Freitag, Oktober 29, 2021

Outpost - Der Posten von Dmitry Glukhovsky

Was bleibt

 

Russland in nicht allzu ferner Zukunft. Jaroslawl liegt an der Wolga und ist der Außenposten des Landes. Der Posten bewacht eine Brücke, doch was dahinter liegt, weiß niemand, denn niemand benutzt sie länger. Nach einem großen Krieg ist die Erde verseucht, der Fluss strahlt giftige Dämpfe aus. Das Internet gibt es nicht mehr, Handys funktionieren nicht mehr. Die Menschen im Grenzposten sind auf den Versorgungsnachschub aus dem fernen Moskawien angewiesen. Der scheint jedoch unterbrochen, der Posten ist für den Zaren, den es inzwischen wieder gibt, nicht mehr wichtig, den er plant, seine Soldaten auf Exkursion zu schicken, er möchte das Land hinter der Wolga zurück erobern. Der 17jährige Jegor möchte dem trübsinnigen Leben im Posten schnellstmöglich entfliehen. Sein Stiefvater Polkan ist der Kommandant des Postens, ihr Verhältnis ist eher schwierig. Verliebt ist Jegor in die 24jährige Michelle, die den Jungen jedoch kaum beachtet. Auch sie hat Pläne, will zurück nach Moskawien. Da wird die Brücke urplötzlich von jemandem benutzt, bringt dies Veränderung?


Dmitry Glukhovsky ist ein Meister seines Faches, er schreibt Dystopien wie keine Zweiter. Die Sinnlosigkeit des Lebens der Charaktere wird beim Lesen greifbar. Die Figuren verfügen über eine immense Vielfältigkeit, ihr Zusammenspiel miteinander ist perfekt. Trotz der Ausweglosigkeit und des Hungerns wollen die Menschen leben, haben Sehnsüchte und Hoffnungen. Die Jungen wollen den Posten verlassen – ihre Sehnsucht und ihre Träume erhoffen ein schöneres Leben an einem anderen Ort. Während die Alten und Kranken auf die Erlösung durch den Tod hoffen - ihr Glaube und die Religiosität verschafft ihnen Hoffnung auf das Himmelsreich. Der Autor kann mich sofort fesseln, ich bin vom ersten Moment an total fasziniert. Der Roman ist ein Pageturner, ich möchte unbedingt wissen, wie er ausgeht, was mit den Menschen passiert. Der Spannungsbogen wird von Dmitry Glukhovsky brillant hoch angesetzt und fest gehalten.


Sehr gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen, die es mehr als verdient. Selbstverständlich spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus. Dmitry Glukhovsky ist ein genialer Geschichtenerzähler, mit seinen Büchern kann er mich jedes mal in den Bann ziehen.

 

Über den Autoren:

Dmitry Glukhovsky, geboren 1979 in Moskau, hat in Jerusalem Internationale Beziehungen studiert und arbeitete als TV-und Radio-Journalist unter anderem für den Fernsehsender Russia Today und die Deutsche Welle. Mit seinem Debütroman »METRO 2033« landete er auf Anhieb einen Bestseller. Er gilt als einer der neuen Stars der jungen russischen Literatur. Der Autor lebt in Moskau und Barcelona.

Instagram: @glukhovsky, Twitter: @glukhovsky, Facebook: @glukhovskybooks

(Quelle: penguinrandomhouse


Original-Klappentext:

Russland in der nahen Zukunft. Nach dem Krieg sind ganze Landstriche verseucht, die Flüsse vergiftet. Die einzelnen Städte haben kaum noch Kontakt zur Regierung in Moskau. Schon seit Jahren harrt Jegor im Außenposten in Jaroslawl aus. Sein Stiefvater Polkan, der Kommandant des Postens, macht ihm das Leben schwer, und die schöne Michelle interessiert sich nicht für ihn. Jegor träumt von der Welt jenseits der Eisenbahnbrücke, auf der anderen Seite des Flusses. Doch schon seit Jahrzehnten ist niemand mehr über diese Brücke gekommen. Bis heute …