Seiten

Montag, September 23, 2024

Clara Schumann und Johannes Brahms in Baden-Baden von Maria Regina Kaiser

 


Drei wahre Superstars


Als Johannes Brahms, Komponist, Pianist und Dirigent, die Bekanntschaft von Clara und Robert Schumann schließt, steht er noch ganz am Anfang seines Schaffens, wohingegen Robert Schumann, ebenfalls ein Dirigent, Komponist und auch Musikkritiker, bereits älter ist, zudem krank und vor Schwierigkeiten steht. Diese drei wahren deutschen Superstars der Klassik haben eine Art vorsichtige Vertrautheit zu einander aufgebaut. Über die bewundernde Freundschaft dieser bedeutenden Musiker und ihrer Aufeinandertreffen handelt diese Roman-Biografie. Nach dem Tode Roberts zieht es Clara nach Baden-Baden und dort vertieft sich ihre Freundschaft mit Johannes. Oft weilt Johannes als Gast im Hause Schumann. Das tägliche Leben erfüllt mit Musik im wunderbaren Baden-Baden steht ist Mittelpunkt des Buches.


Bereits nach den allerersten Zeilen kann mich die Autorin einfangen und in eine andere Zeit versetzen. Nämlich mitten hinein in das Leben der Clara Josephine Schumann. Sie war eine deutsche Pianistin, Komponistin, Klavierpädagogin und Herausgeberin. Von 1840 bis zu dessen Tod 1856 war sie die Ehefrau Robert Schumanns. In ihrer Roman-Biografie zeigt die Autorin gekonnt und perfekt recherchiert Auszüge dieser beeindruckenden Leben. Maria Regina Kaiser schreibt einfühlsam und versiert und dabei in wundervoller Sprache. Ihren Schreibstil bewundere ich sehr und zu ihren Büchern greife  ich schon deshalb immer wieder gerne. Die Authentizität ihrer Figuren beeindruckt mich und die Geschichte ist fantastisch gewebt.
Der Autorin ist eine hervorragende Mischung aus Fakten und Fiktion geglückt. Das Lesen ist anspruchsvoll und geht dabei doch leicht von der Hand. Das Buch bringt mir unheimlich Spaß, so gerne tauche ich in Claras Welt ein und ich fühle mich die gesamte Zeit über ausgezeichnet unterhalten.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Roman seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und spreche ihm meine absolute Leseempfehlung aus. Leser und Leserinnen, die Roman-Biografien lieben, werden hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen und die Lektüre genießen.

Über die Autorin:
Maria Regina Kaiser, 1952 in Trier geboren, wuchs in Hanau Steinheim am Main auf und legte im Jahr 1971 das Abitur an der Offenbacher Leibnizschule ab. Nach dem Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte, Hispanistik und Hilfswissenschaften der Altertumskunde arbeitete und forschte sie von 1976 bis 1986 an der Universität Frankfurt am Main und ist seitdem als Autorin historischer Romane, Kriminalromane und Jugendbücher tätig. Ihre Bücher wurden in sechs Sprachen übersetzt. Unter einem Pseudonym schreibt sie außerdem Thriller und Kriminalromane.

Schon als Siebenjährige wollte sie Schriftstellerin werden.

Sie lebte jahrelang in Eschborn bei Frankfurt und jetzt im Untertaunus. Ihre literaturbegeisterte Mutter sprach fließend Französisch und hatte nach dem Krieg als Deutschlehrerin an einem französischen Lyzeum unterrichtet, Ihr Vater war Latein- und Griechischlehrer. Beide lasen sie ihren Kindern eifrig vor - der Vater aus Homers Odyssee, die Mutter Balladen von Fontane. Sowohl der Urgroßvater Kaiser wie der Großvater Fritz Peter Kaiser dichteten in ihrer Freizeit.

Schon als Kind zeichnete die spätere Autorin Comics und schrieb Romane auf alte Tapetenrollen. Ihre Lieblingsautoren/autorinnen sind: Selma Lagerlöf, Elisabeth Langgässer, Iwan Turgenjew, Karl May, Haruki Murakami, Leo Tolstoi und Doris Lessing u. v. a. Alle drei Jahre wieder liest sie ihr Lieblingsbuch "Krieg und Frieden". Ihre ganz große Liebe aber ist und bleibt seit Jahrzehnten Plutarchs "Parallele Leben". (Quelle: Lovelybooks)

 
Original-Klappentext:
Die Königin des Klavierspiels ihrer Zeit und der vierzehn Jahre jüngere Komponist sind musikalische Weggefährten. Die Freundschaft zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms vertieft sich, als Clara 1863 nach Baden-Baden zieht. Hier findet sie ein Klima des Ineinanderfließens verschiedener kultureller Strömungen, geprägt von dem musikalischen Multitalent Pauline Viardot und deren Kreis. Brahms wird zum regelmäßigen Sommergast in Claras Haus, seine wichtigsten Werke entstehen in der Kurstadt. Der Genius Loci inspiriert auch Kollegen wie Joseph Joachim und Theodor Kirchner, mit denen Clara eng verbunden ist. Über allem schweben die unvergänglichen Kompositionen dieser Künstlerinnen und Künstler.

»Ich denke mir dich ganze Tage […] unter den Tannen liegend und hoffe, Baden ist dir noch immer lieb.«
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein herzliches Dankeschön an die Autorin selbst für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!