Was geschah in der Nacht
Die Kopenhagener Polizeiassistenten
Anette Werner und Jeppe Kørner werden zum Schauplatz eines brutalen
Mordes gerufen. Eine junge Frau wurde offenbar in ihrem Appartement
Opfer eines bestialischen Mörders, der sein Opfer mit Schnittwunden
malträtierte. Der Nachbar des Opfers, der die Tote aufgefunden hat,
war so geschockt, dass er einen Herzanfall erlitt. Weiterhin im Haus
lebt die Vermieterin, die frisch emeritierte Professorin Esther de
Laurenti. Esther lebt ihr Leben nun komplett gegensätzlich zu ihrem
bisherigen Universitätsalltag. Sie nimmt Gesangsstunden beim jungen
Kristoffer, mit ihm pflegt sie auch eine Beziehung. Sie trinkt viel
Alkohol um besser schlafen zu können. Da der Mord der Szenerie aus
ihrem Manuskript, an dem sie gerade arbeitet, gleicht, glaubt sie an
dem Verbrechen schuldig zu sein und überlegt, bei der Polizei ein
Geständnis abzulegen. Doch es geschehen weitere unglaubliche Dinge,
die Anette Werner und Jeppe Kørner das Leben und die Aufklärung des
Falles schwer machen. Gerade Jeppe steckt nach der Trennung von
seiner Frau und starken Rückenschmerzen, die ihn in eine
Schmerzmittelabhängigkeit treiben, in eigenen großen Problemen
fest. Wird die Aufklärung gelingen?
Die Autorin kann eine unfassbare
atmosphärische Dichte erzeugen, die mir als Leserin den Atem stocken
lässt. Ihre Figuren sind psychologisch genial angelegt, mit immensen
Eigenarten, richtigen Ecken und Kanten und sie sind alles andere als
alltäglich; ich würde sie eher als bizarr bezeichnen wollen. Die
Reaktionen der Charaktere überraschen mich während des Lesens immer
wieder. Die Wendungen, die die Autorin vornimmt, sind nicht
vorhersehbar und treiben die Spannung ins Unermessliche. Ihre
verwendete Sprache ist unglaublich schön, erwählt und doch
natürlich.
Meine Bewertung sind fünf von fünf
möglichen Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung
meinerseits. Dieser Thriller fasziniert mit seiner Geschichte selbst
sowie den brillanten Figuren, er ist modern und anspruchsvoll.
Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für die freundliche Bereitstellung eines Rezensions-Exemplars.