polarkreis weit ab von der Zivilisation ein Pflichttermin. Doch unter den Clans herrschen große Spannungen und einige sind wenig begeistert davon, dass Ravna zur Polizei gegangen ist.

Als Ravna sich bei der Suche nach verirrten Rentieren verletzt, sitzt sie in der Bärenschlucht fest. Nur mit allerletzter Kraft kann sie sich durch einen schmalen Durchgang ins Freie kämpfen. Doch unterwegs macht sie eine schlimme Entdeckung: Eine Mädchenleiche liegt halb verschüttet im Geröll. Und Ravna ist sich sicher, dass sie das Mädchen wiedererkennt. Linnea Berger, ist die Tochter eines norwegischen Tierarzts und wird seit zehn Jahren vermisst. Ravna wittert ein Geheimnis und beginnt, unterstützt von Kommissar Rune Thor und zum großen Unwillen der Rentierzüchter zu ermitteln. Doch der Mörder ist mitten unter ihnen und er macht auch vor weiteren Opfern keinen Halt, um seine Tat zu vertuschen …

Elisabeth Herrmann fesselt mit ihren mitreißenden und atmosphärischen Thrillern ein großes Publikum. Leser*innen erwarten starke Heldinnen, dunkle und mystische Fälle und intelligente Hochspannung.

Alle Bände der RAVNA-Reihe:
Tod in der Arktis (Band 1)
Die Tote in den Nachtbergen (Band 2)












Dienstag, Mai 17, 2022

Betrug von Lilja Sigurdardóttir


 

Täuschungen


Úrsúla Aradóttir hat viele Jahre in den Krisengebieten unserer Welt gearbeitet. Nun ist sie gerade zurück nach Island gekommen. Ihre Ehe hat unter ihrer Arbeit gelitten, sie und ihr Mann benötigen eine Paartherapie. Er fühlt sich vernachlässigt, alleingelassen mit der Aufgabe, die Kinder zu erziehen. Genau in diese Situation kommt ein Vorschlag des Premierministers, sie soll für ein Jahr das Innenministerium als Ministerin übernehmen. Sie sagt zu und ihre Probleme, auf einem höheren Level als zuvor, beginnen.



 

Extrem faszinierende Charaktere, auch und gerade in den Nebenrollen, beherrschen die Story. Der Plot ist unglaublich in sich verschlungen und verwoben, dadurch ist der Spannungsfaktor riesig. Das Ambiente und die Geschichte selbst sind sind hoch anspruchsvoll. Mit der Hauptperson kann ich gut mitfühlen und mitleiden. Sie ist eine starke Frau, die sich durch zu setzen weiß, dabei aber sehr große Empathie für ihre Mitmenschen empfindet, diese Tatsache bringt sie dann selbst in Schwierigkeiten. Sehr gelungen geschrieben, ein starkes und mitreißendes Tempo. Auf jeden Fall ein Jahreshighlight in meiner Lesechronik und ein wahrer Pageturner. Der Schreibstil der Autorin LILJA SIGURDARDÓTTIR ist explizit gut, ich bin sofort gefangen von dem beeindruckenden psychologischen wie politischen Thriller. Die Sprache ist anregend, modern und hervorragend und gewählt übersetzt, mein Kompliment an die Übersetzung.

Auf jeden Fall vergebe ich dem Buch wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Der Thriller, ein konkreter Icelandic Noir, wird jeden Leser und jede Leserin fesseln und mitreißen.

 

Über die Autorin:

Lilja Sigurðardóttir wurde 1972 in der isländischen Kleinstadt Akranes geboren und wuchs in Mexiko, Spanien und Island auf. Bereits mehrfach ausgezeichnet für ihre Theaterstücke, wurde sie mit ihrer Reykjavík-Trilogie auch einem internationalen Publikum bekannt. Der erste Band der Reihe, ›Das Netz‹, erschien im Frühjahr 2020 bei DuMont, gefolgt von ›Die Schlinge‹ und ›Der Käfig‹ (2021). (Quelle: dumont Verlag)

 

Original-Klappentext:

Für die neue Innenministerin wird ihr Amt zur tödlichen Falle … Rasant, politisch, gegenwärtig

Jahrelang hat Úrsúla Aradóttir, Entwicklungshelferin und Mutter von zwei Kindern, für Hilfsorganisationen in den Krisenregionen der Welt gearbeitet – zuletzt in Syrien beim Aufbau eines Flüchtlingscamps. Als sie nach Island zurückkehrt, um endlich mehr Zeit für ihre Familie zu haben, fühlt sie sich ausgebrannt, leer und apathisch. Da kommt ihr das Angebot gerade recht, übergangsweise als Parteilose den Posten des erkrankten Innenministers zu übernehmen. In der Hoffnung, ihren inneren Dämonen zu entkommen und zugleich politisch etwas bewirken zu können, stürzt sie sich in die Arbeit – doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Schon an ihrem ersten Tag im Amt muss sie feststellen, dass das politische Machtpoker skrupellos, berechnend und mit toxischer Hinterlist gespielt wird.
Als eine Frau von einem Polizisten vergewaltigt wird, bittet man Úrsúla um Unterstützung. Sie verspricht zu helfen. Doch es gibt Kräfte, die um jeden Preis verhindern wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Dumont Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

 

Freitag, April 29, 2022

Mit dir ist alles schöner von Kristina Günak

 

 Lebens-Fragen

 

Für die 38jährige Franziska kommt es in nur 24 Stunden wirklich knüppeldick. Ein sicher geglaubter Werbeauftrag geht an eine andere renommiertere Firma als die ihre, obwohl sie die gesamte Vorarbeit bereits geleistet hat. Ihr Freund trennt sich von ihr, somit sitzt sie quasi auf der Straße. Am nächsten Morgen erreicht sie ein Anruf, der weitere schlechte Nachrichten parat hat: ihr Vater ist plötzlich und völlig überraschend verstorben. So macht sich Franziska auf den Weg von Hannover an die Ostsee, zu dem Campingplatz ihres Vaters. Eigentlich möchte sie schnellstmöglich wieder zurück in die Großstadt, doch das ist nicht so einfach, denn auf dem ?Platz gibt es enorm viel zu tun, so herunter gewirtschaftet ist er. Einfach verkaufen ist unmöglich. Für Franziska ändert sich alles im Leben und sie beginnt sich selbst Fragen zu stellen, was will sie, was ist wichtig für sie?


Einfühlsam, ungeheurer gefühlvoll, so erzählt die Autorin die Geschichte der Franziska. Die Charaktere sind brillant entworfen und gekonnt umgesetzt. Sie stecken allesamt voller Blut und Leben und ich leide und lache so gerne mit ihnen mit. Die Sprache der Autorin ist ansprechend und fließend, das macht das Lesen unterhaltsam und es geht mir so leicht von der Hand. Der Wohlfühlfaktor wird hier ganz groß geschrieben und Wendungen sind fein gesetzt.


Von Herzen gerne vergebe ich hier die Höchstpunktzahl, nämlich wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen. So klar spreche ich dem Buch meine absolute Leseempfehlung aus. Die Autorin Kristina Günak gehört zu meinen absoluten Lieblingen und ich fiebere jedes mal einem neuen Buch, aus ihrer Feder stammt, entgegen.


Über die Autorin:

Kristina Günak wurde 1977 in Norddeutschland geboren. Nachdem sie jahrelang als Maklerin arbeitete, ist sie heute als Mediatorin und systemischer Coach tätig. 2011 erschien ihr erster Roman, und seither hat sie sich mit ihren humorvollen Büchern unter Liebesromanleserinnen einen Namen gemacht. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan. (Quelle: Bastei Lübbe)


Original-Klappentext:

Nachdem Franziska vor vielen Jahren aus der Enge ihres kleinen Heimatdorfes in die Großstadt flüchtete, ist sie nicht einmal zurückgekehrt. Nun steht sie hier, an der Ostseeküste, auf dem Campingplatz, den sie nach dem Tod ihres Vaters geerbt hat. Eigentlich will sie so schnell wie möglich wieder weg, doch der Platz ist zwar idyllisch, aber völlig marode und damit unverkäuflich. Auch die Camper sorgen sich um ihr geliebtes zweites Zuhause. Da hilft nur eines: gemeinsam die Ärmel hochkrempeln – unterstützt von Erik, dem schweigsamen Elektriker, der Franziska immer wieder aus der Patsche hilft. Und plötzlich fragt sie sich: Wo gehöre ich hin? Und was will ich wirklich vom Leben?

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und die Bastei Lübbe Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

Mittwoch, April 20, 2022

Hannover: Das Heimat-Quiz von Natascha Manski

 

Fragen aus der alten Heimat

In dem herrlich unterhaltsamen Quiz rund um Hannover gibt es wirklich für jeden Geschmack die richtige Frage. Neubürger können so spielerisch ihre Stadt erkunden. Alteingesessene werden genauso gefordert und wissen mit Sicherheit nicht alle Antworten. Für Touristen stellt das Fragen-Quiz einen guten Leitfaden dar, um sich mit der Stadt zu beschäftigen. Die Fragen-Kategorien sind vielfältig und betreffen Historisches, Kulinarisches, Sehenswürdigkeiten und Promis und noch so vieles mehr wie u.a. Natur, Nachhaltigkeit, Geheimtipps, Sprache. Ein atemberaubend schöner Mix, den die Autorin Natascha Manski hier vorlegt.



Die Qualität der Frage- und Antwort- Kärtchen sowie deren Box ist extrem hoch. Sie sind zudem wunderhübsch gestaltet, teilweise mit herrlichen Impressionen der Stadt. Die Sprache der Autorin ist unübertrefflich gut und einladend, so dass das Lesen und Beantworten gleich noch mehr Spaß bringt.

Ich wurde prächtig beim Quizzen unterhalten und vergebe hier so klar fünf Sterne von fünf möglichen Sternen. Das Heimat-Quiz kann ich uneingeschränkt für jedermann empfehlen, neben exzellenter Unterhaltung wird man gleichzeitig hervorragend geschult und kann so bei gegebener Gelegenheit vor Fremden oder Freunden mit Wissen um das schöne Hannover brillieren. Amüsement für Familienfeiern oder Spieleabenden ist mit dem Quiz garantiert. Für mich als ehemalige Hannoveraner Bürgerin war es enorm spannend zu sehen, was sich in den letzten Jahren in der Stadt getan hat und was mir an Wissen bisher entgangen war.

 

Über die Autorin:

Natascha Manski ist in der Wesermarsch aufgewachsen. Bei ihrem Umzug nach Hannover vor rund acht Jahren fragte sie sich: „Kann das was werden mit uns?“ Inzwischen ist sie sicher: „Und wie!“ Natascha Manski liebt ihre Wahlheimat, in der sie als Autorin und Pressesprecherin arbeitet, weil sie so grün ist, ihre Bewohner entspannt sind und Hannover auch mal mit schrägen Entdeckungen überrascht.(Quelle: Grupello Verlag)

 

Original-Klappentext:

Wie gut kennst du Hannover? Urbanes Flair, ein weltberühmter Keks und ein Stadtwald, größer als der New Yorker Central Park: Moin und willkommen in Hannover! Vom Bogen-Aufzug mit einem herrlichen Blick über den Maschsee, entspannten Melodien aus einem Musik-Gully bis zum wohl kleinsten Kino der Welt – in 100 Fragen und Antworten erzählt Natascha Manski kleine und große Geschichten über Niedersachsens „Stadt der Gärten“, die das Heimat-Herz gleich ein wenig höher hüpfen lassen!

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an den Grupello Verlag und Lovelybooks für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars (das ich im Rahmen einer Leserunde gewonnen habe!)

 

 

 

Montag, April 04, 2022

Willkommen in St. Peter-(M)Ording: Ein Küstenkrimi von Tanja Janz

 

Mord am Deich

Die Beamten der Polizeidienststelle von St. Peter-Ording haben viel zu tun, schon allein wegen der Fülle an Touristen, die in den Nordsee-Ort einströmen. Die Fälle sind jedoch vergleichsweise gering, Diebstahl oder leider auch einmal ein brennender Mülleimer sind die Einsätze zu denen sie gerufen werden. Die Lehrerin Ilva Feddersen ist gerade zurück in ihre Geburtsstadt gezogen und unterrichtet am heimischen Internat. Ihr Bruder Ernie ist einer der Polizisten des Ortes und ein eher ruhiger und gelassener Typ. Als es im beschaulichen Ort zu einem Mord kommt, entschließt sich Ilva, die Ermittlungen investigativ zu überstürzen, denn der erste Verdacht fällt ausgerechnet auf eine Person, die ihr einmal viel bedeutet hat.


Tanja Janz, deren Schreibstil ich bereits kenne und liebe, hat sich nun an einen Wohlfühl-Krimi herangewagt. Und wieder kann sie mich voll und ganz überzeugen. Die Autorin erzeugt eine wunderbare wie tiefe Atmosphäre. Ihre Figuren sind brillant angelegt und ihre Umsetzung ist hervorragend geglückt. Ich kann die einzelnen Szenen vor mir sehen. Die Charaktere sind liebenswert und ich folge ihnen sehr gern durch diesen Cozy-Crime. Ich fühle mich hervorragend unterhalten und das Tempo genauso wie die Spannung sind hoch angesetzt. Plot und Twists sind klasse positioniert, das Lesen geht mir dadurch leicht von der Hand. Ein wahrer Pageturner!

So klar vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Buch meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Ein prächtiger Einstieg in eine neue Reihe, ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band. St. Peter Ording mit Touristen, Strand und etwas Mord, da macht das Lesen eine riesengroße Freude.


Über die Autorin:

Bestsellerautorin Tanja Janz begeistert ihre Leserinnen und Leser mit ihren gefühlvollen Romanen vor der traumhaften Kulisse von St. Peter-Ording. Bevor sie mit Mitte dreißig begann, selbst Romane zu schreiben, hat sie mehrere Jahre als Pädagogin gearbeitet und leidenschaftlich gelesen. St. Peter-Ording ist ihr Sehnsuchtsort und seit vielen Jahren ein Fixpunkt in ihrer Urlaubsplanung. (Quelle: Ullstein Buchverlage)

 

Original-Klappentext:

Ein Küstenkrimi

Willkommen an der Mordsee-Küste! 

Ilva Feddersen ist gerade wieder zurück in ihre Heimat gezogen, um ihre Stelle als Lehrerin im Nordseeinternat anzutreten, da liegt plötzlich ein Toter in den Dünen: Hagen Westermann, Architekt eines umstrittenen Hotelprojektes in Deutschlands schönstem Küstenort, war kein beliebter Mann – aber wer wird ihn deshalb gleich umbringen? Dass der Tote in ein Protestbanner gegen den Hotelneubau gewickelt ist, lenkt den Fokus der Polizei auf die Umweltschutzszene. Ilva bleibt nichts anderes übrig, als selbst zu ermitteln: Denn erstens ist der Hauptverdächtige ihre Jugendliebe, und zweitens kann sie schlecht Ernie, ihren gemütlichen Polizistenbruder, mit dem größten Skandal der Saison allein lassen. Mit ihren Kollegen macht Ilva sich auf Mörderjagd – und steckt bald tiefer im Watt, als gut für sie ist …

Spiegel-Bestsellerautorin Tanja Janz schreibt ihren ersten St. Peter-Ording-Krimi: Wenn Sie die Region lieben und sich nach Sandstränden sehnen, werden Sie sich gemeinsam mit Ilva und Ernie im Handumdrehen an die Küste versetzt fühlen.  

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

Donnerstag, März 31, 2022

Düsteres Watt von Sabine Weiß

 


High Society

Im ersten Urlaub auf Sylt mit ihrem neuen Partner Sebastian wird Liv Lammers zu einem Leichenfund gerufen. Ist dies das Ende der romantischen Stunden oder kann der Fall schnell gelöst werden? Die Sommer-Hitze brütet über der Insel und so wird die Arbeit zusätzlich erschwert. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Karl von Raboisen, einem schwerreichen, adeligen Inselbewohner mit großem Einfluss handelt. Die Witwe Charlotte ist zudem in der Politik tätig. Klar zieht der Todesfall somit die Presse und den Boulevard an. Das Team um Liv Lammers ermittelt nun also im Jet Set.



Mit ihrem Schreibstil kann mich die Autorin Sabine Weiß jedes Mal wieder einfangen und überwältigen. Die Sprache ist anregend und lässt sich fließend lesen, sie ist jung und modern. Mit ihren Figuren beeindruckt die Autorin zutiefst, denn sie sind exzellent strukturiert und filigran angelegt. Sie sprühen nur so vor Leben und sind komplett authentisch. Sowieso sind die einzelnen Szenen hervorragend dargestellt, so dass ich nicht nur die Charaktere sondern auch die Schauplätze beim Lesen direkt vor mir sehe. Die Autorin liebt Sylt und dies spiegelt sich im Roman auch wunderbar wider. Die Schilderungen sind atemraubend, die Natur wird ausdrucksstark beschrieben. In diesem Band der Reihe um die in Sylt gebürtige Kommissarin Liv Lammers geht es auch um die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten auf der Insel und deren Probleme miteinander, genauso wie die gegenseitigen Vorurteile und dem Versuch der Bewältigung. Die Dialoge sind lebendig und spannend, so dass ich mich fabelhaft unterhalten fühle. Der Fall selbst und somit der Plot ist unsagbar spannend gestaltet, mit unvorhersehbaren Wendungen darin, so dass das Lesen und Mitfiebern immens ist.


Selbstverständlich vergebe ich hier fünf wohlverdiente Sterne von fünf möglichen Sternen. Natürlich und selbstredend spreche ich diesem Sylt-Krimi meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Wer die Insel liebt, für den ist der Krimi fast schon ein Must-Read, Kenner der Reihe werden den neuen Band ohnedies verschlingen. Aber auch für Neueinsteiger ist der Band durchaus geeignet!

 

Über die Autorin:

Sabine Weiß, Jahrgang 1968, arbeitet nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. 2007 veröffentlichte sie ihren ersten Historischen Roman, der zu einem großen Erfolg wurde und dem viele weitere folgten. Im Sommer 2017 erscheint ihr erster Kriminalroman, „Schwarze Brandung“. Unabhängig davon, ob sie gerade einen Krimi oder einen Historischen Roman schreibt: Sabine Weiß liebt es, im Camper auf den Spuren ihrer Figuren zu reisen und direkt an den Schauplätzen zu recherchieren. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nordheide bei Hamburg. (Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

Website der Autorin

 

Original-Klappentext:

Band 6 der Reihe "Liv Lammers"

Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück – Liv Lammers ermittelt in ihrem sechsten Fall auf Sylt

Sylt glüht unter der Sommerhitze. In den Wanderdünen bei List meldet ein anonymer Anrufer eine männliche Leiche. Der Tod des Mannes gibt Rätsel auf, denn obgleich das Opfer auf einer Düne liegt, ist es ertrunken. Zumindest die Identität ist rasch geklärt: Es handelt sich um Klaus von Raboisen, den steinreichen Spross einer Adelsfamilie, der eine Villa in List besitzt. Seine Ehefrau Charlotte ist Politikerin, weshalb die Ermittlungen sofort im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Doch noch während Liv Lammers und ihre Kollegen von der Kripo Flensburg ermitteln, wird im Sylter Watt eine weitere Leiche angespült. Auch hier steht die Todesart im Widerspruch zum Fundort: Die Frau ist verdurstet. Makabrer Zufall oder Ergebnis eines perfiden Plans?

 

 

 

 

 

 

Mein herzlicher Dank für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars geht an die Autorin persönlich!




 

 

Endlich noch nicht angekommen: Die Autobiografie der international bekannten Schauspielerin und ein ermutigendes Buch, seinen Träumen zu folgen und auf die eigene Intuition zu vertrauen. von Désirée Nosbusch

Erfüllung

 


 

Original-Klappentext:

“Ich habe Triumphe und Niederlagen erlebt, ich habe viel gewonnen, aber auch viel verloren. Ich habe mich oft neu erfunden - als Frau, als Mutter und als Schauspielerin. Heute bin ich endlich noch nicht angekommen. Denn mein Leben geht immer weiter. Und es wird immer besser.“  

Bereits als Teenager machte sich Désirée Nosbusch einen Namen in der Radio- und Fernsehwelt und setzte sich mit ihrem jungen und frischen Stil in einer von Älteren dominierten Branche durch. Doch es folgten auch Jahre mit bitteren Erfahrungen, in denen sie sich immer wieder behaupten musste. Als erfahrene Frau gelingt ihr schließlich das, was nur wenige ihrer Kolleginnen vor ihr geschafft haben: der Durchbruch als beachtete, international anerkannte und gefeierte Schauspielerin.

Zum ersten Mal erzählt Désirée Nosbusch in ihrer beeindruckenden Autobiografie von ihrem besonderen Lebensweg, auf dem sie bestimmte Menschen und Erlebnisse für immer prägten.

 

Meine Ansicht:

In wunderschöner Sprache gewährt Desirée Nosbusch ungewohnten Einblick in ihr Privatleben, wie sie tickt und denkt, teilt tiefe und persönliche Erfahrungen und Gefühle. Die Autorin lässt ihr bisheriges, erfolgreiches Leben Revue passieren. Eine Autobiografie, die es auf jeden Fall wert ist, gelesen zu werden.

Meine absolute Leseempfehlung! Von Herzen gerne vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen. Eine Frau geht ihren Weg, selbständig und selbstreflektiert, das spricht über Mut zum Leben und ist gleichzeitig Anregung zum Nacheifern.


Lieblingssatz
"Ich glaube, ich warte schon im Schlaf mit Ungeduld auf den neuen Tag, der für mich wie eine frisch gewischte Schultafel ist."

 

Über die Autorin:

Désirée Nosbusch, geb. 1965, begann ihre Karriere mit zwölf Jahren beim Radio, später moderierte sie internationale Fernsehshows wie den Grand Prix Eurovision de la Chanson. Sie drehte Filme und Serien, für ihre Darstellung der Christelle Leblanc in Bad Banks bekam sie 2019 den deutschen Grimme-Preis. Sie lebt mit ihrer Familie in Luxemburg und den USA. (Quelle: Ullstein Buchverlage)

 


 

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und die Ullstein Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!




 

 

Mittwoch, März 30, 2022

Wo die Wölfe sind von Charlotte McConaghy

Das Rudel


Inti Flynn ist eine Biologin, die sich sehr für das Wohl der Wölfe engagiert. Sie reist zusammen mit einem Team nach Schottland, um dort wieder Wölfe anzusiedeln. Seit ihrer Kindheit leidet Inti an einer Erkrankung, die sich Berührungs-Synästhesie nennt, es handelt sich bei ihr um eine neurologische Fehlbildung. Denn Inti kann den Schmerz anderer Lebewesen nachempfinden, auch von den Wölfen. Diese Störung ist für ihren Beruf jedoch auch eine große Hilfe, denn sie weiß genau, was die Wölfe brauchen.


 

Die Autorin hat mich überrascht mit ihrem Schreibstil und gleichzeitig zutiefst beeindruckt. Mit der Geschichte und ihren Figuren konnte sie mein Herz berühren, sie wird für immer in mir nachhallen. Dieses Buch ist voller starker Sätze, es ist nicht leicht geschrieben, sondern die Sprache ist erwählt und hoch anspruchsvoll. Die Hauptfigur Inti Flynn ist wunderbar gezeichnet und vor allem ist sie zu jedem Zeitpunkt glaubwürdig und lebensecht. Die Geschichte fasziniert mich auffallend und die Autorin kann mich von Zeile eins bis zum Ende mitnehmen. Der Plot ist hervorragend angelegt und mit guten Twists versehen, das Verhältnis der Zwillingsschwestern Inti und Aggie ist dabei wunderbar akzentuiert. Ich werde die gesamte Lektüre über ausgezeichnet unterhalten. Das Verhalten der Wölfe ist eindrucksvoll beschrieben und ich liebe die Szenen, Wölfe finde ich seit jeher atemberaubend und fesselnd. Wie schön muss es sein, mit ihnen arbeiten zu dürfen und sie aus der Nähe zu erfahren.


So klar bewerte ich das Buch mit fünf wohlverdienten von fünf möglichen Sternen, es erzielt also die volle Punktzahl.Selbstverständlich spreche ich dem Roman meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Der Leser und die Leserin werden von einer wortgewaltigen Poesie erwartet, die Geschichte wird jeden beeindrucken und sprüht nur so vor Natur (Flora und Fauna) und deren benötigten Schutz, ganz besonders der gefährdeten Arten. Denn ein Nichtstun würde uns alle mit immensen Auswirkungen hart treffen.

 

Über die Autorin:

Charlotte McConaghy, Jahrgang 1988, hat irisch-schottische Wurzeln und wuchs in Australien auf. Ihre Passion für die Natur und Tierwelt und ihre Erschütterung über die Auswirkungen des Klimawandels inspirierten sie zu »Zugvögel«, ihrem literarischen Debütroman, mit dem sie den internationalen Durchbruch erreichte. Sie hat einen Abschluss als Drehbuchautorin der Australian Film Television and Radio School. McConaghy lebt heute in Sydney. (Quelle: Fischer Verlage)

 

Original-Klappentext:

Der neue New York Times-Bestseller von der Autorin von ›Zugvögel‹

Inti Flynn kommt nach Schottland, um Wölfe in den Highlands wiederanzusiedeln. Als Wissenschaftlerin weiß sie, dass die wilden Tiere die einzige Rettung für die zerstörte Landschaft sind. Als Frau hofft sie auf einen Neuanfang. Sie ist nicht mehr die, die sie einst war, hat sich von den Menschen zurückgezogen. Denn die Wolfsbiologin besitzt die seltene Fähigkeit, Gefühle von anderen Lebewesen körperlich nachzuempfinden. Als ein Farmer tot aufgefunden wird und eine Hetzjagd auf ihre Tiere beginnt, muss sie sich ihren Ängsten stellen: Ist der Wolf oder der Mensch die Bestie in den Wäldern? Und wird sie je wieder menschliche Nähe zulassen können – oder von der Wildnis verschlungen werden, die sie retten will?

»Wo die Wölfe sind« ist die fesselnde Geschichte über die bedrohten Orte und Geschöpfe unserer Erde und die Macht der Empathie.

»Ein Buch mit tiefer Liebe zur Natur, sehr spannend und bewegend!« Elke Heidenreich über ›Zugvögel‹ 

»Eine kraftvolle Meditation über Menschlichkeit, Natur und die tierischen Instinkte, die in uns allen lauern. Nach Zugvögel ist Wo die Wölfe sind ein weiterer Triumph für einen neuen Romanstar, der uns eine Welt erschafft, in der wir uns verlieren wollen.« BookPage

»Weit mehr als ein altes Wolfsmärchen. Wo die Wölfe sind veranschaulicht, wie es ist, ein Außenseiter zu sein – aus menschlicher wie aus tierischer Sicht – und wie viel Heilung und Akzeptanz es von innen heraus braucht, um angenommen zu werden und sich selbst anzunehmen.« Electric Literature

»Absolut fesselnd! Charlotte McConaghy hat wieder einmal eine Welt geschaffen, in der wir Vertrauen und Angst, Menschlichkeit und Natur in Einklang bringen müssen.« Washington Independent Review of Books

»Ein mitreißender Roman, der die komplexen Beziehungen zwischen Menschen und den Geschöpfen erforscht, mit denen wir die natürliche Welt teilen.« Newsweek


 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und die Fischer Verlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 



Samstag, März 19, 2022

Lancelot von Giles Kristian

 

Eine weltbekannte Saga neu erzählt!

Ein brutaler Überfall in der Nacht, dann die Vertreibung mit anschließender Flucht - Lancelots junges Leben hat sich von einer Sekunde auf die nächste schrecklich verändert. Der Königssohn, der die Natur so sehr liebt und sie gut lesen kann, muss ein neues Leben beginnen. Für die kleine Gruppe, bestehend aus der Königsfamilie sowie engem Gefolge, ist es ein erbitterter Überlebenkampf. Morgaine, die Schwester seiner Mutter Elaine, übernimmt die Verantwortung für das Kind und befreit ihn, nimmt ihn bei sich auf. Noch einmal ändert sich alles für Lancelot. Die Herrin, wie sie jeder nennt, versprüht eine Art Zauber über die Menschen, die ihr wiederum mit Ehrfurcht begegnen. Die Zeit seiner Ausbildung verbringt Lancelot nun auf der Insel, die wir Avalon nennen. Die Mädchen und Jungen werden getrennt voneinander unterrichtet. Lancelot erhält die besten Lehrjahre und entwickelt sich zum erstklassigen Krieger.

 

Poetisch angehaucht und zugleich eindringlich ist die Sprache des Autoren. Mit seinem Schreibstil überrascht mich Giles Kristian sogleich positiv und kann mich für sich gewinnen. Die Lancelot-Sage, die ich bisher aus Sicht des Buches "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley kenne und liebe, wird hier neuartig erzählt. Im Original ist dazu bereits ein zweiter Band mit dem Namen "Camelot" erschienen. Der herangewachsene Lancelot wird neben Gawain der berühmteste der Ritter der Tafelrunde von König Artus sein, doch vorerst ist er ein Teenager. Es ist schön und aufschlussreich, die Geschichte aus Sicht des Jungen zu erfahren.

So klar vergebe ich wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle den Roman um die Lancelot-Sage uneingeschränkt weiter. Leser und Leserinnen von historischen wie phantastischen Romanen kommen hier voll auf ihre Kosten und können sich vom charmigen Lancelot verzaubern lassen. Mit seinen 832 Seiten kann man mit dem Buch viele, schöne und intensive Lesestunden verbringen.

Über den Autoren:

Seine norwegische Herkunft und die Werke von Bernard Cornwell inspirierten Giles Kristian dazu, historische Romane zu schreiben. Um seine ersten Bücher finanzieren zu können, arbeitete er unter anderem als Werbetexter, Sänger und Schauspieler. Doch Kristians Herz schlägt für die Welt der Wikinger, die er in Götter der Rache zum Leben erweckt. Mittlerweile ist Giles Kristian Bestseller-Autor und kann sich ganz dem Schreiben widmen. (Quelle: Penguin Randomhouse)

 

Original-Klappentext: 

Die Zukunft Britanniens liegt um Dunkeln. Die Herrschaft der Römer ist nur noch eine blasse Erinnerung. Doch das Land ist zerrüttet, und die Zeit des Großkönigs Uther Pendragon neigt sich dem Ende entgegen. Fernab von den Zentren der Macht, auf einer kleinen Insel im tosenden Meer, wächst ein Junge auf, dessen Geschicke mit denen des Landes auf schicksalhafte Weise verknüpft sind. Ein grausamer Verrat machte ihn zum Waisen. Er ist mittellos, doch große Lehrmeister teilen ihr Wissen mit ihm. Er ist geschickt, und weiß mit Tieren umzugehen. Seine unverbrüchliche Treue zu einem neuen König wird dem Land Hoffnung schenken. Seine Liebe zu einer mächtigen Frau wird es spalten. Dies ist die Geschichte von Lancelot.




Herzlichen Dank an das Bloggerportal für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

Die wundersame Reise der Bienen von Katja Keweritsch

Bienenstiche


An ihrem letzten Abend eines wundervollen Urlaubs in Nizza macht Christopher Anna einen Heiratsantrag. Die beiden hatten eigentlich vor, ohne Trauschein auszukommen. Das Ambiente ist herrlich, romantisch und exklusiv,  Christophers Worte allerdings klingen eher pragmatisch. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Anna die Antwort erst einmal schuldig bleibt. Morgen ist auch noch ein Tag. Die Rückreise verläuft dann allerdings alles andere als es geplant war. Anna bekommt eine Panikattacke als sie bereits in der Maschine ist. Sie beschließt,  wieder auszusteigen, an einen Rückflug ist jetzt nicht zu denken. Christopher muss jedoch dringend aus geschäftlichen Gründen zurück nach Deutschland. Wie kommt Anna nun zurück? Über eine Mitfahrzentrale findet sie den Imker Harm, mit ihm fährt sie zu ihrer nächsten Station einer langen Reise (auch auch sich selbst).


 

Die Journalistin und Autorin Katja Keweritsch legt einen unglaublichen schönen Debütroman vor. "Die wundersame Reise der Bienen" sprüht nur so vor positiven Gedankengängen und liefert einen Einblick in die Seele und ihre Reaktionen auf die gesamte Gesundheit des Menschen. Zwar vorrangig hier aus dem Leben der Hauptperson Anna, doch lassen sich Erkenntnisse auf uns alle übertragen. Was passiert, wenn wir unglücklich sind, hören wir genug in uns hinein? Anna durchläuft einen Prozess zu sich selbst- in dem malerischen Ambiente des sommerlichen Frankreichs. Die Figuren sind herrlich konstruiert und exzellent umgesetzt von der Autorin. Die Geschichte selbst ist wie ein Märchen, das doch genauso passieren kann. Ich fühle mich zu jedem Zeitpunkt des Romans brillant unterhalten. Gerne fiebere ich mich durch das Geschehen und leide und freue mich mit den Figuren mit. Eine literarische Reise, auf deren Tour mein Leserherz automatisch mit Sonne aufgefüllt wird.


Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch mehr als wohlverdiente fünf Sterne bei fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Hier lernt der Leser und die Leserin fürs Leben und verbringt zudem eine bezaubernde Zeit im bildschönen Frankreich.

 

Über die Autorin:

Katja Keweritsch ist Ethnologin und Journalistin. Sie ist in einem friesischen Dorf aufgewachsen, von dem aus es sie schon früh in die Welt zog. Neben Köln und Hamburg studierte sie in Los Angeles und lebte zeitweise in Mumbai und auf Sansibar. Heute wohnt sie mit ihrer Familie an der Elbe. In ihrem Debütroman »Die wundersame Reise der Bienen« schreibt sie über die Liebe und darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. (Quelle: PenguinRandomhous

Webpage der Autorin: Link

 

Original-Klappentext:

Anna hat ihren Urlaub an der sonnigen Côte d’Azur gerade beendet und will zurück nach Hamburg reisen. Als sich die Türen des Flugzeugs schließen, hat sie eine Panikattacke und verlässt fluchtartig die Maschine. Wie soll sie jetzt nach Hause kommen? Bus und Bahn scheiden aus, denn auch dort wäre sie eingesperrt und könnte nicht jederzeit aussteigen. Schließlich registriert sie sich bei der Mitfahrzentrale - und lernt Harm kennen. Er ist auf dem Rückweg von Südfrankreich nach Kiel. In seinem Gepäck: Bienenköniginnen. Er nimmt Anna mit und gemeinsam machen sie sich auf zu einem emotionalen Roadtrip, der völlig anders endet als erwartet.

 

 

 

 

 

 

 Herzlichen Dank an das Bloggerportal vom PenguinRandomhouse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 




Donnerstag, März 17, 2022

Tote tanzen keinen Walzer - Eine Ruhrpott-Krimödie mit Loretta Luchs von Lotte Minck


 

Let's Dance


Frank macht seiner Bärbel endlich einen Heiratsantrag! Die Freunde sind ganz aus dem Häuschen vor Aufregung. Einzig Loretta hat eine bittere Pille zu schlucken: die beiden wünschen sich nämlich, dass die drei Paare gemeinsam einen Tanzkurs absolvieren. Klar willigt der Tanzmuffel Loretta ein, tatsächlich hat sie nach einigen Stunden sogar Spaß an der gemeinschaftlichen Aktion. Was dann passiert, ist allerdings ungeheuerlich, denn ein Tanzkurs-Teilnehmer wird während einer Tanzstunde erschossen! Selbstverständlich mischt Loretta wieder mit und ermittelt auf eigene Faust, niemand wird in ihrem Beisein einfach so ermordet! Also schlägt sich Loretta wieder einmal mit Kommissarin Küpper herum und alle sechs Freunde bringen sich ein, den Täter zu überführen.



Locker, leicht und fließend ist der Schreibstil der Autorin. Die Grundstimmung im Buch ist stets heiter. Das Zusammenspiel der Figuren ist perfekt und harmonisch. Überhaupt sind die Hauptfiguren durch die Bank sympathisch und überaus liebenswert. Loretta und ihre Freunde sind gestandene Persönlichkeiten mit einem festen Platz im Leben und vollkommenem Vertrauen zueinander - Freunde, wie man sich bessere nicht wünschen könnte. Gekonnt hat mich die Autorin während Lorettas Ermittlungen hinters Licht führen können; Verstrickungen und unvorhersehbare Wendungen in der Geschichte haben mich zutiefst beeindruckt. Es gibt viele Tatmotive und noch mehr Verdächtige, da hat das Mitraten enormen Spaß gebracht und mich prächtig unterhalten. Die Sprache der Autorin ist frisch, frech und jung und natürlich darf der Ruhrpott-Dialekt nicht fehlen und peppt so manche Szene erfrischend auf.


Von Herzen gerne vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Buch meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Liebhaber von Krimödien und echter Schreibkunst liegen hiermit goldrichtig! Leider ist dies (vorerst) der letzte Fall von Loretta Luchs und ihren Freunden, denn der Droste Verlag ändert sein literarisches Angebot. Doch ich hoffe auf den Spruch vom Pink Panther: "Heute ist nicht alle Tage. Ich komm' wieder, keine Frage." Zumindest wünsche ich mir ein Wiedersehen!

 

Über die Autorin:

Lotte Minck hat die längste Zeit ihres Lebens im Ruhrgebiet gelebt, wo sie Popstars bekocht, Events organisiert und in einer Schauspielagentur Termine jongliert hat. Dabei hat sie einige Skurrilitäten erlebt und die Menschen des Reviers kennen und lieben gelernt. Ihre von tiefschwarzem Humor geprägten Krimödien um Loretta Luchs sind eine Huldigung an das Ruhrgebiet und die Menschen, die dort leben. Seit 2005 widmet Lotte Minck sich ganz dem Schreiben.(Quelle: Droste Verlag)

Original-Klappentext:

Das große Finale: Bärbel und Frank heiraten! Und weil laut Frank „auf ’ne ordentliche Hochzeit“ getanzt wird, muss Loretta mit ihren Freunden die Schulbank drücken – genauer: die Tanzschulbank. Wider Erwarten machen ihr die Tanzstunden Spaß – bis einer der Teilnehmer beim Foxtrott erschossen wird. Ehrensache, dass das Ermittlerdreamteam im Finale Grande noch einmal alles gibt, um zwischen eifersüchtigen Ex-Formationstänzern und vermeintlichen Erbschleicherinnen den wahren Täter zu finden …

 

 

 

Im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks wurde mir ein Rezensions-Exemplar zur Verfüng gestellt, dafür bedanke ich mich herzlich!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, März 09, 2022

Violet und Bones. Der lebende Tote von Seven Gates von Sophie Cleverly

 

 

Grusel in London

Violet Victoria Veil ist 13 Jahre alt und besitzt einen jungen Windhund, den sie Bones genannt hat. Sie hat einen 6jährigen Bruder, Thomas. Der Vater Edgar ist Bestatter, die Familie lebt am Friedhof. Während Thomas die Schule besucht, ist dies für Violet nicht einmal vorgesehen, denn Mädchen benötigen keine Ausbildung im London am Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei würde Violet so gerne einmal in den väterlichen Betrieb einsteigen, und 7hn gemeinsam mit dem Bruder führen. Der Umgang mit den Toten ist ihr vertraut und alles andere als belastend für sie. Als eines Nachts ein Junge vor Violet auftaucht, der eigentlich tot in seinem Sarg liegen sollte, beginnt ein unglaubliches Abenteuer für das Mädchen und es muss sich überwinden und an den vor ihr liegenden Aufgaben wachsen.



Für das Buch ist eine Altersvorgabe von 11 Jahren angegeben und die erscheint mir voll und ganz akzeptabel zu sein. Sicher das Thema Tod und Abschied wird behandelt und es gibt gruselige Szenen, doch nie in brutaler oder abstoßender Weise. Im Gegenteil, die Autorin behandelt das Thema so wie es ist - ein Teil unseres Lebens. Violet, die nicht ängstlich ist und offen für seltsame Dinge, die nicht erklärbar sind, ist ein starkes Mädchen, mit Zielen, die es verfolgt und umsetzen möchte. Dabei hilft ihr ihr Hund Bones, er stärkt und unterstützt sie in ihren Abenteuern. Die Rolle der Violet macht einen großen Sprung zur Selbstständigkeit in der Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausnehmend gut. Sie bewältigt ein schwieriges Thema mit einer ungeheuren Leichtigkeit und mit einer gewissen Nonchalance. Die Geschichte ist anrührend und fesselnd gleichzeitig. Die verwendete Sprache ist jugendlich und lässt sich wundervoll fließend lesen.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Buch wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm eine unbedingte Leseempfehlung aus. Ich hatte unglaublichen Spaß bei der Lektüre und fühlte mich jederzeit hervorragend unterhalten. Ein Krimi, der nicht nur Kindern Spaß bereitet.

 

 

 

Über die Autorin:

Sophie Cleverly, geboren 1989 in Bath, England, schrieb ihre erste Geschichte im Alter von vier Jahren. Allerdings verwendete sie keinerlei Satzzeichen, daher war sie eher ein einziger langer Satz. Zum Glück hat sie sich zwischenzeitlich verbessert und einen Bachelor in Creative Writing und einen Master in Writing for Young People an der Bath Spa University gemacht. Sophie arbeitet inzwischen hauptberuflich als Autorin und lebt mit ihrer Familie in Wiltshire, in einem Haus voller Bücher und einem Garten voller Krähen.(Quelle: mixtvision)

 

 

Original-Klappentext:

Ein starkes Duo für alle Krimifans

Nichts nervt Violet Veil mehr, als immer brav zu Hause bleiben zu müssen und als Mädchen nicht ernst genommen zu werden. Dabei wäre sie so gerne Lehrling im Bestattungsunternehmen ihres Vaters! Und gar ein guter! Eines Nachts sieht sie einen Jungen auf dem Friedhof herumirren – es ist Oliver, der eben noch mausetot auf dem Leichentisch ihres Vaters lag. Wie das? War es Mord? Die Dreizehnjährige ist wild entschlossen, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Zusammen mit ihrem treuen Windhund Bones verfolgt sie mutig jede Spur und landet dabei in den düstersten Ecken Londons.

Ein starkes, aufgewecktes Mädchen beweist allen, was in ihr steckt. Ein mitreißender Krimi, in dem man sich herrlich gruselt und immer wieder schmunzeln muss. Very, very british!

 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und Mixtvision für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!

 

 

 

 

Freitag, Februar 25, 2022

Kalt lächelt die See – Ein Guernsey-Krimi von Ellis Corbet

 

Mord in der Idylle

 

 Der Pensionär Rob, ehemals Feuerwehrmann, liegt mit seinem kleinen, betagen Boot in der Bucht vor Guernsey, doch an diesem bereits sehr warmen Morgen wollen die Fische nicht anbeißen. Da wird Rob aufmerksam auf ein vor ihm liegendes Segelboot, niemand ist an Deck, das erscheint ihm seltsam und so beschließt er, mal nachzuschauen. Das Boot ist verlassen, aber Rob bemerkt jede Menge Blut. Nun ist die Polizei gefragt, genauer gesagt das Criminal Investigation Department auf Guernsey in St. Peter Port. Der Boss ist Chief Inspector DeGaris. Detective Inspector Tom Walker, ist der Neue im Team und hat gerade seinen ersten Tag begonnen, zuvor arbeitete er in London. Er wird DI Kate Langlois zu ihrem Leidwesen vom Boss zugeteilt und das Verhältnis der beiden ist gelinde gesagt beidseitig angespannt bis unterkühlt. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander.


Guernsey ist zweitgrößte der britischen Kanalinseln. Die Kanalinseln sind weder Teil des Vereinigten Königreiches noch Kronkolonie, sondern als Kronbesitz direkt der britischen Krone unterstellt. Sie sind gesonderte Rechtssubjekte. Guernsey kenne ich nur aus Filmen, Dokumentationen und Romanen und doch ist sie eine Trauminsel für mich, ein Ort, an den ich mich gedanklich flüchten kann. Das milde, fast mediterrane Klima, die unsagbare Schönheit der Landschaft und die wunderschöne Flora - hier könnte ich mich sehr wohlfühlen. In diese zauberhafte Atmosphäre und das natürlich schöne Setting platzt allerdings ein Mord hinein und beeinträchtigt die friedliche Stimmung massiv. Dieser Schnitt ist perfekt geglückt! Fantastisch eingefangen hat die Autorin die Idylle der Insel Guernsey. Ihr Schreibstil reißt mich dabei sogleich mit und fasziniert mich zutiefst. Die Sprache ist modern und lässt sich hervorragend sowie angenehm lesen, die Dialoge sind wunderbar ansprechend. Ganz wichtig für mich, ich bin sogleich mitten im Geschehen. Das Tempo ist schnell und die Spannung dadurch hoch angesetzt. Diesen Bogen hält die Autorin die gesamte Zeit über. Es ist perfekt von der Autorin gelöst, dass Tom Walker neue auf das Team stößt, das bietet eine große Bandbreite an Problemen, sehr vielschichtig!


Sehr gerne vergebe ich diesem Krimi seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Lese-Empfehlung aus. Dieser Kriminalroman bietet neben wundervollem Ambiente eben auch einen richtigen Kriminalroman, der vor Spannung nur so strotzt. Ein gelungener und brillanter Einstieg in eine neue Krimi-Serie.

 
 
Über die Autorin:
 
Ellis Corbet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin, die mit KALT LÄCHELT DIE SEE ihre Liebe zum Krimi mit der zu den Kanalinseln verbunden hat. Ellis Corbet verbrachte während ihres literaturwissenschaftlichen Studiums auch längere Zeit in Südamerika und Italien. Ihre Erlebnisse inspirierten sie zum Schreiben, und inzwischen lebt sie als freie Autorin in Stuttgart. Ellis Corbet ist Mitglied der Mörderischen Schwestern und seit dem Sommer 2017 auch regelmäßig bei der Lesebühne Get Shorties dabei. Quelle: Bastei Lübbe)
 
 
Original-Klappentext:
 
Neue Krimireihe mit dem atmosphärischen britisch-französischen Flair der Insel Guernsey. Die Nachricht von einem verlassenen Segelboot vor der Küste Guernseys veranlasst Detective Inspector Kate Langlois, sich an Bord der "Aventura" umzusehen, die von den Hamons gechartert wurde. Von dem Ehepaar, das seit dem mysteriösen Verschwinden ihrer kleinen Tochter vor zwei Jahren täglich in der Presse war, fehlt jede Spur. Ein Blutfleck an der Reling stammt nicht von den Hamons, und Kate ist schon bald in einen weitreichenden Fall verstrickt, der sie quer über die Insel führt. Unterstützung leistet ihr dabei der geheimnisvolle französische Archäologe Nicolas Arture ...
 
 
 
 
 
 
Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und die Bastei Lübbe Buchverlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!
 
 
 

Das verschlossene Zimmer von Rachel Givney

 

Dunkle Geheimnisse

Die 17-jährige Marie lebt in Krakau, es ist das Jahr 1939. Sie liebt ihren Vater bedingungslos und doch gibt es etwas, das sie wissen möchte. Über ihre Mutter weiß Marie nämlich gar nichts, außer dass sie die Familie verlassen hat und dies bereits als Marie ein Kleinkind war. Das Schlafzimmer des Vaters ist stets verschlossen und für das Mädchen nicht zugängig. Aber ihre Fragen nach der Mutter blockt der Vater immer ab. So entschließt sich Marie, die Tür heimlich mit Hilfe einer Haarnadel zu öffnen. Sie erwartet im für sie verbotenen Zimmer Hinweise auf den Aufenthaltsort Ihrer Mutter zu erlangen. Natürlich ist es Marie bewusst, dass sie den Vater damit enttäuscht und ihn sogar hintergeht. Wird Marie etwas erfahren? Wird das Verhältnis zu ihren Vater belastet werden?


 

In wunderbarer, ausgeglichener und feinfühliger Sprache hat die Autorin diese Geschichte verfasst. Sie kann mich mit ihrem starken Schreibstil sogleich einfangen und für sich gewinnen. Dieses Buch ist unglaublich mitreißend, es nimmt mich gefangen. Die Figuren sind brillant angelegt, gerne folge ich ihrem Schicksal. Die Zeit im Polen, genauer gesagt Krakau, des Jahres 1939 beinhaltet an und für sich bereits Dramatik genug und doch schafft die Autorin eine besondere Atmosphäre um die junge Marie und ihrem, aufopferungsvollen Vater Dominik Karski. Eben dieser ist Arzt und übt seinen Beruf voller Leidenschaft und mit Herzblut aus. Die Figur der Marie, die den Vater über alles liebt und die ihn dann doch hintergeht, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten, die er ihr nicht geben will, ist wunderbar gestaltet. Das Hin- und Hergerissensein der jungen Marie wird deutlich klar. Das gesamte Setting ist phantastisch gestaltet und ich sehe die Charaktere und Szenen wie einen Film vor meinem geistigen Auge ablaufen. In wundervollen Details schafft die Autorin authentische Atmosphäre. Die Geschichte selbst ist außerordentlich tiefgründig und erstklassig gesetzt. Ein Herzensbuch für mich und eines, das als Highlight in meinen Gedanken bleiben wird.

Dieses Buch, das eine Familiengeschichte voller Geheimnisse in sich birgt, bewerte ich selbstverständlich mit wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es so klar weiter. Leser und Leserinnen, die gerne Rätsel ergründen mögen und historische Familienromane lieben, liegen hier goldrichtig. Mich selbst hat das Buch mit seinen Figuren und einer herzergreifenden Story hervorragend unterhalten!

Kurzmeinung:

Tiefgründige Familiengeschichte, in der Moral, Liebe, Geheimnisse und Vertrauen dominieren. 

Ein großes Kompliment und Dankeschön möchte ich an die Übersetzerin Ute Leibmann aussenden, die die Atmosphäre herrlich einfangen und wieder geben konnte!

 

Über die Autorin:

Rachel Givney hat als Drehbuchautorin schon an vielen der beliebtesten australischen TV-Serien mitgewirkt, u. a. bei McLeods Töchter. Nach längeren Aufenthalten in den USA, Großbritannien und Deutschland lebt die gebürtig Australierin heute wieder in Sydney. Für Secrets My Father Kept reiste sie aber mehrfach für Recherchen nach Polen. Die Filmrechte ihres ersten Romans, der Jane-Austen-Komödie Jane in Love, wurden von einem großen Streamingdienst optioniert. Derzeit arbeitet Rachel Givney am Drehbuch hierzu – und an ihrem nächsten Roman. (Quelle: Bastei Lübbe Verlag)


Original-Klappentext:

Wie viele Geheimnisse erträgt eine Familie?

Krakau, im Frühjahr 1939. Alle Zeichen stehen auf Krieg, denn das Deutsche Reich treibt seine Angriffspläne auf Polen unbarmherzig voran. Die junge Marie aber beschäftigen ganz anderen Fragen: Wer ist ihre Mutter? Warum verschwand sie, als Marie ein Kleinkind war? Und warum verweigert ihr Vater, ein renommierter Arzt, jedes Gespräch über sie? Als sie die Ungewissheit nicht mehr aushält, entschließt Marie sich zu einem drastischen Schritt.

Marie zog eine Haarnadel aus ihrem blonden Haar. Bisher verfügte sie über keinerlei Erfahrungen als Einbrecherin, doch Olaf, ein ortsansässiger Tunichtgut, der zusammen mit ihr in der Straßenbahn zur Schule fuhr, hatte sich ihr gegenüber in dieser Woche damit gebrüstet, dass es ein Leichtes sei, ein Schloss mit einem schmalen Metallstück aufzubrechen. "Einfach nur reinschieben und ein bisschen hin und her ruckeln", hatte er geprahlt.
Marie musterte den Messingdraht und lächelte. In der Regel sahen die Leute in einer Haarnadel nur ein Accessoire, mit dem man seine Frisur bändigen konnte. Marie sah darin etwas anderes – einen Schlüssel.

Als Marie das Zimmer ihres Vaters aufbricht und durchsucht, riskiert sie, dadurch sein Vertrauen zu verspielen. Doch sie hat keine andere Wahl: Sie muss wissen, was aus ihrer Mutter wurde ...

Rachel Givney erzählt eindrucksvoll davon, was eine Familie ausmacht. Ein Roman, der zutiefst bewegt und nachhallt.

 

 

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!