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Samstag, Januar 01, 2022

Der Friesenhof - Auf neuen Wegen, Band 1 der Reihe "Die Teehändler-Saga" von Fenja Lüders


Nachkriegsjahre


Der Friesenhof der Familie de Fries existiert bereits seit 100 Jahren und war immer im Besitz der Familie. Sie sind eine Marsch-Bauern Familie. Gerade ist der Vater an einer kurzen schweren Erkrankung verstorben, nicht nur für die beiden Schwestern Gesa und Hanna ändert sich daraufhin ihr gesamtes Leben. 



 

Der großartige Schreibstil der Autorin fasziniert mich sofort und die Geschichte nimmt mich gleich gefangen. Die Figuren beeindrucken mich, sie sind liebenswert und ich folge ihnen gern. Die schwierige Lage, die sich manchmal in Verzweiflung steigert, der Nachkriegszeit ist fassbar. Eine Zwickmühle entsteht gar, denn die Männer, die aus dem Krieg und Gefangenschaft zurückkehren, erwarten eine Rückgabe ihrer Plätze, die die Frauen während der Kriegszeit erfolgreich eingenommen hatten. Auch die Zwangsunterbringung von Flüchtlingen auf den Höfen schafft Konflikte. Alle müssen zusammenrücken, die Privatsphäre des einzelnen leidet. Dinge, die ich ebenfalls aus Erzählungen meiner eigenen Großeltern kenne. Die Atmosphäre ist von einer brillanten Tiefe und Dichte, die einzelnen Szenen kann ich nicht nur sehen sondern auch fühlen, ganz wunderbar. Figuren, die ich so gerne begleite und von denen ich noch viel mehr erfahren möchte. Dieses Buch hat sich mir sofort geöffnet und mit den ausgeprägten und vielfältigen Charakteren einen Platz in meinem Herzen gefunden. Eine Geschichte die bleibt! Die Sprache ist ausgezeichnet, die norddeutschen Worte sind wunderbar platziert, die Sätze sind mitreißend formuliert. Die Landschaftsbilder sind fulminant gut gezeichnet und das Leben der Menschen glaubhaft und voller Herzlichkeit sowie Emotionen geschildert.


Liebend gerne vergebe ich hier wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen.
Dem ersten Band dieser Familiensaga möchte ich dazu meine unbedingte und absolute Leseempfehlung aussprechen. Der Einstieg in diese Serie ist der Autorin hervorragend gelungen und ich freue mich schon sehr auf die Folgebände.  Liebhaber der Nordseeküste mit ihren Riten und Gezeiten in Kombination mit einer fesselnden Familiengeschichte werden das Buch verschlingen so wie ich.

 

Über die Autorin:

Fenja Lüders, Jahrgang 1961, ist eine waschechte Friesin. Als Jüngste von vier Geschwistern wuchs sie auf einem Bauernhof direkt an der Nordseeküste auf. Für ihr Studium der Geschichte und Politik zog sie nach Oldenburg, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Neben dem Schreiben ist klassische Musik ihre große Leidenschaft. (Quelle: Bastei Lübbe Verlag)

Original-Klappentext:

Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.



Band 2 der Reihe "Die Teehändler-Saga" 

„Der Friesenhof - Schicksalstage“

ET: 24.06.2022

 

 

 

 

Herzlichen Dank an die NetGalley Deutschland und den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars!