Siebter auf der Balz
Der Rabenkrähen-Mann Siebter
interessiert sich zum ersten Mal in seinem jungen Leben für das
andere Geschlecht; seine Auserwählte ist die schöne
Rabenkrähen-Frau Erste. Siebter kann sich sogar vorstellen, um sie
zu werben, doch sind ihm seine Schüchternheit und Unbedarftheit im
Weg. Auch scheint er nie mit Erste allein sein zu können, seine
eigene Familie ist immer dabei und dann gibt es da auch noch den
stolzen Dix, der sich ebenfalls für Erste interessiert. Als eine
Rabenkrähendame, durch gewalttätige Rowdys beschossen, verletzt
wird, benötigen sie menschliche Hilfe. Miss White, auf deren
Grundstück die Vogel-Kolonie lebt, nimmt sich der Verletzten
liebevoll an. Zwar vertrauen die Raben Miss White, aber ist ihre Welt
auch fremd für sie. Dadurch wächst die Kolonie der Schwarzen noch
enger zusammen. Ist dies eine Chance für Siebter, sich Erste
anzunähern? Immerhin ist sie die Einzige, die sich von Miss White
aus der Hand füttern lässt, seit sie als Jungvogel aus dem Nest
gefallen war und von ihr aufgepäppelt wurde.
Erneut beeindruckt mich die Autorin mit
ihrem Schreibstil, sie besticht mit schöner Sprache und einer
wunderbaren Geschichte. Jede Szene ist bis in Kleinigkeiten
detailliert, gefühlvoll
gestaltet, steckt somit voller Ausdruck und Inbrunst. Mirjam
Müntefering hat sich eine Art Phantasiesprache ausgedacht, für
Worte, die die Rabenkrähen nicht kennen können, da sie in ihrer
Welt nicht existieren, dies ist ihr märchenhaft geglückt.
Meine Bewertung: Wieder einmal von
Herzen kommende fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und eine
absolute Leseempfehlung. Dieses Buch, das eine wundervolle Mischung
aus Roman, Fabel und leichter Kriminalgeschichte in sich birgt, ist
vor allem eine Geschichte über die Freundschaft und verbindet in
einzigartiger Weise die Welt des Menschen und der Tier. Das Buch ist
das perfekte Lesefutter für jung und alt. Mich hat es von der ersten
bis zur letzten Seite brillant unterhalten und fesseln können.