Ein historischer Thriller par excellence
Der Astronom Nikolaus
Kopernikus hat ein neues Werk verfasst, es heißt, darin beschreibt
er, dass das bisherige Weltbild falsch sei, dass nämlich die Erde in
Wirklichkeit im Kreis um die Sonne läuft und nicht wie bisher
angenommen umgekehrt. Dafür hätte er nun erstmalig auch Beweise
erarbeitet. Seit Jahrtausenden wurde dies falsch gelehrt und
vermittelt, so auch von der Kirche. Just in der Nacht bevor eine
kleine Vertretung der Heiligen Inquisition, bestehend aus dem Legaten
Monsignore Giovanni Maria Tolosani und dem Benedektiner-Mönch Alanus
von Buchholz, Kopernikus in Frauenburg aufsuchen kann, um dort sein
Werk einzusehen, erleidet dieser einen Schlaganfall und ist nicht
mehr ansprechbar. Der Schüler des Kopernikus Joachim Rheticus, macht
keinen Hehl aus seiner Erleichterung, dass sich das Manuskript
bereits in Nürnberg zum Drucken befindet. Tolosani und Alanus bleibt
nichts anderes übrig, als nach Nürnberg zu reisen, um dort das dann
wahrscheinlich bereits fertig gedruckte Werk in Augenschein zu
nehmen. Dort angekommen überschlagen sich erneut die Ereignisse, der
Drucker Siegfried Zell wird ermordet und das Original-Manuskript von
Kopernikus' Werk ist verschwunden. Alanus und die Kaufmannstochter
Julia Fugger geraten unter falschen Verdacht und fliehen
kurzentschlossen, um diesen Fall selbst aufzuklären.
Die Geschichte fesselt
mich bereits im Prolog und der Autor kann mich bis zum Ende des
Buches mitnehmen, denn er schafft es, die Spannung kontinuierlich
aufrecht zu erhalten. Die Sprache von Christoph Andreas Marx ist
wunderschön und geschmeidig, es macht Spaß dieses Buch zu lesen.
Alle Charaktere sind für mich sehr stimmig und authentisch. Das
große Fachwissen des Autoren um die Zeit und die geschichtlichen
Ereignisse sind bis ins kleinste Detail ersichtlich und glaubhaft.
Die Beschreibungen sind eindrucksvoll und ich kann das Nürnberg vom
Jahre 1543 regelrecht vor mir sehen.
Von Herzen gerne
vergebe ich diesem historischen Roman und Thriller seine verdienten
fünf von fünf möglichen Sternen und möchte es gerne weiter
empfehlen an Leser, die sich mitnehmen lassen wollen, in die Zeit,
als sich die Weltanschauung gerade veränderte und als die Aufklärung
über neue Wissenschaften noch durchaus lebensgefährlich sein
konnte.