Ein Retro-Sci-Fi-Roman vom Feinsten!
Carl Juniper hätte
eigentlich seinen Dienst als Chef Entremetier auf der SS City of Rio
de Janeiro (Passagierdampfer) antreten sollen, doch hat das Ablegen
am 15.02.1913 verpasst – ein Mix aus Champagner, Opium und Isobel
waren schuld ... Daraufhin heuert er auf einem abgewrackten Schiff als
Schiffskoch an, um wieder an Geld zu kommen. Mit besagtem Schiff, der
SS Birmingham erleidet Carl dann prompt Schiffbruch in der Nähe von
Kap Hoorn. Allein auf seinem Rettungsfloß gerät Carl in einen Sog,
einen Strudel und fällt und fällt, wohin? Als er die Augen wieder
aufschlägt sagt ihm ein junger Mann, der sich al Bren vorstellt, er
sei in London mit Themse und Greenwich Park doch ohne King Georg V.
dafür mit dem High Council und Dampfgleitern. Carl ist irritiert,
verzweifelt und dies zu Recht. Doch Bren ist ebenso verunsichert,
über seinen plötzlichen Gast und wie er die Situation, die nicht
ungefährlich ist, händeln soll. Im Jahre 1915 befindet sich Carl in
einem Hospital der Marine, man behauptet dort, er heiße Harold P.
Mulrooney, und sei Petty Officer, Kochsmaat auf der HMS Good Hope und
hätte Schiffbruch erleidet. Welche Geschichte ist nun wahr? Zunächst
erzählt uns Carl Juniper seine Version der Story.
Ich habe unglaublich
schnell in die Geschichte hinein gefunden, der Schreibstil gefällt
mir sehr gut, er ist flüssig und der Text in schöner Sprache
verfasst. Der Autor Gregor Weber hat eine phantastische Welt, eine
Parallelwelt erschaffen, in der es kein Essen und keine Köche mehr
gibt und einen Protagonisten, der sich fragt, wer er ist. Eine
wunderbare Geschichte, die ein Mix ist voller Phantasie, Futuristik,
Retro-Science-Fiction, Psychologie, Liebe, Werten und Komik. Die
Situationen sind manchmal bedrohlich und düster aber immer wieder
auch voller Humor und Gefühlen. Mein Lieblingszitat: "Aber was
bedeutete überhaupt noch das, was er kannte oder erinnerte? Man
konnte nicht im Südatlantik verschwinden, danach in London aus dem
Himmel stürzen und dann glauben, die Welt wäre noch die, die man
kannte."
Von Herzen gerne
vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen. Gregor
Weber hat mich durchgehend ausgezeichnet unterhalten mit einer völlig
neuartigen Geschichte, einer fabelhaften anderen Welt und lässt mich
der Frage nachgehen, was ist uns wichtig im Leben? Worauf können wir
nicht verzichten? Das Buch ist in gewisser Art und Weise fast schon
philosophisch und hat sich zu einem meiner Lieblingsbücher
gemausert, ganz sicher werde ich es bald noch einmal lesen. Sehr
gerne empfehle ich es weiter, Fans von Jules Verne und klassischer
Sci-Fi-Literatur werden es lieben, davon bin ich felsenfest
überzeugt.