Seifenblasen
Die vier Geschwister Jack, Leo, Melody
und Bea, der Familie Plumb sollen ihr Erbe in einigen Monaten
antreten, nämlich dann, wenn die Jüngste von ihnen ihren 40.
Geburtstag feiert. Der Vater hatte einen Fond errichtet und ihn durch
einen zur Familie gehörenden Anwalt verwalten lassen. Es hatte sich
über die Jahre ein ordentliches Vermögen angehäuft. Das Erbe wird
von den Geschwistern „Das Nest“ genannt, denn alle spekulieren
seit Jahren darauf es zu erhalten und ihre Lebensziele damit erlangen
und vervollständigen zu können. Es ist quasi ihr Sprungtuch in ein
besseres Leben. Alle von ihnen haben das Geld verplant, ohne es
bisher zu besitzen. Doch leichtsinnigerweise gerät Leo in große
Schwierigkeiten. Er bittet die Mutter den Fond für ihn anzuzapfen.
Getrieben von ihrem zweiten Ehemann, der sich um seinen guten Ruf
ängstigt, lässt sie sich überreden. Doch wie gehen die anderen
Geschwister damit um, dass ihr Erbe eventuell verloren ist und können
die vier es vielleicht doch noch retten, wenn sie gemeinsam kämpfen?
Die Autorin
Cynthia D'Aprix Sweeney hat mit ihrem Werk „Das Nest“ eine
wunderbare und großartige Familiensaga im Stile von „Das
Hotel New Hampshire“ erschaffen, eben eine
Familiengeschichte, wie wir sie in Blockbustern lieben und dort am
ehesten als Dramedy bezeichnen würden. Sie fährt gewaltige
Emotionen auf, Liebe, verletzte Eitelkeiten, Missgunst, Mitgefühl,
alles ist dabei. Sie erzählt ihre Story manchmal mit Melancholie,
dann wieder humorvoll mit einem gewissen Touch von Situationskomik,
Ironie, Zynismus und immer wieder voller Liebe. Cynthia D'Aprix
Sweeney verwendet eine schöne, moderne Sprache und ihre Dialoge sind
fließend und harmonisch. Schon nach den ersten Seiten ist man in der
Geschichte drin und möchte wissen, wie sie enden wird. Die Autroin
fängt mich als Leserin ein, hält mich und nimmt mich mit wie auf
einer Reise durch das Leben der Familie Plumb.
Von Herzen gerne vergebe ich diesem
Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und
empfehle es absolut weiter. Leser von eminenten Familiengeschichten
werden das Buch lieben und ganz sicher verschlingen wollen, genau die
richtige Lektüre für ein tristes Novemberwochenende.