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Freitag, Juni 25, 2021

Kaputte Herzen kann man kleben von Kristina Günak

 

Aufräumsommer

Luisa Haselnuss ist alleinerziehende Mama und arbeitet als Hebamme mit viel Herzblut. Doch nun lastet ein dunkles Ereignis schwer auf ihrer Seele. Sie stellt ihr gesamtes zukünftiges Leben in Frage und somit auch das ihrer achtjährigen Tochter Amelie. Glücklicherweise erkennt ihre Tante Mimi am Telefon den Ernst der Lage und beordert die Nichte samt Großnichte zu sich nach St.-Peter-Ording. Luisa nimmt Amelie ein paar Tage vor Sommer-Ferienbeginn aus der Schule und macht sich auf die lange Bahnfahrt von München an die Nordsee. Zunehmend fällt ihr jeder Schritt schwerer, denn die Last liegt ihr bleiern auf ihrem Rücken und verursacht heftige Schmerzen. Für Luisa und Amelie geht es nun erst einmal in den Sommer und vielleicht sogar in ein völlig neues Leben.

 

 

Trotz der für die Protagonistin Luisa zunächst einmal äußerst anstrengenden Situation schafft die Autorin es, dass eine gewisse Leichtigkeit in der Atmosphäre überwiegt. Sie bringt durch ihren wohl dosierten Schreibfluss und das gewählte Tempo in der Geschichte eine schöne Lebendigkeit in ihren Roman. Das Lesen fällt mir dadurch sehr leicht, denn die gewählte Sprache ist frisch und modern. Der Schreibstil lässt mich schnell in dem Buch ankommen, die Figuren sind lebensecht und tief in ihren Eigenschaften erkennbar. Da ist die Tante Mimi, die resolut aber herzlich ihren Hof führt und da ist ein achtjähriges Mädchen, nämlich Amelie, das trotz ihres jungen Alters, Situationen fabelhaft einschätzen kann und das prächtig reagiert. Durch die grundweg positiven Eigenschaften kann ich gleich mitfiebern für Luisa und Co. Das Nordsee-Flair erfasst mich und ist wirklich wundervoll beschrieben. Gefühle und Herz kommen natürlich nicht zu kurz und Luisa blüht durch das Interesse der Männerwelt wieder auf, auch nach ihren zuvor erlebten Enttäuschungen.

Fraglos vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle den Roman uneingeschränkt weiter. Ich wünsche dem Buch enorm viele Leser und Leserinnen, denn es verdient ein großes Publikum. Ich persönlich wurde ausgezeichnet unterhalten; ein Roman, bei dem das Lesen große, fabelhafte Unterhaltung bietet, gerade Recht für einen herrlichen Sommer.

Kurzmeinung:

Nordsee-Flair mit viel, viel Herz. Feelgood pur!

Lieblingssatz:

”Seitdem hatte der Rosenhof sich als magische Fantasie in ihrem kleinen Kopf gefestigt, und so war er in ihrer Vorstellung zu einem Ort geworden, an dem es Honig regnete, Ponys tanzten, Ziegen schmissige Lieder sangen und den ganzen Tag die Sonne schien, während frischer Kuchen gereicht wurde.”

Über die Autorin:

Kristina Günak wurde 1977 in Norddeutschland geboren. Nachdem sie jahrelang als Maklerin arbeitete, ist sie heute als Mediatorin und systemischer Coach tätig. 2011 erschien ihr erster Roman, und seither hat sie sich mit ihren humorvollen Büchern unter Liebesromanleserinnen einen Namen gemacht. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan. (Quelle: Bastei Lübbe)

Original-Klappentext:

Hebamme Luisa ist alleinerziehend. Ihr Ex entzieht sich seinen Verpflichtungen, wo er kann. Als Luisas Rücken die Notbremse zieht, muss sie mit ihrer kleinen Tochter eine Auszeit nehmen: bei der exzentrischen Tante in St. Peter-Ording. Die geschickten Hände des verschlossenen Physiotherapeuten Tom helfen ihr wieder auf die Beine, doch die Seele will nicht recht nachziehen. Bis sie am Strand auf ein Grüppchen Frauen trifft, das es sich zum Motto gemacht hat, fünfe gerade sein zu lassen. Und auch Tom... 

 

Herzlichen Dank an NetGalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars.