Donnerstag, Februar 24, 2022

Gärten, Gift und tote Männer von Klaudia Blasl

 

Kuschelkrimi im Gärtner-Milieu


Im österreichischen Örtchen Oberdistelbrunn sitzt gerade der heimische Buchzirkel beieinander und möchte eigentlich Jules Vernes 'In 80 Tagen um die Welt' debattieren, als unvermittelt Bauer Gustl auftaucht und eine Teufelsaustreibung an seinen Hühnern vom Dorfpfarrer Pater Ägydius verlangt, sie seien besessen und schon dabei zu sterben, nur er könne noch helfen. Dann bricht Gustl vorm Kränzchen zusammen. Der herbeigerufene Landarzt Dr. Seidenmatt macht wenig Hoffnung, dass Gustl überleben wird und äußert sich zweifelnd bezüglich eines Infarkts, nahezu kryptisch ... Grund genug, um misstrauisch zu werden, für eine Dame des Kränzchens. Nachdem dann auch noch der Herr Pfarrer unauffindbar ist, übernimmt besagte Dame Paula, die pensionierte Lehrerin und Kräuterwissende ist, und versucht die mysteriösen Dinge aufzuklären. Unerwartete Unterstützung erhält sie dabei von ihren treuen Freundinnen aus Oberdistelbrunn..


 

Kauzige, liebenswerte bis grantelige Charaktere machen diesen Krimi aus, die Mischung bringt hier einfach die Perfektion. Die Sprache ist herrlich, ein klein wenig angehaucht von Dialekt, was ich außerordentlich charmant finde. Das Lesen bringt unglaublich viel Spaß und ich fühle mich extrem gut unterhalten. Die Spannung und das Tempo sind wohldosiert und das Lesen geht fließend von der Hand. Einmal gestartet mochte ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Dieser Cozy-Crime ist hervorragend angelegt; Stimmung, Plot samt Twist sind dabei wunderbar durchdacht von der Autorin. Humorvolle Szenen überwiegen und wechseln sich doch auch ab mit nachdenklichen Zeilen. Ein fabelhaftes Buch für gemütliche Lesestunden, man kann sich prima durch das Buch gleiten lassen. Das dörfliche Ambiente ist phantastisch festgehalten und außerordentlich glaubhaft dargestellt.

Auf jeden Fall vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem Buch eine unbedingte Leseempfehlung aus. Ein Wohlfühl-Krimi mit dem Hang zur Krimödie, das Lesen wird mit Schmunzeln und schöner Atmosphäre belohnt. Auf jeden Fall habe ich sogleich Agatha-Christie-Feelings beim Lesen verspürt!


Über die Autorin:

Klaudia Blasl kocht gerne und gut, noch lieber befeuert sie allerdings ihre kriminelle Giftküche. Das Ergebnis dieser Leidenschaft sind spannende Kriminalromane mit schwarzem Humor, bösen Blumen und fiesen Gewächsen. Die Österreicherin lebt in der Steiermark und dem Südburgenland, wo sie auch einen Giftpflanzengarten hat. (Quelle: Emons Verlag)

 

 

Original-Klappentext:

Zwei Hobbygärtnerinnen auf der Jagd nach Maulwurfsgrillen, Meuchelmördern und dem Mann fürs Leben.

Im idyllischen Oberdistelbrunn geht ein Giftmischer um. Seine mörderische Bilanz: eine nüchterne Alkoholleiche, ein Pfarrer in Teufels Küche und zwei Tote auf der Gartenschau. Während die Polizei auf der Stelle tritt, verfolgen zwei Pensionistinnen mit grünem Daumen und schwelender Ehekrise eine gefährliche Spur – und legen sich statt mit Nacktschnecken und Wühlmäusen erstmals mit einem echten Mörder an...




Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Emons Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!