Mittwoch, Juli 28, 2021

Ein Männlein liegt im Walde - Eine Ruhrpott-Krimödie mit Loretta Luchs von Lotte Minck

 

Loretta Luchs in ihrem (bislang) schwierigsten Fall


Loretta Luchs und ihr Freund Dennis Karger durchleben gerade eine Extrem-Situation, ja einen Albtraum. Dennis wird verdächtigt, den Adoptiv-Vater seiner Tochter ermordet zu haben. Von seiner Tochter Miriam genannt Miri, hatte Dennis gerade erst ein paar Tage zuvor erfahren. Mit deren Mutter Angelika, genannt Angie, hatte Dennis vor 20 Jahren eine kurze Affäre auf Ibiza. Doch Angie hatte zu dem Zeitpunkt mehrere Sex-Partner, somit ist die Vaterschaft ohne Test noch gar nicht sicher bestätigt. Trotzdem hatte es erste, kurze Begegnungen gegeben. Auf einer kleinen Sommerparty in Dennis' Haus kam es dann zu einer Auseinandersetzung zwischen Dennis und dem Stiefvater Miriams. Besagter ist nun tot, aufgefunden neben dem bewusstlosen Dennis im Wald. - Eine Falle, wie Loretta sofort klar ist. Minipli-Man und Hornbrillen-Girl nehmen die Ermittlungen auf!


Der Schreibstil der Autorin Lotte Minck gefällt mir super gut. Ihr Tempo ist flott und ich werde die gesamte Zeit über hervorragend unterhalten. Die Spannung ist extrem hoch gehalten, schon allein weil Loretta selbst (bzw. ihr Liebster Dennis) im Fall involviert ist. Mit ihrer Sprache, nämlich dem Ruhrpott-Dialekt, schafft es Lotte Minck, Auflockerung in das düstere Szenario einfließen zu lassen, an vielen Stellen habe ich ein dickes Grinsen im Gesicht. Die Gefühle kommen gut zur Geltung, Loretta in ihrer Verzweiflung, die Liebe zu Dennis, die Tiefe Freundschaft zu den Freunden. Die Emotionen sind brillant dargestellt und vor allem, sie sind lebensecht. Die Charaktere sind allesamt glaubhaft und in ihren jeweiligen Eigenschaften tief verwurzelt. Die Gruppe um Loretta und Dennis und die beiden selbst sind liebenswert und es macht Spaß, mit ihnen mitzufiebern. Die Geschichte selbst ist unfassbar authentisch und könnte jedem von uns jeden Tag selbst passieren. Die Polizeiarbeit, Abläufe und Rechtsfragen werden interessant berichtet und sind informativ, nehmen aber nichts von der Intensität der Story weg. Die Dialoge sind göttlich und ich wäre an manchen Stellen gerne dabei gewesen!


Von Herzen gerne vergebe ich fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle die Krimödie uneingeschränkt weiter. Ich hoffe, das Buch findet viele, viele Leser und Leserinnen und ich bin sicher, sie werden das Buch lieben und es gar nicht aus der Hand legen wollen. Zu spannend und gefühlvoll ist die Geschichte angelegt, als dass man nicht sofort auch das Ende wissen möchte.


Kurzmeinung:

Eine Albtraum-Situation unwahrscheinlich authentisch, eine Ruhrpott-Krimödie absolut zum Mitfiebern, eine emotionale Achterbahnfahrt!

Über die Autorin:

Lotte Minck hat die längste Zeit ihres Lebens im Ruhrgebiet gelebt, wo sie Popstars bekocht, Events organisiert und in einer Schauspielagentur Termine jongliert hat. Dabei hat sie einige Skurrilitäten erlebt und die Menschen des Reviers kennen und lieben gelernt. Seit 2005 widmet Lotte Minck sich ganz dem Schreiben. (Quelle: Droste Verlag)

Original-Klappentext:

Eine fast zwanzig Jahre zurückliegende Affäre bringt Lorettas Universum ins Wanken: Dennis soll Vater einer erwachsenen Tochter sein und steht von einem Tag auf den anderen unter Verdacht, deren Stiefvater erstochen zu haben. Die Last der Beweise ist erdrückend, doch für Loretta aka Hornbrillen-Girl steht fest: Dennis ist in eine Falle gelockt worden. Davon muss jetzt nur noch die Polizei überzeugt werden – wie immer mit tatkräftiger Unterstützung von Minipli-Man und Co.

 

 

Herzlichen Dank an Lovelybooks und dem Droste-Verlag sowie an die Autorin selbst für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars im Rahmen einer Lese-Runde.


Dein ist die Lüge von Linda Castillo

Schmutzige Geschäfte


Der Witwer Adam Lengacher ist Mitglied in der amischen Gemeinschaft und Vater dreier junger Kinder. Um sich und die Kleinen etwas abzulenken, unternimmt er mit ihnen eine Fahrt in einem Pferdeschlitten. Sie stoßen auf einen verlassenen, verunfallten Wagen. Adam sucht mit den Kindern nach einem eventuell Verletzten und findet eine Frau, die tatsächlich schwer verletzt und bereits stark unterkühlt ist. Sie bedroht ihn mit einer Waffe und will keine Hilfe von ihm annehmen. Doch wegen des Schnees, des drohenden Unwetters und weil die Frau ganz offensichtlich dringend Hilfe benötigt und zu dem noch den ihm bekannten Namen Kate Burkholder nennt, nimmt er die Frau in seinem Wagen mit nach Hause und alarmiert die Polizei – Kate Burkholder übernimmt und ein Sumpf tut sich auf.


Die Autorin schafft es bereits auf den ersten Seiten eine beängstigende Stimmung herzustellen, die Gefahr kann ich nahezu körperlich fühlen. Mit dem vorherigen Band der Reihe bin ich erst in die Serie um Kate Burkholder eingestiegen und bin seit dem komplett fasziniert. Der Schreibstil, die Hochspannung, die Linda Castillo erzeugen kann, überwältigt mich völlig. Fast schon atemlos lese ich das Buch und mag es gar nicht aus den Händen legen. Spannende, hervorragend angelegte Charaktere überzeugen, Menschen mit Ecken und Kanten, die voller Lebendigkeit stecken. Die Umgebung und das Milieu der Amischen ist wunderbar recherchiert und gibt die Lebensweise brillant und einzigartig wieder. Die Konflikte, in denen Katie Burkholder wegen ihrer Vergangenheit steckt, sind perfekt dargestellt. Gerade dieser persönliche Hintergrund der Protagonistin macht die Serie noch um einiges spannender, interessanter und beeindruckt mich tief.


Selbstverständlich bekommt dieser Thriller von mir seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und ich empfehle ihn absolut weiter. Den Leser und der Leserin werden Nervenkitzel, eine brisante Geschichte und Charaktere geboten, mit denen man gerne mitfiebert.


Kurzmeinung:

Erstklassige Thriller-Lektüre, die mich voll und ganz überzeugt!

Über die Autorin:

Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie mit dem Schreiben anfing. Ihre Thriller, die in einer Amisch-Gemeinde in Ohio spielen, sind internationale Bestseller, die immer auch auf der SPIEGEL-ONLINE-Bestenliste zu finden sind. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf einer Ranch in Texas. (Quelle: S. Fischer Verlage)

Original-Klappentext:

Lügen, Korruption und tödliche Intrigen: Der 12. Band der Serie mit Polizeichefin Kate Burkholder von Bestsellerautorin Linda Castillo


Der Anruf von Adam Lengacher, einem verwitweten amischen Familienvater, erreicht Kate Burkholder mitten in einem Schneesturm. Er habe eine halb erfrorene Frau auf seinem Grundstück gefunden, sie sei eine „Englische“ und Kate solle sofort kommen. Kate erkennt die Frau sofort: Es ist Gina Colorosa, ihre Team-Partnerin von damals auf der Polizeiakademie in Columbus. Doch jetzt ist Gina auf der Flucht. Und das vor ihren eigenen Kollegen. Sie soll einen Kollegen ermordet haben. Doch Gina behauptet, diese Tat nicht begangen zu haben. Man wolle sie aus dem Weg räumen, weil sie kurz davor war, Unregelmäßigkeiten in ihrer Dienststelle aufzudecken. Je näher Kate der Wahrheit kommt, desto näher kommt den beiden Frauen auch der auf sie angesetzte Mörder.

 

 

Herzlichen Dank an Netgalley Deutschland und die S. Fischer Verlage für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars.

Montag, Juli 12, 2021

Jördis Briefe von Monika Detering

 

Gestörtes Idyll – Sequel


Mit ihrer Kurzgeschichte „Jördis Briefe“ komplettiert die Autorin Monika Detering ihren Nordseekrimi „Mord auf Langeoog“. Jördis hat einen brutalen Mordanschlag überlebt, bei dem ihre beste Freundin Ilka ums Leben gekommen ist. Nun muss sie mit ihren eigenen Schuldgefühlen und mit den Vorwürfen – insbesondere von Ilkas Eltern – zurecht kommen. Aber wie geht ein so junges Mädchen mit seiner Trauer um den Verlust der Freundin und dem Trauma der Tat und seinen eigenen Verletzungen um? Wie soll es weiter gehen?

Jördis schreibt Briefe an ihre tote Freundin. Darin versucht sie ihre Gedanken zu ordnen, wie alles zu dem Drama kommen konnte, wie es weiter gehen wird mit ihr, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt.

Sehr eindringlich und in intensiver Sprache lässt uns Monika Detering teilhaben, an dem was zu der schrecklichen Tat geführt hat, so wie an Jördis Gefühlen und wie sie damit fertig werden möchte.

Fast atemlos habe ich die Geschichte inhaliert, so aufgewühlt war ich noch von der Lektüre des Krimis, der damit endete, wie der Täter überführt wurde, aber die Sicht des Mädchens Jördis nicht behandelte, weil es nicht relevant war. Um so schöner ist es, jetzt ihre Gedanken und den Ablauf der Geschichte zu kennen.

Es ist nicht zwingend erforderlich, den Krimi „Mord auf Langeoog“ vor der Lektüre von „Jördis Briefe“ gelesen zu haben, doch falls der Leser, die Leserin an dem Krimi interessiert ist, empfiehlt es sich, ihn vorab zu lesen.

Eine wunderbar geschriebene Kurzgeschichte, die das Bild vervollständigt. So klar fünf von fünf möglichen Sternen von mir und eine absolute Leseempfehlung!

Original-Klappentext:

Meist ist ein Krimi mit dem letzten Wort zu Ende. Meist. In „Wer liebt, stirbt zweimal“ erwacht die Protagonistin Jördis erst am Ende der Geschichte aus dem Koma. Mit jedem Tag, den es ihr besser geht, versucht sie sich zu erinnern, was geschehen ist und warum ihre beste Freundin Ilka starb.

Mit Sechzehn sind Mädchenfreundschaften intensiv, sie ersetzen für eine Zeit lang Eltern und begleiten manchmal auch die erste Liebe. Nur war Jördis‘ Freund keiner, den sie hätte haben sollen, selbst Ilka hatte vor ihm gewarnt …

Um ihren Schmerz um den Verlust ihrer Freundin Ilka begreifbar zu machen, beginnt Jördis, Briefe an die Tote zu schreiben. 

Über die Autorin:

Monika Detering wollte Schiffsjunge, Malerin oder Schriftstellerin werden. Die letzteren Wünsche waren den Eltern zu unseriös (vom ersten ahnte niemand etwas). Sie arbeitete viele Jahre als Puppenkünstlerin mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland wie Washington, Philadelphia und New York. Durch lange Aufenthalte an der Nordsee wurde das Meer ihr Sehnsuchtsort. Sie war als freie Journalistin tätig und entschied sich später für das belletristische Schreiben. Gemeinsam mit dem Autoren Horst-Dieter Radke erfand und schreibt sie die historische Krimiserie um Puff & Poggel, mit Blick in die 50er Jahre auf fiktive Ereignisse in Mülheim an der Ruhr. Als Gegenpol zum „Kriminellen“ veröffentlichen sie sommerleichte Inselromane. Neben dem gemeinsamen Schreiben publiziert jeder für sich Soloprojekte.

Monika Detering ist Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern“ und den „42-er Autoren“. 

(Quelle: digital publishers)


Samstag, Juli 10, 2021

Mord auf Langeoog: Ein Nordsee-Krimi von Monika Detering

 

Gestörtes Idyll

Die Kriminalhauptkommissarin Carla Bernstiel wird als Saison-Aushilfe von Aurich auf die Nordseeinsel Langeoog abgeordnet. Sie liebt das Meer, die Wellen, den Duft und die Möwen. Mit den Einheimischen und ihrer Verschlossenheit tut sie sich allerdings etwas schwer. Privat schleppt sie ihre eigenen Dämonen mit sich herum, hat gerade eine schlimme Erfahrung hinter sich. Hier auf der Insel erhofft sie sich, eher ruhige Dienstwochen, passiert doch auf einer kleinen Insel kein Kapitalverbrechen, oder? Dann direkt am ersten Tag, Carla ist gerade auf Langeoog angekommen, werden sie und ihr Kollege Gerrit Blau alarmiert. Ein bestialischer Mord ist geschehen. Vorbei ist es mit der Ruhe. Nun beginnt die detaillierte Polizeiarbeit und Ergebnisse sollte es geben, bevor mehr und mehr Urlauber auf die Insel einfallen.



Gleich nach dem Lese-Start befinde ich mich sofort mitten in der Geschichte. Das schwierige Leben mit einer Teenager-Tochter der Familie Hauser zum einen und auf der anderen Seite die Kommissarin Carla Bernstiel, der ich einen richtigen Urlaub von Herzen gönnen würde. Die Autorin Monika Detering hat ihre Charaktere wunderbar gezeichnet, die Figuren stecken voller Leben. Gerade mit Carla kann ich gut mitfiebern und mitfühlen, eine sympathische und willensstarke Frau. Und die Nebenfiguren sind ebenfalls glaubwürdig und stecken voller Ecken und Kanten, so wie im wirklichen Leben. Der Fall selbst ist unglaublich. Den Spannungsbogen hält die Autorin hoch und fest gespannt. Der Schreibstil Monika Deterings ist brillant, sie erzählt die Story hervorragend und in gutem Tempo. Die Dialoge sind flüssig und in schöner Sprache geführt. Ich fühle mich prächtig unterhalten von der ersten bis zur letzten Zeile. Die Idee, was Worte alles auslösen können, wurde hier in diesem Krimi mit voller Bravour umgesetzt.


Sehr gerne vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle den Nordsee-Krimi selbstverständlich weiter. Hier bekommt der Krimi-Fan zur Hochspannung auch noch das herrliche Ambiente der Nordsee geliefert. Die Landschaft und das Leben auf der Insel sind herrlich und natürlich dargestellt. Absolutes Lesevergnügen!

 

Lieblingssatz:

Sie hatte Salz auf den Lippen gespürt und Tang gerochen und ihre Blicke waren den Seevögeln hinterher gefolgt.

Kurzmeinung:

Brutaler Mord vor wunderschöner Nordsee-Kulisse mit ehrlicher Polizeiarbeit. Große Leseempfehlung!

Über die Autorin:

Monika Detering wollte Schiffsjunge, Malerin oder Schriftstellerin werden. Die letzteren Wünsche waren den Eltern zu unseriös (vom ersten ahnte niemand etwas). Sie arbeitete viele Jahre als Puppenkünstlerin mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland wie Washington, Philadelphia und New York. Durch lange Aufenthalte an der Nordsee wurde das Meer ihr Sehnsuchtsort. Sie war als freie Journalistin tätig und entschied sich später für das belletristische Schreiben. Gemeinsam mit dem Autoren Horst-Dieter Radke erfand und schreibt sie die historische Krimiserie um Puff & Poggel, mit Blick in die 50er Jahre auf fiktive Ereignisse in Mülheim an der Ruhr. Als Gegenpol zum „Kriminellen“ veröffentlichen sie sommerleichte Inselromane. Neben dem gemeinsamen Schreiben publiziert jeder für sich Soloprojekte.

Monika Detering ist Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern“ und den „42-er Autoren“. 

(Quelle: digital publishers)

Original-Klappentext:

Was, wenn schöne Worte tödlich sind …?
Der atmosphärische Insel-Krimi für alle Ostfriesland-Fans

In einem Haus auf der Insel Langeoog bricht ein Feuer aus. Bei den Löscharbeiten entdecken die Rettungskräft zwei Mädchen. Jördis ist schwer verletzt, Ilka ist tot. Die Untersuchungen ergeben schnell, dass das Feuer nicht die Ursache für das Unglück der beiden gewesen sein kann. Die jungen Frauen wurden zuvor betäubt und erschlagen. Doch wer sind die beiden und wer hatte ein Motiv, zwei unschuldigen jungen Frauen so etwas anzutun? Und was hat es mit den Gedichtstrophen auf sich, die an verschiedenen Orten auf Langeoog auftauchen? Die Inselkommissare Carla Bernstiel und Gerrit Blau arbeiten unter Hochdruck und suchen unter den ersten Saison-Gästen der Insel nach Hinweisen.

Dies ist eine Neuausgabe des Romans Wer liebt, stirbt zweimal.

 

 

Herzlichen Dank an Lovelybooks und digital publishers  für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars.

Montag, Juli 05, 2021

Miss Merkel – Mord in der Uckermark von David Safier

                                           Sherlock und Sherlockine ermitteln

Angela Merkel befindet sich im wohlverdienten Ruhestand, ein Lebensabschnitt, der allerdings nur ihrem Ehemann Joachim genannt Achim Sauer gut gefällt, sie selbst ist eher ruhelos und unzufrieden mit der Situation. Auch wenn sie es vor Achim nicht eingestehen mag, sie sehnt sich nach Aufgaben, danach gebraucht zu werden und ihre Talente, ihr Gehirn zu benutzen. Auch ist es ihr im neuen Domizil, einem kleinen Dorf in der Uckermark, eher zu ruhig, vermisst sie doch das umtriebige Berlin. Als ihr dann quasi eine Leiche sprichwörtlich vor die Füße fällt, sieht sie die Chance, etwas tun zu können. Sie beginnt als Hobbydetektivin zu ermitteln, denn der Kommissar vor Ort möchte nicht an einen Mord glauben und den Fall schnell zu den Akten legen. Angela ermittelt zusammen mit ihrem Achim!



David Safier besitzt einen schönen Schreibstil, hat ein angenehmes Tempo für das Erzählen seiner rasend komischen Geschichte gewählt und vor allem ist die Story einfach genial! Warmer, einfühlsamer Humor, durchaus Situationskomik aber ebenfalls viel trockener Humor mit und durch Wortspiele. Eine Hommage an Angela Merkel, deren Stimme ich beim Lesen tatsächlich immer im Ohr habe. Originell erzählte Geschichte, ein brillanter Mix zwischen widerstrebender Pensionärin, die sich nach neuen Aufgaben sehnt und diese - nahezu begeistert - als Hobbydetektivin findet. Gerne möchte ich mehr Geschichten mit Puffel und Puffeline, so wunderbar sind die beiden Charaktere gezeichnet, liebenswert und herzlich. Besonders gefällt mir auch der kleine Mops mit dem ausgezeichneten Namen: Putin!


Auf jeden Fall bekommt der Roman fünf von fünf möglichen Sternen von mir und ich empfehle ihn liebend gerne weiter. David Safier schreibt gewohnt gekonnt und ich habe mal herzlich lachen und mal verstohlen schmunzeln müssen. Eine wunderbare Lektüre für laue Sommerabende; die Mischung seiner Protagonistin von ehemaliger Staatsmännin und 'Miss Marple' ist dem Autoren zauberhaft geglückt.


Über den Autoren:

David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten Autoren der letzten Jahre. Seine Romane, darunter "Mieses Karma", "Jesus liebt mich", "Happy Family" und "Muh" erreichten Millionenauflagen. Auch im Ausland sind seine Bücher Bestseller. Als Drehbuchautor wurde David Safier unter anderem mit dem Grimme-Preis sowie dem International Emmy (dem amerikanischen Fernseh-Oscar) ausgezeichnet. David Safier lebt und arbeitet in Bremen, ist verheiratet, hat zwei Kinder und einen Hund. (Quelle: Rowohlt Verlag)


Original-Klappentext:

Was macht Angela Merkel, wenn sie in Rente geht? Sie löst Kriminalfälle in der Uckermark.
Der herrlich komische neue Roman von Bestsellerautor David Safier: Die Kanzlerin ist seit sechs Wochen in Rente und mit Mann und Mops in die Uckermark gezogen, genauer gesagt nach Kleinfreudenstadt, gelegen am schönen Dumpfsee. Nach dem turbulenten Leben in Berlin fällt es ihr jedoch schwer, sich auf das beschauliche Landleben einzulassen. Nur zu backen und zu wandern, wird halt schnell fad. Als jedoch der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet in einem von innen verriegelten Schlossverlies gefunden wird, erwacht neues Leben in Angela. Endlich wieder ein Problem, das gelöst werden will! Unterstützt von ihrem liebenden Ehemann und dem sanften Bodyguard Mike macht sie sich auf die gefährliche Suche nach dem Mörder. Wird sie ihn finden? Wird sie in Klein-Freudenstadt heimisch werden? Gar das erste Mal in ihrem Leben eine wahre Freundin finden? Oder wird eine der sechs verdächtigen Frauen ihr zuvor den Garaus machen? Fragen, die nur eine große Detektivin beantworten kann! Ein Cosy Crime mit Deutschlands beliebtester Politikerin.

Samstag, Juli 03, 2021

Allein durch die Sterne von Nika S. Daveron

 

 


Home alone meets Stephen King

Ariadne bevorzugt ein freies Leben, in dem sie tun und lassen kann was sie will. Ihr Studium für Modedesign hat sie geschmissen und nun kellnert sie sich ihren Lebenserhalt zusammen. Sie beißt jeden aus ihren Leben heraus, der ihr etwas vorschreiben oder zu belehren möchte. Gute Freunde hat sie, aber sie entscheidet, wer Platz in ihrem Leben hat und wer nicht. Als sie mit ihrer besten Freundin zum Badminton-Spielen verabredet ist, passiert in der Sport-Halle etwas, dass ihr Leben komplett durcheinander wirbelt. Denn von einer Sekunde zur nächsten ist sie mutterseelenallein. Kein anderer Mensch ist mehr da – weit und breit niemand. Eine Odyssee beginnt …




Dies ist die außergewöhnlichste Geschichte, die ich jemals gelesen habe und sie sie hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Ariadne, die auf einmal ganz allein ist, etwas das sie sich zwar gewünscht hatte, doch so? Probleme fallen an, Gefahren lauern. Kann ein Mensch völlig auf sich allein gestellt überleben, geht das? Fragen gehen durch ihren Kopf, über den Sinn des Lebens. Über ihre Vergangenheit, ihr Verhalten. Es ist schön zu sehen, welche Entwicklung die Figur Ariadne durchfährt, wie sie lernt, die Wichtigkeit im Leben erkennt und Verantwortung übernimmt. Der Schreibstil der Autorin fasziniert mich ebenso wie die Geschichte selbst. Die Sprache ist modern und frisch. Die Geschichte in hohem Tempo erzählt, beinhaltet viele Emotionen, Trauer, Angst, Freude, Liebe – die ganze Bandbreite ist vertreten und wunderbar gezeichnet.


Natürlich vergebe ich dem Buch seine wohl verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es so klar weiter. Ich wurde prächtigst unterhalten und mochte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Ich wünsche dieser abenteuerlichen und gefühlvollen Dystopie, die so herrlich erzählt ist, eine große Leserschaft!

Über die Autorin:

Nika S. Daveron stellte bereits im frühen Alter von 8 Jahren fest, dass das Beste am PC die Tastatur war - neben dem väterlichen Gratisvorrat an leeren Blättern. Geboren im schönen Köln, lebt sie derzeit in Neuss und ist als Sales & Account Managerin tätig. Wenn sie sich nicht gerade im Sattel oder auf den deutschen Galopprennbahnen herumtreibt, glüht die Xbox oder die Maus; Computerspiele können auch schon mal den Schlaf kosten. Krach geht bei ihr durchaus als Musik durch, wenn sie sich auf Industrial-Partys die Nacht um die Ohren schlägt. (Quelle: Piper Verlag)

Original-Klappentext:

Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch der Welt wärst? Für alle, die eine Reise durch die Sterne machen wollen, um am Ende bei jemandem anzukommen, der es wert ist

„Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein „Hilfe“ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viel Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.“

Die freiheitsliebende Ariadne tut nur was sie will: Sie versucht sich an Dingen, die ihr Spaß machen und umgibt sich nur mit Leuten, die ihr Freude bereiten – sowie mit ihrer Katze namens Katze. Doch dann sind alle Menschen in ihrer Umgebung von einem Moment auf den anderen verschwunden. Ariadne ist der letzte Mensch auf Erden und völlig allein. Bis sie eines Tages eine Nachricht von Sanghyun erhält – dumm nur, dass er in Shanghai und auf der anderen Seite der Welt ist ...


Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Piper Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!