Porzellan statt Gold
Der junge Samuel Stöltzel kommt 1706
aus Freiberg nach Meißen, um die Gold-Herstellung zu erlernen. Denn
der Alchemist Johann Friedrich Böttger behauptet, dass er aus
wertlosen Materialien Gold herstellen könne. Was bekanntlich nicht
erfolgen wird, doch eine andere teure und geheime Neuheit wird
erstellt – das Porzellan. Für den Jungspund Samuel kommt jedoch
alles noch ganz anders, Umstände und sein hitziges Temperament
lassen seine Pläne in Luft auflösen ...
Eindringlich, tief und unvergesslich
erzählt Annick Klug die Geschichte des Samuel Stöltzels. Ihr
Schreibstil beeindruckt mich sofort und sie kann mich jederzeit
mitnehmen. Die Historie ist durch die Autorin ausgezeichnet und in
einzigartiger Weise recherchiert: Lebendig und anschaulich beschreibt
sie die historische Epoche, das Leben, die Menschen, die Umstände.
Dabei ist sie wortgewandt und versteht es in schöner Sprache zu
schreiben. Das Setting ist in Perfektion komponiert, ich fühle den
Schnee und die Kälte kriecht fast schon unter meine Haut. Überhaupt
sehe ich alle Geschehnisse wie einen Kinofilm vor meinen Augen
ablaufen. Die Charaktere der Autorin sind glaubwürdig, wobei gerade
Samuel authentisch ist in seiner Verzweiflung und seinem
gleichzeitigem Überlebenswillen. Die Wirklichkeit wird hervorragend
mit Fiktion verwebt, dieses ergibt einen brillanten Plot mit Twists.
Auf jeden Fall ist dieses Werk eines meiner Herzensbücher.
Dieser
historische Roman überzeugt, denn von der ersten Seite an, kann er
mich packen und mitnehmen auf eine ungewöhnliche Reise zu dem Start
der Meißner Porzellan Manufaktur, den Wirren und Erfolg und Liebe.
In Annick Klug steckt eine wunderbare Geschichtenerzählerin und ich
möchte gerne mehr Bücher von ihr lesen. Sie hat die Geschichte
hervorragend umgesetzt und kann den Spannungsbogen hoch halten, so
dass ich mich ausgezeichnet unterhalten fühle.
Von Herzen gerne vergebe ich hier
die wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und spreche dem
Buch meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Leser und
Leserinnen, die gerne in historische Geschichten eintauchen, zudem
wenn es sich um echte historische Personen handelt, kommen vollends
auf ihre Kosten. Der Lesefluss ist schön und es macht großen Spaß,
das Buch zu lesen.
Über die Autorin:
Annick Klug, geboren 1967, ist Schauspielerin, Sängerin und
Drehbuchautorin. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. das
NÜRNBERGER AUTORENSTIPENDIUM. Als Drehbuchautorin arbeitete sie u. a.
für die UFA und STUDIO HAMBURG. Für DER PORZELLANER erhielt sie das
Stipendium des Landes Brandenburg mit Aufenthalt auf Schloss
Wiepersdorf. (Quelle:
Bastei Lübbe)
Original-Klappentext:
Als junger Bergmann bricht Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen auf, um bei
dem berühmt berüchtigten Alchemisten Friedrich Böttger das Goldmachen zu
erlernen – nicht zuletzt, um damit auch das Herz seiner geliebten
Sophie zu gewinnen. Statt des ersehnten Goldes, das König August zur Finanzierung seiner Kriege braucht, gelingt die Erfindung des Porzellans. Enttäuscht
muss Samuel jedoch zusehen, wie sich die nun entstehende Manufaktur in
Machtkämpfen zwischen Böttger, dem kreativen Kopf, und Nehmitz, dem
Beamten des Hofes, aufreibt. Samuel sieht sich gezwungen, mit dem
Herstellungsgeheimnis nach Wien zu fliehen, wo er auf eine neue Chance
für sich und das weiße Gold hofft ...
Herzlichen Dank an die Netgalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!