Mörderspiele
Eigentlich hat sich die
Psychologin Alice Quentin von London nach Northwood an das Laurels
Institut begeben, um dort einen Forschungsauftrag zu übernehmen.
Denn nach den Ereignissen um ihren letzten Fall hatte sich Alice
geschworen, nicht mehr für die Polizei zu arbeiten. Doch es soll
anders kommen. Die Wirklichkeit holt sie auch hier nördlich von
London ein, bereits vier Mädchen sind verschwunden, zwei davon
wurden bereits aufgefunden – ermordet! Da sich das Muster des
Täters mit dem des Mörders Kinsella, der seit nunmehr 20 Jahren im
Laurels einsitzt, erschreckend gleicht, soll Alice ihn interviewen
und um Mithilfe bitten. Damit beginnt das Grauen seine Fühler nach
Alice auszustrecken ...
Die Autorin schafft es
eine Spannung aufzubauen, die einem den Atem stocken lässt, auf der
einen Seite, die Angst, ob der Täter schnell genug gefasst werden
kann und auf der anderen Seite die eigenen Ängste der Psychologin
Alice Quentin, die sie immer mehr gefangen nehmen. Aus einem
vorherigen Fall heraus trägt Alice diese Last mit sich herum, doch
wird sie noch weiter geschürt von der Begegnung mit dem
undurchsichtigen Mörder Kinsella. Die Figuren sind ausgefeilt und
erschreckend wirklichkeitsnah, alle Charaktere sind tiefgründig und
überzeugend angelegt. Der Schreibstil ist flüssig und deutlich, in
klarer und schöner Sprache verfasst, dies verbunden mit dem guten
Satzbau, da lässt sich das Buch wunderbar leicht lesen; ein großes
Kompliment geht auch an die Übersetzerin Uta Hege, die neben der
Autorin Kate Rhodes sicher einen großen Anteil von meinem Lob
verdient.
Der Krimi, der für
mich ebenso als psychologischer Thriller durchgehen würde, erhält
in meiner Bewertung sehr verdiente fünf Sterne von den fünf
möglichen zu vergebenen Sternen. Kate Rhodes steht für mich in
einer Reihe mit Val McDermid und Anne Holt, ich bin sicher deren
Leser werden „Eismädchen“ genauso verschlingen und lieben wie
ich. Die ersten beiden Bände der Reihe um die Psychologin Alice
Quentin werde ich direkt auf meine Wunschliste setzen.