Von Bodensteins Vergangenheit holt ihn ein
Innerhalb kürzester Zeit hat es die
K11 gleich mit zwei Mordfällen zu tun. Auf einem Campingplatz wird
ein Mann durch Brandlegung ermordet und in einem Hospiz wird eine
alte Dame, die bereits dem Tode geweiht war, brutal erstickt. Für
das Team steht schnell fest, dass die beiden Taten zusammen hängen
müssen. Bald gibt es Hinweise zu einem 40 Jahre zurück liegenden
Fall... KHK von Bodenstein erlebt eine so noch nie für ihn
dagewesene Mordermittlung, handelt es sich bei den toten sowie den
Verdächtigen um Menschen, die er bereits sein Leben lang kennt. Kann
er objektiv genug urteilen oder kann er sein Wissen um die Personen
sogar für die Aufklärung des Falles nutzen? Klar ist zumindest,
dass ihm die Fälle sehr nahe gehen. Pia Sander hat es in dieser Zeit
nicht leicht mit ihrem Chef. Doch es soll noch weitere Tote geben …
Nele Neuhaus schreibt mit großer
Authentizität und atmosphärischer Dichte. Ihre Charaktere sind alle
glaubwürdig und lebendig, zudem spielen sie hervorragend
miteinander. Die Autorin baut einen enormen Spannungsbogen auf,
verwebt gekonnt die Geschehnisse und überrascht mit nicht
vorhersehbaren Wendungen. Gerade die persönliche Betroffenheit ihres
Chefermittlers von Bodenstein schafft Nele Neuhaus brillant
darzustellen, ebenso wie das Dorfleben mit seinen charakterstarken
Einwohnern. Ein Pageturner, der mich fesseln und bei der Stange
halten konnte und von dem ich mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt
habe. Nele Neuhaus hat einen schönen Schreibstil, der das Lesen
leicht macht, mit ihren ausdrucksstarken Dialogen in lebendiger
Sprache haucht sie ihren Figuren Leben und damit Blut ein.
Sehr gerne vergebe ich diesem
Kriminalroman seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und
empfehle ihn unbedingt weiter. Krimi-Liebhaber werden dieses Buch
sicherlich genauso schnell und mit Freude verschlingen, wie ich es
getan habe. Es ist bereits der achte Band der Taunus-Krimi-Serie,
aber auch wenn man die Reihe um Bodenstein und Kirchhoff/Sander noch
nicht kennt, kommt man mit dem Lesen gut klar, da der Fall in sich
abgeschlossen ist und keine Vorkenntnisse voraussetzt.