Zermürbende Urlaubszeit
Die forensische Wissenschaftlerin Rosa
betreibt Forschungen, die auf dem ersten Blick etwas abartig
erscheinen: sie möchte die Auswirkungen von tierischen Verwesungen
auf den Stoffwechsel von Bäumen erkunden. Dafür gräbt sie in
Wäldern, heimlich natürlich. Bei ihrer aktuellen Grabung entdeckt
sie jedoch ein Kinder-Skelett. Nora kümmert sich auch um den
pflegebedürftigen Bruder Ebbe. Nur langsam erfahren wir mehr ...
Der Kinderbuchautor Henrik reist mit seiner Frau Nora, einer
Ingenieurin, und ihrem gemeinsamen Sohn Fynn nach Västernorrland,
Schweden, um das Haus seines Großvaters aufzuräumen. Später möchte
es Nora als Ferienhaus nutzen, wenn Fynn einmal die Schule besucht.
Henrik fühlt sich nicht ganz wohl, die Erinnerungen an den Opa sind
zu deutlich. Nora hingegen möchte hier gern abschalten und der
Wirklichkeit entfliehen. Für Fynn ist der Urlaub Abenteuer pur. Von
der Bedrohung, die über allem schwebt, weiß nur Nora …
Der Schreibstil der Autorin ist
belebend neuartig und unterscheidet sich erfreulich von allen
Autoren, die ich bis jetzt lesen durfte. Sie überrascht mich positiv
mit einer auserlesenen, modernen Sprache. Die Dialoge sind mitreißend
und steigern die Spannung des Textes. Die Figuren sind wunderbar
angelegt und durch die Schreibweise kann man in ihre Köpfe schauen,
das ist sehr intensiv und dadurch real. Vera Buck gelingt es gekonnt,
mit unseren ureigenen und alltäglichen Ängsten zu spielen. Denn sie
kreiert ein Szenario, dass genauso eintreffen und das Leben eines
jeden erschüttern könnte. Unterschwellig ist eine ängstliche
Stimmung stets präsent, die wie eine Zeitbombe im Hintergrund tickt.
Das beständige Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung setzt die
Autorin dazu geschickt ein, das Lesen erinnert tatsächlich an eine
Achterbahnfahrt. Von der ersten Zeile an fühle ich mich
ausgezeichnet unterhalten und bin völlig geflasht und außer Atem
beim Lesen. In perfekt kleinen, wohldosierten Häppchen serviert uns
Vera Buck die Geschichte, kleine Details sind wichtig, wie wir Leser
und Leserinnen beim Lesen schnell bemerken.
So klar vergebe
ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen
Sternen und spreche ihm meine bedingungslose Leseempfehlung aus.
Leserinnen und Leser, die den Thrill lieben, kommen bei der Lektüre
vollends auf ihre Kosten. Mich konnte der Schweden-Thriller sofort
einfangen, fesseln und mitnehmen.
Über die Autorin:
Vera Buck, geboren in Nordrhein-Westfalen, hat
Journalistik, Europäische Literaturwissenschaft und Drehbuchschreiben
quer durch Europa und auf Hawaii studiert. Für ihr Schreiben erhielt sie
Stipendien und Auszeichnungen im In- und Ausland. Sowohl ihr Debütroman
«Runa» als auch ihr erster Thriller «Wolfskinder» erhielten eine
Nominierung für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis. Heute lebt
Vera Buck in der Schweiz, wo sie als freie Schriftstellerin tätig ist.
In den Bergen und auf Reisen findet sie bei mitunter halsbrecherischen
Touren die Inspiration für ihre packenden Thriller. (Quelle: Rowohlt Verlag)
Original-Klappentext:
Sie suchten die Idylle. Sie fanden einen Albtraum. | Der Must-Read Thriller des Jahres | Limitierte Auflage mit farbig gestaltetem Buchschnitt
Wenn der Bullerbü-Urlaub zum Albtraum wird: der neue Thriller der Meisterin der Gänsehaut-Atmosphäre.
Spätestens nach dem ersten Twist wirst du dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können!
Als Henrik und Nora mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn ins schwedische Västernorrland fahren, erwarten sie einen idyllischen Urlaub. Doch bereits bei ihrer Ankunft spüren sie, dass die verlassene Ferienhütte etwas Bedrohliches umgibt. Der Eindruck bestätigt sich, als im angrenzenden Wald ein jahrzehntealtes Kinderskelett gefunden wird. Dann verschwindet Fynn. Während seine Eltern sich in ihrer eigenen Schuld verstricken, kommt die Ermittlerin Rosa Lundqvist in den Tiefen des Waldes einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Denn sie hat allen anderen etwas voraus: ein außergewöhnliches Gespür für den Tod. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fynns Verschwinden und dem toten Kind? Und was hat es mit dem längst verfallenen Baumhaus in der alten Esche auf sich? Ein Baumhaus, in dem noch immer jemand zu wohnen scheint …
Herzlichen Dank an Vorablesen und dem Rowohlt Buchverlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplares!