Pauly, wie wir Leser sie lieben
Die Bretter, die die Welt bedeuten,
bringen Pauline „Pauly“ Miller dieses Jahr nach Bayreuth. Für
sie selbst das ganz große Kino, schließlich hat der Meister
höchstpersönlich bereits auf diesem heiligen Boden gestanden und
seine Opern inszeniert. Die Operndiva wird die Isolde aus „Tristan
und Isolde“ darbieten. Doch so richtig kann sie ihren
Bayreuth-Aufenthalt nicht genießen, gleich zu Beginn ist der Wurm
drin und Katastrophen brechen über Pauly herein. Ausgerechnet beim
Auftakt-Buffet im Steigenberger Festspielrestaurant erfährt Pauly,
dass ihre Erzfeindin – das Hermännchen ebenfalls im Ensemble
singt. Wieso hat ihre Agentin Bröcki sie denn nicht vorgewarnt? Als
nächstes hat Paulys Lebenspartner Arnaldur unangenehme Neuigkeiten
für sie. Doch die Krönung von allem: sie wird bezichtigt, eine
Juwelendiebin zu sein! Wie wird das alles für unsere Pauly enden?
Auch wenn ich das bereits zuvor
schrieb, doch den neuesten Band einer Lieblingsserie zu lesen, ist
für mich, wie nach Hause kommen. Hier trifft mich dieses
Heimatgefühl wieder einmal besonders, denn ich liebe die Charaktere
um die Operndiva Pauly: ihren Boston-Terrier Radames, ihren Partner
Arnaldur, ihren Papa, ihre Agentin Bröcki und den Freund Yves. Die
Autorin Tatjana Kruse hat eine bunte Mischung erschaffen, die sich
wunderbar ergänzt und das Buch bzw. die gesamte Serie so einzigartig
macht. Schreibstil und Sprache der Autorin empfinde ich als brillant
und die Lektüre bereitet mir große Freude. Spritzig, turbulent,
schnell – von einer brenzligen Situation stolpert die Protagonistin
in die nächste. Die Geschichte selbst ist dabei so komisch wie
spannend.
Von Herzen gerne vergebe ich dieser
Krimödie die wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und
empfehle sie unbedingt weiter. Mit ihrer Mischung aus Krimi und
Komödie schafft es Tatjana Kruse immer, mich selbst aus düsteren
Gedanken heraus zu holen und mich alles um mich herum vergessen zu
lassen. Ich hoffe auf mehr Bände zu der Serie um Pauline Miller –
schöne Opernhäuser, die sie bereisen kann, gibt es schließlich
genügend!