Schicksalsschläge
Es ist das Jahr 1915 als Elizabeth
„Bess“ Ravenhart durch einen tragischen Reitunfall zur Witwe wird
und ihren kleinen Sohn Frazer in Indien bei der ungeliebten
Schwiegermutter Cora zurücklassen muss. Zunächst möchte sie sich
in ihrer alten Heimat Schottland eine neue Existenz aufbauen und dann
natürlich ihr Baby nachholen. Doch das Schicksal will es anders,
Bess begibt sich auf die Suche nach einem neuen Ehemann, denn ihr ist
klar, als mittellose Witwe kann sie ihren Lebensunterhalt nicht
allein bestreiten und tatsächlich verliebt sie sich erneut.
Unterdessen schreibt sie zwar Briefe nach Indien, aber sie bleiben
unbeantwortet. Als es dann nach Jahren zu einem Wiedersehen zwischen
Mutter und Sohn kommt, verläuft das nicht so wie Bess es sich in
ihren Träumen vorgestellt hat.
Auch in diesem Buch beweist die Autorin
Judith Lennox erneut ihre unfehlbare Fähigkeit, Lebensräume und
Charaktere darzustellen und sie authentisch für uns Leser herüber
zu bringen. Von Beginn des Buches an war ich gefesselt und diese
Spannung und Intensität konnte die Autorin bis zum Schluss aufrecht
erhalten. Ihre Sprache ist anspruchsvoll und erwählt, zusammen mit
dem unverwechselbaren Schreibstil ergibt sich ein Roman der Klasse
und Niveau in sich vereint. Das Tempo, das Judith Lennox verwendet
ist annehmlich der Geschichte angepasst. Perfekt gewählt finde ich
die Erzählform, die die Autorin in diesem Buch verwendet, durch
verschiedene Blickwinkel auf die Charaktere erfahre ich als Leserin
mehr Hintergründe. Ausgesprochen gut kann Judith Lennox die Gefühle
ihrer Figuren transformieren.
Von Herzen gerne vergebe ich diesem
Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut
weiter. Leser anspruchsvoller historischer, großer Familien-Romane
und Liebesgeschichten werden es lieben. Ich fühle mich von dem Buch
wunderbar unterhalten, es ist perfekt für kuschelige Lesestunden auf
dem Sofa. Ich bin schon seit langem ein Fan der Autorin, und wie von
mir erwartet, wurde ich auch dieses Mal nicht von ihr enttäuscht.
Herzlichen Dank an den Piper Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.