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Donnerstag, November 03, 2016

Das Nest von Cynthia D'Aprix Sweeney

Seifenblasen


Die vier Geschwister Jack, Leo, Melody und Bea, der Familie Plumb sollen ihr Erbe in einigen Monaten antreten, nämlich dann, wenn die Jüngste von ihnen ihren 40. Geburtstag feiert. Der Vater hatte einen Fond errichtet und ihn durch einen zur Familie gehörenden Anwalt verwalten lassen. Es hatte sich über die Jahre ein ordentliches Vermögen angehäuft. Das Erbe wird von den Geschwistern „Das Nest“ genannt, denn alle spekulieren seit Jahren darauf es zu erhalten und ihre Lebensziele damit erlangen und vervollständigen zu können. Es ist quasi ihr Sprungtuch in ein besseres Leben. Alle von ihnen haben das Geld verplant, ohne es bisher zu besitzen. Doch leichtsinnigerweise gerät Leo in große Schwierigkeiten. Er bittet die Mutter den Fond für ihn anzuzapfen. Getrieben von ihrem zweiten Ehemann, der sich um seinen guten Ruf ängstigt, lässt sie sich überreden. Doch wie gehen die anderen Geschwister damit um, dass ihr Erbe eventuell verloren ist und können die vier es vielleicht doch noch retten, wenn sie gemeinsam kämpfen?



Die Autorin Cynthia D'Aprix Sweeney hat mit ihrem Werk „Das Nest“ eine wunderbare und großartige Familiensaga im Stile von „Das Hotel New Hampshire“ erschaffen, eben eine Familiengeschichte, wie wir sie in Blockbustern lieben und dort am ehesten als Dramedy bezeichnen würden. Sie fährt gewaltige Emotionen auf, Liebe, verletzte Eitelkeiten, Missgunst, Mitgefühl, alles ist dabei. Sie erzählt ihre Story manchmal mit Melancholie, dann wieder humorvoll mit einem gewissen Touch von Situationskomik, Ironie, Zynismus und immer wieder voller Liebe. Cynthia D'Aprix Sweeney verwendet eine schöne, moderne Sprache und ihre Dialoge sind fließend und harmonisch. Schon nach den ersten Seiten ist man in der Geschichte drin und möchte wissen, wie sie enden wird. Die Autroin fängt mich als Leserin ein, hält mich und nimmt mich mit wie auf einer Reise durch das Leben der Familie Plumb.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Leser von eminenten Familiengeschichten werden das Buch lieben und ganz sicher verschlingen wollen, genau die richtige Lektüre für ein tristes Novemberwochenende.