Dienstag, Mai 17, 2022

Betrug von Lilja Sigurdardóttir


 

Täuschungen


Úrsúla Aradóttir hat viele Jahre in den Krisengebieten unserer Welt gearbeitet. Nun ist sie gerade zurück nach Island gekommen. Ihre Ehe hat unter ihrer Arbeit gelitten, sie und ihr Mann benötigen eine Paartherapie. Er fühlt sich vernachlässigt, alleingelassen mit der Aufgabe, die Kinder zu erziehen. Genau in diese Situation kommt ein Vorschlag des Premierministers, sie soll für ein Jahr das Innenministerium als Ministerin übernehmen. Sie sagt zu und ihre Probleme, auf einem höheren Level als zuvor, beginnen.



 

Extrem faszinierende Charaktere, auch und gerade in den Nebenrollen, beherrschen die Story. Der Plot ist unglaublich in sich verschlungen und verwoben, dadurch ist der Spannungsfaktor riesig. Das Ambiente und die Geschichte selbst sind sind hoch anspruchsvoll. Mit der Hauptperson kann ich gut mitfühlen und mitleiden. Sie ist eine starke Frau, die sich durch zu setzen weiß, dabei aber sehr große Empathie für ihre Mitmenschen empfindet, diese Tatsache bringt sie dann selbst in Schwierigkeiten. Sehr gelungen geschrieben, ein starkes und mitreißendes Tempo. Auf jeden Fall ein Jahreshighlight in meiner Lesechronik und ein wahrer Pageturner. Der Schreibstil der Autorin LILJA SIGURDARDÓTTIR ist explizit gut, ich bin sofort gefangen von dem beeindruckenden psychologischen wie politischen Thriller. Die Sprache ist anregend, modern und hervorragend und gewählt übersetzt, mein Kompliment an die Übersetzung.

Auf jeden Fall vergebe ich dem Buch wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Der Thriller, ein konkreter Icelandic Noir, wird jeden Leser und jede Leserin fesseln und mitreißen.

 

Über die Autorin:

Lilja Sigurðardóttir wurde 1972 in der isländischen Kleinstadt Akranes geboren und wuchs in Mexiko, Spanien und Island auf. Bereits mehrfach ausgezeichnet für ihre Theaterstücke, wurde sie mit ihrer Reykjavík-Trilogie auch einem internationalen Publikum bekannt. Der erste Band der Reihe, ›Das Netz‹, erschien im Frühjahr 2020 bei DuMont, gefolgt von ›Die Schlinge‹ und ›Der Käfig‹ (2021). (Quelle: dumont Verlag)

 

Original-Klappentext:

Für die neue Innenministerin wird ihr Amt zur tödlichen Falle … Rasant, politisch, gegenwärtig

Jahrelang hat Úrsúla Aradóttir, Entwicklungshelferin und Mutter von zwei Kindern, für Hilfsorganisationen in den Krisenregionen der Welt gearbeitet – zuletzt in Syrien beim Aufbau eines Flüchtlingscamps. Als sie nach Island zurückkehrt, um endlich mehr Zeit für ihre Familie zu haben, fühlt sie sich ausgebrannt, leer und apathisch. Da kommt ihr das Angebot gerade recht, übergangsweise als Parteilose den Posten des erkrankten Innenministers zu übernehmen. In der Hoffnung, ihren inneren Dämonen zu entkommen und zugleich politisch etwas bewirken zu können, stürzt sie sich in die Arbeit – doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Schon an ihrem ersten Tag im Amt muss sie feststellen, dass das politische Machtpoker skrupellos, berechnend und mit toxischer Hinterlist gespielt wird.
Als eine Frau von einem Polizisten vergewaltigt wird, bittet man Úrsúla um Unterstützung. Sie verspricht zu helfen. Doch es gibt Kräfte, die um jeden Preis verhindern wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

 

 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Dumont Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!