Montag, Juni 28, 2021

RAVNA – Tod in der Arktis von Elisabeth Herrmann ein Nordic All-Age-Thriller

 

                                                 

Eisige Polarnacht


Ravna Person ist eine junge, selbstbewusste Frau, gerade mal 18 Jahre jung, die in einer kleinen Stadt im hohen Norden Norwegens lebt. Ravna, deren Name ins Deutsche übersetzt Rabe bedeutet, gehört zum indigenen Volk der Samen. Als erste aus ihrer Familie möchte sie aus dem traditionellen Leben als Rentierzüchter ausbrechen und den Beruf einer Polizistin ergreifen. Dafür muss sie zunächst einmal ein sechswöchiges Praktikum bei der Polizeidienststelle vor Ort absolvieren. Gleich an ihrem ersten Tag dort gilt es den Mord an einem reichen Landbesitzer aufzuklären. Schnell erkennt Ravna Zusammenhänge und Indizien im Fall, die auf samische Zeremonien hinweisen könnte oder gerade sollen.


Das Buch der Autorin Elisabeth Herrmann zeigt zum einen großartig und eindringlich die Probleme, Unterschiede und Lebensweisen der Sami heutzutage sondern hat zum anderen auch mit der Protagonistin eine willensstarke, dickköpfige und mutige junge Frau erschaffen, die es schaffen möchte, aus der ihr eigentlich von Geburt an vorgegebenen Rolle auszubrechen. Ihre Entwicklung ist wunderschön zu erkennen. Doch im Mittelpunkt steht natürlich der brutale Mord und ein sehr eigenwilliger Kommissar aus der Kreisstadt Kirkenes, mit dem sich Ravna zusammenraufen muss. Mir liefen eisige Schauer über den Rücken und ich hatte Gänsehaut, die Geschichte und die Stimmung sind so eindringlich beschrieben, dass ich mich fast wie vor Ort gefühlt habe. Den Thriller habe ich sozusagen regelrecht verschlungen, ich wurde hervorragend unterhalten. Die Spannung geht ins Unendliche, dieses Buch lässt niemanden los.

Selbstverständlich vergebe ich dem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Ich hoffe sehr darauf, dass es bald einen zweiten Band geben wird, von Ravna möchte ich gerne noch viel mehr erfahren und über ihren Weg.

Über die Autorin:

Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin arbeitete sie beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman »Das Kindermädchen« ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Joachim Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin und im Spreewald. (Quelle: penguinrandomhouse)

Original-Klappentext:

Vardø, eine kleine Stadt weit über dem Polarkreis in der Arktis. Der Mord am reichen norwegischen Waldbesitzer Olle Trygg verstört alle, auch Ravna Persen, gerade frisch als Praktikantin bei der örtlichen Polizeidienststelle gelandet. Ravna hat keinen leichten Stand bei ihren Kollegen: Sie ist eine blutige Anfängerin, sie ist eine Frau und … sie ist Samin. Keiner nimmt sie ernst, als sie am Tatort glaubt, Hinweise auf einen samischen Hintergrund der Tat zu finden – einen Strich in der Erde. Als kurz darauf der umstrittene Kommissar Rune Thor eintrifft, um den Fall zu übernehmen, spitzen sich die Konflikte zu. Doch Ravna weiß durch ihre Urgroßmutter Léna viel über die Geheimnisse der Samen – und darüber, dass der Strich auf ein uraltes Ritual hindeutet, mit dem die Wanderseelen der Toten daran gehindert werden sollen, in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Wer immer die Tat begangen hat, muss dieses Geheimnis kennen.